DE540754C - Verfahren zur Herstellung von zu Loesch- und aehnlichen Zwecken geeignetem Gesteinsstaub - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von zu Loesch- und aehnlichen Zwecken geeignetem GesteinsstaubInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von zu Lösch- und ähnlichen Zwecken geeignetem Gesteinsstaub Es ist bekannt, zur Verhinderung und zum Löschen von Grubenexplosionen und zu ähnlichen Zwecken Mineral- oder Gesteinsstaub zu verwenden, der an Gefahrstellen so gelagert wird, daß der Luftdruck von Sprengungen und Explosionen ihn unter Vermischung mit dem aufliegenden Kohlenstaub und etwa entstandenen Gasen aufwirbelt. Man hat bereits vorgeschlagen, lösliche Salze in der Grubenluft zu zerstäuben, die jedoch den Nachteil haben, die Schleimhäute beim Einatmen zu reizen sowie stark hygroskopisch und daher nur wenig flugfähig zu sein. Ferner hat man als Gesteinsstaub weiche, durch Vermahlung gewonnene Gesteinsstaube verwendet sowie Staubmassen, die natürlichen Ursprungs oder ermahlen sind und in mäßiger Hitze getrocknet wurden.
- Solche Staube, wie Lehm, Flugasche, Ton, Schlick, Schiefer, Tuff usw., weisen den Mangel erheblicher gesundheitsschädlicher und chemisch aktiver Beimengungen auf. Auch natürlicher Quarzsand, wie Dünensand, und poröse Hochofensande sind schließlich als Gesteinsstaube empfohlen worden. Ihre Verwendung scheiterte jedoch, abgesehen vom groben Korn, an der Durchsetzung mit erheblichen Mengen löslicher Salze und sonstiger Verbindungen, die diese Staube nicht nur hygroskopisch machen und daher ihre Flugfähigkeit hindern, sondern auch die menschliche Haut und erst recht die Atmungsorgane angreifen. Es ist auch bekannt, auf nassem Wege sogenannten flugfähig zerriebenen, rundgeschliffenen Quarzsand mit oder ohne Beimischung von weichen, nicht backenden Gesteinsarten als Löschstaub zu verwenden, wie solcher beim Sägen beispielsweise von Marmor und in sonstigen Gesteinssägereien auch als Nebenprodukt anfällt, dessen Nachteile aber bekannt sind.
- Diese Gewinnungsart tangiert nicht das gegenwärtige Verfahren. Abgesehen davon, daß durch das Sägen von Gesteinsarten bekanntlich nur ein Aufreißen und kein Schleifen des Gesteins stattfindet und das Sägen erfahrungsgemäß eine splittrige Kornbildung von sehr ungleichmäßiger Korngröße zwangsläufig zur Folge hat, wird für ein wie vor beschriebenes sogenanntes Schleifen, als bekannt und vom gegenwärtigen Verfahren abweichend, ausdrücklich kein Schutz begehrt. Demgegenüber beruht das vorliegende Verfahren zur Vermeidung der bisherigen Mängel und zum Unterschiede auf einem speziellen, ganz anders gearteten Abschliffverfahren, wie im nachfolgenden beschrieben, in Verbindung mit einem Glühen zwecks Entfernung etwa noch vorhandener schädlicher, löslicher oder brennbarer Bestandteile sowie Erhöhung der Flugfähigkeit.
- Nach der Erfindung wird durch Abschliff aus Mineralien, Gesteinsarten oder Rückständen ein Mineral- bzw. Gesteinsstaub gewonnen, welcher in bezug auf Feinheit und Freisein von Splittern und sonstigen schädlichen Beimengungen das höchst Erreichbare ist.
- Dieser Mineral- bzw. Gesteins- oder Rückstandsabschliff wird auf verschiedene Arten hergestellt, z. B. dadurch, daß die zur Herstellung von Schliffstaub bestimmten Materialien in zweckentsprechender Weise gegeneinander oder gegen einen gleich harten oder härteren besonderen Schleifkörper abgeschliffen werden, oder dadurch, daß diese Mineralien zwischen zwei Schleifflächen eingestreut werden, die in entgegengesetzter Richtung bewegt werden. Es entstehen dadurch Mineralstaube bzw. Gesteinsstaube von einer so außerordentlichen und gleichmäßigen Feinheit, wie sie durch das beste Mahlwerk oder Sägen nicht erreicht werden können.
- Dadurch wird das spezifische Gewicht des so gewonnenen Staubes verringert und insbesondere beim zweckentsprechenden Glühen die Flugfähigkeit bis zur äußersten Grenze erreicht. Auch die kleinsten Splitter werden durch das vorbeschriebene Verfahren rundlich abgeschliffen. Die hygroskopischen oder sonstigen schädlichen Bestandteile werden aufgeschlossen und durch Luftsichtung, Abschwemmen oder Glühen entfernt bzw. unschädlich gemacht. Etwa reaktionsfähige Bestandteile aus den Grundstoffen sind, soweit solche überhaupt noch vorhanden sein sollten, so fein verteilt oder reaktionsunfähig gemacht, daß sie weder eine gesundheitsschädliche noch hygroskopische Wirkung ausüben können. Dieses hauchfeine Pulver wird zur Entfernung chemisch aktiver (brennbarer oder löslicher) Bestandteile und zur Erhöhung der Flugfähigkeit zweckentsprechend geglüht, was zugleich eine erhebliche Erniederung des spezifischen Gewichtes und somit eire Erhöhung der Flugfähigkeit bewirkt. Der auf nassem Wege gewonnene Abschliff wird alsdann in bekannter Weise getrocknet, erfindungsgemäß geglüht und zerstäubt.
- Die Wirtschaftlichkeit der Herstellung des Abschliffes ergibt sich aus der Einfachheit des Herstellungsverfahrens und der Tatsache, daß die benötigten Grundstoffe überall zur Verfügung stehen.
- In den Spiegelglas-, Marmor-, Granit und in sonstigen Schleifereien fällt ein Abfallprodukt, ein in beschriebener Weise durch Abschleifen entstandener staubfeiner Quarz- und Gesteinsabschliff in großen Mengen an, der in bekannter Weise nur getrocknet und sodann erfindungsgemäß geglüht und zerstäubt werden braucht, um genau wie der durch Abschleifen besonders hergestellte Löschstaub verwandt zu werden. Dieser Abschliff ist von einer derartigen Fein= heit und Gleichmäßigkeit, wie sie in natürlichem Zustande nicht vorkommt und durch das beste Mahlwerk oder Sägen nicht erreicht werden kann. Er besitzt ein sehr geringes spezifisches Gewicht und enthält keine splittrigen noch scharfkantigen Quarz- oder Gesteinstrümmer bzw. Mineraltrümmer mehr, wie dies beim Vermahlen oder Sägen von Mineralien unvermeidlich ist.
- Begünstigt durch den Naßschliff und einen nachfolgenden zweckentsprechenden Glühprozeß sind in diesen Abfallstoffen weder hygroskopische noch reaktionsfähige oder brennbare Bestandteile enthalten.
- Wie wiederholte Untersuchungen ergaben und nachgewiesen wurde, hat ein auf diese Weise gewonnener Quarz- bzw. Gesteinsstaub etwa 85 % Si 02 und mehr, wogegen das durch Sägen gewonnene splittrige Gesteinsmehl kaum 50°/0 Si02 erfahrungsgemäß hat. Ferner hat dieser Abschliff den Vorzug großer Gleichmäßigkeit im Korn und in der chemischen Zusammensetzung und ist ein guter Wärmeleiter, alles Vorteile, die bei dem bisher durch Mahlen oder Sägen hergestellten Löschstaub oder bei natürlichem Quarzsand nicht vorkommen.
- Die früher bei der Herstellung des Löschstaubes durch Mahlen oder Sägen verwandten Grundstoffe, wie Ton, Lehm, Flugasche, Schlick, Schiefer, Marmor usw., können trotz ihres schlechten Wärmeleitungsvermögens und Gehaltes an schädlichen und hygroskopischen Beimengungen auch zur Herstellung von Löschstaub verwandt werden, jedoch nur dann, wenn sie in einem hinreichenden Glüh- oder Brennprozeß von brennbaren, hygroskopischen und sonstigen reaktionsfähigen schädlichen Bestandteilen vorher befreit sind, wobei die Glühtemperatur oberhalb der mäßigen Erhitzung liegen muß. Es eignen sich also zur Herstellung eines guten, wirksamen Löschstaubes durch Abschliff besonders solche natürlich vorkommenden oder künstlich gewonnenen Rohstoffe oder Rückstände, deren Kieselsäuregehalt in der chemischen Zusammensetzung vorherrschend ist, welche zur Beseitigung von brennbaren, löslichen und schädlichen Bestandteilen und zur Erhöhung der Flugfähigkeit zweckentsprechend geglüht sind. Bei einem geringeren Gehalt an Kieselsäure enthält jeder Grundstoff zu große Mengen an aktionsfähigen Bestandteilen, welche eine Reaktion in dem Löschstaub hervorrufen.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung und Verwertung von zu Lösch- und ähnlichen Zwekken geeignetem Mineralstaub oder Gesteinsstaub, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Abschliff in ein hauchfeines Pulver übergeführte Mineral-, Gesteins- bzw. Rückstandsstaub zur Entfernung chemisch aktiver (brennbarer, löslicher) Bestandteile und zur Erhöhung der Flugfähigkeit zweckentsprechend geglüht und darauf zerstäubt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der in Glas- und Gesteinsschleifereien anfallende Abschliff oder Quarzsand und sonstige kieselsaure Gesteine benutzt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß andere Mineralien, wie z. B. Ton, Lehm, Schlick, Flugasche, Schiefer, Tuff, Verwendung finden. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der nach Anspruch i bis 3 gewonnene hauchfeine Staub andern Mineralien in zweckmäßigen Verhältnissen zugesetzt wird.
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DEG68931D DE540754C (de) | 1926-12-12 | 1926-12-12 | Verfahren zur Herstellung von zu Loesch- und aehnlichen Zwecken geeignetem Gesteinsstaub |
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DE (1) | DE540754C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1241393B (de) * | 1965-09-10 | 1967-06-01 | Perlite G M B H Deutsche | Verwendung von Perlit und/oder Vermiculit als Material fuer Gesteinsstaubsperren zur Daemmung von Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosionen in Stein- und Braunkohlenbergwerken |
-
1926
- 1926-12-12 DE DEG68931D patent/DE540754C/de not_active Expired
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