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Zahnradgetriebe Es sind bereits Reibungsgetriebe bekannt, bei denen
die eine Rolle aus elastischem Material besteht. Es ist ferner bekannt, Fahrräder
mit Hilfsmotoren auszurüsten, die mittels einer glatten oder gezahnten Rolle den
Radreifen aus Gummi (Pneumatik) antreil.en. Andererseits läßt man den Radreifen
eine kleine Dynamomaschine für Beleuchtung mittels Reibrolle antreiben, auch Geschwindigkeitsmesser
und Kilometerzähler bei Fahrrädern und Motorfahrzeugen. Im Maschinen-und Motorenbau
sind Zahnrädübertragungen bekannt, bei welchen das eine Zahnrad aus Rohhaut oder
Fibre hergestellt ist oder eingesetzte Holzzähne hat, Diese Zahnrad= getriebe haben
in beiden Zahnrädern gleich starke Zähne.
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Bei dem Zahnradgetriebe. welches den Gegenstand dieser Erfindung bildet,
ist das eine Zahnrad, z. B. das treibende, in der üblichen Art aus einem härteren
Material, z. B. Stahl, Metall, Fibre usw , hergestellt, während das zweite Zahnrad,
das getriebene, aus elastischem Material, wie Gummi, besteht. Mit diesen elastischen
Zahnrädern können die Räder von Motorrädern u. a. Fahrzeugen bereift werden, so
daß diese Zahnradgetriebe einen denkbar einfachen Antrieb für solche Fahrzeuge ergeben.
Wird das treibende Zahnradmehrstufig ausgeführt, so ist damit gleichzeitig ein Wechselgetriebe
geschaffen.
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Außer für Motorfahrzeuge ist dieser Antrieb überall vorteilhaft, wo
es sich um einen geräuschlosen und elastischen Zahnradantrieb handelt, z: B. Antrieb
von Taxametern und Geschwindigkeitsmessern besonders für Motorfahrzeuge. Bei solchem
Antrieb müssen diese Apparate denkbar genau anzeigen, da sie direkt von dem auf
der Fahrbahn ablaufenden Rade, ohne daß ein Rutschen möglich ist, getrieben werden.
Ein weiteres Beispiel ist der Antrieb einer kleinen Dynamomaschine, wie sie zur
elektrischen Beleuchtung (oder Zündung) für Fahrräder üblich sind. Andere Zwecke,
für welche sich diese Zahnteilung eignet, sind Ersatz der Zahnradantriebe, bei welchen
das eine Zahnrad aus Rohhaut oder mit eingesetzten Holzzähnen hergestellt ist, die
beide bisher mit gleich starken Zähnen wie das zugehörige Zahnrad aus Eisen oder
Metall hergestellt «erden.
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Die Erfindung erlaubt es, diese Getriebe weit haltbarer herzustellen
oder mit geringerer Zahnbreite auszukommen, während man bisher die eingesetzten
Holzzähne und Rohhautritzel sehr breit machen mußte, damit diese Zähne nicht abgebrochen,
abgeschert oder (bei Rohhaut und Fibre) verbogen werden.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. i eine Ansicht des treibenden Zahnrades
in vergrößertem Maßstabe und einen Teil des Umfanges des getriebenen, elastischen
Rades, Fig. z das gleiche Getriebe im Querschnitt, und zwar das große getriebene
Rad als Pneumatik, Fig. 3 im Schnitt ein Kegelradgetriebe,
Fig.4
eine Ausführung eines mehrstufigen Getriebes und Fig. 5 ein zweistufiges Getriebe,
bei dem das elastische Rad zwei Zahnteilungen erhält und darum je zwei Sätze von
Stufenrädern vorhanden sind.
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In der Ausführung nach Fig. i sind in das . Gummirad d Zähne eingedrückt
bzw. einvulkanisiert, und zwar, damit in diesem weichen Material die Zähne halten,
in etwas mehr als der doppelten Zahnstärke wie bei ncrmalen Zahnrädern. Man kann
sich diese Zahnteilung so hergestellt denken, daß aus dem Zahnrad b jed?r zweite
Zahn weggefräst ist, also die Zahnlücken verbreitert sind.
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Wenn dieses Getriebe bei Motorrädern und anderen Fahrzeugen benutzt
wird, ist es vorzuziehen, dem Rad d eine besondere Lauffläche zu geben, damit die
Zähne geschont werden, entweder, wie in Fig.2 dargestellt, indem man zwei Zahnteilungen
seitlich des Laufwulstes anordnet oder, wie bei der in Fig..l dargestellten Ausführung,
eine Zahnteilung mit zwei Laufwülsten. Natürlich kann man auch bei der Ausführung
nach Fig.2 die Zahnteilungen noch seitlich durch Laufwülste schützen. In dieser
Fig. 2 ist auch dargestellt, wie dieses Getriebe eine Kupplung ersetzen kann, indem
die Welle a mit dem Zahnrad b verschiebbar gemacht ist, z. B. .dadurch, daß die
Welle a in Exzentern e gelagert ist. Das Zahnrad b kann auch als Kegelrad
ausgeführt werden, wobei es sich empfiehlt, wie in Fig.3 zwei Kegelräder b und b1
anzuwenden, um den seitlichen Druck auf das Zahnrad d aufzuheben. Das Gegenrad b1
kann auch zum Antrieb mitbenutzt werden, indem es von der Welle a mittels der Zahnräder
c, cl getrieben wird.
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Wenn schon der Abstand der Welle a von dem getriebenen Rad veränderlich
ist, so kann man Stufenräder b; b1 anwenden, welche, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt,
auf ihrer Welle a oder mit der Welle seitlich, verschiebbar sind. Bei einer Verzahnung
auf Rad d ist je ein Stufenrad b und bl vorhanden und bei zwei Verzahnungen auf
Rad d zwei Stufenräder auf der Welle a. Die Verschiebung derselben kann mittels
Zugseils Z und Gegenfeder f erfolgen, wie in Fig. q., oder mittels doppelgängiger
Spindel e, e1 mit Muttern mit Rechts- und Linksgewinde auf der Spindel f, wie in
Fig.5. g ist die Lagerung für die Welle a, die bei einem Fahrrad-Einbaumotor mit
diesem ein Stück bilden und zum Ausschalten und Wechseln der Übersetzung mit dem
pendelnd aufgehängten Motor verstellt werden kann. Welle a kann die Verlängerung
der Kurbelwelle sein, cder sie wird z. B. mittels Kettenrades c (Fig. q.) angetrieben.
Bei zwei Zahnteilungen auf dem elastischen Rad d empfiehlt es sich, die Teilungen
gegeneinander zu versetzen; dementsprechend müssen dann auch die Zahnräder b, b1
versetzt sein.