-
Schlagvorrichtung Die Erfindung betrifft eine elektrisch oder mechanisch
getriebene Schlagvorrichtung, weiche als Bohrwerkzeug, Niethammer, Dichtungshammer
usw. dienen kann. Es sind bereits Schlagvorrichtungen dieser Art bekannt, bei denen
die Übertragung der Antriebskraft auf das Werkzeug mittels eines drehbaren, in der
Achsrichtung nicht verschiebbaren Treibzylinders erfolgt. der an seiner Mantelfläche
mit einer ringsherum gehenden, zur Zylinderachse schräg liegenden Treibnut für einen
hin und her beweglichen Schlagkörper versehen ist. Bei den bekannten Vorrichtungen
dieser Art wird als Schlagkörper eine Hülse verwendet, welche den Treibzylinder
gleichachsig teilweise umschließt und mittels eines in ihre Wandung eingeschraubten
Zapfens in die Nut des Treibzylinders eingreift.
-
Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß der Schlagkörper kugelförmig
ist und einerseits mit der Treibnut, andererseits mit einer zur Achse des Treibzylinders
parallelen festen, rinnenförmigen Führungsbahn in Eingriff steht. Durch die Verwendung
eines mit der Treibnut unmittelbar in Eingriff stehenden kugelförmigen Schlagkörpers
ergibt sich die Möglichkeit, die Eingriffsflächen zwischen dem Schlagkörper und
dem Treibzylinder so auszubilden, daß jede Gefahr einer Überbelastung dieser Flächen
auch bei sehr großen Geschwindigkeiten ausgeschlossen ist, und es wird ferner durch
die rollende Bewegung der Kugel auch die Reibung auf ein Mindestmaß herabgesetzt,
so daß sich auch nach langer Betriebsdauer keine merkliche Abnutzung zeigt.
-
Die Ausbildung des Schlagkörpers in Kugelform ist auch in bezug auf
die Festigkeit am günstigsten. Die bei den bekannten ,Schlagvorrichtungen vorhandene
Schwäche in der Kraftübertragung zum Schlagkörper wird durch die Erfindung völlig
beseitigt, und die Erfindung ermöglicht deshalb die vorteilhafte Anwendung hoher
Geschwindigkeiten und damit einer großen Anzahl Schläge in der Zeiteinheit bei hoher
Betriebssicherheit und Leistung, so daß die erfindungsgemäß ausgebildete Schlagvorrichtung
den bekannten Lufthämmern an Betriebssicherheit und Leistungsfähigkeit gleichkommt,
ohne an den bekannten Mängeln dieser Lufthämmer zu leiden.
-
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
darge=. stellt, und zwar zeigen: Abb. i eine Seitenansicht einer Ausführungsform
mit einem Treibzylinder für den Schlagkörper, teilweise im Schnitf, Abb.2 die abgewickelte
Mantelfläche des Treibzylinders aus Abb. i.
Abb. 3 einen teilweisen
Schnitt durch eine Ausführungsform mit zwei Treibzylindern, Abb.4 einen Querschnitt
durch Abb.3 nach der Linie IV-IV und Abb. 5 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung
mit drei Treibzylindern.
-
In Abb. i ist i ein Gehäuse von ungefähr der gleichen Gestalt wie
das Gehäuse von pneumatischen Hämmern. An dem einen Ende ist das Gehäuse mit einem
Handgriff 2 versehen, und sein mittlerer Teil umschließt einen elektrischen Motor
3, der durch einen zweckmäßig im Handgriff angebrachten, durch einen Knopf 4 betätigten
Schalter gesteuert wird. Der vordere Teil des Gehäuses enthält einen in Kugellagern
5, 6 gelagerten Treibkörper 7 -in der Gestalt eines Zylinders, welcher zweckmäßig
aus gehärtetem Stahl ausgeführt und auf =seiner Mantelfläche mit einer Treibnut
8 für den aus gehärtetem Stahl bestehenden Schlagkörper 9 versehen ist. Die Treibnut
8 liegt im wesentlichen in einer schräg zur Zylinderachse liegenden Ebene, so daß
die Nut etwa die Form einer Ellipse hat. Am äußeren Ende der Bewegungsbahn des Schlagkörpers
ist in der Hülse io ein Amboß i i gelagert, dessen inneres Ende ein wenig in die
Bewegungsbahn des Schlagkörpers hineinragt und daher bei jedem Hub einen Schlag
vom Schlagkörper erhält. Von diesem Amboß werden die Schläge auf einen im Gehäuse
gelagerten Halter oder ein Futter i2 für das nicht dargestellte Arbeitswerkzeug
übertragen. Der Halter 12 wird durch eine Druckfeder 13 belastet, deren äußeres
Ende an einer auf dem vorderen Ende des Gehäuses festgeschraubten, mit einem Absatz
versehenen Hülse 14 anliegt, während sich ihr inneres Ende gegen einen am .Halter
12 befestigten oder mit ihm aus einem Stück bestehenden Flansch 15 legt. Mittels
einer auf die Hülse 14 aufgeschraubten Hülse 16, die an einem Flansch 17 am äußeren
Ende. des Halters 12 anliegt, kann letzterer gegenüber dem Amboß eingestellt und
dadurch- die Kraft des auf das Arbeitswerkzeug übertragenen Schlages nach Wunsch
geregelt werden.
-
In Abb. i ist zwischen der Motorwelle i9 und dem Treibkörper ein Zahnradgetriebe
18 vorgesehen, um die Geschwindigkeit herabzusetzen. Dieses Getriebe ist notwendig,
weil der elektrische Motor mit sehr hoher Umdrehungszahl arbeitet. Wenn der Motor
für Umdrehungszahlen unterhalb etwa 3000 Umdrehungen pro Minute ausgeführt
ist, kann; dieses Getriebe gegebenenfalls wegfallen. Die bisher beschriebene Anordnung
ist bekannt und bildet keinen Teil der Erfindung.
-
Erfindungsgemäß wird der aus einer Kugel bestehende Schlagkörper 9
zwischen einer im Gehäuse i befestigten, aus einer teilweise geschlitzten Hülse
io bestehenden feststehenden Führung io, deren Achse mit der Achse des Treibkörpers
7 parallel ist, und der Nut im Treibkörper 7 geführt, so daß er bei der Umdrehung
des Treibkörpers eine hin und her gehende Bewegung parallel zur Längsachse der Vorrichtung,
erhält.
-
Zur Erzielung einer möglichst großen Geschwindigkeit des Schlagkörpers
im Augenblick des Schlages wird zweckmäßig der vorwärts 'treibende Teil der Treibnut
8 mit steilerer Steigung als der zurücktreibende Teil der Nut ausgeführt (Abb. 2).
Außerdem ist die Treibnut derart ausgebildet, daß für den Schlagkörper im vordersten
Teil der Treibnut an der dem Arbeitswerkzeug oder Amboß zugekehrten Seite keine
Schulter oder Stützfläche vorhanden ist. Infolgedessen wird der Schlagkörper in
dem Augenblick, wo er den Amboß trifft, in der Axialrichtung praktisch frei beweglich,
prallt aber danach infolge seiner und des Ambosses Elastizität so weit zurück, daß
er wieder von der Treibnut aufgefangen und zurückgeführt wird, um bei jeder Umdrehung
des Zylinders. einen neuen Schlaghub auszuführen.
-
In der Ausführungsform gemäß Abb.3 und 4 werden zwei parallel gelagerte
Treibkörper 74 und 7b verwendet, zwischen welchen der Schlagkörper 9 angebracht
ist, wobei er seitlich von zwei feststehenden Führungsschienen 2o, 21 geführt wird,
so daß er sich nur parallel zur Längsachse der Vorrichtung bewegen kann. Die Treibkörper
7a, 7b werden mittels Zahnradgetriebe 22, 23 und 22, 24 von der Motorwelle i9 oder
einer von ihr angetriebenen Welle getrieben. Der Werkzeughalter 12 ist hier derart
angeordnet, daß er unmittelbar vom Schlagkörper .9 getroffe -wird.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 5 sind drei Treibzylinder 7a, 7b;
7c angedeutet, welche mittels Zahnradgetriebe von der Motorwelle i 9 oder einer
von ihr angetriebenen Welle getrieben werden. Die Achsen det' Treibzylinder bilden
in dieser Ausführungsform die Seitenkanten eines Prismas, weshalb eine besondere,
feststehende Führungsschiene für den Schlagkörper nicht erforderlich ist.
-
Anstatt durch den in. die Vorrichtung eingebauten Motor 3 kann der
Antrieb auch durch' eine biegsame Welle von einer beliebigen außerhalb der Vorrichtung
liegenden Kraftquelle aus erfolgen.