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DE537916C - Verfahren zur Herstellung und Trennung schwefelhaltiger Spaltprodukte der Saeurehydrolyse von Keratin bzw. Keratinsubstanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung und Trennung schwefelhaltiger Spaltprodukte der Saeurehydrolyse von Keratin bzw. Keratinsubstanzen

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Publication number
DE537916C
DE537916C DE1930537916D DE537916DD DE537916C DE 537916 C DE537916 C DE 537916C DE 1930537916 D DE1930537916 D DE 1930537916D DE 537916D D DE537916D D DE 537916DD DE 537916 C DE537916 C DE 537916C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
keratin
hydrolysis
water
substances
sulfur
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930537916D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
WUELFING J A FA
Original Assignee
WUELFING J A FA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
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Publication date
Application filed by WUELFING J A FA filed Critical WUELFING J A FA
Application granted granted Critical
Publication of DE537916C publication Critical patent/DE537916C/de
Expired legal-status Critical Current

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Description

  • Verfahren zur Herstellung und Trennung schwefelhaltiger Spaltprodukte der Säurehydrolyse von Keratin bzw. Keratinsubstanzen Das K:eratin, der Hauptbestandteil der Horngewebe, der Haare, Wolle, Federn, Hufe usw., ist durch Säurehydrolyse und Alkalihydrolyse abgebaut worden. Der Grad des Abbaues des Keratins ist abhängig von der Hydroxyl- und Wasserstoffionenkonzentration der verwendeten Säuren und Laugen, der Temperatur und Zeitdauer der Einwirkung. je höher die Hydroxyl-und Wasserstoffionenkonzentration, je höher die Temperatur und je länger die Einwirkung, desto weiter der Abbau. Mit fortschreitender Hydrolyse werden die erhaltenen Produkte immer wasserlöslicher und schwefelärmer.
  • Die nach mehr oder minder starkem Abbau ge«,nnbaren Spaltprodukte sind keine einheitlichen Stoffe. Will man .einheitliche schwefelreiche Abbauprodukte aus den Keratinstofen gewinnen, so muß der Abbau zu einem bestimmten Zeitpunkte abgebrochen und müssen die erhaltenem Produkte mach einer unten näher zu :erläuternden Methode von den Begleitstoffen abgetrennt werden.
  • So kann man aus Wolle, Haaren und ähnlichen Keratinsubstanzeneinheitliche wasserunlösliche, aber in Alkalien leicht lösliche Keratinspaltprodukte mit einem Schwefelgehalt bis gegen 6 % erhalten, wenn man sie in der Kälte oder Wärme so lange mit mehr oder weniger konzentrierten Säuren behandelt, bis der Ausgangsstoff seine natürliche Form eben verloren hat und gallertartig geworden ist. Dann ist die Hydrolyse sofort zu unterbrechen, indem man mit Wasser verdünnt und das stark saure Filtrat mit Alkalien neutralisiert. Die neutrale Lösung sättigt man mit Ammoniumsulfat oder Magnesiumsulfat und läßt stehen, bis der Niederschlag sich völlig abgeschieden hat. Man filtriert den Niederschlag ab und kocht ihnmitWasser aus, wobei man drei verschiedene Produkte erhält i. Ein in kochendem Wasser unlösliches Keratinat, das man abfiltriert, 2. eine in heißem Wasser leicht lösliche Substanz, die im heißen Filtrat enthalten ist und sich beim Erkalten desselben ausscheidet (Keratose), 3. eine auch in kaltem Wasser leicht lösliche Substanz, die sich aus dem abgekühlten Filtrate nicht wieder ausscheidet (wa.sserlösliche Albumosen). .
  • Nach diesem Verfahren gelingt es also, gewisse Abbauprodukte aus Keratin rein herzustellen und durch Abtrennung minderwertiger, schwefelarmer Spaltprodukte schwefelreicher zu machen.
  • Nach den Angaben der Patentschrift 437 66,' soll aus Schlachthofabfällen, vornehmlich aifs Horn, durch Einwirkung von konzentrierter Salzsäure in der Kälte ein Produkt erhalten werden, das die Konsistenz von weißem gekochten Fischfleisch besitzt, nach dem Trocknen mühelos zerkleinert werden kann und, wenn es auch nicht wasserlöslich ist, so doch vom tierischen Organismus weit leichter verdaut wird als das Ausgangsmaterial. Dieses nur in seiner physikalischen Beschaffenheit veränderte (nämlich weich gewordene) Produkt kann auch sofort wieder durch Chemikalien gehärtet und für Kunstmässen benutzt werden. Es besteht also aus wasserunlöslichen Stoffen, die durch die Säurebehandlung von verunreinigenden Begleitstoffen befreit und physikalisch so verändert worden sind, daß sie leicht pulverisiert und verdaut werden können. Die Hydrolysenprodukte, welche sich in der Salzsäure befinden, werden nach diesem Verfahren überhaupt nicht berücksichtigt, während das Verfahren der vorliegenden Erfindung nur die Verarbeitung des gallertartigen Säurehydrolysats zum Gegenstand hat, nicht die der verschwindend geringen abfiltrierten Rückstände.
  • Nach der Patentschrift 192 84o sollen durch halbstündiges Erwärmen von keratinhaltigen Stoffen mit 5o- bis 6oo,'oiger Schwefelsäure auf 6o° in Wasser lösliche Albumosen und Peptone des Keratins erhalten werden, die aus dem verdünnten Reaktionsgemisch nach Abscheidung der Schwefelsäure mittels Bariumcarbonat oder Bariumhydroxyd durch Eindampfen des Filtrats im Vakuum gewonnen werden. Die dort angeführten Bedingungen zur Ausführung der Säurehydrolyse treffen aber nur zu, wenn es sich um Hornsubstanz, wie Horn, Hufe, Nägel, handelt, während bei Wolle und besonders bei Haaren die Einwirkungsdauer viel länger, bis zu 3 Stunden, gewählt werden muß.
  • Bei diesem Verfahren -werden fast ausschließlich leicht wasserlösliche Albumosen und Peptone gebildet, während das neue Verfahren die Gewinnung von wasserunlöslichen oder schwer löslichen Spaltprodukten zum Ziele hat.
  • Nach dem Verfahren der Patentschrift 192 8q.0 können Keratinate nur in' ganz untergeordneter Menge entstehen, da die Hydrolyse so weit getrieben wird, bis alles in klare Lösung übergegangen ist. Die in geringen Mengen etwa vorhandenen Keratinate werden außerdem in Form ihrer in Wasser schwer löslichen Bariumverbindungen mit dem entstandenen Bariumsulfat zusammen abfiltriert und entfernt.
  • Die Zeitdauer der Aufschließung nach vorliegendem Verfahren ist um so kürzer, je stärkere Säuren und je höhere Temperaturen man anwendet. Natürlich kann man sowohl Mineral- wie organische Säuren für die Hydrolyse verwenden. Beispiel 1 1 oo g Haare werden in bekannter Weise gereinigt und entfettet und mit 6ooccm einer 60%igen Schwefelsäure bei etwa 6o° unter gutem Rühren so lange erhitzt, bis das Haar seine natürliche Form eben verloren hat und das Hydrolysat gallertartig geworden ist, was nach etwa 75 bis 9o Minuten der Fall ist.
  • Das Hydrolysat wird nun mit 60o ccm Wasser verdünnt, die Lösung filtriert und das Filtrat in der Kälte mit 80o ccm einer 3 5 %igen Natronlauge neutralisiert. Dieneutrale Lösung versetzt man bis zur Sättigung mit Ammoniumsulfat oder Magnesiumsulfat. Der abfiltrierte Niederschlag wird mit Wasser ausgekocht, der unlösliche Anteil aus der heißen Lösung abfiltriert oder abgenutscht und auf der Nutsche mehrmals mit heißem Wasser nachgewaschen. Das :so gewonnene Keratinat hat nach Trocknung einen Schwefelgehalt von 6,o4. %. Das heiße- Filtrat kühlt man ab und trennt die sich dabei ausscheidenden Keratosen ab, die man ebenfalls auf dem Filter mehrmals mit kaltem Wasser auswäscht. Der Schwefelgehalt der getrockneten Keratosen beträgt 4,01 %. Beispiel 2 1 oo g Wolle werden zuerst gereinigt und entfettet, dann mit 90o ccm einer 40%igen Schwefelsäure versetzt und nun so lange bei 8o° unter gutem Rühren hydrolysiert, bis die Wolle ihre natürliche Form eben verloren hat und das Hydrolysat gallertartig geworden ist, was nach ietwa 3o bis 35 Minuten eingetreten ist.
  • Das -erhaltene Hydrolysat wird, genau wie im Beispiel i angegeben, weiterbehandelt. Der Schwefelgehalt des Keratinats beträgt 475 %, der der Keratosen 3,64 %. B eispi-el 3 1 oo g Horn, die in bekannter Weise zerkleinert, gereinigt -und entfettet wurden, werden mit 40o ccm einer 60%igen Schwefelsäure auf ungefähr 6o° erwärmt und bei dieser Temperatur unter gutem Rühren so lange hydrolysiert, bis das Hydrolysat gallertartig geworden ist. Diese Hydrolyse nimmt etwa 15 bis 2o Minuten in Anspruch.
  • Das erhaltene Hydrolysat wird, genau wie im Beispiel 1 angegeben, weiterbehandelt. Während der Schwefelgehalt des Keratinats 2,55 % beträgt, Enthalten die Keratosen 1,08 %. Beispiel 4 1 oo g Hornspäne werden mit 50o ccm einer 24%igen Salzsäure bei Zimmertemperatur unter gutem Rühren so lange behandelt, bis das Hydrolysat gallertartig geworden ist. Dieser Zustand ist nach etwa 18 Stunden eingetreten.
  • Das erhaltene Hydrolysat wird, genau wie im Beispiel i angegeben, weiterbehandelt. Das Keratinat hat einen Schwefelgehalt von 2,8 0l0, die Keratosen enthalten 1,26 %.
  • Beispiel 5 ioog Horn, das in bekannter Weise zerkleinert, gereinigt und entfettet wurde, werden mit iooo ccm einer etwa 6o%igen Ameisensäure am Rückflußkühler so lange zum leichten Sieden erhitzt, bis das Hydrolysat gallertartig geworden ist. Diese Hydrolyse nimmt etwa i o Stunden in Anspruch.
  • Das erhaltene Hydrolysat wird, genau wie im Beispiel i angegeben, weiterbehandelt. Während der Schwefelgehalt des Keratinats 3,82 % beträgt, enthalten die Keratosen 1,99 0;0.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung und Trennung schwefelhaltiger Spaltprodukte der Säurehydrolyse von Keratin bzw. Keratinsubstanzen, wie Wolle, Haaren, Federn, Hufen, Nägeln usw., bei dem diese Substanzen mittels Säuren verschiedener Konzentration in der Kälte oder Wärme der Hydrolyse unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse abbricht, sobald die Ausgangsstoffe ihre natürliche Form eben verloren haben und gallertartig geworden sind, dann nach Verdünnen des Reaktionsgemisches mit Wasser und Neutralisieren mit Alkalien oder Ammoniak den abfiltrierten Niederschlag, dessen Menge gegebenenfalls in an sich bekannter Weise durch Zusatz von Ammoniumsulfat oder Magnesiumsulfat vermehrt worden sein kann, mit Wasser auskocht, von den ungelöst gebliebenen Keratinaten abfiltriert und die aus dem heißen Filtrat bei der Abkühlung ausgeschiedenen Keratosen abtrennt.
DE1930537916D 1930-08-27 1930-08-27 Verfahren zur Herstellung und Trennung schwefelhaltiger Spaltprodukte der Saeurehydrolyse von Keratin bzw. Keratinsubstanzen Expired DE537916C (de)

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DE1930537916D Expired DE537916C (de) 1930-08-27 1930-08-27 Verfahren zur Herstellung und Trennung schwefelhaltiger Spaltprodukte der Saeurehydrolyse von Keratin bzw. Keratinsubstanzen

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