DE537815C - Mit einem Durchsichtsucher vereinigter und mit dem Objektiv gekuppelter Entfernungsmesser fuer photographische und kinematographische Apparate - Google Patents

Description

Die Vereinigung eines Entfernungsmessers mit einem Durchblicksucher ist bekannt. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß sich vor dem Okular des Suchers ein kleiner geneigter Spiegel befindet, auf welchen Bildstrahlen von einem größeren, in Abhängigkeit von dem Balgauszug des Apparates schwenkbaren Spiegel reflektiert werden. Der Beobachter sieht durch das Okular des Suchers einerseits das gesuchte Bild und anderseits, aus diesem ausgeschnitten, das in dem kleinen Spiegel erscheinende Teilbild.

Diese Einrichtung besitzt erhebliche Mängel. Der Rahmen sowie der Haltearm des kleinen Spiegels vor dem Okular des Suchers stören das Gesichtsfeld des letzteren; vor allem aber ist es unmöglich, Objekte einzustellen, welche im Sucher nicht über die Abmessungen des kleinen Spiegels hinausragen. zo Die Erfindung vermeidet diese Nachteile durch die Anordnung eines an sich bekannten, zwei Vergleichsbilder erzeugenden Koinzidenzentfernungsmessers, bei welchem das eine Bild durch reflektierende Flächen entworfen, das andere, ohne Einengung durch die reflektierenden Flächen, unmittelbar gesehen wird, derart, daß die beiden Bilder in der Durchblicköffnung des an sich bekannten Durchsichtsuchers erscheinen.

Die beiliegenden Fig. 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in Aufriß und Seitenansicht; Fig. 3 stellt den verwendeten Entfernungsmesser im Axialschnitt und vergrößerten Maßstab dar.

Gemäß Fig. 3 besteht der Entfernungsmesser aus einem Rohr α mit der oben gegen das Objekt gerichteten Öffnung 4 und der Einblicköffnung 3, welche gleichzeitig die Durchblicköffnung des Suchers bildet. Hinter der Öffnung 4 befindet sich ein rech twinkeliges Prisma b, welches die durch die Öffnung eintretenden Strahlen- in der Richtung der Rohrachse e bricht. Vor der Durchblicköffnung 3 ist in dem Rohr eine planparallele Glasplatte/ angeordnet, welche einerseits die Achsstrahlen e gegen die Öffnung 3 reflektiert, anderseits das Objekt in Richtung der Sucherachse g direkt zu beobachten gestattet. Zu diesem Zwecke befindet sich auf der der Schauöffnung 3 gegenüberliegenden Seite des Rohres α eine Öffnung h. Es werden demzufolge durch die Schauöffnung 3 zwei Bilder gesehen, nämlich direkt durch die Glasplatte / hindurch in Richtung der Achse g das Objekt in ganzer Größe und indirekt über die Öffnung 4 das Prisma b und die der Öffnung 3 gegenüberliegende, als Spiegel wirkende Oberfläche der Glasplatte / ein zentrales Teilbild des Objektes. Beide Bilder sind in ihrem vollen Ausmaß sichtbar; keins wird durch das andere verdeckt.

Dieser Entfernungsmesser ist, wie aus den Fig. ι und 2 ersichtlich, mit dem Gehäuse 1 eines photographischen oder kinematographischen Apparates vereinigt, und zwar derart, daß, wie bereits angedeutet, das Okular 3 des Entfernungsmessers an die Stelle des Visierloches des Suchers kommt. Der oberen, gegen

das Objekt gerichteten öffnung 4 des Entfernungsmessers ist eine das zweite Bild dem Sucherbild der Größe nach angleichendes Linsensystem vorgeschaltet. Visiert man durch die Öffnung 3, so erscheint die ganze Ausdehnung des Suchers 5 im Gesichtsfeld 6 des Entfernungsmessers. Gleichzeitig zeigt sich in der Mitte des Suchers in einem kleinen helleren Kreis 7 das zweite Bild. Um die Dekkung des zweiten Bildes im Kreis 7 mit dem Gesichtsfeld 6 und damit die gleichzeitige Einstellung des Objektivs 8 zu bewerkstelligen, zieht man, während man den Apparat frei in beiden Händen hält, mit dem Zeigefinger der rechten oder linken Hand an den dafür an einem dünnen Drahtseil 9 angebrachten Ringen 10. Durch diesen Zug- werden eine Trommel 11 und ein damit fest verbundenes Zahnrad 12 in Drehung versetzt. Die ao Bewegung des Zahnrades überträgt sich einerseits auf ein Zahnrad 13, das mit seiner Achse 14 das zweite Bild im Entfernungsmesser dadurch verschiebt, daß das Prisma b um eine Achse/ verschwenkt' wird, und anderseits auf einen Zahnbogen 15 des Objektivs oder einen Zahnbogen 21 des Teleobjektivs. Die Drehung des Zahnrades 12 wird so länge fortgesetzt, bis Deckung der beiden zuerst getrennt erscheinenden Bilder im Sucher hergestellt und damit die Einstellung des Objektivs auf die tatsächliche Entfernung des Objektes erreicht ist. Nunmehr kann der Mittelfinger der linken Hand auf den Auslöseknopf 16 drücken.

Wegen der Federwerkauf ziehkurbel 17 darf als Bewegungsmittel in diesem Falle kein fester, seitlich vorstehender Mechanismus verwendet werden. Bei Stativapparaten, hauptsächlich Kinoaufnahmeapparaten, kann die Drehung des Zahnrades 12 durch ein Schneckengetriebe bewerkstelligt werden. Das zum Einlegen der Kassette erforderliche Abnehmen des Federwerkes bedingt bei dem abgebildeten Apparat die Befestigung des Laufgehäuses für das Drahtseil und des Zahnrades 12 mit Seiltrommel 11 an einem übergreifenden Teil 19 der Vorder wand 20 des Federgehäuses.

Beim Teleobjektiv wird die Übertragung der Drehung des in das Zahnrad k eingreifenden Zahnbogens auf die Objektiveinstellung durch ein vorne mit einer kleinen Gabel 22 versehenes Mantelrohr 23 bewerkstelligt.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Mit einem Durchsichtsucher vereinigter und mit dem Objektiv gekuppelter Entfernungsmesser für photographische und kinematographische Apparate, gekennzeichnet durch die Anordnung eines an sich bekannten, zwei Vergleichsbilder erzeugenden Koinzidenzentfernungsmessers, bei welchem das eine Bild durch reflektierende Flächen (b, f) entworfen, das andere ohne Einengung durch die reflektierenden Flächen unmittelbar gesehen wird, derart, daß die beiden Bilder in der Durchblicköffnung (5) eines an sich ebenfalls bekannten Durchsichtsuchers erscheinen.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbeweglichen Teile des Objektivs und die beweglichen Teile des Entfernungsmessers durch Zahnräder gekuppelt sind, so daß bei Einstellung der beiden Bilder des Entfernungsmessers im Sucher auf Deckung das Objektiv durch Drehung auf die so gegebene Entfernung eingestellt wird.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen