DE536209C - Verfahren zum Reinigen der Destillationsgase von OEfen zum Entgasen von Petrolkoks - Google Patents

Description

• Verfahren zum Reinigen der Destillationsgase von Öfen zum Entgasen von Petrolkoks Bei der Herstellung von aschearmen Elektroden, beispielsweise für die elektrolytischen Bäder der Aluminiumindustrie, ist es erforderlich, das feste Rohmaterial, für welches vorzugsweise aschearmer Petrolkoks in Betracht kommt, vor der Zugabe des Bindemittels so weitgehend wie möglich von flüchtigen Bestandteilen zu befreien, da andernfalls nicht genügend feste, sondern stark poröse Elektroden erhalten werden.
• Die Entgasung des Petrolkokses erfolgt durch Erhitzen auf eine Temperaturstufe von etwa rooo bis r2oo ° in elektrischen Widerstands-oder Gasteuerungsöfen. Die hierfür üblichen Ofen sind jedoch unwirtschaftlich, insofern, als die beim Entgasen des Petrolkokses entstehenden brennbaren Gase nicht oder doch nur in untergeordnetem Maße zur Beheizung des Ofens verwendet werden können. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Gase das Mauerwerk bei höheren Temperaturen sehr stark angreifen und ferner eine starke Abscheidung von Graphit in den Gaskanälen und Heizzügen eintritt. Hierdurch wird der Wirkungsgrad des Ofens nach verhältnismäßig kurzer Betriebszeit so erheblich verschlechtert, daß es bisher nicht gelungen ist, Entgasungsöfen für Petrolkoks u. dgl. vollständig oderannähernd vollständig allein durch Verbrennung der Destillationsgase zu beheizen, vielmehr war man stets gezwungen, Gase aus anderen Quellen zuzuführen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren 'zur Reinigung der Destillationsgase von Öfen zur Entgasung von Petrolkoks u. dgl., welches die praktisch vollkommene Entfernung der schädlichen Verunreinigungen aus dem Destillationsgase ermöglicht. Gemäß der Erfindung werden zu diesem Zweck die heißen Destillationsgase. vor ihrer Weiterverwendung zunächst mit heißem und danach in einer zweiten Stufe mit kaltemWasser gewaschen.
• Es wurde nämlich die überraschende Tatsache gefunden, daß die schädlichen Verunreinigungen der beim Entgasen von Petrolkoks entstehenden Gase in der Hauptsache aus Kochsalz in feinster Verteilung, aus hochsiedenden, bei gewöhnlicher Temperatur festen Kohlenwasserstoffen und Salzsäure bestehen. Von diesen werden die beiden ersteren gemäß der Erfindung mit warmem Wasser von solcher Temperatur aus dem Gase entfernt, daß die sich ausscheidenden Kohlenwasserstoffe noch flüssig bleiben und aus dem Wascher fortgespült werden, worauf sie außerhalb desselben von dem Waschwasser getrennt werden können. Der Gehalt der Gase an Salzsäure wird in der Hauptsache in der zweiten Stufe mittels kalten Wassers entfernt, wobei auch gleichzeitig eine Trocknung des Gases stattfindet, welches darauf den Brennstellen des Ofens zugeführt wird.
• Es ist zwar auch schon vorgeschlagen worden, aus dem Destillationsgase der Öfen zur Erzeugung von Gas und Koks den Gehalt an Teer durch Behandeln der Gase mit Wasser zu entfernen. -Bei Öfen zur Entgasung von Petrolkoks hat man jedoch dieses Verfahren noch nicht angewendet, auch konnte es nicht naheliegend sein, so zu verfahren, da es bisher nicht bekannt war, welcher Art die schädlichen Bestandteile der aus den letzteren Öfen entweichenden Destillationsgase sind.
• Anstatt das gereinigte Destillationsgas zur Beheizung des Entgasungsofens selbst zu verwenden, kann man es natürlich auch anderen Stellen zuleiten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRU CIi Verfahren zum Reinigen der Destillationsgase von Öfen zum Entgasen von Petrolkoks, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Destillationsgase 'zunächst eine Waschung mit warmem Wasser von einer solchen Temperatur, daß der Gehalt der Gase an hochsiedenden, bei gewöhnlicher Temperatur festen Kohlenwasserstoffen in flüssigem ,Zustand abgeschieden und fortgeschwemmt wird, und darauf einer Waschung mit kaltem Wasser unterworfen werden.