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Photographisches Gerät, das aus einem Fernglas und- einer photographischen
Kamera besteht Es ist schon häufig der Versuch gemacht worden, eine photographische
Kamera mit einem Feldstecher so zu verbinden, daß das Gerät äußerlich die Form eines
Feldstechers bat und Aufnahmen zu machen gestattet, während man gleichzeitig das
aufzunehmende Objekt durch das Fernrohr beobachtet. Man hat auch das Objektiv des
Fernglases mit demjenigen der photographischen Kameragekuppelt, um die Scharfeinstellung
für beide Instrumente gleichzeitig vornehmen zu können.
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Wenn das Fernglas indessen eine ausreichende Vergrößerung (q. bis
6X) haben soll, dann ist seil, Gesichtsfeld naturgemäß ganz erheblich geringer als
das Bildfeld des mit ihm verbundenen photographischen Objektives, und man hat infolgedessen
keinen Anhalt für die Beurteilung der Größe des Bildausschnittes, der bei der Aufnahme
auf dem Film oder der Platte abgebildet wird.
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Es erweist sich also als notwendig, noch eine geeignete Suchervorrichtung
am Apparat vorzusehen, und die Erfindung besteht nun darin, diese Einrichtung so
anzuordnen; daß sie die Beobachtung des Bildausschnittes gestattet, ohne daß man
das Instrument von den Augen fortzunehmen braucht, also ohne Änderung der Apparathaltung.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist auf verschiedene Weise möglich.
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In Abb. i ist ein Gerät dargestellt, das äußerlich die Form eines
Feldstechers hat; in der rechten Hälfte r ist z. B. eüi Prismenfeldstecher eingebaut,
während die linke Seite eine kleine photographische Kamera enthält. Das Objektiv
derselben ist mit a, die Filmspule mit b bezeichnet, während c ein rechtwinkliges
Prisma darstellt, welches die vom Objektiva kommenden Lichtstrahlen auf den Film
d lenkt. Das Objektiv der photographischen Kamera und dasjenige der Feldstecherhälfte
sind durch eine Brücke verbunden, und beide können gemeinsam durch ein Triebrädchen
verstellt werden, um Kamera und Feldstecher gleichzeitig scharf einzustellen.
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Wie schon oben auseinandergesetzt wurde, ist es nicht ohne weiteres
möglich, das Fernglas zur Beurteilung der Größe des photographischen Bildausschnittes
zu benutzen. Dies läßt sich erfindungsgemäß aber dann erreichen, wenn man vor das
Fernglas leicht lösbar ein verkleinerndes optisches System schaltet, etwa ein umgekehrtes
Galileiglas, welches die Vergrößerung des Fernglases so weit herabsetzt, daß das
Gesichtsfeld des Fernrohres gleich wird dem Bildfeld des photographischen Objektives.
Allerdings kann dann das Fernglas so lange als solches nicht benutzt werden, als
das obenerwähnte System vorgeschaltet ist. Um die Benutzung zu ermöglichen, ist
es also erforderlich, das vorgeschaltete verkleinernde System aus dem Strahlengang
zu nehmen, was allerdings etwas unbequem ist. Auch ist es bei diesem Verfahren
nicht
möglich, Einzelheiten des Objektes bis zum Augenblick der 'Aufnahme zu beobachten,
ohne dabei auf die Beobachtung des Bildausschnittes zu verzichten.
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Die Erfindung geht deshalb noch einen Schritt weiter, indem sie neben
dem Feldstecher noch eine besondere optische Einrichtung als Bildsucher anordnet,
und zwar so, daß die Beobachtung durch den Bildsucher mit dem einen Auge und die
Beobachtung durch das Fernglas mit dem anderen Auge erfolgen kann. Man braucht nur
abwechselnd das eine oder das andere Auge zu schließen, um einmal die Scharfeinstellung
und im anderen Falle die Beurteilung des Bildausschnittes vornehmen zu können.
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Die eben erwähnte zweite optische Einrichtung, die als Sucher wirkt,
kann natürlich auch wiederum, wie schon beschrieben, als Fernglas mit einem vorschlagbaren
verkleinernden System ausgebildet sein, so daß man, wenn das Vorschlagsystem ausgeschaltet
ist, auch binokular durch das Doppelfernrohr beobachten kann. Im allgemeinen wird
sich diese Ausführungsform weniger empfehlen, weil man dann auch eine Einstellbarkeit
auf den Augenabstand des Benutzers vorsehen müßte, die sich bei der Verbindung mit
der photographischen Kamera nur mit einigen Schwierigkeiten verwirklichen lassen
würde.
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In Abb. 2 und 3 ist in einem Ausführungsbeispiel ein Gerät dargestellt,
das aus einer Kamera in Verbindung mit einem monoleula.ren. Feldstecher besteht
und eine Suchereinrichtung, wie oben- beschrieben, enthält.
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Der photographische Teil des Gerätes besteht aus dem Objektive, dem
rechtwinkligen Prisma f, dem Film g, den Filmspulen lt und ist von dem Sucher
i, h und dem Prismenfernrohr L, m, n durch nicht dargestellte Mittel
lichtdicht getrennt. Das Fernrohr ist zweckmäßig im rechten Teil des Gerätes untergebracht,
damit man das Objektiv zur Scharfeinstellung des Fernrohres bequem mit der rechten
Hand verstellen kann. Da mit dem Feldstecher gleichzeitig die Kamera scharf eingestellt
werden soll, ist das Kameraobjektiv mit dem Feldstecherobjektiv gekuppelt.
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Um bei der Aufnahme, insbesondere von Architekturen, Verzeichnungen
zu vermeiden, muß bekanntlich die optische Achse der Kamera möglichst waagerecht
gehalten werden. Zu diesem Zweck sind Libellen im Gebrauch, die so an der Kamera
angeordnet sind, daß deren Luftblase von oben her beobachtet werden kann. Diese
Anordnung ist bei dem erfindungsgemäßen Gerät jedoch nicht möglich, da sich dieses
während der Aufnahme vor den Augen des Beobachters befindet. In den Abb. 2 und 3
ist nun eine Libellenanordnung vorgesehen, welche die Luftblase zu beobachten gestattet,
während das Gerät sich vor den Augen befindet. Die Libelle p ist zu diesem Zweck
im Gerät oberhalb der Sucheranordnung angebracht und wird von oben durchleuchtet.
Das durchfallende Licht trifft auf einen im Strahlengang des Suchers unter einem
Winkel von ¢5° angeordneten halbdurchsichtigen Spiegel g und wird von diesem zum
Sucherokular reflektiert. Da die Libellenblase s sich in der Brennebene des Okulars
befindet, fällt deren Bild mit dem zu photographierenden Bildausschnitt zusammen.
Es ist dadurch sofort möglich; den Apparat in die horizontale Lage zu bringen. Es
ist natürlich auch ohne weiteres möglich, diese Anordnung in dem oben beschriebenen
vorschlagbären System oder im Fernrohr selbst vorzusehen.