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Verfahren zum Öffnen und Trennen von waagerecht aufgestapelten Lagen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine.Vorrichtung, um innerhalb
von Zeitungseinsteck- oder Zusammentragmaschinen von einem aus übereinanderliegenden
einzelnen oder zusammengesteckten, gefalteten Bogen bestehenden Stapel einzelne
Lagen in ihrer Mitte oder an einer anderen bestimmten Stelle zu öffnen und gleichzeitig
von dem Stapel abzutrennen.
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Das Verfahren der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß, unabhängig
von derjenigen Vorrichtung, die dem Abtrennen und Entnehmen der einzelnen Lagen
vom Stapel dient, an einer der Stapel- bzw. Werkstückecken eine solche Zahl der
die Lagen bildenden einzelnen Bogen in an sich bekannter Weise angebauscht und abgebogen
wird, bis die Lagenmitte oder eine andere bestimmte Stelle, an der die Lage geöffnet
werden soll, erreicht ist, und daß die so innerhalb der Lage geschaffene Öffnung
während des nunmehr folgenden Abziehens der Lage vom Stapel bis zu ihrer Erreichung
der Einsteckstelle eines neuen Teiles gewahrt bleibt. Die Lage kann auf diese Weise
geöffnet werden, solange sie sich noch in flachliegender Stellung befindet, und
sie gelangt bereits an der richtigen Stelle teilweise geöffnet vor die Spaltschiene
und braucht nicht erst hier, wo sie sich in einer für das Öffnen ungünstigen, gekrümmten
Lage befindet, geöffnet zu werden.
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In der zur Ausübung des Verfahrens dienenden Vorrichtung sind folgende
drei Elemente vereinigt: z. ein umlaufender Blätterer, durch den eine beliebige
Anzahl der die Lage bildenden Bogen an einer Ecke angebauscht und abgebogen wird,
so daß an der gewünschten Stelle der Lage eine Öffnung entsteht, 2. eine schwingende
Zunge, die in die durch den umlaufenden Blätterer geschaffene Öffnung eintritt,
und 3. eine an die schwingende Zunge in deren eingeschwungenem Zustand sich anschließende,
dem Werkstückweg folgende Führung, die sich bis zu der ihre Fortsetzung bildenden
Spaltschiene erstreckt, der das völlige Öffnen der Lage bis zu dem für das Einfügen
eines anderen Werkstückteiles erforderlichen Grade zufällt.
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Umlaufende Blätterer in Form von mit Gumminocken besetzten Scheiben
oder Rädern sind bislang bei Vorrichtungen bekannt geworden, mittels deren eine
bestimmte Anzahl ungefalteter Bogen von einem Stapel entnommen wird, um diese beispielsweise
einer Falzeinrichtung zuzuführen. Innerhalb der vorliegenden Erfindung dient jedoch
der Blätterer dem Öffnen einzelner oder ineinandergesteckter gefalteter Bogen, sein
Zweck ist also ein anderer, und er erbringt im Rahmen der gesamten Vorrichtung,
d. h. zusammen mit den andern gleichzeitig zur Anwendung kommenden Elementen auf
dem hier in Frage kommenden Gebiet der Zeitungseinsteck- oder Zusammentragmaschinen
eine fortschrittliche, bisher nicht bekannte Wirkung, weil es durch diese Gesamtvorrichtung
möglich gemacht ist, auch eine aus
mehreren gefalteten und ineinandergesteckten
Bogen bestehende Bogenlage mit Sicherheit genau in ihrer Mitte oder an einer andern
genau bestimmten Stelle zu öffnen, so daß an dieser Stelle ein anderer Werkstückteil
eingesteckt werden kann. Zur Erkenntnis des hierin begründeten Vorteils ist folgendes
zu beachten: Das Öffnen eines einfach oder doppelt gefalteten Bogens oder einer
solchen Bogenlage in der genauen Mitte bereitet keine Schwierigkeiten, solange an
einer der Ecken des Bogens oder der Bogenlage eben nur ein Öffnen in der Mitte möglich
ist. In diesem Falle genügen einfache von unten und oben gleichzeitig wirkende Sauger,
die an dieser Ecke angreifen und so das Eindringen der Spaltschiene oder des Einsteckmessers
an der richtigen Stelle ermöglichen. Auch in anderen Fällen, wo ein Werkstückteil
bereits seinerseits aus mehreren einfach oder doppelt gefalzten Bogenlagen besteht,
die so ineinandergesteckt sind, daß deren Querfalze sich umfassen, bei denen also
ein Öffnen an mehreren Stellen möglich ist, können einfache von oben und unten wirkende
Sauger angewandt werden, solange es nicht von Bedeutung ist, ob ein neu hinzuzufügender
Teil genau in der Mitte oder überhaupt an einer genau bestimmten Stelle eingesteckt
wird. Dies ist dann der Fall, wenn die Seitenzahlen im fertig zusammengestellten
Werkstück nicht fortlaufend numeriert sind und der Satz entsprechend angeordnet
ist, wie z. B. bei den meisten Tageszeitungen. Hier kann das Öffnen an der einen
oder andern Stelle durch gewöhnliche Sauger unter Umständen dem Zufall überlassen
werden.
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Soll aber bei derartigen Werkstückteilen das Öffnen in der genauen
Mitte oder an einer andern bestimmten Stelle zum Zwecke des Einfügens eines weiteren
Teiles geschehen, wie es bei illustrierten und andern Zeitschriften notwendig ist,
weil bei ihnen die fertig zusammengestellte Ausgabe von vorn bis hinten fortlaufende
Seitenzahlen trägt, so versagen gewöhnliche von oben und unten wirkende Sauger,
weil sie keine Gewähr für ein Öffnen an genau bestimter Stelle bieten. In solchen
Fällen kommt das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung für das Öffnen
der einen weiteren Teil aufnehmenden Bogenlage in Betracht, weil durch sie auch
in diesem Falle ein sicheres Öffnen der Bogenlage in der Mitte oder an anderer bestimmter
Stelle möglich gemacht ist.
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Unter die Erfindung fällt weiterhin eine neuartige Ausbildung des
Blätterers als umlaufender Saugerkopf und die dabei angewandte Steuerung der Saugluft
sowie ein umlaufender Blätterer, der an seinem Umfange Nadeln trägt, die für das
Eindringen und Wiederaustreten aus den aufzubauschenden und abzubiegenden Blättern
besonders gesteuert werden. Beide Ausführungsformen des Blätterers gewährleisten
eine erheblich sichere Wirkung gegenüber einem mit Gumminocken ausgerüsteten Blätterer,
wie solche an sich bekannt geworden sind.
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In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung nebst zugehörigen Einzelteilen dargestellt. Es zeigen: Abb.
1 eine einzelne Einzugstelle einer Zeitungseinsteckmaschine mit eingebauter Vorrichtung
in, Seitenansicht und teilweisem Längsschnitt, Abb. 2 dieselbe Einzugstelle in Draufsicht,
wobei einzelne Teile der Übersichtlichkeit halber weggelassen sind, Abb. 3 den saugend
wirkenden Blätterer in teilweisem Längsschnitt, Abb. q. den saugend wirkenden Blätterer
im Querschnitt nach Linie IV-IV der Abb. 3 sowie dessen Wirkungsweise, Abb. 5 und
6 je eine besondere Ausführungsart des Blätterers in Vorderansicht, Abb. 7 ein Werkstückbeispiel,
bestehend aus zwei doppelt gefalteten undineinandergesteckten Teilen, und - Abb.
8 ein Werkstückbeispiel, bestehend aus vier einmal gefalteten und ineinandergesteckten
Teilen.
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In den Abb. 7 und 8 sind zwei verschiedene Arten von Werkstückteilen
dargestellt, und zwar in Abb.7 eine Zusammenstellung, wie sie bei gewöhnlichen Tageszeitungen
üblich ist, wobei zwei doppelt gefaltete, ineinandergesteckte Teile angenommen sind.
Die doppelt liegenden Längsfalze beider Teile sind mit L und L', der Querfalz
mit Q bezeichnet. Soll in einen derartigen Werkstückteil ein anderer eingefügt
werden, so ist es nach dem oben Gesagten meist gleichgültig, -an welcher der durch
die drei Pfeile bezeichneten drei Stellen dieses Einfügen geschieht. Hierbei können
infolgedessen die bisher üblichen, an der in der Zeichnung untenliegenden Werkstückecke
von oben und von unten angreifenden Sauger angewandt werden, weil dabei in jedem
Fall ein Öffnen an einer der drei durch die Pfeile angedeuteten Stellen geschehen
muß.
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In Abb. 8 dagegen ist angenommen, daß es sich um ein aus vier einmal
gefalteten und ineinandergesteckten Bogen bestehendes, also um ein 16seitiges Werkstückteil
handelt, dessen Seitenzahlen beispielsweise von 1 bis 8 und von 17 bis 24 numeriert
seien, und in den ein weiterer Teil mit den noch fehlenden Seitenzahlen g bis 16
eingefügt werden soll, der demnach nochmals aus zwei einmal gefalteten und ineinandergestecktenBogen
beste$en muß. Daraus ist zu entnehmen, daß hier das Einstecken genau in der Mitte
an der Stelle des Pfeiles geschehen muß, wenn die richtige Ordnung der Seitenzahlen
und der Satzfolge gewährleistet
sein soll. Dieses Öffnen in der
Mitte kann, wie ersichtlich, durch von oben und unten wirkende Sauger nicht erreicht
werden, weil es dabei dem Zufall überlassen bliebe, wieviel Blätter vom oberen Sauger
angelüftet würden.
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Durch das Verfahren der Erfindung wird das Öffnen derartiger Werkstückteile
in deren Mitte mit Sicherheit ermöglicht. Für die Beurteilung der in dem Verfahren
begründeten Erfindung ist es ohne Belang, welche Mittel zu seiner Ausübung angewandt
werden; da jedoch aus der Abb.4 der das Verfahren kennzeichnende Arbeitsvorgang
deutlich zu ersehen ist, so sei hier im Zusammenhang auch gleichzeitig die Arbeitsweise
des in der erwähnten Abbildung angenommenen umlaufenden Blätterers, der hierbei
zur Ausübung des Verfahrens dient, teilweise in seiner Wirkung beschrieben. In Abb.
¢ ist die in- Abb. 8 nach unten liegende Werkstückecke, gesehen in der Richtung
des linken Pfeiles, dargestellt, und der hier gezeigte einzelne Werkstückteil=W,
bestehend aus drei einmal gefalteten und ineinandergesteckten Bogen, ist samt der
ihn tragenden Platte r abgebrochen gekennzeichnet. Der Blätterer B ist mit Saugkanälen
2 versehen. Er dreht sich in der Richtung des Pfeiles und liegt mit seinem Umfang
an der Unterseite des Werkstückes W an. Entsprechend der angenommenen Zahl von drei
ineinandergesteckten, einmal gefalteten Bogen müssen in dem gezeichneten Beispiel
vom Blätterer B auch drei Einzelecken abgebogen werden, um auf die Mitte des Werkstückteiles
zu kommen. Infolgedessen sind von den im Blätterer B insgesamt vorgesehenen acht
Saugkanälen 2 fünf Stück durch Schrauben 3 verschlossen. Von den drei übrigen offen
bleibenden, die in der Zeichnung waagerecht nach links, um 45' nach links oben geneigt
und senkrecht nach oben gerichtet sind, beginnt eben der in der Drehrichtung des
Blätterers zuletzt liegende, senkrecht nach oben gerichtete seine Wirkung. Die ursprünglich
zu unterst gelegene Blattecke W1 wurde von der waagerecht nach links gerichteten
Saugöffnung 2 erfaßt, angebauscht und niedergebogen, die darauffolgende Blattecke
W2 wurde von der im Winkel von 45' nach oben links geneigten Saugöffnung erfaßt
und ist noch im gebauschten Zustand, während die dritte Blattecke W3 noch an der
Stapelunterseite anliegt und von der senkrecht nach oben stehenden Saugöffnung 2
eben erfaßt wurde. Wenn der Blätterer B, von der gezeichneten Stellung ausgehend,
eine weitere Drehung um 1:35' in der Pfeilrichtung ausgeführt hat, so nehmen die
niedergebogenen Blattecken W1 bis W3 die gestrichelt angedeutete Stellung ein. Es
ist weiterhin ersichtlich, daß die um 45' nach rechts oben geneigte Saugöffnung
2 bei der weiteren von der gezeichneten Stellung ausgehenden Drehung des Blätterers
B jnit der- Blattecke in Berührung kommt, die über derjenigen W3 liegt; sie kann
aber keine Wirkung auf diese Blattecke ausüben, weil sie durch eine Schraube 3 verschlossen
ist; das gleiche ist auch bei den vier folgenden Saugöffnungen der Fall.
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Aus dem bisher Gesagten ist zunächst ersichtlich, wie durch das Verfahren
der Erfindung das Öffnen des Werkstückteiles an einer seiner lose liegenden Ecken
eingeleitet wird, derart, daß an dieser Stelle Raum geschaffen ist für den Eintritt
eines die weitere Öffnung vollziehenden Mittels. Bezüglich der Wirkung des mit Saugkanälen
versehenen Blätterers 2 ist weiterhin zu erwähnen, daß das rechtzeitige Beginnen
und Aufhören der Saugwirkung dadurch gesichert wird, daß der Blätterer B samt einer
ihn tragenden Büchse 6 um einen hohlen Schaft 4 drehbar ist, an dessen eines Ende
¢' die Saugleitung einer rotierenden Luftpumpe angeschlossen wird. Nahe dem inneren
Ende der Bohrung des Schaftes 4 ist ein über einen Teil seines Umfanges sich erstreckender,
zentrisch verlaufender Schlitz 5 eingebracht, dessen Lage mit derjenigen der Saugkanäle
2 im Blätterer B und in der ihn tragenden Büchse 6 übereinstimmt, so daß die Saugwirkung
einsetzt, sobald einer der nicht verschlossenen Saugkanäle 2 auf den Schlitz 5 des
Schaftes 4 trifft (Abb. 4). In dem einen Arm 7' eines doppelt gegabelten Lagerkörpers
(Abb.3) dreht sich die Büchse 6, die an ihrem freien Ende den Blätterer B und zwischen
den beiden Lagerarmen 7 und 7' ein, Schraubenrad 8 für den Antrieb, der weiter unten
näher beschrieben ist, trägt. Die Büchse 6 reicht nur bis zur inneren Stirnfläche
des Lagerarmes 7, nicht aber durch diesen hindurch, in ihm ruht vielmehr lediglich
der hohle Schaft 4, der durch eine Stellschraube 9 darin verschraubt ist. Durch
Verdrehen des Schaftes 4 im Lagerarm 7 kann demnach der Beginn der Saugwirkung eingestellt
werden. Um beim Lösen der Stellschraube 9 eine Längsverschiebung des Schaftes 4
zu verhindern, ist auf ihm an seinem geschlossenen, über den Blätterer B hinausragenden
Ende ein Stellring zo vorgesehen.
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Das mitnehmende Erfassen der einzelnen Blattecken kann anstatt durch
Saugluft auch durch andere Mittel herbeigeführt werden. In Abb. 5 ist ein Blätterer
dargestellt, der mit acht Gumminocken == ausgerüstet ist, von denenjeweils nur so
viel auf ihmbefestigtwerden, wie Blattecken angestaucht und abgebogen werden müssen.
Des ferneren ist in Abb.6 ein Blätterer gezeigt, der acht Nadeln 12 trägt, die um
ein geringes über seinen Umfang hinausragen und dadurch die Blattecke erfassen,
aufbauschen und abbiegen. Auch hier wird die Zahl der eingesetzten Nadeln entsprechend
derjenigen der abzubiegenden Blattecken gewählt.
Die Nadeln der
Abb. 6 sind feststehend, die Einrichtung kann jedoch auch so getroffen sein, daß
sie während der Drehung des Blätterers gesteuert werden, derart,- daß sie nach erfolgtem
Abbiegen der Blattecke eine Stellung einnehmen, die für ihren Austritt aus dem Papier
günstig ist.
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Die Gesamtzahl der Saugkanäle 2, der Gumminocken ii und der Nadeln
12, die auf dem Blätterer angebracht sind, kann beliebig gewählt werden. In jedem
Fall ist jedoch Sorge zu tragen, daß der Blätterer im Takt der gegesamten Maschine
umläuft, d. h. daß er auf eine Werkstückverarbeitung eine volle Zahl von Umdrehungen
ausführt. Es ist dies weiter unten näher dargelegt.
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In den Abb. i und 2 ist die Einzugvorrichtung einer Zeitungseinsteckmaschine
in ihren wesentlichen Teilen dargestellt, in die ein Blätterer der in seiner Wirkung
teilweise beschriebenen Art eingebaut ist. Zum besseren Verständnis sei. zunächst
die Wirkungsweise der mit der vorliegenden Erfindung an sich nicht in Betracht kommenden
Teile beschrieben, die das jeweils unterste Werkstückteil des Stapels von diesem
trennen und unter ihm herausziehen. Diese Einrichtung ist an sich bekannt.
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Auf der von den Seitenwangen 13 der Maschine getragenen Stapelplatte
i ruht der aus den aufeinanderliegenden Werkstückteilen gebildete Stapel, von dem
j eweils das unterste Stück in die Maschine eingezogen und dort in seiner Mitte
geöffnet werden soll, damit ein weiterer Teil eingefügt werden kann. Die Stapelholme
14, gegen die sich die beiden in Abb. 7 und 8 oben und links liegenden Kanten der
Werkstückteile legen, dienen diesen als Anschlag. Die in den beiden genannten Abbildungen
links liegende Ecke der Werkstückteile, die in folgendem als geschlossene Ecke im
Gegensatz zur losen, vom Blätterer bearbeiteten Ecke bezeichnet werden soll, liegt
demnach im schräg gelagerten Stapel am tiefsten. Die Fläche dieser geschlossenen
Ecke ragt mit einem größeren Teil über die vordere abgebogene Kante der Stapelplatte
i hinaus und wird von zwei in der angegebenen Pfeilrichtung gegeneinander umlaufenden
Einzugglocken gestützt. Zwischen den beiden Einzugglocken unter der geschlossenen
Ecke der Werkstückteile ist eine Nadelvorrichtung 16 angeordnet, deren Nadeln bei
ihrer entsprechend gesteuerten Hochbewegung absatzweise in das jeweils unterste
Werkstückteil eindringen und es unter dem darüberliegenden in der Nähe der geschlossenen
Ecke so aufbauschen, daß die Zungen 15' der Glocken 15 in den dadurch gebildeten
Zwischenraum eindringen können. Bei der weiteren Drehung der Glocken 15 bewirken
diese dann infolge ihrer Gestaltung das völlige Niederbiegen des über die Stapelplatte
i hinausragenden Flächenteils der geschlossenen Ecke und dessen Anlegen an den Umfang
einer Trommel 17, die sich mit ihrer Welle 18 in den Seitenwangen i3 im Takt der
Werkstückverarbeitung dreht. Diese senkrecht nach unten gerichtete Lage der abgebogenen,
geschlossenen Ecke ist in Abb. i gestrichelt angedeutet. Dabei gelangt die geschlossene
Ecke mit ihrer Spitze in die Aussparung ig' einer Walze ig, deren Welle 2o in federnden,
auf der Welle 22 schwenkbaren Hebeln gelagert ist. Bei der weiteren Drehung der
Walze ig wird dann die geschlossene Ecke von der hinteren Kante der Walzenaussparung
ig' erfaßt, so daß die Ecke zwischen die Trommel 17 und die Walze ig gebracht und
das Werkstück nunmehr zwangsmäßig unter dem Stapel herausgezogen wird.
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Die auf diese Weise voreilende, in Abb.2 unten und in Abb. 7 und 8
links liegende geschlossene Ecke des Werkstückteiles gelangt nunmehr durch entsprechend
angebrachte, nicht gezeichnete Führungen über zwei auf der Welle 22 in geringem
Abstand voneinander befestigte und an ihren einander zugekehrten Stirnflächenkanten
zum leichteren Erfassen der Werkstück ecke gezahnte Walzenteile 34 und alsdann zwischen
die Walzen 35 und 36, die die Weiterförderung des Werkstückteiles übernehmen und
dieses schließlich auf dem Maschinentisch 37 ablegen. Bei gewöhnlichen Tageszeitungen,
also bei Werkstücken, wie ein solches beispielsweise in Abb. 7 gezeigt ist, geschieht
nun das Öffnen an der in dieser Abbildung untenliegenden Ecke, die der rechten Ecke
in Abb. 2 entspricht, durch zwei Sauger, die in der Nähe des Austritts dieser Ecke
aus der Trommel 17 und den Walzenteilen 34 angeordnet sind, auf deren Darstellung
in der Zeichnung jedoch der Deutlichkeit halber verzichtet ist. Zwischen die durch
die Sauger voneinander entfernten Ecken tritt dann unmittelbar bei der Weiterförderung
des Werkstückteiles die Spitze der in geeigneter Entfernung über dem Maschinentisch
37 angeordneten Spaltschiene 38, die so ausgebildet ist, daß sie infolge ihrer nach
hinten zunehmenden Breite und Höhe das Öffnen des Werkstückteiles bis zu einem Grade
vervollständigt, der genügt, um das in Abb. i angedeutete Einschlagmesser
39 ohne oder mit einem darauf befindlichen andern Werkstückteil einführen
zu können. .
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Wie bereits oben ausgeführt, kann das Öffnen von Werkstückteilen nach
Abb. 7 und 8 durch Sauger nicht mit Sicherheit in der Mitte erfolgen. Zu diesem
Zweck und insbesondere bei Werkstücken nach Abb. 8 tritt nun der Blätterer B in
Tätigkeit. Er hat, bevor das Herausziehen des Werkstückteiles unter dem Stapel beginnt,
seine oben beschriebene Wirkung bereits beendigt und ist so angeordnet, daß er unter
die in Abb. 2 rechts befindliche Stapelecke zu liegen kommt, die _ aus der in Abb.
8
untenliegenden Ecke der Werkstückteile gebildet wird. In Abb.
4 ist diese Ecke des untersten Werkstückteiles des Stapels, gesehen in der Richtung
des linken Pfeiles der Abb. 8, dargestellt. Der doppelt gegabelte Lagerkörper 7,
7' des Blätterers B ist schwenkbar auf der in den Seitenwangen 13 gelagerten Welle
23 und hat einen Arm 24, an dem eine Zugfeder 25 angreift. Der Antrieb des Blätterers
B geschieht wie folgt: Auf der Welle 18 der Trommel 17 sitzt ein Stirnrad 26, das
in ein halb so großes auf der Welle 23 befestigtes Stirnrand 28 eingreift. Auf der
Welle 23 in der unteren Gabelung des Lagerkörpers 7, 7' ist außerdem ein Schraubenrad
29 befestigt, das mit dem auf der den Blätterer B tragenden Büchse 6 sitzenden Schraubenrad
8 in Eingriff steht. Nach dem Gesagten machen bei dem gewählten Ausführungsbeispiel
die Welle 23 und der Blätterer B selbst auf jede Werkstückverarbeitung und auf jede
Umdrehung der Trommel 17 zwei Umdrehungen, während deren ersterer jedesmal in der
oben geschilderten Weise eine bestimmte Anzahl von Blattecken abgebogen wird.
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Sobald dieses Abbiegen der Blattecken und damit das Öffnen der Werkstückecke
geschehen ist, bewegt sich der Blätterer B um die Welle 23 schwingend nach unten
in die in Abb. l gestrichelt angedeutete Lage, infolgedessen bleiben seine offenen
Saugkanäle bei seiner zweiten auf eine Werkstückverarbeitung entfallendenUmdrehung
ohne Wirkung. Zum Zwecke des Niederschwenkens des Blätterers B ist an seinem Lagerarm
7' eine Rolle 3o drehbar befestigt, die unter der Wirkung der am Arm 24 des Lagerkörpers
7, 7' angreifenden Zugfeder 28 gegen eine auf der Welle 18 der Trommel 17 verschraubte
Kurvenscheibe 31 gepreßt wird.
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Gleichzeitig mit dem Beginn der Abwärtsbewegung des Blätterers B schwingt
die auch in Abb. 4 dargestellte Zunge 32 unter die Stapelecke ein, -sie hält also
die abgebogenen Blattecken beim Niederschwenken des Blätterers B getrennt von denn
nicht abgebogenen des jeweils untersten Stapelstückes und wahrt so die in der Mitte
des Werkstückteiles eingeleitete Öffnung. Um auch während des Herausziehens des
untersten Werkstückteiles unter dem Stapel die so geschaffene Mittelspaltung der
Ecke aufrechtzuerhalten, ist eine dem Weg der Ecke während des Herausziehens folgende
Rundführung 33 vorgesehen, die sich an die Zunge 32 in deren eingeschwenktem Zustand
anschließt, so daß je eine Hälfte der geöffneten Ecke über und unter ihr sich bewegt.
Durch einen Arm 33' oder in sonst geeigneter Weise ist die Rundführung 33 am Maschinengestell
befestigt. An ihrem unteren Ende ist sie so mit der Spaltschiene 38 verbunden, daß
diese ihre Fortsetzung bildet. Auf diese Weise liegt während der ganzen Dauer des
Herausziehens eines Werkstückteiles unter dem Stapel zunächst die Zunge 32 und dann'
die Rundführung 33 zwischen den beiden Hälften der geöffneten Ecke des Werkstückteiles,
und während der weiteren Förderung des Werkstückteiles über den Maschinentisch 37
läuft dann in die so geschaffene Öffnung die Spaltschiene 38 ein, die in der bereits
beschriebenen Weise das Öffnen des Werkstückteiles für den Einlauf des Einschlagmessers
39 vollendet.
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Das absatzweise Ein- und Ausschwingen der Zunge 32 kann durch beliebige
Mittel bewerkstelligt werden, und da diese Mittel als bekannt vorausgesetzt werden
können, ist auf ihre Darstellung in der Zeichnung verzichtet.
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Ebenso wie das Verfahren und die Vorrichtung der Erfindung für die
Mittelspaltung mehrerer einmal gefalteter und ineinandergesteckter Bogen benutzt
werden kann, ist es naturgemäß auch möglich, durch deren Anwendung einen einzelnen
einmal gefalteten Bogen zu öffnen. Ebenso beschränkt sich die Anwendung des Erfindungsgegenstandes
durchaus nicht auf einmal gefaltete und ineinandergesteckte Bogen, es können vielmehr
auch doppelt gefaltete und ineinandergesteckte Bogen bei sinngemäßer Lagerung im
Stapel der Einzugsvorrichtung genau in der Mitte geöffnet werden. Hierfür bieten
sich zwei Möglichkeiten; denn Werkstücke, wie sie in Abb. 7 gezeigt sind, können
entweder so in den Stapel eingelegt werden, daß der Blätterer an der in der genannten
Abbildung untenliegenden Ecke angreift, wofür lediglich Bedingung ist, daß die einzelnen
ineinandergesteckten Lagen noch genügend biegsam sind, um eine Aufbauschung und
Abbiegung der in Frage stehenden Art zuzulassen. Wenn letzteres nicht der Fall ist,
so kommt diejenige Ecke für den Angriff des Blätterers in Frage, die in Abb. 7 rechts
zu liegen käme, wenn dieseAbbildung nicht abgebrochen, sondern voll ausgeführt wäre,
denn diese Ecke setzt sich stets aus einzelnen Blattlagen zusammen, sie ist also
unbedingt der Wirkungsweise des Blätterers angepaßt.