DE531560C - Mittel zur Bodenbehandlung - Google Patents

Description

• Mittel zur Bodenbehandlung Es ist bekannt, daß durch Behandlung mit Schwefelkohlenstoff ertragsmüde Böden wieder ertragsfähig gemacht werden können, wobei es wahrscheinlich ist, daß durch Schwefelkohlenstoff neben einer Abtötung tierischer oder pflanzlicher Parasiten eine besondere wachstumfördernde Wirkung ausgeübt wird.
• Es wurde nun gefunden, daß Thioharnstoff oder substituierte Thioharnstoffe oder thio-und dithiocarbaminsaure Salze in Mischung mit anderen Düngemitteln für die genannten Zwecke der Bodenbehandlung, d..h. zur Erhöhung der Ertragsfähigkeit, mit besonderem Vorteil verwendet werden können. Dabei ist festzustellen, daß durch geeignete Anwendung der genannten Verbindungen sowohl eine Bodendesinfektion als auch eine Düngung erzielt wird. Es hat sich gezeigt, daß der Pflanzenwuchs auf derartig behandelten Parzellen besonders günstig ist, nicht nur näch der Richtung des kräftigen und üppigen Wachstums infolge des düngenden Einflusses, sondern auch nach der Richtung eines'besonders gesunden Pflanzenwachstumes unter Vermeidung von Erkrankungen der Pflanzen, wobei es dahingestellt bleiben muß, ob durch die Einwirkung der verwendeten Mittel eine erhöhte Bodendesinfektion oder durch Aufnahme von Schwefel durch die Pflanze aus dem Boden eine Immunisierung der Pflanze selbst herbeigeführt wird. Beispielsweise haben sich folgende Kombinationen bewährt: Beispiel i % Thioharnstoff =@3 Kali q.oprozentig Beispiele 1@3 Thioharnstoff 1@3 Kali qoprozentig 1@3 Ammonphosphat Beispiel 3 1@4 Thioharnstoff % Ammonnitrat 1@¢ Ammonphosphat -1@4 Kali qoprozentig . Die Aufbringung der Mittel auf das Ackerland kann entweder in Pulverform durch Ausstreuen von Hand oder in Form einer dünnen Lösung erfolgen.
• Man hat zwar schon die Verwendung von Thioharnstoff allein als Bodenbehandlungsmittel vorgeschlagen (vgl. »Arbeiten der Biolog. Reichsanst. für Land und Forstwirtschaft«! Bd. 15, S. 63, und »Comptes Rendus hebdomadaires des Seances de 1'Academie des sciences«, Bd. i8o, Teil 1I, 1925, S. 1286-i289). Bei dieser Verwendung hat sich aber herausgestellt, daß der Thioharnstoff neben der bodendesinfizierenden Wirkung rzugleich"- eine deartig schädigende Wirkung (Comptes Rendus [s. oben] S. 1289) auf den Pflänzenwuclis-äü@übt, daß seine düngende Wirkung bei der Bodenbehandlung nicht mit ausgenutzt werden konnte. Durch das oben beschriebene neue Verfahren, den Thioharnstoff, die thio- und dithiocarbaminsauren Salze in Mischung mit anderen Düngemitteln zu verwenden, ist es gelängen, die schädigende Wirkung des Thioharnstoffs so weit zu unterdrücken, daß nunmehr neben debodendesinfizierenden auch die düngenden-Wirkungen des Thioharnstoffs bzw. der ande= ren Stoffe ausgenutzt werden können, ohne daß Schädigungen des Pflanzenwuchses eintreten. Diese Wirkung war der oben bekannten Literatur in keiner Weise zu entnehmen und stellt somit einen bedeutenden gewerblichen Fortschritt dar.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCI3: Mittel zur Bodenbehandlung, gekennzeichnet durch die Verwendung von Thioharnstoffen-oder von thio- oder dithiocarbaminsauren Salzen in Mischung mit anderen Düngemitteln..