Verfahren zür Verfestigung von natürlichen oder künstlichen Cellulosefasern
Es isst bekannt, daß die Naßfestigk eit technischer Fasern, insbesondere von Cellulosefasern,
bedeutend niedriger ist als die Trockenfestigkeit derselben. Infolgedessen ist die
Waschfestigkeit dieser Stoffe nicht sehr groß.Process for the consolidation of natural or artificial cellulose fibers
It is known that the wet strength of technical fibers, especially cellulose fibers,
is significantly lower than the dry strength of the same. As a result, the
Wash resistance of these fabrics is not very great.
Es wurde nun gefunden, ,daß es möglich ist, die Festigkeit von Cellulosefasern
im nassen Zustande erheblich zu steigern, wenn durch eine Einwirkung von Formaldehyd
auf die Fasern in Gegenwart von Eiweiß Kondensationsprodukte erzeugt werden. Zwar
hat man schon seit längerem Formaldehyd zur Verfestigung von tierischen Fasern bzw.
tierischer Substanz im allgemeinen angewandt; indessen führt die übertragung dieses
Verfahrens auf die Fasern pflanzlicher Herkunft nicht ohne weiteres zu denn gewünschten
Erfolg. Es ist auch die Anwendung von Formaldehyd zur Behandlung pflanzlicher Fasern
bereits mehrfach bekannt geworden; es hat sich aber hier in keinem Falle um eine
Härtung der Faser in Gegenwart von Eiweiß gehandelt, vielmehr erfolgte entweder
die Anwendung des Formaldehyds unter Ausschluß von Eiweiß lediglich zur Umwandlung
von Cellulosefasern oder aber in Gegenwart von erheblichen, eine Appreturwirkung
entfaltenden Mengen- von Eiweiß.It has now been found that it is possible to increase the strength of cellulose fibers
to be increased considerably when wet, if by the action of formaldehyde
Condensation products are generated on the fibers in the presence of protein. Though
formaldehyde has been used for a long time to strengthen animal fibers or
animal substance generally applied; however, the transmission leads to this
Process on the fibers of vegetable origin does not easily lead to the desired
Success. There is also the use of formaldehyde to treat vegetable fibers
already known several times; but in no case it was a question of one
Hardening of the fiber acted in the presence of protein, rather either took place
the use of formaldehyde with the exclusion of protein only for conversion
of cellulose fibers or in the presence of considerable, a finishing effect
unfolding amounts of protein.
Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß für die Naßhärtung
mit Formaldehyd einte gewisse Menge Eiweiß innerhalb der Faser unbedingte Voraussetzung
ist. Hierbei kann das Eiweiß entweder im Lumen der Faser oder aber ,auch in .der
Cellulose selbst eingelagert sein. Ist keinerlei-Eiweiß vorhanden, wie beispielsweise
bei Kunstseide, so muß nach der Erfindung das Eiweiß vor der Einwirkung des Formaldehyds
zunächst in einer Masse in die Faser eingebracht werden, die für Appreturzwecke
zu gering ist.The present invention is based on the idea that for wet curing
with formaldehyde, a certain amount of protein within the fiber is an absolute prerequisite
is. The protein can either be in the lumen of the fiber or in the
Cellulose itself be stored. If there is no protein at all, such as
In the case of rayon, according to the invention, the egg white must be protected from the action of formaldehyde
first introduced into the fiber in a mass that is used for finishing purposes
is too low.
Um einen praktischen Fall zu nennen, wird gemäß dem vorliegenden Verfahren
die Faser zunächst mit einer Albuminlösung von etwa 2 °/o imprägniert, worauf eine
mehrstündige Behandlung :mit einer etwa 2°/oigen Formaldehydlösung stattfindet.
Besitzt die Faser noch genügend pflanzliches Eiweiß (etwa 1 bis 2 °/o), wie dies
besonders für die rein mechanisch aufgeschlossenen Fasern zutrifft, so kann das
Imprägnieren mit einer Eiweißlösung fortfallen. Die weitere Behandlung mit Formaldehyd
macht alsdann den Pflanzenleim zwischen den Fasern wasserunlöslich und steigert
so die Naßfestigkeit der Stoffe in erheblichem Maße. Eine Verstärkung der Wirkung
kann noch insbesondere dadurch hervorgerufen werden, daß nach der Aldehydbehandlung
der zu härtende Faserstoff mit Alkali behandelt wird. Selbstverständlich kann der
Eiweißzusatz bei künstlichen Fasern auch schon im Ausgangsprodukt erfolgen.To cite a practical case, according to the present method
the fiber was first impregnated with an albumin solution of about 2%, whereupon a
Treatment lasting several hours: takes place with an approximately 2% formaldehyde solution.
Does the fiber still have enough vegetable protein (about 1 to 2%) like this
is particularly true for the purely mechanically opened fibers, it can
Do not impregnate with a protein solution. Further treatment with formaldehyde
then makes the vegetable glue between the fibers water-insoluble and increases it
so the wet strength of the fabrics to a considerable extent. A reinforcement of the effect
can also be caused in particular by the fact that after the aldehyde treatment
the fiber to be hardened is treated with alkali. Of course he can
In the case of artificial fibers, protein can also be added to the starting product.
Die Wirkung des beschriebenen Verfahrens zeigt sich deutlich an den
nachstehend wiedergegebenen Zahlen, welche aus Ver!suchsergebnissen der Erfinderin
stammen. So konnte beispielsweise bei monokotyl:en Fasern, die im unbehandelten
Zustande eine Naßfestigkeit von 14,5 kg/mm2 besaßen, nach mehrstündiger Behandlung
mit 2°/oigem Formaldehyd die Festigkeit auf 23,5 kg/mm2 gesteigert werden.
Hierbei
enthielt diese Faser bereits von vornherein etv7a 2 °/a Eiweiß.-; Trotzdem konnte
die Naßfe'stigkeit noch bis 'auf 3okg/,mm2 erhöht werden, wenn die Faser vor der
Formaldehydbehandlung ednige Stunden in einer wässerigen Lösung von 2°/oigem Albumin
behandelt wurde. Durch weitere Behandlung mit schwachem Alkali kann die Naßfestigkeit
noch um etwa q. bis 6 kg/mm2 hinausgetrieben werden.The effect of the method described can be clearly seen in the
Numbers reproduced below, which are from test results by the inventor
come. For example, in the case of monocotyledonous fibers, those in the untreated
Condition had a wet strength of 14.5 kg / mm2 after several hours of treatment
with 2% formaldehyde the strength can be increased to 23.5 kg / mm2.
Here
did this fiber contain from the start about 2 per cent. protein; Still could
the wet strength can be increased up to 3okg / .mm2 if the fiber before the
Formaldehyde treatment for a few hours in an aqueous solution of 2% albumin
was treated. Further treatment with weak alkali can reduce the wet strength
still by about q. up to 6 kg / mm2.