DE531183C

DE531183C - Durch einen UEber- oder Unterdruck unter gleichzeitiger Aufspeicherung von Bremsarbeit loesbare Bremse fuer Wagenzuege

Info

Publication number: DE531183C
Application number: DEB139935D
Authority: DE
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1928-10-21
Filing date: 1928-10-21
Publication date: 1931-09-02

Description

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Die Erfindung betrifft eine durch einen Über- oder Unterdruck unter gleichzeitiger Aufspeicherung von Bremsarbeit lösbare Bremse für Wagenzüge, insbesondere für Kraftwagenzüge, bei der nach Erreichen eines bestimmten Bremswerts das weitere Ansteigen der Bremskraft verzögert werden kann. Die Einrichtung soll dazu dienen, die Bremsstärke der Belastung des Fahrzeugs anzupassen.

Es ist zwar schon eine mehrfach wirkende Druckluftbremse bekannt, bei der die Bremskraft entsprechend der Wagenbelastung geändert werden kann und bei der das Ansteigen der Bremskraft nach Erreichen eines bestimmten Werts verzögert wird. Die zuletzt genannte Wirkung hat jedoch nicht den Zweck, die Bremsstärke der Wagenbelastung anzupassen. Dazu sind vielmehr, wie üblich, mehrere Bremszylinder vorgesehen, die je nach der gewünschten Bremswirkung eingeschaltet werden.

Erfindungsgemäß wird nun für die in der Einleitung genannten Druckmittelbremsen eine besonders einfache und billige Einrichtung geschaffen für die Anpassung der Bremsstärke an die Fahrzeugbelastung, dadurch, daß dem Steuerventil ein Behälter vorgeschaltet werden kann, der durch eine enge Öffnung dauernd mit der Außenluft verbunden ist.

Ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung ist in den Abb. 1 und 2 gezeigt. Bei | dem für das Beispiel gewählten Kraftwagenzug wird die Zugwagenbremse durch den von der Antriebsbrennkraftmaschine erzeugten Unterdruck angezogen, w.ährend die Anhängerbremse durch diesen Unterdruck entgegen der Wirkung von Federn gelöst gehalten wird.

Von der an das Ansaugrohr der Zugwagenmaschine angeschlossenen Leitung 1 führt eine Leitung 2 über das Ventil 3 zu dem Zugwagenbremszylinder 4 und eine zweite Leitung 5 über das Ventil 6 zu dem Anhängerbremszylinder 7. Die Ventile 3 und 6 sind so miteinander gekuppelt, daß je nach Stellung des Fußhebels 10 im Zugwagenbremszylinder 4 Außenluft ist, wenn im Anhängerbremszylinder 7 Unterdruck herrscht und umgekehrt. Die Feder 8 sucht den Kolben 9 im Anhängerbremszylinder 7 nach rechts zu schieben und dabei die Bremse anzuziehen. Während das Ventil 3 auf der einen Seite unmittelbar mit der Außenluft in Verbindung steht, muß beim Anhängerbremsventil 6 die Außenluft aus einer Leitung 11 genommen werden, an welche ein Luftbehälter 12 angeschlossen ist. Der Luftbehälter hat an geeigneter Stelle eine Öffnung 13. Diese Öffnung 60 ■ ist so eng, daß bei einer Luftverdünnung ,im Zylinder 7 Außenluft nur langsam nachströmen kann. In die Leitung 11 ist ein Dreiweghahn 14 eingebaut, durch dessen Einstellung das Ventil 6 entweder mit dem Luftbehälter 12 oder mit der Außenluft über den Stutzen

15 verbunden ist. Der Dreiweghahn ist vom Führersitz aus zu bedienen.

Die Vorrichtung wirkt wie folgt: Beim Fahren mit voHbeladenem" Anhänger stellt der Führer den Dreiweghahn 14 in der Regel so, daß die Außenluft ungehindert in den Anhängerbremszylinder 7 einströmen kann, sobald durch Niedertreten des Bremshebels die Absperrvorrichtung für Außenluft im Ventil 6 abgehoben wird. Ist der Anhänger leer oder nur wenig beladen, so wird der Hahn 14 umgestellt, so daß die zum 'Bremsen notwendige Außenluft nur aus dem Luftbehälter 12 bzw. über die Öffnung 13 aus dem Freien genommen werden kann. Auch bei vollem Einschalten der Anhängerbremse wird also zunächst nur ein begrenzter Bremswert erreicht werden, dessen Höhe in der Hauptsache von der Größe des Luftbehälters im Verhältnis zum Bremszylinder 7 beeinflußt wird. Dabei sind natürlich der Inhalt der Leitungen und der jeweilige Unterdruck in der Bremsleitung noch zu berücksichtigen. Nach dem Druckausgleich kann der Bremsdruck sich nur langsam steigern, da der Lufteintritt in den Behälter 12 stark gedrosselt ist. Nun wird aber in vielen Fällen das Bedürfnis zum stärkeren Bremsen gar nicht vorliegen, so daß der Fahrer auch bei vollem Durchtreten des Bremshebels den Anhänger wieder freigeben kann, ehe dieser vollständig festgestellt ist.

Es ist nicht unbedingt notwendig, den Lufteintritt in den Behälter 12 durch eine enge Öffnung 13 zu drosseln, sondern es kann auch eine bewegliche Drossel an ihrer Stelle verwendet werden, die vom Führerstand aus verstellt wird und in ihrer äußersten Stellung einen Eintrittsquerschnitt öffnet, der die Bremsung ungehindert zuläßt. Man spart also in diesem Fall den Dreiweghahn und kann den Bremsvorgang im Anhänger entsprechend der jeweiligen Belastung regeln. Ein derart ausgebildetes Beispiel ist in Abb. 2 dargestellt. Im Boden des Behälters ist ein Loch 16, dessen freier Öffnungsquerschnitt mindestens gleich dem lichten Durchgangsquerschnitt der Leitung 11 ist. Diese Öffnung kann nach Belieben durch einen Schieber 17 über ein Gestänge 18 vom Führer geändert werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Durch einen Über- oder Unterdrück unter gleichzeitiger Aufspeicherung von Bremsarbeit lösbare Bremse für Wagenzüge, insbesondere für Kraftwagenzüge, bei der nach Erreichen eines bestimmten Bremswerts das weitere Ansteigen der Bremskraft verzögert werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß dem Steuerventil ein Behälter vorgeschaltet werden kann, der durch eine enge Öffnung dauernd mit der Außenluft verbunden ist.

2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Verbindungsleitung zwischen dem Luftbehälter (12)· und dem Bremsventil (6) ein Verteiler, z. B. ein· Dreiweghahn (14), eingeschaltet ist, durch den die Außenluftseite des Bremsventils (6) entweder mit dem Luftbehälter (12) oder unmittelbar mit der Außenluft verbunden werden kann.

3. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufteintrittsöffnung im Behälter (12) durch eine vom Führerstand aus verstellbare Drossel nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen