DE531164C

DE531164C - Einrichtung zur Unterdrueckung von Stoerstroemen, insbesondere des Nebensprechens in Sprech- oder Signalstromkreisen mittels Gleichrichteranordnungen

Info

Publication number: DE531164C
Application number: DE1930531164D
Authority: DE
Original assignee: International Standard Electric Corp
Current assignee: International Standard Electric Corp
Priority date: 1929-05-14
Filing date: 1930-05-13
Publication date: 1931-08-06
Also published as: US1811947A

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Unterdrückung von Störströmen, wie sie insbesondere in Sprech- oder Signalstromkreisen als sogenanntes Nebensprechen auftreten. Solche Nebensprechstörungen, wie überhaupt alle Störgeräusche, machen sich erfahrungsgemäß besonders in den Pausen der Sprach- oder Signalübertragung bemerkbar, während sie sonst durch die in ihrer Ampli-

xo tude wesentlich größeren Nachrichtenströme überdeckt werden.

Diese Eigenart der Störströme hat man sich bereits zur Störungsbeseitigung zunutze gemacht, indem man die Verwendung von besonderen Widerständen oder Widerstandsschaltungen vorgeschlagen hat, die selbsttätig eine Unterscheidung zwischen Strömen verschiedener Amplituden vornehmen. Im besonderen wurde die Verwendung von Widerstän-

ao den mit nicht linearer Amplitudenkennlinie in Vorschlag gebracht, die derart geschaltet sind, daß die kleinen Amplituden der Störströme mit niedrigerem Wirkungsgrad als die großen Amplituden der Nachrichtenströme übertragen bzw. wiedergegeben werden. Als besonders geeignet hierfür sind Gleichrichteranordnungen anzusehen, z. B. Kristalldetektoren oder Kupferoxydgleichrichter. Jedoch ist es nicht eigentlich der Gleichrichtereffekt, sondern die besonders günstige Kennlinienform dieser Art von amplitudenabhängigen Widerständen, die ihre Verwendung zur Unterdrükkung von Störströmen geeignet erscheinen läßt.

Solche Gleichrichter werden nun gemäß der Erfindung in einer neuartigen Anordnung verwendet, die gegenüber den bereits vorgeschlagenen, dem gleichen Zweck dienenden Schaltungen den Vorteil der Erhaltung einer vollständigen Symmetrie mit dem eines besonders einfachen Aufbaues verbindet. Eine Symmetrie läßt sich dabei in doppelter Hinsicht erreichen. Zunächst kann die Kennlinie dadurch symmetrisch gestaltet werden, daß Widerstände der genannten Art_ paarweise parallel zueinander, aber mit entgegengesetzter Ventilrichtung in die Leitung eingeschaltet werden. Die Symmetrie der Schaltung gegen Erde wird dadurch aufrechterhalten, daß in jede der beiden Leitungsadern eine Parallelschaltung von Gleichrichtern mit entgegengesetzter Ventilrichtung eingeschaltet wird.

Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung eine Schaltung zur Unterdrückung von Nebensprechstörungen in Ver-

bindung mit der Teilnehmerschleife einer Fernsprechverbindung dargestellt. Es ist jedoch selbstverständlich, daß der Erfindungsgegenstand nicht auf diese Anwendung beschränkt ist, sondern auch in beliebig anderer Weise, z. B. in der Schaltung eines Vermittlungsamtes oder innerhalb einer Fernleitung verwendet werden kann.

Die ankommende Verbindungsleitung ist ίο im linken Teil der Zeichnung wiedergegeben und mit io bezeichnet, während im rechten Teil das Rechteck 11 die Teilnehmerstation darstellt, die in irgendeiner bekannten Weise geschaltet sein kann. In jeder der beiden Sprechadern liegt eine Widerstandsschaltung 12, die durch die Verwendung von Gleichrichterzellen 13 die Unterdrückung des Nebensprechens ermöglicht. Jede der in den beiden Adern liegenden Widerstandsschaltungen besteht beispielsweise aus zwei mit entgegengesetzter Ventilrichtung parallel geschalteten Gruppen von je drei in Reihe geschalteten Einzelzellen, jedoch ist es selbstverständlich ohne weiteres möglich, die Zahl der Zellen je nach dem Erfordernis zu erhöhen oder zu verringern.

Durch die dargestellte Anordnung wird erreicht, daß sowohl die resultierende Kennlinie jeder einzelnen in einer Leitungsader liegenden Widerstandsschaltung symmetrisch verläuft, als auch daß durch die symmetrische Einschaltung gleichartiger Anordnungen in beiden Adern auch die Symmetrie der Leitung gegen Erde gewahrt bleibt. Um die Impedanz der aus den Gleichrichterzellen gebildeten Widerstandsschaltung auf einen für die Leitung geeigneten Wert zu übersetzen, empfiehlt es sich, die Widerstandsschaltung durch Übertrager 14 und 15 von geeignetem Übersetzungsverhältnis mit der Leitung zu verbinden. Eine weitere Änderung der Impedanz kann auch durch Änderung der Zahl und Anordnung der Einzelzellen erzielt werden.

Für die dargestellte Schaltung haben sich die bekannten Kupferoxydgleichrichter, die eine Belastbarkeit von etwa 0,8 bis 1 Amp. besitzen, als besonders geeignet erwiesen. Mit solchen Gleichrichterzellen hat sich bei Anwendung der dargestellten Schaltung zwischen den Nachrichtenströmen, die durchschnittlich eine mittlere Amplitude von 4 Milliampere

besitzen, und den Störströmen, deren mittlere Amplitude etwa der tausendste Teil jener Größe ist, ein Unterschied im Übertragungs- 55 maß von etwa 0,3 bis .0,9 Neper erzielen lassen. Ein Unterschied in derGröße von 0,3 Neper wurde erzielt, wenn die Widerstandsschaltung zwischen Abschlußscheinwiderständen von etwa 600 Ohm lag, während sich 60 ein Wert von etwa 0,9 Neper ergab, wenn die Abschlußscheinwiderstände 100 Ohm betrugen. Dabei ergab sich die Dämpfung für den Nachrichtenpegel (4 Milliampere) zu etwa 0,2 Neper für den Abschluß von 600 Ohm 65 und zu etwa 0,88 Neper für 100 Ohm Abschlußscheinwiderstand. Bei anderen Abschlußwiderständen ergaben sich entsprechend andere Werte.

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Unterdrückung von Störströmen, insbesondere des Nebensprechens in Sprech- oder Signalstromkreisen mittels in die Leitung geschalteter Kupferoxydgleichrichter, Kristalldetektoren oder anderer Gleichrichteranordnungen, dadurch gekennzeichnet, daß aus mehreren Einzelzellen bestehende Widerstandsschal'-tungen symmetrisch in die beiden Adern der Übertragungsleitung eingeschaltet sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der in den beiden Adern liegenden Widerstandsschaltungen aus paarweise mit'entgegengesetzter Ventilrichtung geschalteten Einzelzellen besteht.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Leitungsader z^wei Gruppen von Einzelzellen, deren jede mehrere in Reihe liegende Einzelzellen enthält, mit entgegengesetzter Ventilrichtung parallel geschaltet sind.

4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Gleichrichtern gebildete Widerstandsschaltung durch Übertrager mit der Leitung verbunden ist.

5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Unterdrückung der Störströme dienende Widerstahdsschaltung in der Teilnehmerschleife liegt.

Hierzu-1 Blatt Zeichnungen