DE530855C - Bremseinrichtung fuer Anhaengewagen - Google Patents

Description

• Bremseinrichtung für Anhängewagen Das Patent 528 944 betrifft eine Anhängerbremse, bei welcher der durch Über- oder Unterdruck hervorgerufene Lösehub des Bremskolbens zum Entriegeln der mechanischen Bremslösevorrichtung ausgenutzt wird. Als mechanische Bremslösevorrichtung ist eine Schere vorgeschlagen, deren eines Hebelpaar mit dem vom Bremskolben anzutreibenden Bremsgestänge verbunden ist und deren anderes Hebelpaar mit einer axial geteilten Mutter und einer Schraubspindel zusammenarbeitet.
• Erfindungsgemäß wird diese Vorrichtung dadurch wesentlich vereinfacht, daß an Stelle der Schere ein einfacher Hebel verwendet wird, der vom Bremskolben her durch die Kraft, die beim Lösen der Bremse aufgespeichert wird, ein Drehmoment enthält, durch das er selbsttätig an einen seine Verriegclungsstellung bestimmenden Anschlag gedrückt und dort festgehalten wird.
• Einige Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
• Abb. i zeigt schematisch eine derartige Vorrichtung in Verbindung mit einer durch einen Unterdruck zu lösenden und durch Federkraft anzuziehenden Bremse. Abb. a und 3 zeigen Einzelheiten einer mit einer Spindel zusammenarbeitenden Verriegelung.
• Die Leitung i in Abb. i stellt die vom Zugwagen kommende Bremsleitung für den Anhängerbremszylinder a dar, in dem der Kolben 3 vom Unterdruck im Zylinder und der Feder 4 beeinflußt wird. Der Kolben wirkt durch eine Stange 5 über die Bremswelle 6 auf die Bremsbacken 7. Von einem Hebel 8 auf der Welle 6 führt ein Seil 9 zu einem Hebel i o, der um den Zapfen ii drehbar ist. Ein Anschlag i2 begrenzt den Ausschlag des Hebels io in Bremslöserichtung. An dem Hebel io ist das eine Ende einer Spiralfeder 13 befestigt, deren anderes Ende mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist. Die Feder sucht den Hebel entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn zu drehen. Sie ist so bemessen, daß das von ihr am Hebel io hervorgerufene Drehmoment kleiner ist als das vom Seilzug ausgeübte, wenn der Hebel am Anschlag ia anliegt.
• Die Bremse -wird durch Umlegen des Hebels io aus der Lage B (Bremslage) in die Stellung L .(Lösestellung) gelöst. Dabei wird über das Zugseil 9, den Hebel 8, die Welle 6 und die Stange 5 der Kolben 3' in den Zylinder 2 hineingeschoben. Der Kolben 3 drückt bei seiner Linksbewegung die Feder 4 zusammen. Durch die Rückwirkung der Feder :I wird der Hebel rö in der Lage L festgehalten, da das durch die Federspannung auf den Hebel ausgeübte Drehmoment nach dem Hinweggehen des Seils 9 über den toten Punkt gegen den Anschlag 12 gerichtet ist.
• Schickt nun der Führer des Wagenzugs einen Unterdruck in die Anhängerbremsleitung i, so wird der Kolben 3 noch etwas über die beim Lüften von Hand erreichte Stellung in den Bremszylinder hineingeschoben. Damit wird auch der Hebel .8 noch weiter nach links gedreht, wodurch das Seil 9 schlaft wird. Infolgedessen wird die Spannung der Spiralfeder 13 frei und der Hebel io in seine Lage B zurückgedreht.. Die Bremse ist jetzt betriebsbereit und kann über das Bremsventil angezogen werden, ohne daß die Verriegelung oder Teile von ihr die Bremskräfte störend beeinflussen.
• Die Lage B des Verriegelungshebels io kann irgendwie (Anschlag, Raste usw.) so begrenzt sein, daß auch bei ganz abgenutzten Bremsbacken das Bremsen nicht beeinträchtigt wird.
• In Abb. 2 ist eine Spindel 14 in Lagern 15 und 16 am nicht gezeichneten Fahrzeugrahmen unverschiebbar gelagert. Die Spindel 14 wird durch eine Kurbel 17 gedreht. Auf der Spindel 14 sitzt eine ündrehbare Mutter 18, die beim Drehen der Spindel auf dieser wandert. Die Mutter 18 hat einen Anschlag i9, über den sich eine Nase 2o eines Verriegelungshebels 21 legen kann.
• Der Hebel-2i ist an einer auf der Spindel 14 verschiebbaren, gewindelosen Hülse 22 gelagert. Eine Feder 23 sucht ihn von der Mutter 18 zu trennen. Ein entgegengesetztes Drehmoment übt die an einem kurzen Arm angreifende Zugkraft im Seil 9 auf ihn aus, das wiederum an dem in Abb. i gezeichneten Hebel 8 angreifend zu denken ist. Ein Anschlag 24 begrenzt die Linksbewegung der Mutter 18 derart, daß der nicht gezeichnete Bremskolben unter dem Einfluß des Unterdrucks in Löserichtung noch Tiber diejenige Lage hinausgehen kann, die er bei dieser Stellung der Mutter mit gespanntem Seil 9 hat.
• Wenn die Vorrichtung bei angezogener Bremse wirken soll, so ist zuerst die zunächst noch -links am Anschlag 24 anliegende Mutter 18 durch Drehen der Spindel 14 nach rechts zu verschieben, bis die Nase 2o des Hebels 21 über den Anschlag 19 der Mutter 18 heruntergedrückt werden kann. Die Kurbel 17 wird- hierauf in entgegengesetzter Richtung gedreht, so daß die Mutter 18 nach links wandert und- dabei den Hebel 21 samt seinem Lager 22 und auch das Zugseil 9 mitnimmt. Die Feder im Bremszylinder wird, wie im vorhergehenden Beispiel, zusammengedrückt und sucht den Verriegelungshebel so zu drehen, daß er mit dem Anschlag i9 der Mutter i8 in Eingriff bleibt. - Die Mutter 18 wird so lange nach links geschoben, bis sie am Anschlag 24 anliegt. Sobald bei Einsetzen des Unterdrucks im Bremszylinder der Bremskolben in Bremslöserichtung noch weiterbewegt wird, wird das Seil 9 schlaff und die Feder 23 kann den Hebel 21 vom Anschlag i9 der Mutter 18 abheben. Beim Bremsen geht dann das Lager 22 samt dem Hebel 2 1 mit dem Bremsgestänge nach rechts.
• In Abb. 3 ist das Lager 25 für den Verriegelungshebel 2i nicht an der Spindel 14, sondern in einer Führung 26 am Fahrzeugrahmen parallel zur Spindelachse beweglich angeordnet. Der Hebelei wird durch eine Druckfeder 27 ausgehoben. Eine Feder 28 holt das Lager 25 samt Hebel :2i nach rechts zurück, sobald durch Nachlassen des Seilzugs- der Hebel ei von selbst ausgeklinkt wird. Im übrigen arbeitet die Vorrichtung ebenso wie jene nach Abb. 2.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Bremseinrichtung für Anhängewagen nach Patent 528 944, dadurch gekennzeichnet, daß zum Lüften der Bremse von Hand ein Hebel verwendet und so angeordnet ist, daß er vom Bremskolben her durch die Kraft, die beim Lösen der Bremse aufgespeichert wird, ein Drehmoment erhält, das ihn an einen seine Verriegelungsstellung bestimmenden Anschlag drückt und dort festhält. z. Bremseinrichtung für Anhängewagen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (i0) durch eine Feder (i3) aus seiner Verriegelungsstellung (L) gebracht wird, sobald der zum Lösen der Bremse dienende Über- oder Unterdruck den Bremskolben (3) in Löserichtung über die beim Lüften von Hand erreichbare Stellung hinausbewegt. 3. Bremseinrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (io) mit der Bremswelle (6) oder dem Bremskolben (3) durch ein Zugseil (9) verbunden ist, dessen Befestigungspunkt beim Umlegen des Hebels über den Totpunkt hinüberwandert. 4. Bremseinrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungshebel durch den Zug im Seil (9) gegen einen Anschlag (i9) an einer auf einer Schraubspindel (i4) verschiebbaren Mutter (i8) gedrückt und von einer am Hebel angreifenden Feder (23, Abb.2; 27, Abb.3) ausgerückt wird, sobald der Zug im Seil (9) verschwindet. 5. Bremseinrichtung nach Anspruch t, 2 und 4., dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (22, Abb. 2 und 25, Abb. 3) des Verriegelungshebels (2r) parallel zur Spindelachse verschiebbar ist und durch eine besondere Feder (28, Abb. 3) in seine der Fntriegelung entsprechende Anfangslage zurückgeführt werden kann.