DE530659C - Druckluftbremseinrichtung - Google Patents
DruckluftbremseinrichtungInfo
- Publication number
- DE530659C DE530659C DEW82671D DEW0082671D DE530659C DE 530659 C DE530659 C DE 530659C DE W82671 D DEW82671 D DE W82671D DE W0082671 D DEW0082671 D DE W0082671D DE 530659 C DE530659 C DE 530659C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- valve
- chamber
- compressed air
- piston
- pressure
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T13/00—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems
- B60T13/10—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release
- B60T13/66—Electrical control in fluid-pressure brake systems
- B60T13/665—Electrical control in fluid-pressure brake systems the systems being specially adapted for transferring two or more command signals, e.g. railway systems
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Valves And Accessory Devices For Braking Systems (AREA)
- Braking Systems And Boosters (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluftbremseinrichtung·,
bei der die Luftzufuhr zum Bremszylinder und der Auslaß von Luft aus ihm elektrisch gesteuert wird und bei
der die Zufuhr selbsttätig nach Maßgabe der Fahrzeugbelastung durch den entgegen dem
Druck in einer geschlossenen Kaminer wirkenden Bremszylinderdruck erfolgt.
Bei Druckluftbremseinrichtungen dieser Art besteht nun die Erfindung in folgendem:
Ein elektrisch gesteuertes Ventil vermittelt die Zufuhr von Druckluft zu einer geschlossenen
Kammer; in dieser geschlossenen Kammer wirkt diese Druckluft auf einen b-ewegliehen
Körper ein, z. B. eine Biegeplatte, eine Kolbenfläche o. dgl.; durch diesen beweglichen
Körper wird durch Vermittlung eines an sich bekannten Hebehnechanissmus mit
einer nach Maßgabe der. Fahrzeugbelastung veränderlichen Übersetzung ein Zufuhrventil
geöffnet; dabei ist der Bremszylinderdruck bei Schnellbremsung höher als bei Betriebsbremsung.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung wird bei einer elektrisch gesteuerten Schnellbremsung die genannte Kammer
ins Freie entlüftet und Druckluft über ein elektrisch gesteuertes Ventil einer anderen
Kammer zugeführt, deren Drude auf den Übertragungshebel größeren Einfluß hat als
der Druck der genannten geschlossenen Kammer.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung beziehen sich darauf, daß das Steuerorgan
pneumatisch durch ein Regelventil gesteuert wird, das einerseits dem in einer Kaminer
wirksamen Bremszylinderdruck, anderseits dem vom Übertragungshebel ausgeübten Druck unterworfen ist, ferner darauf, daß der
Drehpunkt des Übertragungshebels von einer von der Belastung des Fahrzeuges beeinflußten
Drucklufteinrichtung und von einer Sperrvorrichtung eingestellt wird.
Das zum Umschalten dienende Ventil kann, gemäß einer besonderen Ausführungsform
auch von Hand gesteuert werden. Endlich kann auch die pneumatische Regelung der
Bremskraft durch ein Steuerventil, ein Zufuhrventil und ein Entlüftungsventil erfolgen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt
Abb. ι eine schematische Darstellung einer elektrisch-pneumatis chen Brems einrichtung unid
Abb. 2 eine Schnittdarstellung ähnlich der Abb. i. .
Abb. 3 und 4 geben abgeänderte Ausführungsformen wieder.
Die Einrichtung enthält eine durch die Ladung beeinflußte Vorrichtung 1, eine Magnetventileinrichtung
mit Magneten 1, 3 und 4,
5Β0β59
einen Bremszylinder 5, einen Hauptluftbehälter 6, einen Hilfsluftbehälter 7, ein Steuerventil
8 und ein Wechselventil 9.
Die durch die Ladung beeinflußte Einrichtung enthält ein GeMuse mit waagerecht
im Abstand voneinander angeordneten Biegehäuten 10 und 11, zwischen denen ein Zwischenglied
12 liegt. In einer Kammer 13 an einer Seite der Biegehaut 11 ist ein Zwischenglied
14 vorgesehen, dessen senkrecht angeordnete Stange mit einem. Ende eines waagerecht
angeordneten Hebels 15 verbunden ist. Der Hebel ι S ist zwischen seinen Enden mit
einer senkrecht angeordneten Stange eines Zwischengliedes 16 verbunden, das in einer
Kammer 17 an einer Seite einer waagerechten Biegehaut 18, und zwar in geringem Abstande
oberhalb dieser Biegehaut, liegt. Zwischen dem Hebel 15 und dem Gehäuse ist eine
Feder 19 angeordnet, die die Stange des Zwischengliedes
16 umgibt. Das eine Ende des Hebels 15 kann mit der Stange eines Löseventils
20 zur Berührung kommen.
Zwischen dem Fahrzeugkörper 21 und dem Hebel 15 liegt eine Rolle 22, die den Hebel
berührt und für ihn einen Drehpunkt zwischen den Gliedern 14 und 16 bildet. Für
die Einstellung der Rolle 22 gegenüber dem Hebel 15 ist an einem Lagerbock 24 des Gehäuses
ein Winkelhebel 23 drehbar gelagert. Der eine Arm des Winkelhebels ist mit der
Rolle 22 über einen Hebel 25 verbunden; der andere Arm kann von dem Kolben 26 einer
Drucklufteinrichtung 27 betätigt werden, die auf der Federplatte 28 des Fahrzeuges gelagert ist.
In einem Zylinder 29 befindet sich ein Kolben 30, dessen Kolbenstange 31 in die
Rasten 32 des Hebels 25 eingreifen kann. Hierdurch wird die Rolle 22 in ihrer richtigen
Lage gehalten, wenn die (nicht gezeichneten) Fahrzeugtüren geschlossen sind. Zwischen der Kolbenoberseite und dem Gehäuse
ist um die Kolbenstange 31 herum eine Feder 33 angeordnet.
Die "untere Seite der Biegehaut 18 berührt die Stange eines in einer Ventilkammer 3 5
enthaltenen Regelventils 34, gegen das sich eine Feder 36 anlegt.
. Mit dem Regelventil 34 steht ein Ventilkolben 37 in Verbindung, der durch eine
Feder 39 in der Kammer 87 auf dem Sitz 38 gehalten -wird.
In einem senkrechten Zylinder des Gehäuses liegt ein Schnellbremskolben 40, dessen
Stange in ihrem unteren Teil 'ein Auslaßventil 41 für den Luftauslaß über einen
Auslaßkanal 42 bildet.
Das Steuerventil 8 enthält ein Gehäuse mit einer Kolbenkammer 43, die an die Bremsleitung
44 angeschlossen ist und einen Kolben 45 enthält, der einen Hauptschieber 46 und
einen Abstufungsschieber 47 steuert, welche in einer mit dem Hilfsluftbehälter 7 verbundenen
Schieberkammer 48 liegen.
Mit der durch die Ladung beeinflußten Einrichtung und dem Steuerventil 8 steht ein
Umschaltventil in Verbindung, das sich aus einem Zylinder mit zwei verbundenen Kolben
49 und 50 zusammensetzt, die einen Schieber 51 in einer Schieberkammer 52 steuern. Die
Kammer 52 ist mit dem Hilf sluftbehälter 7 und der Schieberkammer 48 des Steuerventils
8 durch eine Leitung 53 verbunden. Die Kammer 54 an der Vorderseite des KoI-bens
50 führt zum Sitz des Hauptschiebers 46 des Steuerventils 8 über eine Leitung1 55.
Das Wechselventil 9 enthält einen Zylinder mit einem Ventilkörper 56, der den Luftdurchgang
durch die Kanäle 57 und 58 regelt,
die über die Leitung 59 zum Bremszylinder 5 führen.
Die Magnete 2, 3 und 4 steuern ein Doppelventil 60, 61 bzw. ein Ventil 62 bzw.
ein Doppelventil 63, 64.
Am Führerstand ist ein elektrischer Schalter 65 und ein Bremsventil 66 der üblichen
Bauart vorgesehen. Für gewöhnlich wird der Schalter 65 zur Steuerung der Bremsen benutzt.
Können dagegen aus irgendeinem Grunde die Bremsen mit dieser Einrichtung nicht ordnungsgemäß gesteuert werden, so
kann das Bremsventil 66 benutzt werden. Wenn der Schalter 65 benutzt wird, so steht
das Bremsventil 66 in der in Abb. 1 gezeichneten Fahrtstellung, bei der die Bremsleitung
44 mit der vom Speiseventil 68 kommenden Leitung 67 verbunden ist.
Der Schalter 65 enthält bewegliche Stromschlußstücke
69, 70, 71, 72 und J2, und feste
Stromschlußstücke 74, 75, 76 und 77. Die Stromschlußstücke 70 und 71 sind elektrisch
miteinander verbunden, ebenso die Stromschlußstücke 72 und 72>-
Über die ganze Länge des Fahrzeuges oder Zuges erstrecken sich elektrische Leitungen
78,79,80,81 und 82. Die Leitungen 78 und 79 sind an den positiven bzw. negativen Pol
eines Sammlers 83 oder 'einer sonstigen geeigneten Stromquelle angeschlossen. Die Leitung
78 ist ferner mit dem Stromschlußstück des Schalters 65 verbunden. Die Leitungen
80, 81 und 82 sind mit den Stromschlußi-i
stücken 7 5 bzw. 76 bzw. 77 des Schalters 65 und ferner mit einer Klemme der Magnete 2
bzw. 3 bzw. 4 verbunden. Die andere Klemme der drei Magnete ist mit der Leitung 79 verbunden.
Die Wirkungsweise ist folgende: Wenn der
Schalter 65 in der Fahrtstellung steht, verbindet das Stromschlußstück 69 die Stromschlußstücke
74 und 75.. Demnach, wird der
Magnet 2 erregt, so daß das Ventil 61 sich
schließt und das Ventil 6o sich öffnet. Da nun der Drehschieber des Bremsventils 66
in der in Abb. ι dargestellten Fahrtstellung steht, fließt die vom Speiseventil 68 zugeführte
Druckluft über Leitung 67 und Höhlung 8oe im Drehschieber des Bremsventils
zur Bremsleitung 44 und von hier über Leitung 81° und Kanal 82° zur Kolbenkammer 43
und über eine Füllungsnut 83 zur Schieberkammer 48. Aus dieser Kammer fließt die
Druckluft über die Leitung 53 zum Hilfsluftbehälter 7 und lädt ihn somit auf; sie fließt
ferner über die Leitung 53 zur Schieb erkammer 52 zwischen den Kolben 49 und 50
des Umschaltventils. Druckluft fließt auch aus der Schieberkammer 48 des Steuerventils
über die Leitung 55 zur Kammer 54 an der Vorderseite dies Kolbens 50.
Wenn der Magnet 3 stromlos ist, ist das Ventil 62 offen, so daß die Kolbenkammer
89 des Umschaltventils und die Biegehaut-Icammer9o über die Leitung 91, den Kanal
92 in der Magnetventileinrichtung, die Ventilkammer 93 und den Auslaß 94 entlüftet werden.
Wenn die Kolbenkammer 89 drucklos ist, werden die Kolben 49 und 50 und der Schieber S ι des Umschaltventils durch den auf
die Vorderseite des Kolbens 50 wirkenden Luftdruck in der Kolbenkammer 54 und durch
den auf die Rückseite des Kolbens 49 wirkenden Luftdruck in der Schieberkammer 52 in
der gezeichneten linken Stellung gehalten. Wenn der Magnet 4 stromlos ist, ist das
,Ventil 163 geöffnet und das Ventil 64 geschlossen, so daß die Kammer 9 5 zwischen
den Biegehäuten 10 und 11 und ein Behälter
96 über eine Leitung 97, die Kammer 98, das offene Ventil 63 und den Auslaß 99 -ins Freie
entlüftet werden. Die Biegehautkammer 13 steht ständig über den Auslaß 100 mit der
Atmosphäre in Verbindung.
Wenn die Biegehautkammern 13, 95 und 90
drucklos sind, hält die gegen den Hebel 15 anliegende Feder 19 das Löseventil 2ο offen,
so daß die Kammer 101 oberhalb des Kolbens
40 über den Kanal 102 und die Ventilkammer IQ3 ins Freie entlüftet wird.
Wenn die Kolbenkammer 101 drucklos ist,
wird die Kammer 104 unterhalb der Biegehaut 18 über Kanal 105, Höhlung 106 im
Schieber 51, Leitung 108, Kanal 109 und Auslaß
42 · entlüftet. Ebenso wird der Bremszylinder s entlüftet über Leitung 59, Kanal 57,
Kammer 110 an einer Seite des Ventilkörpers 56, Leitung ro8, Kanal 109 und Auslaß 42.
Wenn die Kammer 101 drucklos ist, bewegt
der unterhalb des Kolbens 40 in der Kammer 112 herrschende Luftdruck den Kolben 40
nach oben, so daß das Ventil 41 geöffnet und damit der Luftauslaß bewirkt wird.
Steht das Bremsventil 66 in der Fahrtstellung, so nimmt das Steuerventil 8 die
Lösestellung ein, bei der die Kammer 113 des Wechselventils über Leitung 114, Kammer 115
im Steuerventil, Kanal 116, Höhlung 117 im
Schieber 46 und Auslaß 118 durchlüftet wird. Die vom Speiseventil 68 zugeführte Druckluft
fließt über Leitung 67 und Kanal 84 zur Kammer 8 5 unterhalb des äußeren Teiles der
Sitzfläche des Ventilkolbens 37 und weiter über Kanal 8 6 im Ventükolben37, Kammer
87 und Kanal 88 zur Ventilkammer 35. Wenn das Ventil 34 auf seinem Sitz ruht, bleiben
die Drücke in den Kammern 85 und 35 konstant.
Soll auf elektrischem Wege eine Betriebsbremsung bewirkt werden, so wird der Schalter
65 in die entsprechende Stellung gebracht, bei der die Magnete 2 und 3 stromlos sind
und der Magnet 4 erregt wird. Bei stromlosem Magneten 2 ist das Ventil 60 geschlossen
und das Ventil 61 geöffnet. Bei stromlosem Magneten 3 ist ferner das Ventil
62 geöffnet, und bei erregtem Magnieten 4 ist das Ventil 63 geschlossen und das Ventil
64 geöffnet. Wenn die Ventile 61, 62 und 64 offen sind, fließt Druckluft vom Hilfsluftbehälter
7 über Leitung 53, Kammer 119 in der Magnetventileinrichtung, Kanal 92 und
Leitung 91 zur Biegehautkammer 90 und ebenso zur Kolbenkammer 89 des Umschaltventils.
Vom Kanal 91 in der Magnetventileinrichtung
fließt Druckluft auch, über Kanal 119«, Ventilkammer 120, offenes Ventil 64 und
Kammer 98 zum Behälter 96 sowie über Leitung 97 zur Biegehautkammer 95. Die Drücke
in den Biegehautkammern 90 und 95 gleichen sich demnach aus, so daß die große Biegehaut
10 nicht betätigt wird. Da die Biege- 10a hautkammer 13 offen ist, verschiebt der auf
die kleine Biegehaut 11 wirkende Luftdruck in der Kammer 95 diese Biegehaut, das Zwischenglied
14 und das eine Ende des Hebels 15 nach oben. Der Hebel 15 bewegt sich dabei
um die Rolle 22, so daß das andere Ende des Hebels sich entgegen der Feder 19 nach
unten bewegt. Infolgedessen kann die Feder 121 das Löseventil 20 schließen. Wenn sich,
das Löseventil 20 schließt, berührt das Zwischengliediö
die Biegehaut 18 und bewegt sie nach unten, wodurch das Regelventil 34
entgegen der Feder 36 geöffnet wird.
Druckluft fließt dann aus der Kammer 87 oberhalb des Ventilkolbens 37 über Kanal
88, Regelventilkammer 3 S, offenes Ventil 3 4 zur Biegehautkammer 104 und von hier über
Kanal 105, Höhlung 106 im Schieber 51 des
Umschaltventils, Leitung 108, Kammer 110
des Wechselventils, Kanal 57 und Leitung 59 zum Bremszylinder.
Da die Druckluft aus der Kammer 87
schneller abfließt/ als ihr über den engen Kanal 86 im Ventilkolben 37 Druckluft zugeführt
wird, sinkt der Druck in der Kammer 87; und der Luftdruck, der in der Kammer
85 auf den äußeren Teil der Sitzfläche des Kolbens 37 einwirkt, hebt den Kolben 37 von
seinem Sitzring 38 ab und verschiebt ihn entgegen der Feder 39 nach oben. Druckluft
fließt dann zum Bremszylinder über Kanal 122, Kolbenkammer 101, Kanal 123, Kugelventil
124, Leitung 108, Kammer 110 im
Wechselventil, Kanal 57 und Leitung 59. Von der Leitung 108 fließt auch Druckluft über
den Kanalio9 in die Kämmen 12 des Schnellbremskplbens
40. Wenn der Druck im Bremszylinder anwächst, so steigt auch der Luftdruck in der Kammer 87, und wenn der
Druck in dieser Kammer 87 im Verein mit der Spannung der Feder 39 größer wird als
der' Luftdruck in .der Kammer 8 5 unterhalb
des Ventilkolbens 37, so geht der Ventilkolben 37 auf - seinen Sitz 38. - - -
Wird eine -Betriebsbremsung veranlaßt, die geringer als eine regelrechte Betriebsbrem:
sung sein kann, so fließt Druckluft so lange zum Bremszylinder, wie der Schalter in der
Betriebsbremsstellung .steht. Ist der gewünschte Bremszylinderdruck erreicht, so wird
der Schalter 65 in die Stellung der Aufrecht erhaltung der Bremsung bewegt, bei der der
Magnet 2 stromlos ist und die Magnete 3 und 4 erregt werden. Bei der Erregung des
Magneten 3 wird 'das Ventil 62 geschlossen, so daß die weitere Druckluftzufuhr aus dem
Hilf sluffb ehälter 7 zu den Biegehautkammern 95 und 90 'unterbrochen wird. Wenn die
Druckluft des Bcemszylinders und der Biegehautkammer 104 ausreicht, um die Biegehaut
18, das Zwischenglied 16 und das eine Ende
des Hebels 15 entgegen dem Luftdruck nach oben zu bewegen, der auf die Biegehaut 11,
das Zwischenglied 14 und das andere Ende des Hebels 15 einwirkt, so schließt die Feder
36 das Ventil 34 und unterbricht damit die Verbindung zwischen der Kammer 87 und
dem Bremszylinder.- Wenn der Druck der über den engen Kanal 86 der Kammer 87 zugeführten
Luft im Verein mit der Spannung der Feder 39 in der Kammer 87 größer als der Luftdruck in der Kammer 8 S wird, so
gelangt der Ventilkolben 37 auf seinen Sitzring 38 und unterbricht damit die weitere
Luftzufuhr zum Bremszylinder. Wenn das eine Ende des Hebels 15 durch die Biegehaut
18 nach oben bewegt wird, so schließt sich das Regelventil 34 bereits, bevor der Hebel
15 die Stange des Löseventils 20 berührt. Da die Luftzufuhr zur Kammer 104 durch
das Schließen des Regelventils 34 und des
Ventilkolbens 37 abgeschnitten ist, kommt der Hebel 15 zur Ruhe, bevor er die Stange des
Löseventils 20 berührt. Demnach bleibt dias Ventil 20 geschlossen und der Luftdruck im
Bremszylinder erhalten. Sollten im. Bremszylinder Undichtheiten auftreten, so sinkt der
Luftdruck in der Kammer 104, die mit dem Bremszylinder in Verbindung steht. Das
Zwischenglied 16 und die Biegehaut 18 gehen
dann nach unten und öffnen das Regelventil 34, wodurch der Druck in der Kammer 87
vermindert wird. Der Luftdruck in der Kammer 85 öffnet dann das Regelventil 37, und
Druckluft fließt .wieder zum Bremszylinder, bis der Druck in ihm groß genug ist, 'um
die Biegehaut 18 und das eine Ende des Hebels
15 wieder in der beschriebenen Weise nach oben zu bewegen. Auf diese Weise wird
der gewünschte Bremszylinderdruck trotz etwaiger Undichfheiten .aufrechterhalten.
Sollen die Bremsen gelöst werden, so wird der Schalter 65 in die Fahrtstellung gelegt,
bei der der Magnet 2 erregt wird und die Magnete 3 und 4 stromlos sind. Da die Ventile 60 und 62 hierdurch geöffnet werden,
wird die Biegehautkammer 90 über Kanäle 91 und 92, Ventilkammer 93 und Auslaßkanal
94 ins Freie entlüftet. Da gleichzeitig · das Ventil 6^ geöffnet ist, wird die Druckluft der
Biegehautkammer .95 und des Behälters 96 über Leitung 97, Kammer 98 und Auslaßkanal
99 ins Freie ausgelassen. Wenn die Biegehautkammern 90 und 95 drucklos sind, bewegt die Feder 19 das eine Ende des Hebels
15 nach oben um die Rolle 22, so daß der Hebel mit der Stange des Löseventils 20
in Berührung kommt und dieses öffnet. Die. Schnellbremskolbenkammer 101 wird dadurch
über die Kanäle 122 und 102 und die Ventilkammer
103 ins Freie entlüftet. Die Druckluft in der Kolbenkammer 112 bewegt dann
den Kolben 40 nach oben, wodurch das Ventil 41 geöffnet und die Bremszylinderluft über
Leitung 59, Kanal 57, Ventilkammer 11 ο des Wechselventils 9, Leitung 108, Kanal 109,
offenes Ventil 41 und Auslaßkanal 42 ausgelassen wird.
Um eine Schnellbremsung auf elektri-' schem Wege zu veranlassen, legt man den
Schalter 65 in die Schnellbremsstellung, bei der die Magnete 2, 3 und 4 stromlos sind.
Die Ventile 60 und 64 sind dann geschlossen, während die Ventile 61, 62 und 63 geöffnet
sind. Bei offenem Ventil 63 wird die Biegehautkammer 9 5 über Leitung 97, Kammer 98
und Auslaßkanal 99 entlüftet. Bei offenen Ventilen 61 und 62 fließt Druckluft vom Hilfsluftbehälter
7 zur Biegehautfcamimer 90 über Leitung S3, Kammer 119 in der Magnetventileinrichtung,
Kammer 93, Kanal 92 und Leitung 91. Ebenso fließt Druckluft zur Kolbenkammer
89 des Umschaltventils über den Kanal 91. Wenn die Biegehautkammer 95 druck-
los ist, "bewegt der auf die Unterseite der
Biegehaut io wirkende Luftdruck in "der Kammer 90 die Biegehaut 10, die Zwischenglieder
12 und 14 und das eine Ende des Hebels 15
um die Rolle 22 nach oben. Hierdurch geht das andere Ende des Hebels 15 nach unten,
so daß sich das Löseventil 20 schließen kann. Wenn das Ventil 20 geschlossen ist, wirkt der
Hebel 15 auf die Biegehaut 18 ein, so daß
ίο das Regelventil 34 geöffnet wird. Bei geöffnetem
Ventil 3 4 wird dem Bremszylinder in derselben Weise Druckluft zugeführt, wie dies oben mit Bezug auf die elektrische Betriebsbremsung
beschrieben ist.
Bei elektrischer Schnellbremsung wird ein höherer Bremszylinderdruck erreicht als bei
elektrischer Betriebsbremsung. Denn bei einer Schnellbremsung muß der Bremszylinderdruck,
der in der Biegehautkammer 104 herrscht und auf die Biegehaut 18 und den
Hebel 15 einwirkt, groß genug sein, um den Luftdruck in der Biegehautkammer 90 zu
überwinden, der auf die große Biegehaut 10, die Zwischenglieder 12 und 14 und den Hebel
15 einwirkt. Denn sonst würde sich das Regelventil 34 und der Ventilkolben 37 schließen
und 'damit die Luftzufuhr zum Bremszylinder unterbrechen. Bei einer Betriebsbremsung dagegen braucht der Luftdruck in
der Kammer 104 nur so groß zu sein, daß er den Druck in der Biegehautkammer 95 überwindet,
der auf die kleinere Biegehaut 11 einwirkt. Demnach ist bei' einer Schnellbremsung
der Luftdruck im Bremszylinder größer als bei einer Betriebsbremsung.
Bei einer Schnellbremsung wird die Biegehautkammer 95 ins Freie entlüftet und der
Biegehautkamaner 90 Druckluft zugeführt. Diese auf die große Biegehaut 10 'einwirkende
Druckluft veranlaßt durch Vermittlung der Zwischenglieder(i2 und 14, des Hebels 15,
des Zwischengliedes 16 und der Biegehaut 18
die Eröffnung des Regelventils 34, wodurch auch der Ventilkolben 37 geöffnet und dem
Bremszylinder Druckluft zugeführt wird. Da die Luftzufuhr zur Biegehautkaminer 90 ungedrosselt
ist, wird die Kammer 90 schneller aufgeladen als die Biegehautkammer 104,. die
mit dem Bremszylinder in Verbindung steht.
Infolgedessen bleiben das Regelventil 34 und der Ventilkolben 37 offen, bis die Bremsung
erfolgt ist.
Bei Betriebsbremsungen fließt Druckluft zum Bremszylinder nicht ununterbrochen, wie
dies bei Schnellbremsungen der FaE ist, sondern die Luftzufuhr wird in Zeitabständen
gehemmt oder unterbrochen. Diese Hemmung oder Unterbrechung der Luftzufuhr hängt damit zusammen, daß mit der Biegehautkammer
95 der Behälter 96 verbunden ist. Infolge des Anschlusses des Behälters 96 wird
die Aufladung der Kammer 95 verzögert. Demnach steigt der Druck in der Biegehautkammer
104, wenn das Regelventil 34 und der Ventilkolben 37 geöffnet sind, schneller
als der Druck in der Kammer 95, so daß sich die Biegehaut 18 entgegen dem in der
Kammer 95 auf die Biegehaut 11 einwirkenden Luftdruck nach oben bewegt und das
Regelventil 34 geschlossen wird. Dadurch gelangt der Ventilkolben 37 auf seinen Sitz und
unterbricht die weitere Luftzufuhr zum Bremszylinder. Wenn nun der Druck in der Kammer
9 s genügend gestiegen ist, so daß er den Druck in der Biegehautfeamrner 104 überwindet,
so wird die Biegehaut 18 wieder nach unten bewegt, das Regelventil 3 4 geöffnet, der
Ventilkolben 37 von seinem Sitz abgehoben und Luft dem Bremszylinder zugeführt. Diese
Vorgänge wiederholen sich, bis die gewünschte Betriebsbremsung erfolgt ist.
Hieraus geht hervor, daß bei-einer Schnellbremsung
der Bremszylinderdruck schneller steigt als bei einer Betriebsbremsung.
Bei elektrischer Steuerung der Bremsen wird der Bremszylinderdruck selbsttätig nach ·
Maßgabe der Ladung auf dem Fahrzeug verändert. Diese Veränderung erfolgt durch die
S tellungs änderung der Rolle 22 gegenüber dem Hebel 15. Zweckmäßig -wird diese Ein- go
stellung durch die übliche (nicht gezeichnete) Einrichtung zum Öffnen und Schließen der
Türen bewirkt. Beim Öffnen der Fahrzeugtüren wird die eine Kolberikammer dieser
Einrichtung ins Freie entlüftet und dadurch ebenfalls die Kolbenkammer 125 an einer
Seite des Kolbens 30 über die Leitung 126 entlüftet. Die Feder 33 bewegt dann den
Kolben 30 abwärts, so daß die-Klinke 31 aus
den Rasten 32 des Hebels2 5 herausgelangt.
Die der anderen Kolberikammer der Tür-Schließeinrichtung
zugeführte Druckluft fließt auch zu der Druckluft einrichtung 27 über die
Leitung 128, wodurch der Kolben. 26 nach oben verschoben wird. Ist die Ladung des
Fahrzeuges so groß, daß der Bremszylinderdruck erhöht werden muß, so· berührt der
Kolben 26 den Winkelhebel 23 und dreht ihn um seinen Zapfen um einen solchen Betrag,
daß die Rolle 22 ihre richtige Stellung einnimmt. Wird die Türschließeinrichtung so betätigt,
daß sich die Türen schließen, so wird der Kammer 125 Druckluft zugeführt
und dadurch der Kolben 30 aufwärts verschoben, so daß die Klinke 31 in eine der
Rasten 32 des Hebels 25 eingreift und somit den Hebel und die Rolle 22 in der eingestellten
Lage hält, bis die Türen wieder geöffnet werden.
Sollte die Stromzufuhr einmal ausbleiben, so werden die Magnete 2, 3 und 4 stromlos,
und es wird eine Schnellbremsung' genau so
veranlaßt, wie wenn der Schalter 65 in seine Schnellbremsstellung gelegt wird. Uni nach
solch einer Schnellbremsung die Bremsen zu Lösen, "bewegt man das Bremsventil 66 zunächst
aus der Fahrtstellung in die Betriebsbremsstellung, bei der der Bremslei tungsdruck
vermindert wird. Hierdurch wird das Steuerventil 8 in die Betriebsbremsstellung
bewegt. In dieser Stellung verbindet die ίο Höhlung 117 des Schiebers 46 den Kanal 55
mit dem Auslaß 118, so daß die Kolbenkammer 54 des Umschaltventils entlüftet wird.
Ist die Kammer 54 drucklos, so verschiebt der auf die Rückseite des großen Kolbens
50 wirkende Luftdruck in der Schieber kammer 52 die miteinander verbundenen Kolben
49 und 50 und den Schieber 51 in die
Stellung nach rechts. In diesem Falle ver-. bindet die Höhlung 106 des Schiebers 51 die
Leitung 108 mit dem Auslaß 129, so daß die
Ventükammer 110 des Wechselventils 9 »entlüftet
wird.' In der Betriebsbremsstellung des Schiebers 46 im Steuerventil 9 ist der zum
Schiebersitz führende Kanal 114 freigelegt, so daß Druckluft aus der Schieberkammer 48
über die Leitung 114 zur Ventükammer i'i'3
des Wechselventils 9 fließt.
Da die Kammer no drucklos ist, verschiebt
der Druck der in die Kammer 113 fließenden Luft den Ventilkörper 56 nach
links, so daß dem Bremszylinder Druckluft über den Kanal 58 und die Leitung· 59 zugeführt
wird.
Darauf wird das Bremsventil 66 in die Fahrtstellung bewegt. Der Hauptschieber 46
des Steuerventils 8 untei'bricht dann die Luftzufuhr aus der Schieberkammer 48 zum
Bremszylinder. Die Höhlung 117 im Schieber 46 verbindet dann den Kanal 116 mit dein
Auslaß 118, so daß der Bremszylinder über
Leitung 59, Kanal 58 im Wechselventil <), Ventilkammer 113, Leitung 114, Kammer 115,
Kanal 116, Schieberhöhlung· 117 und Auslaß
118 entlüftet wird.
Bei der Bewegung des Hauptschiebiers 46 in die Fahrtstellung legt er ferner den Kanal
55 frei, so daß Druckluft wieder über die Leitung 55 zur Kolbenkammer 54 fließt. Da
sich, nun aber in der Kolbenkarrumer 89 und
in der Schieberkammer 52 vom Hüfsluftbehälter 7 zugeführte Druckluft befindet, ist
das' Umschaltventil im Gleichgewicht und bleibt deshalb in seiner rechten Stellung·.
Durch Betätigung des Bremsventils 66 können die Bremsen pneumatisch in der üblichen
Weise gesteuert werden.
Steht wieder Strom zur Verfugung und
will man von pneumatischer zu elektrischer Steuerung- übergehen, so bewegt man den
Schalter 65 sowohl wie das Bremsventil 66 in die Fahrtstellung. In diesem Falle wird die
Käimmer-89 in der oben beschriebenen Weise
ins Freie entlüftet und der Kolbenkammer 54 Druckluft zugeführt.
Da der Schieberkammer 52 aus dem Hilfsluftbehälter
7 jederzeit Druckluft zugeführt wird, verschiebt der Luftdruck in der Kammer
52, der auf die Rückseite des kleinen Kolbens 49 einwirkt, die Kolben 49 und 50
und den Schieber 51 nach, links, so daß die
Ventükammer 110 des Wechselyentüs 9 wieder
mit der Biegehautkarnmer 104 verbunden wird.
Wird der Schalter 65 in die Bremsstellung
gelegt, so erhält die Kammer 110 des Wechselventüs 9 über die Leitung 108 Druckluft.
Da die Kammer 113 ins Freie entlüftet ist, ■verschiebt der Druck in der Kammer 110 den
Ventükörper 56 nach rechts, worauf dem Bremszylinder Druckluft zugeführt wird.
Beim Auswechseln der Lokomotive oder der Wagen werden die Stromleitungen getrennt
und dadurch die Magnete 2, 3 und 4 stromlos, so daß sich, eine Schnellbremsung
ergeben müßte. Um solch eine Bremsung zu verhindern, wird der Schalter 65 in der
Fahrtstellung gehalten, das Bremsventil 66 jedoch in die Betriebsbremsstellung gebracht.
Es ergibt sich dann eine Druckminderung in der Bremsleitung und dadurch, die Ver-Schiebung
des Steuerventils 8 in die Betriebsbremsstellung. Die Kolbenkammer 54 des Umschaltventils wird dann entlüftet, so daß
der auf die Rückseite des großen Kolbens 50 wirkende Luftdruck in der Schieberkammer
52 die Kolben 49 und 50 -und den Schieber 51 nach rechts verschiebt. Die
Schieberhöhlung 106 verbindet dann die Leitung 108 mit dem Auslaß 129, so daß die
Ventükammer no des Wechselventils 9 ent-100 lüftet wird.
Ist die Kammer )i 10 drucklos, so verschiebt
der Druck der vom Steuerventil 8 der Ventükammer 113 zugeführten Luft den Ventükörper
56 nach links, wodurch die Verbindung zwischen dem Bremszylinder und der Ventükamimer 110 unterbrochen und eine
Verbindung hergestellt wird, über die von der Ventükammer 113 Druckluft zum Bremszylinder
fließt. .
Werden nun die Stromleitungen getrennt und die Magnete 2, 3 und 4 stromlos, so
öffnet sich in der oben beschriebenen Weise das Regelventü 34. Da jedoch der Kanal
105 vom Schieber 51 des Umschaltventüs abgedeckt
ist, fließt keine Druckluft aus der Kolbenkammer 87 ab, so daß der Ventilkolben
37 auf seinem Sitz bleibt und eine Luftzufuhr zum Bremszylinder verhindert. Hieraus
geht hervor, daß man von elektrischer zu pneumatischer Regelung übergehen kann, ohne daß eine Schnellbremsung stattfindet.
In Abb. 3 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der ein von .Hand
betätigtes Umschaltventil 129 an die Stelle des selbsttätigen Umschaltventils nach Abb. 1
und 2 getreten ist. In dem Gehäuse des Umschaltventils 129 befindet sich ein mit einem
Handgriff 131 verbundenes Drehküken 130
mit einem durchgehenden Kanal 132, der für gewöhnlich eine Verbindung zwischen dem
Wechselventil 9 und dem Bremszylinder bei elektrischer Bremsung herstellt.
Sollen nach einer elektrischen Schnellbremsung die Bremsen mittels des Umschaltventils
129 gelöst werden, so dreht man das Küken 130 derart, daß die Luft aus dem Bremszylinder
über Leitung 59, Kanal 57 im "Wechselventil, Ventilkammer 110, Leitung 133, Kanal
132 im Küken 130 und Auslaßkanal 134
ins Freie fließt.
Die Bremsen können dann pneumatisch in bekannter Weise mittels des Bremsventils 66
gesteuert werden. Wird der Bremsleitungsdruck zwecks Vornahme einer Bremsung vermindert,
so nimmt das Steuerventil eine Stellung ein, bei der der Ventilkammer 113
des Wechselventils Druckluft zugeführt wird. Da die Kammer 110 entlüftet ist, verschiebt
sich der Ventilkörper 56 nach links, wodurch die Verbindung zwischen dem Bremszylinder
und der Atmosphäre unterbrochen und eine Verbindung hergestellt wird, über die dem
Bremszylinder Druckluft zugeführt wird.
In Abb. 4 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung" dargestellt. Das Steuerventil
ist hier fortgefallen und an die Stelle des selbsttätigen Umschaltventils ein von Hand
betätigtes Umschaltventil 13 5 getreten. Es ist ferner ein Schnellbremsventil 136, ein Zufuhrventil
137 für Schnellbremsungen und ein Entlüftungsventil !138 für die Bremsleitung
vorgesehen. Die Ventile 136, 137 und 138
dienen nur dazu, auf pneumatischem Wege eine Schnellbremsung zu veranlassen.
Das Ventil 136 enthält in einer Kammer 139 einen Kolben 140, der einen Schieber
141 in einer Kammer 142 steuert. Die Kolbenkammer
139 ist über die Leitung 143 mit der Bremsleitung 44 verbunden. Die der
Kammer 139 zugeführte Druckluft fließt über einer Füllungsnut 144 und lädt die Schieberkammer
142 auf.
Bei einer elektrischen Betriebs- oder Schnellbremsung tritt das Schnellbremsventil
136 nicht in Tätigkeit. Druckluft wird in diesem Falle dem Bremszylinder über Kanal
109, Kanal 145 im Umschaltventil 135,
Kanal 146, Höhlung 147 im Schieber 141 und
Kanal 148 zugeführt.
Der mit dem Speiseventil 67 verbundene Kanal 84, v.on dem der Ventilkolbenkammer
85 Druckluft zugeführt wird, liefert auch Druckluft in eine Kammer 149 an einer Seite
eines Ventilkolbens 150, der sich gegen einen
Sitzring 151 legen kann. Die Kammer 152
an der anderen Seite des Kolbens 150 erhält aus dem Kanal 84 Druckluft über eine Höhlung
153 im Schieber 141 und einen Kanal 154. Demnach hält eine Feder 155 in der
Kammer 152 den Ventilkolben auf seinem • Sitz, so daß der Luftdurchgang von der
Kammer 149 zur Bremszylinderleitung 148
unterbrochen ist.
Das Entlüftungsventil 138 enthält einen
Kolben 156, der ein Ventil 157 in einer über den Kanal 159 mit der Bremsleitung 44 verbundenen
Kammer 158 steuert. Die Kammer 160 an einer Kolbenseite führt über die Leitung
161 zum Sitz des Schiebers 141. Die
Kammer 162 an der anderen Kolbenseite enthält eine Feder 163; sie mündet über meinen
Kanal 164 ins Freie.
Wenn der Kolben 156 seine Normallage nach Abb. 4 einnimmt, wird das Ventil 157
durch die Feder 163 auf seinem Sitz gehalten.
Wenn infolge Ausbleibens der Stromzufuhr eine elektrische Schnellbremsung eingetreten
ist und man die Bremsen wieder lösen will, so dreht man das Ventil 135 derart, daß es
die weitere Luftzufuhr zum Bremszylinder unterbricht und daß der Kanal 145 den Ka- go
nal 146 mit dem Auslaßkanal 165 verbindet,
so daß die Luft aus dem Bremszylinder ausgelassen wird.
Sollen nun die Bremsen pneumatisch gesteuert werden, so vermindert man mittels
des Bremsventils 66 in der üblichen Weise den Bremsleitungsdruck. Hierdurch wird
der Luftdruck in der Kolbenkammer 139 des Schnellbremsventils vermindert, so daß der
Kolben 140 und der Schieber 141 infolge des
Druckes in der Kammer 142 in die Schnellbremsstellung gebracht werden.
Die Druckluft der Kammer 152 wird dann ins Freie ausgelassen über Kanal 154, Höhlung
153 im Schieber 141 und Auslaß 166.
Der Druck der in der Kammer 149 auf den äußeren Teil der Sitzfläche des Ventilkolbens
159 einwirkenden Luft bewegt dann den Ventilkolben entgegen der Feder 155 abwärts,
so daß Druckluft über den Kanal 148 zum Bremszylinder fließt.
In der Schnellbremsstellung des Schiebers 141 ist der Kanal 146 abgedeckt, so daß;
die im Kanal 148 befindliche Druckluft nicht etwa über Kanal 146, Kanal 145 im Umschaltventil
und Auslaßkanal 165 ins Freie fließen kann.
Bei der Bewegung des Schiebers 141 in die Schnellbremsstellung wird der Kanal 161
freigelegt, und Druckluft fließt aus der Kamtner 142 zur Kammer 160 des Entlüftungsventils 138. Der Kolben 156 und das mit ihm
verbundene Ventil 157 bewegen sich, dann
nach, unten und bewirken die plötzliche Entlüftung· der Bremsleitung 44 über die Kammer
162 und den Auslaßkanal 164 ins Freie. Die
Schnellbremswirkung wird hierdurch in der bekannten Weise begünstigt.
Der Kolben 156 des Entlüftungsventils enthält
einen engen Durchgang 167, durch den aus der Kammer 142 über die Leitung 1Ö1
und aus der Kolbenkammer 160 über die Kammer 162 und den Auslaßkanal 164. Druckluft
ausgelassen wird.
Ist der Druck der der Kammer 160 zugeführt en Luft kleiner als die Spannung der
Feder 163, so verschiebt sich der Kolben 156
nach oben, wodurch das Ventil 157 auf seinen Sitz gelangt und den weiteren Luftauslafi
aus der Bremsleitung zur Atmosphäre unterbricht.
Um nach solch einer Bremsung die Bremsen zu lösen, erhöht man den Bremsleitungsdruck,
wodurch der Kolben 140 in die Lösestellung nach Abb. 4 geführt wird. Die
Bremszylinderluft fließt dann ins Freie über Kanal 148, Höhlung 147 im Schieber '141,
Kanal 146, Kanal 145 im Umschaltventil 135
und Auslaßkanal 165. In dieser Stellung des Schiebers 141 wird der Kammer 15 2 wieder
Druckluft zugeführt, so daß die Feder 155
den Ventilkolben 150 auf seinem Sitz 151 hält.
Die Durchführung des Erfindungsgedankens ist nicht an die beschriebene besondere
Anordnung und bauliche Ausbildung der Teile gebunden.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Druckluftbremseinrichtung, bei der die Luftzufuhr zum Bremszylinder und der Auslaß von Luft aus ihm elektrisch gesteuert wird und bei der die Zufuhr selbsttätignach Maßgabe der Fahrzeugbelastung durch den entgegen dem Druck in einer geschlossenen Kammer wirkenden Bremszylinderdruck erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrisch gesteuertes Ventil (62) die Zufuhr von Druckluft zu einer geschlossenen Kammer (95) vermittelt, in der diese Druckluft auf einen beweglichen Körper (Biegeplatte 10, 11, Kolbenfläche o. dgl.) einwirkt, durch den mittels eines an sich bekannten Hebelmechanismus mit einer nach Maßgabe der Fahrzeugbelastung veränderlichen Übersetzung ein Zufuhrventil geöffnet wird, wobei der Bremszylinderdruck bei Schnellbremsung höher ist als bei Betriebsbremsung.
- 2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer elektrisch gesteuerten Schnellbremsung die Kammer (95) ins Freie entlüftet und Druckluft über ein elektrisch gesteuertes Ventil (62) einer Kammer (90) zugeführt wird, deren Druck auf den Hebel (15) größeren Einfluß hat als der Druck der Kammer (95).
- 3. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steuerorgan (37) pneumatisch durch ein Regelventil (34) gesteuert wird, das einerseits dem in einer Kammer (104) wirksamen Bremszylinderdruck, anderseits dem vom Hebel (15) ausgeübten Druck unterworfen ist. .
- 4. Ausfüharungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehpunkt (22) des Hebels (15) von einer von der Belastung des Fahrzeuges beeinflußten Drucklufteinrichtung (27) und von einer Sperrvorrichtung (30,31) eingestellt wird.
- 5. Abänderung der Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltventil (130, Abb. 3) von Hand steuerbar ist.
- 6. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Regelung der Bremskraft durch ein Steuerventil £136, Abb. 4), ein Zufuhrventil (137) und ein Entlüftungs- ' ventil (138) erfolgt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US530659XA | 1928-05-16 | 1928-05-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE530659C true DE530659C (de) | 1931-08-03 |
Family
ID=21981708
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW82671D Expired DE530659C (de) | 1928-05-16 | 1929-05-16 | Druckluftbremseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE530659C (de) |
-
1929
- 1929-05-16 DE DEW82671D patent/DE530659C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1950040C3 (de) | Relaisventil zur Begrenzung und Steuerung des Luftdrucks in einer Federspeicher-Bremsbetätigungseinrichtung | |
EP0641699B1 (de) | Pneumatische Bremseinrichtung | |
DE530659C (de) | Druckluftbremseinrichtung | |
DE580525C (de) | Druckluftbremseinrichtung mit einem Steuerventil und einer Beschleunigungskammer | |
DE855270C (de) | Druckluftbremse, insbesondere fuer Eisenbahnen | |
DE2161503B2 (de) | Druckmittelbetätigte Steuereinrichtung für einen Arbeitszylinder | |
DE534825C (de) | Druckluftbremseinrichtung fuer Eisenbahnfahrzeuge | |
DE3209247A1 (de) | Lastabhaengiger bremskraftregler fuer nutzfahrzeuge | |
DE2546557A1 (de) | Handbremsventil | |
AT15994B (de) | Elektrisch und durch Luftdruck betätigtes Steuerventil für Luftbremsen. | |
DE578052C (de) | Steuerorgan fuer stufenweises Loesen einer Druckluftbremse | |
DE184572C (de) | ||
DE2626078C3 (de) | Einrichtung in einer elektropneumatischen Bremse insbesondere für Schienenfahrzeuge zum Entlüften der Hauptluftleitung | |
DE1275571B (de) | Fuehrerbremsventileinrichtung fuer Schienenfahrzeuge | |
DE1061475B (de) | Einstufiger Kompressor mit zwei parallelen Zylindern | |
DE589390C (de) | Druckluftbremseinrichtung | |
DE585282C (de) | Druckluftbremseinrichtung fuer Eisenbahnfahrzeuge | |
DE665927C (de) | Speiseventileinrichtung fuer Druckluftbremsanlagen | |
AT17364B (de) | Steuerventil mit Einrichtung zum Nachspeisen des Hilfsluftbehälters bei angelegter Bremse für Druckluftbremsen. | |
DE586256C (de) | Druckluftbremseinrichtung | |
AT16471B (de) | Führerbremsventil für Luftdruckbremsen. | |
DE861397C (de) | Druckluftbremse | |
DE698549C (de) | Bremsdruckregler fuer Druckluftbremsen | |
DE814169C (de) | Druckluftbremse | |
DE331610C (de) | Anordnung von luft-elektrischen Bremsen an Doppelenderwagen |