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Papierrollenlagerung für Rotationsdruckmaschinen Bei Rotationsmaschinen
für Zeitungsdruck müssen sämtliche Vorrichtungen möglichst zeitsparend ausgebildet
sein. Man hat daher, um die Auswechslung der Papierrollen: zu beschleunigen, drei
Papierrollen in einer als »Rollenstern« bekannten Lagerung angeordnet, wobei die
abzuwickelnde Papierrolle mit Hilfe eines sich an sie anlegenden Riemens mit der
gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie der Druckzylinder angetrieben wird. Nachdem
die Papierrolle verbraucht ist, wird der Rollenstern um i2o° gedreht, um die nächste
Reserverolle in die Arbeitsstellung zubringen. Anstatt drei Papierrollen hat man
auch nur zwei Papierrollen, d. h. eine Haupt- und eine Reserverolle, in zwei Lagersternen
mit kürzeren Armen vorgesehen, deren Lager von seitlich am Maschinengestell verstellbar
angeordneten Böcken getragen werden. Indessen ist diese Bauart verhältnismäßig teuer,
außerdem kann nur eine volle Papierrolle mit einer schon fast verbrauchten Rolle
gleichzeitig in dem Gestell untergebracht werden, so daß das Einlegen der Reserverolle
erst kurz vor dem Ablaufen der verbrauchten Rolle erfolgen kann und eine Auswechslung
einer fehlerhaft gewickelten, vollen Papierrolle erst nach Herausnehmen der vollen
Rolle erfolgen kann.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Papierrollenlagerung sind die
Achslager zweier Papierrollen in einem den Papierrollendurchmesser um ein geringes
Maß übersteigenden Abstand in nicht miteinander verbundenen, geschlitzten Trägern
auf die Drehachse der Träger zu verschiebbar geführt. Die stark auf Biegung beanspruchten
Träger, die um einen Wellenstumpf schwenkbar sind, werden durch mehrere Kegelradgetriebe
von einer gemeinsamen Antriebswelle aus gedreht und können sich infolge des unvermeidbaren
Spieles zwischen den Zahnflanken gegeneinander verdrehen, wodurch ein Zerreißen
der Papierbahn infolge Schrägstellung der Papierrollen herbeigeführt werden kann.
Außerdem lassen sich nur Papierrollen ein und derselben Breite, nicht aber beliebiger
Breite einlegen und auch nicht zwei volle Rollen gleichzeitig, was zu Störungen
Anlaß geben kann. Eine weitere bekannte Papierrollenlagerung weist eine zwischen
den Rollenachsen liegende, durchgehende Drehachse für die gleichfalls stark auf
Biegung beanspruchten Lagerarme auf, wodurch der Raumbedarf vergrößert wird. Eine
derartige Verbindung der Lagerarme erscheint aber auch nicht zuverlässig genug,
um wirklich sicher ein Verdrehen der Lagerarme gegeneinander und damit ein Schrägstellen
der Papierrollen und Störungen beim Abwickeln verhindern zu können, Ferner ist der
Abstand der Lagerarme nicht einstellbar, so daß ein Einlegen von Papierrollen verschiedener
Breite nicht möglich ist.
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Demgegenüber werden gemäß der vorliegenden Erfindung in einem besonders
ausgebildeten Drehkörper gleichzeitig zwei volle Papierrollen gelagert, ohne daß
die Einrichtung so weit ausladend wird, wie es bei dem
bekannten
Rollenstern der Fall ist. Die die Zapfen der Papierrollen tragenden Lagerarme sind
dabei auf-in dem-Drehkörper gelagerten Verbindungsstangen- längsverschiebbar angeordnet.
Durch eine derartige Ausbildung des Lagerrahmens bzw. der die Papierrollenachsen
tragenden Lagerarme und die dadurch erzielte Sicherung gegen ein Verdrehen der Arme
wird eine unbedingt zuverlässige Lagerung der Papierrollen unter Ausschluß jeder
Schrägstellung der Rolle erzielt, ohne daß dabei der Raumbedarf des Lagerrahmens
unzulässig groß wird. Außerdem kann der Abstand der Papierrollenachsen so gering
gehalten werden', daß er gleich oder nahezu gleich dem Durchmesser einer Papierrolle
ist, so daß der Raumbedarf auf das geringstmögliche Maß, nämlich den doppelten Durchmesser
einer vollen Papierrolle, beschränkt wird. Trotz dieses geringen Raumbedarfs kann
sofort nach Ablaufen einer Rolle eine volle Rolle in den Lagerrahmen eingelegt werden,
die infolgedessen von Anfang an als Vorratsrolle zur Verfügung steht. Da die Lagerarme
in ihrem Abstand voneinander einstellbar sind, lassen sich Papierrollen beliebiger
Breite einlegen, ohne daß die Einstellvorrichtung den durch die Papierrollengröße
gegebenen Raumbedarf vergrößert und ohne daß die Lagerarme ihre für die Betriebssicherheit
unbedingt erforderliche Starrheit verlieren.
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Eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist beispielsweise
auf der Zeichnung veranschaulicht; es stellen dar: Abb. i eine Seitenansicht und
Abb.2 eine Vorderansicht der Papierrollenlagerung.
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Bei der Ausführungsform gemäß der Erfindung ist auf beiden Seiten
der Papierrollen je eine Drehscheibe b vorgesehen, die auf Stahlrollen laufend drehbar
angeordnet ist. Die beiden Drehscheiben sind durch zwei kräftige, eine Verzahnung
tragende Eisenstäbe d miteinander verbunden. Mit Hilfe dieser Verzahnung läßt sich
eine Längsverschiebung zweier Lagerarme a entlang den durch sie hindurchtretenden
Stäben d erreichen, um die Lagerarme in einem der Breite der Papierrolle entsprechenden
Abstande voneinander einstellen, zu können. Die Lagerarme tragen auf der einander
zugewandten Seite kegelförmige Zapfen e für die Lagerung der Papierrollen.
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Durch die Einrichtung gemäß der Erfindung ist es möglich, die Haupt-
und die Reservepapierrolle in geringem Abstande voneinander zu lagern, ohne daß
die Länge der Maschinen durch weit ausladende Teile wesentlich vergrößert wird.
Sehr vorteilhaft ist es außerdem, daß die die Reserverolle tragenden Zapfen so angeordnet
werden können, daß sie in der Arbeitsstellung der Hauptpapierrolle sich in Höhe
der Mittelachse der Reservepapierrolle befinden, so daß ein Anheben der einzulegenden
Reservepapierrollen nicht erforderlich ist.