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Vorrichtung zur ununterbrochenen Extraktion von Ölen und Fetten Zum
ununterbrochenen Extrahieren von öl-oder fetthaltigem Arbeitsgut sind Einrichtungen
bekannt geworden, die sich fast ausschließlich der Schnecken als Fördereinrichtung
bedienen.
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Da durch die mahlende Wirkung der Schnekken die Ablauföffnungen für
die '.L#liscella (Öl-Lösungsmittel-Gemisch) leicht verschmiert bzw. leicht verstopft
werden und hierdurch die nötige Lösungsmittelmenge dauernd schwankt, die sich in
den geschlossenen, unzugänglichen Schneckentrögen nur schwer regeln läßt, so bedingt
dieser Umstand, ganz abgesehen von der Betriebserschwerung, einen nicht den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechenden Lösungsmittelverbrauch bzw. einen Verlust.
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Auch beim ununterbrochenen Austreiben der Lösungsmittelrückstände
aus dem entölten Arbeitsgut bedient man sich häufig der Schnecken. Naturgemäß wird
hierdurch eine weitere Zerstörung des Arbeitsgutes hervorgerufen, woraus stets ein
Verlust durch Staubbildung entsteht und ferner ein schlechter Schrotpreis erzielt
wird.
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Außerdem ist der Kraftaufwand bei Schnecken bekanntlich sehr ungünstig.
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Die genannten Schwierigkeiten werden durch die Vorrichtung, welche
den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet, vermieden.
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Es ist hierbei von dem Gedanken ausgegangen, das Arbeitsgut, sowie
es von der Vorbereitung kommt, durch einen Automaten laufen zu lassen, derart, daß
es auf seinem Wege fortlaufend in Bewegung keine strukturzerstörendenMaschinenteile
passiert. Die Erfindung benutzt dabei das an sich bekannte Verfahren, das auf einemTransportband
befindliche Gut mittels eines Lösungsmittelregens zu extrahieren.
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Um diesen Zweck zu erreichen, wird das Arbeitsgut erfindungsgemäß
auf geneigte, Flüssigkeit durchlassende Förderbänder gebracht und mittels rechtwinklig
zu diesen liegender Förderbänder auf seitlich und höher liegende, in entgegengesetzter
Richtung schaffende Förderbänder geleitet. Auf den Förderbändern wird es, ohne sich
selbst zu bewegen, vorwärts gebracht, während es von dem niederrieselnden Lösungsmittel
bzw. von der Niscella auf seinem Wege durch den Automaten nach und nach entölt wird.
Lediglich bei jeder Richtungsänderung findet eine Umlagerung und damit eine Bewegung
statt, die aber zur vollständigen Durchdringung des Lösungsmittels erwünscht ist,
jedoch keine zerstörende Wirkung auf das Arbeitsgut hat.
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Durch die nebeneinanderliegende Anordnung der Transportbänder bzw.
die hierdurch erreichte parallele Berieselung wird die für den nötigen Lösungsmittelverbrauch
günstigste Lösung ermöglicht. Denn durch Zerlegung der erforderlichen Menge Lösungsmittel
in zwei Teile und die bereits erwähnte Umlagerung wird die praktisch günstigste
Angriffsfläche für das Lösungsmittel gewährleistet und der sparsamste Lösungsmittelverbrauch
erreicht.
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Die Förderbänder sind in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht,
welches mit großen Beobachtungsfenstern versehen ist. Zur Reinhaltung der Fenster
sind innere Fensterwischer
vorgesehen. Hierdurch und durch die an
allen wichtigen Punkten vorgesehenen Klappen wird jederzeit eine leichte Überwachung
ermöglicht.
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Durch Einstellung der unbedingt nötigen Lösungsmittelzufuhr ist der
Verbrauch an Lösungsmitteln leicht zu regulieren, da keine Änderungen in der Arbeitsgutzufuhr
entstehen und stets gleichmäßig entöltes Arbeitsgut die einzelnen Stellen durcheilt.
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Um ein Abspülen des Arbeitsgutes zu verhindern, sind seitlich und
quer an den Förderbändern an sich bekannte Schutzvorrichtungen vorgesehen.
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An den Wendepunkten der Förderrichtung sind an sich bekannte Abstreichbürsten
angeordnet, die, ebenfalls von außen einstellbar, die für das entsprechende Extraktionsgut
nötige Schichthöhe einstellen.
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Zweckmäßig bedient man sich zum Austreiben der Lösungsmittelrückstände
aus dem entölten Arbeitsgut eines ebenfalls an sich bekannten Bandtrockners, wodurch
eine Zertrümmerung der ursprünglichen Struktur auch weiterhin vermieden wird.
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Eine erfindungsgemäße Extraktionsvorrichtung ist auf der beiliegenden
schematischen Zeichnung dargestellt.
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Das zweckmäßig vorbereitete Arbeitsgut wird durch eine Aufgaberegulierung
bei a auf die Fördereinrichtung b1 gebracht, langsam vorwärts bewegt, um am höchsten
Punkt der Fördereinrichtung auf eine querliegende Fördereinrichtung cl abgegeben
zu werden.
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Von hier aus wird es auf eine in entgegengesetzter Richtung schaffende
Fördereinrichtungdl gebracht, aufwärts bewegt und wieder am höchsten Punkt auf die
querschaffende Fördereinrichtung c2 transportiert.
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Auf diese Art geht die Bewegung des Arbeitsgutes nun weiter, und zwar
läuft dieses über b2 nach c2 weiter aufwärts, über d2 nach c4 dann auf Fördereinrichtung
b3 nach c5, um endlich auf d3 zu gelangen, um bei e den Automaten zu verlassen.
' Das Lösungsmittel tritt bei na in den Automaten ein, wird durch die Rohre n und
n1 verteilt und läuft aus diesen parallel auf die Fördereinrichtungen d3 und b3,
durcheilt diese und kommt schließlich als Miscella in den am Boden befindlichen
Sammelbehälter o an, um bei den Automaten zu verlassen.
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Wichtig ist, daß das Arbeitsgut, welches sich auf Fördereinrichtung
b3 befindet, vom Frischlösungsmittel berieselt wird, um dann zum zweiten Mal vom
Frischlösungsmittel auf der obersten Fördereinrichtung d3 durchspült zu werden.
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Das entölte Arbeitsgut tritt dann bei i in die Austreibfördereinrichtung
1a1, von hier in 7a-, dann in h3, um bei k den Automaten als Extraktionsschrot zu
verlassen, falls kein längerer Weg zur restlosen Entölung nötig ist.
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In der Darstellung ist die Austreibeinrichtung für das Lösungsmittel
unter dem Automaten gezeichnet. Sie wird in der Ausführung jedoch daneben angeordnet.
Der Dampf zur Heizung des Austreibapparates wird bei l durch eine Rohrschlange geschickt.
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Die Abstreicher q zur Regulierung der gleichmäßigen Höhe des Arbeitsgutes
sind nur einmal angedeutet.
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Die Leistung der beschriebenen Automaten ist je nach Breite der Fördereinrichtungen
15 bis =oo tons in 24 Stunden.
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Für größere Leistungen werden zwei oder mehr Automaten nebeneinander
angeordnet. Zur Bedienung der für größere Leistungen benötigten Automaten genügt
eine Arbeitskraft, da, wenn einmal eingestellt, immer dieselben Verhältnisse herrschen.
Betriebsstörungen durch Verstopfen usw. sind ausgeschlossen.
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Der Kraftbedarf für eine mittlere Anlage von 4o bis 6o tons in 24
Stunden beträgt -mit Austreibvorrichtung etwa ao bis 15 PS.