DE522113C

DE522113C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachteln mit Vorstehboden

Info

Publication number: DE522113C
Application number: DEJ35253D
Authority: DE
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg Werke AG
Priority date: 1928-08-16
Filing date: 1928-08-16
Publication date: 1931-03-31

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachteln mit Vorstehboden Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Schachteln mit Vorstehrand, deren Böden also über die Seitenwände vorstehen.
Es sind Maschinen bekannt geworden, bei denen die vorher schon fertiggeformten und an anderer Stelle hergestellten Schachtelteile von Hand nacheinander an die Zusammensetzstelle geschoben werden, wobei ein auf und ab beweglicher Kolben jedesmal in die jeweils unter ihn geschobene Schachtel gesenkt und letztere mit einem Vorstehboden und einem Überzugpapier verbunden wird. Es ist auch bekannt, daB ein beleimter Vorstehboden mit der beleimten Seite dem Boden eines Schachtelteils gegenüber in richtige Lage gebracht und darauf der Schachtelunterteil durch einen Kolben, der sich von innen gegen seinen Boden legt, auf den Vorstehboden aufgepreBt wird.
Der Erfindungsgegenstand bringt diesen bekannten Herstellungsverfahren gegenüber den neuen Gedanken, die auf einem Formkolben aus einem einzigen Zuschnitt geformten Schachteln mit Boden unmittelbar nach der Formgebung mittels des gleichen Kolbens gegen den mit dem Schachtelboden zu verbindenden zweiten Vorstehboden zu pressen.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung dieses neuen Verfahrens in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch dargestellt. Abb. i zeigt die einzelnen für den Arbeitsgang nötigen Einzelvorrichtungen in Zusammenarbeit miteinander.
Abb.2 zeigt schaubildlich den aus einem Pappzuschnitt hergestellten Schachtelunterteil und den Vorgang der Eckenheftung.
Abb.3 zeigt die Stellung des fertigen Schachtelunterteils vor seinem Aufpressen auf den geleimten Vorstehboden.
Abb. q, zeigt die Einstreichvorrichtung zum Geraderichten der Schachtelseitenwände. Abb. 5 und 6 zeigen zwei fertige Schachteln mit Vorstehrand, deren Ecken in verschiedener Weise geheftet sind, Abb. 7 desgleichen mit Rändelstreifen. Von einem Stapel i, der fertig zugeschnittene Vorstehböden aus Pappe o. dgl. enthält, wird durch einen Schiebere ein solcher Boden zwischen Vorzugwalzen 3 geschoben, die ihn über zwei Leimauftragscheiben q. einer Leimvorrichtung schieben, w o er mit zwei Leimstreifen 13 versehen wird. Sodann wird der Boden durch Scheibenwalzen 5 auf schräg nach unten führende Leitschienen 6 befördert und legt sich, wie der zugehörige Querschnitt zeigt, auf eine aus zwei Winkelschienen 8 bestehende Gleitbahn 7, zwischen welche eine Förderkette g o. dgl. mit Mitnehmern io läuft, die ihn einem Vorwerfer i i zuführt. Dieser schiebt ihn gegen Leitschienen 12, zwischen denen und den Leitschienen 1q. er nach unten auf einen Anschlag 15 fällt, nachdem der Vorwerfer zurückgesprungen ist, wobei die Leimstreifen 1,3 natürlich nicht in Berührung mit den Leitschienen kommen und zuletzt auf der linken Seite des Vorstehbodens sich befinden.
Inzwischen ist aus einem Stapel 16 durch Vorzugwalzen 17 ein Pappzuschnitt einem sogenannten Viereckenhefter zugeführt worden, wo er in bekannter Weise von einem Kolben 18 durch einen Rahmen rg hindurchgeschoben, zwischen Zungen 2o mit aufgeklappten Seitenwänden festgehalten und der so geformte Schachtelteil alsdann in ebenfalls bekannter Weise unter Drehung mit einem Rändelstreifen versehen wird, der durch ein Wälzchen 2z angedrückt wird und die vier Ecken heftet.
Nunmehr geht der Kolben mit dem auf ihm steckenden gehefteten Schachtelteil nach rechts vor und preßt ihn mit seinem Boden gegen die beleimte Seite des inzwischen auf den unteren Anschlag 22 herabgefallenen und in richtiger Lage befindlichen Vorstehbodens, der an einem hinter ihm befindlichen, federnd gelagerten Kolben 23 den nötigen Widerhalt findet. Nachdem sodann der Kolben 18 nach links aus der Schachtel herausgezogen worden ist, wobei diese durch die Abstreif- und Einstreichvorrichtung 24 in bekannter Weise festgehalten wurde, werden die Seitenwände mittels dieser Vorrichtung eingestrichen und ausgerichtet, worauf die nunmehr fertige rohe Schachtel mit Vorstehrand nach Ausweichen des Anschlags 22 an der Leitfläche 25 nach unten auf ein Förderband 26 o. dgl. gleitet und zwecks Weiterverarbeitung wegbefördert wird.
Mit der beschriebenen Einrichtung wird also eine fertige Rohschachtel mit Vorstehrand, von den Pappzuschnitten ausgehend, ohne Handarbeit in ununterbrochenem Arbeitsgang fertiggestellt.
Natürlich kann an Stelle der Vorrichtung, welche Leimstreifen aufträgt, auch eine andere Beleimungsvorrichtung verwendet werden, welche z. B. den Leim fleckenartig oder auch auf die ganze, später verschwindende Fläche des Vorstehbodens aufträgt.
Ferner kann an Stelle der Rändelstreifenheftung eine Eckenheftung, wie in Abb.6 dargestellt, von außen, von innen oder von beiden Seiten treten, welche mittels des bekannten Viereckers aufgebracht wird, dessen Kolben dann dazu benutzt wird, den auf ihm hergestellten Schachtelteil mit seinem Boden auf den Vorstehboden in der geschilderten Weise aufzupressen. Auch kann der Schachtelteil ohne Heftung auf einer Ziehpresse o. dgl. hergestellt und dann, wie vorstehend beschrieben, mit den Vorstehböden verbunden werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von Schachteln, bei dem ein mit Klebstoff versehener Vorstehboden und ein Schachtelunterteil gegeneinander ausgerichtet und alsdann die Teile mittels eines gegen den Boden des Schachtelteiles sich legenden Stempels zusammengepreßt und verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß der auf einem Formkolben in an sich bekannter Weise aus einem einzigen Zuschnitt geformte Schachtelteil mit Boden unmittelbar nach der Formgebung mittels des Formkolbens selbst gegen einen Vorstehboden gepreßt und dadurch auf dem Formkolben mit diesem verbunden wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß von einem Stapel die Vorstehböden selbsttätig einer Leimvorrichtung zugeführt werden, die sie einseitig beleimt, und von welcher sie durch eine Transportvorrichtung nach einem senkrechten Führungsschacht befördert werden, in dem sie auf einem Anschlag in richtiger Lage vor dem Kolben einer Vorrichtung zur Formung von Pappzuschnitten zu Schachtelunterteilen ankommen, der diese Schachtelunterteile mit ihren Böden gegen die beleimte Seite der Vorstehböden anpreßt, bei dessen Rückgang die Schachteln durch eine Einstreichvorrichtung gehalten und ihre Seiten eingestrichen werden, worauf der Anschlag ausweicht und die fertige Schachtel auf ein Förderband fallen läßt, das sie wegbefördert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leimvorrichtung mit Leimauftragscheiben (4) versehen ist, welche Leimstreifen auf die Vorstehböden aufträgt. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorstehböden beim Aufdrücken des Schachtelunterteils auf ihre beleiznte Fläche von einem federnd nachgebenden Kolben (23) gestützt werden.