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Krempel Die Erfindung bezieht sich auf eine Krempel, bei welcher zum
Abtasten der Flordicke vor der Speisewalze ein aus einer zwangsläufig angetriebenen
Unterwalze und einer frei beweglichen Tastwalze bestehendes Walzenpaar angeordnet
ist, zwischen dessen Walzen der Flor hindurchgeführt wird.
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Die Überwachung der Arbeitsweise eines vorzugsweise aus drei Krempeln,
nämlich einer Vorreiß-, Pelz- und Vorspinnkrempel, - bestehenden Krempelsatzes,
wie er insbesondere in der Streichgarnspinnerei Verwendung findet, hinsichtlich
der Erzeugung eines Vorgarnes von einer bestimmten, gleichmäßigen Feinheit erfolgt
bisher praktisch durch Abwiegen von Vorgarnstücken bestimmter Länge; die von Zeit
zu Zeit aus dem hergestellten Vorgarn herausgeschnitten werden. Dieses Verfahren
ist jedoch sehr umständlich und zeitraubend und zudem in weitem Umfang von der Zuverlässigkeit
der Arbeiter abhängig.
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Es wurde zwar bereits vorgeschlagen, um die obige, umständliche Prüfung
zu vermeiden, in der Zuführba:hn einer Krempel vor dessen Speisewalzen ein aus einer
zwangsläufig angetriebenen Unterwalze und einer frei beweglichen Tastwalze bestehendes
Walzenpaar anzuordnen, von dessen Walzen die Tastwalze auf ein die Drehzahl der
Speisewalzen regelndes Riemengetriebe derart einwirkt, daß bei @3nderungen der Dicke
des zwischen den Walzen hindurchgeführten Flors die Zttführgeschwindigkeit entsprechend
verändert wird. Derartige Vorrichtungen haben aber bisher praktische Anwendung in
nennenswertem Umfange nicht finden können, da sie infolge der zur Verstellung des
Regelgetriebes erforderlichen großen Kraft nicht feinfühlig genug sind, um auf die
sehr geringen, noch schädlichen Änderungen der Flor dicke anzusprechen.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Krempel mit einer Vorrichtung
zur genauen Messung der Flordicke, bei welcher jegliche Schädigung des Florbandes
durch die überwachungseinrichtung vermieden ist. Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung
im Zuführtisch der Krempel vor den Speisewalzen ein an sich bekanntes Walzenpaar
angeordnet, von dessen Walzen die obere, bewegliche Tastwalze an ihren beiden Enden
durch je ein Hebelgestänge mit den Enden eines zweiarmigen Ausgleichhebels gelenkig
verbunden ist, der einen die Schräglage der Tastwalze anzeigenden Zeiger trägt und
dessen senkrecht verschiebbarer Lagerkörper gelenkig mit einem Zeigerhebel verbunden
ist, der bei Verschiebung des Lagerkörpers die gesamte_Querschnittsänderung des
Flors anzeigt.
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Diese eigenartige Ausbildung der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung
ergibt den
wichtigen Vorteil, daß im Betriebe fortlaufend die jeweilige
Dicke des Faserflors zahlenmäßig genau abgelesen und auf Grund dieser Messung, die
zweckmäßig durch ein selbstregistrierendes Instrument niedergeschrieben' wird, der
Krempelsatz überwacht und die Aufgabeeinrichtung an der Vorspinnkrempel eingestellt
werden kann, wobei es auch möglich ist, noch die geringsten noch schädlichen Dickenänderungen
des F.lorbandes zu erfassen.
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Es ist zwar an sich. bekannt, bei Maschinen zum Strecken von Flachs,
Wolle u. dgl. die Enden der oberen, beweglichen Speisewalze mit einem Ausgleichshebel
zu verbinden, der auf einen die Luntendicke angebenden Zeiger wirkt. Derartige Einrichtungen
lassen sich jedoch bei Krempeln nicht ohne weiteres verwenden, weil dabei die Speisewalze
im Betriebe nicht ruhig liegt und deshalb ein genaues Messen der Flordicke nicht
möglich ist. Auch ist es bei den bekannten Einrichtungen der letzterwähnten Art
nicht möglich, einseitige Änderungen des Flors zu beobachten und abzulesen.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch eine mit der Anzeigevorrichtung ausgestattete
Vorspinnkrempel eines Dreikrempelsatzes, Abb. 2 einen Querschnitt nach Linie II-II
der Abb. i, Abb.3 eine teilweise Seitenansicht einer anderen Ausführungsform des
Erfindungsgegens tandes, Abb. 4. die Ausbildung der verschiebbaren Lagerkörper der
Tastwalze.
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Bei der in Abb. i und 2 dargestellten Vorspinnkrempel wird der von
der nicht gezeichneten Pelzkrempel des Dreikrempelsatzes gelieferte Faserflor i
mittels eines Lattentuches 2 einer Florlegevorrichtung 3 zugeführt, die den Flor
einem Lattentuch q. übergibt. Von diesem gelangt der Flor zur Täfelvorrichtung 5,
die an der Zuführseite der Vorspinnkrempel angeordnet ist und die den Flor schuppenförmig
in mehreren Lagen auf einem Speiselattentuch 6 ablegt. Von dort wird der Flor zwischen
einer im Maschinengestell drehbar gelagerten, mittels Rollenkette 18 angetriebenen
Stützwalze 7 und .einer darauf nachgiebig liegenden Tastwalze 8 hindurchgeführt,
gelangt auf ein Zwischenlattentuch g und danach zu den Einzugswalzen i o, von -denen
das Fasergut durch den mit Kratzenbeschlag versehenen Tambour i i der Vorspinnkrempel
abgenommen wird.
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Die Krempel ist in bekannter Weise mit fünf Paar Arbeitern 12 und
Wendern 13 sowie einer Volantwalze 1q. ausgestattet. Von dem Tambour geht der Faserflor
auf den Peigneur 15 über, von dem ein Hacker 16 ihn ablöst zwecks
Zuführung zu der am Ausgang der Spinnkrempel angeordneten Florteil- und Nitschelvorrichtung
i7-Die auf dem von der Stützwalze 7 gehaltenen Faserflor aufliegende Tastvalze 8
der Anzeigevorrichtung ist in am Maschinengestell angebrachten Führungen i9 senkrecht
verschiebbaren Lagerkörpern 2o drehbar gelagert, so daß sie allen Änderungen der
Flordicke vermöge der Verschiebbarkeit ihrer Lagerkörper nachgiebig folgen kann.
An der Außenseite sind die Lagerkörper mit schneidenförmigen Vorsprüngen 2 i ausgestattet.
Auf diesen Vorsprüngen liegt je ein einarmiger, mit einem Schiebegewicht 3 i versehener
Übersetzungshebe123 frei auf, dessen freies Ende beiderseits der Florbahn nach unten
abgebogen ist, um die Zugänglichkeit des Speiselattentuches nicht zu beeinträchtigen.
Diese Hebel sind in je einem am Maschinengestell fest angebrachten Lager 22 schwingbar
gelagert. Die Übersetzungshebel 23 stehen unter Vermittlung je eines Zuggliedes
2¢ in Verbindung mit je einem an dem Längsträger eines Rahmengestells a5 drehbar
befestigten ungleicharmigen Zwischenhebel 26, mittels dessen die durch die
Bewegungen der Tastwalze verursachten Ausschläge des übersetzungshebels vergrößert
über ein Zugglied27 auf den Ausgleichhebel 28 übertragen werden. Dieser Ausgleichhebel
ist ein gleicharmiger Doppelhebel, an dessen beiden Enden- die Zugglieder 27 befestigt
sind und der mit seiner mittleren Lagerstelle an einer mit Führungsschlitzen
2,9 für den Durchtritt der Stifte 32 versehenen, senkrecht verschiebbaren
Gleitplatte 3o drehbar befestigt ist.
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Die Gleitplatte 3o ist auf dem an den Rahmengestell vorgesehenen,
die Führungsstifte 32 tragenden Brett 33 angebracht, an dessen Oberteil in vor einer
Zahlenskala 3q. schwingender Zeigerhebe135 drehbar angebracht ist, dessen kurzer
Arm mit der Gleitplatte des Ausgleichhebels unter Vermittlung eines mittels eines
am Zeigerhebel angeordneten Schiebegewichtes 36 gespannten Zuggliedes 37 verbunden
ist.
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Es werden somit die durch die übersetzungs- und Zwischenhebel auf
den Ausgleichshebel übertragenen Bewegungen der beiden Tastwalzenlager in gleichem
Sinne auf den Zeigerhebel 35 übertragen, so daß jede Änderung der Höhenlage der
Tastwalze gegenüber der Stützwalze bzw. jede Querschnittsänderung des der Krempel
zugeführten Faserflors auf der Zahlenskala unmittelbar ablesbar mittels des Zeigerhebels
angezeigt wird.
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Die Empfindlichkeit der Anzeigevorrichtung ist hierbei wegen der hohen
Übersetzung der Hebeleinrichtung so groß, daß die Fest-
Stellung
aller, beispielsweise auch der durch ungleichen Gang der einzelnen Krempeln des
Satzes hervorgerufenen, nur sehr geringen Dickenänderung des Faserflors ohne weitere
Hilfsmittel mit Sicherheit ermöglicht wird.
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Um etwaige Zeigerausschläge dem Bedienungspersonal besonders auffäl:ig
zu machen, steht der Zeigerhebe135 mit einem in dem Gehäuse 38 untergebrachten Drehschalter
eines Stromkreises 4z derart in Verbindung, daß bei einem Ausschlag des Zeigers
der Stromkreis geschlossen und eine vorzugsweise im Gesichtskreise des das Nitschelzeug
beaufsichtigenden Arbeiters oberhalb der Krempel angeordnete Signallampe 39 zum
Aufleuchten gebracht wird. Der Zeiger kann auch vorteilhaft mit einer Dauerschreibvorrichtung
in Verbindung gebracht werden, wodurch eine fortlaufende und auch noch nachträgliche
Prüfung der Dicke des der Krempel zugeführten Flors und damit auch der Dicke bzw.
Regelmäßigkeit des von der Vorspinnkrempel gelieferten Vorgarnes ermöglicht wird.
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Um etwaige mit dem Faserflor zwischen die Walzen der Anzeigevorrichtung
gelangende Fremdkörper, wie Faserklumpen o. d'-I., besonders schnell anzuzeigen,
ist am Ausgleichhebel 28 ein Zeigerarm ¢o vorgesehen, der vor einer auf der Gleitplatte
angeordneten Skala ¢t schwingt und eine etwaige einseitige Hebung oder Senkung der
Tastwalze anzeigt, wodurch die Auffindung von Fremdkörpern erheblich erleichtert
wird. Bei der anderen in Abb.3 dargestellten Ausführungsform der Anzeigevorrichtung
ist die lose Tastw.alze an dem kurzen Arm eines doppelarmigen übersetzungshebels
q.3 drehbar gelagert, der in einem am Maschinengestell angebrachten Lager 44 schwingbar
befestigt ist. An dem langen Arm des übersetzungshebels wird das zu den Zwischenhebeln
führende Zugglied 24 angelenkt. Die Wirkungsweise dieser zweiten Ausführungsform
ist die gleiche wie bei der zuerst beschriebenen Vorrichtung.