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Walkmaschine zum Anfilzen, Filzen und Walken von Hutfachen Die Erfindung
betrifft eine Walkmaschine zum Anfilzen, Filzen und Walken von Hutfachen. Die Walkmaschine
nach der Erfindung ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Aufnahme
der Fache eingerichtetes Feld dicht beieinander liegender Spitzen von nachgiebiger
Beschaffenheit zusammen mit dem Walkband in Wellenforen durch die Rollgänge unter
stellenweiser Belastung durch Druckrollen durchgeführt wird. Hierdurch werden die
Angriffspunkte, von denen die Hutfache bei ihrer Bearbeitung in der Maschine erfaßt
werden, erheblich vermehrt, damit auch die Verfilzung beschleunigt und die Leistung
erhöht.
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Ferner zeichnen sich die auf der Maschine nach der Erfindung hergestellten
Hutstumpen durch ihre gleichmäßige Dicke aus, und der Prozentsatz an Ausschuß ist
infolgedessen sehr gering. Die mit der Maschine nach der Erfindung erreichte verbesserte
Bearbeitung hat in erster Linie darin seine Ursache, daß durch die nachgiebige Beschaffenheit
der die Fache erfassenden Spitzen die Streck- und Stauchwege um zusätzliche Beträge
vergrößert bzw. verkleinert werden und hierdurch eine weitere gegenseitige Lagenänderung
herbeigeführt wird, die zur besseren Verfilzung der Fache beiträgt.
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Gemäß weiterer Erfindung verschieben die durch Reibung vom Walkband
mitgenommenen Druckrollen der Maschine die beiden Lagen der Fache unter Bildung
einer rippenförmigen Materialstauung gegeneinander; diese Materialstauung schreitet
über die Fachoberfläche fort, indem sie dabei von der einen Kante der Fache über
ihre ganze Fläche zur anderen wandert.
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In der beiliegenden Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in
einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen Abb. i bis 14 in schematischer
Weise, wie die Fache nacheinander auf das Förderband aufgelegt werden und welchen
Veränderungen sie bei ihrem Durchgang durch die Maschine unterworfen werden, und
zwar zeigt im einzelnen: Abb. i das Fach auf dem Förderbande mit der abgerundeten
Spitze voran gegen die Druckwalze gerichtet, Abb.2 einen Querschnitt durch das Fach
nach der Linie 2-2 der Abb. i, Abb. 3 das Fach der Abb. i nach seinem Durchgange
durch die Walzen.
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Die Abb. q., 5, 6 und 7, 8, g entsprechen den Abb. i, 2 und 3, jedoch
ist das Fach einmal um 9o° nach rechts und einmal .um 9o° nach links aus seiner
ursprünglichen Lage gedreht, so daß es jeweils mit einer seiner beiden seitlichen
Ecken einer Druckwalze zunächst liegt, und zwar zeigt im einzelnen: Abb.4 das Fach
nach Abb. 3, für seinen nächsten Durchgang um einen Winkel von 9o° gedreht, Abb.
5 einen Querschnitt durch das Fach nach der Linie 5-5 der Abb. q., Abb. 6 das Fach
der Abb. q. nach seinem Durchgange durch die Druckwalzen.
Die Abb.
in und i i entsprechen den Abb. i und 3, jedoch ist hier das Fach um i8o° aus seiner
ursprünglichen Lage herausgedreht.
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Abb. i oa zeigt ein Fach im Längsschnitt, wie es sich unter der Wirkung
einer Druckwalze an seinem vorderen Ende rückwärtig verdickt.
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Die Abb. 12, 13, 14 entsprechen wiederum den Abb. i, a und 3, jedoch
ist das Fach so angeordnet, daß sich seine Lagen beim Durchgang durch die Walzen
gegenseitig verschieben oder verdrehen.
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Die Abb. 15 bis i9 zeigen eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Maschine, und zwar ist: Abb. 15 eine Draufsicht, Abb. 16 eine Seitenansicht, Abb.
17 ein Teil der gleichen Seitenansicht in vergrößertem Maßstabe, Abb. 18 eine Draufsicht
auf einen Teil des Förderbandes, Abb. i9 eine der Abb. 17 entsprechende Darstellung
mit veränderter Lage der Fache, Abb. 2o eine Teilansicht in vergrößertem 1-laßstabe.
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Das die Fache tragende endlose Förderband io schlingt sich um zwei
Trommeln 1i, von denen die eine oder auch beide angetrieben werden. Das Band wird
fortlaufend hin- und hergebogen und beschreibt dementsprechend eine wellenförmige
Bahn zwischen den gegeneinander versetzt angeordneten Leitrollen. Die unteren, das
Förderband tragenden Leitrollen sind mit 13 und die oberhalb der inzwischen
den unteren Leitrollen liegenden Zwischenräumen vorgesehenen Leitrollen sind mit
14 bezeichnet. Diese oberen Rallen dienen zum Durchbiegen des Bandes und werden
daher als Biegerollen bezeichnet. Die Leitrollen werden zweckmäßigerweise durch
Zahnräder angetrieben, wie aus Abb.16 ersichtlich. Neben den Leitrollen ist eine
Anzahl Druckwalzen 15 vorgesehen, die im vorliegenden Falle unmittelbar auf die
wirksamen Bandflächen und die darauf gelegten Fache Druck ausüben. Wie aus Abb.
16 ersichtlich, sind je nvei solcher Walzen 15 beiderseits an einer Tragrolle 13
angebracht, und zwar derart, daß die Fache gegen diese Tragrollen längs zweier Linien
angepr eßt werden.
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Zwischen zwei benachbarten Biegerollen 14 ist ferner noch ein Paar
Druckwalzen 15 angeordnet. Die Druckwalzen werden mittels Federn gegen das Band
io gepreßt, die gegebenenfalls auch durch eine Gewichtsbelastung ersetzt werden
können. Die Enden der Druckwalze werden zweckmäßigerweise in dem waagerechten Arm
von Winkelhebeln 16 und diese wiederum auf den Zapfen der Biegerollen 14 gelagert.
Die senkrechten Arme, der Winkelhebel 16 können durch je zwei Federn 18 zu Paaren
verbunden sein. Die Spannung der Federn kann veränderlich gemacht werden, um dadurch
den Druck, mit dem sich die Druckwalzen gegen die Fache legen, einzustellen. Die
Druckwalzen 15 werden vorzugsweise nur durch ihre Reibung mit dem Förderband und
den darauf liegenden Fachen angetrieben.
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Die Arbeitfläche des Bandes 1o ist mit einer Vielzahl von Walkbuckeln
oder Erhöhungen ioa versehen (Abb.2o), welche nachgiebig oder elastisch sind. Sie
besitzen schwach geneigte Seitenflächen, so daß sie pyramidenförmige Gestalt haben.
Das Förderband besteht ebenso wie die auf ihm angebrachten Buckel aus einem nachgiebigen
Stoff, zweckmäßigerweise Gummi. Die elastischen Buckel ioa stellen eine Vielzahl
von Angriffspunkten für die Fache dar, durch die diese einer örtlichen Behandlung
unterworfen werden, während das Förderband in Wellenform zwischen den Biegerollen
13, 1.4 und unter den Druckwalzen 15 durchläuft, wird auf die Buckel ioa in Unterbrechungen
ein Druck ausgeübt und die Buckel hierdurch gequetscht; läßt der Druck nach, so
nehmen die Buckel ihre ursprüngliche Gestalt und Größe wieder an. Dieser Vorgang
ist geeignet, die Fasern der Fache in eine rasche wurinförinige Bewegung zu versetzen.
Wenn das Band über eine Tragrolle 13 läuft, so bewegen sich ferner die Buckel infolge
der Durchbiegung ein wenig zur Seite. Eine Rückbewegung findet statt, sobald das
Band 1o an einer Biegerolle 14 vorbeiläuft, indem sich dort die Buckel um denselben
Betrag nähern, um den sie sich vorher voneinander entfernten. Infolge dieser ständigen
Lagenänderung der Buckel zueinander wird das Verfilzen und Anfilzen noch weitergetrieben.
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Wenn die Druckwalzen das vordere Ende der Fache erreichen und von
diesen angehoben werden, so haben sie das Bestreben, lanä samer zu laufen und dadurch
die Bewegung der oberen Fachlage gleichfalls zu verzögern. Hierdurch entsteht unmittelbar
hinter jeder Walze eine Welle oder Rippe in der oberen Lage des Faches, die quer
über die ganze Ausdehnung der Fache hinwegwandert, wenn das Fach unter den Walzen
durchgeführt wird. Gleichzeitig mit dieser Erscheinung erfolgt eine Verschiebung
oder Verdrehung der beiden Fachlagen gegeneinander. Wenn auch die Verdrehung oder
Verschiebung, die durch eine Druckwalze hervorgerufen wird, jedesmal einen kleinen
Betrag ausmacht, so ergibt die Gesamtheit dieser Werte eine die Verfilzung in wesentlicher
Weise fördernde Summe. In Abb.3 ist der Summenbetrag einer Verschiebung als Abstand
zwischen den Linien 30 und 31 angegeben. Wenn das Fach mit seinem Krempenrande
voran in die Maschine
gebracht (Abb. io, ioa, ii) wird, so wird
es im Spitzenende des Faches sozusagen gefangen und dieses Ende aufgeblasen, wodurch
etwaige kleine Falten ausgetrieben werden und die runde Gestalt des Faches beibehalten
wird.
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Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung werden die
Fache, die in üblicher und bekannter Weise ständig aus Leitungen 2o mit heißem Wasser
bis zum Sättigungszustande berieselt werden, mehrere Aale unter verschiedenen Winkeln
zu den Druckrollen durch die Maschine geführt, so daß jedes Fach nacheinander in
verschiedener Richtung durchgeknetet wird (vgl. Abb. i bis 1p.). Auf diese Weise
werden die Lagen des Faches nicht nur gründlich gegeneinander verschränkt und verfilzt,
sondern es wird auch die Gestalt des Faches berichtigt oder richtig erhalten.
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Falls das Fach mit der Spitze (Abb. i) auf das Band gelegt wird, wird
die obere Lage des Faches zuerst um einen kleinen Betrag gegen die untere Lage verschoben
oder verdreht, und zwar jedesmal, wenn das Fach mit einer Druckwalze in Berührung
kommt, bis es aus der Maschine in einer Lage herauskommt, bei der die Krempenkante
3o der oberen Lage in der aus Abb. 3 ersichtlichen Weise ein wenig über den Krempenrand
31 hinwegreicht. Das Fach wird beim nächsten Durchgang in der Lage nach Abb. d.
auf das Band gelegt und in Richtung des Pfeiles 32 beim Durchgang durch die Maschine
schräg verschoben, so daß die Faltlinien an der Seite des Faches von 33 nach 34
wandern (Abb. 6). Hierauf wird das Fach in die Lage nach Abb. 7 gebracht, wobei
entweder seine obere oder seine untere Schicht dem Bande zugekehrt wird. Kommt das
Fach aus der in Abb. 7 gezeigten Lage aus der Maschine heraus, so hat sich die Faltlinie
35 über die untere Lage hinaus nach rückwärts verschoben, so daß eine neue Faltlinie
36 entstanden ist (Abb. 9). Um die Krempenkanten 30 und 31 wieder zur Deckung
zu bringen, wird das Fach mit dem überhängenden Krempenrand voran auf das Band gelegt
(Abb. io), worauf es in der aus Abb. i i ersichtlichen Weise die Maschine verläßt.
Soll aus einem bestimmten Grunde die eine Lage des Faches sich um dessen Spitze
gegen die andere Lage verdrehen, so wird das Fach n der Lage nach Abb. 12 auf das
Band gelegt und kommt dann in der aus Abb. 1q. ersichtlichen Stellung aus der Maschine
heraus.