DE518427C

DE518427C - Einrichtung zur Erzeugung von Wassergas aus pulverfoermigen Brennstoffen

Info

Publication number: DE518427C
Application number: DEN27371D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1927-05-31
Filing date: 1927-05-31
Publication date: 1931-02-16

Description

Einrichtung zur Erzeugung von Wassergas aus pulverförmigen Brennstoffen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Erzeugung von Wassergas mittels pulverisiertem oder fein verteiltem bituminösem Gut, wie z. B. Holz, Torf, Lignit, Braun-, Steinkohle u. dgl. oder deren Destillationsrückstände.
Es ist bekannt, Wassergas aus pulverförmigem Brennstoff auf die Weise herzustellen, daß zunächst ein Wärmespeicher aus einem feuerfesten :Material durch Verbrennen von Kohlenstaub auf eine hohe Temperatur erhitzt wird, wo-rauf durch den Wärmespeicher Kohlenstaub und Dampf hindurchgeführt werden, welche das Wassergas erzeugen. Die Temperatur des Wärmespeichers muß dabei so hoch sein, daß die endothermische Wassergasreaktion erfolgen kann. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, den zur Erzeugung von Wassergas verwendeten Wasserdampf durch dieselbe Wärmequelle, welche das Erhitzen des feuerfesten Materials besorgt, vor dem Eintritt in die Reaktionskammer hoch zu überhitzen.
Die bekannten Einrichtungen zur Erzeugung von Wassergas haben aber den Nachteil, daß bei ihnen nur ein Teil des in die Reaktionskammer eingeführten pulverisierten Brennstoffes sich mit Wasserdampf verbindet, während der Rest sich niederschlägt und zur Erzeugung von Wassergas nicht verwendet wird. Aus diesem Grunde ist bei den bekannten Einrichtungen eine verhältnismäßig große Menge von Brennstoff notwendig, um eine bestimmte Menge Wassergas zu erzeugen, so daß sie mit einem niedrigen Wirkungsgrad arbeiten.
Gemäß der Erfindung wird der Wirkungsgrad einer solchen Einrichtung dadurch erhöht, daß die in der Reaktionskammer nicht verbrannte Kohle wieder mit Dampf und neuem Brennstoff gemischt wird, so daß sie in den Prozeß wieder eingeschaltet wird. Zu diesem Zwecke ist erfindungsgemäß die Reaktionskammer über der Verbrennungskammer angeordnet und besteht aus einer Reihe senkrechter röhrenförmiger Kanäle, deren Wände mit Vorsprüngen oder Vertiefungen versehen sind. Der in die Verbrennungskammer zusammen mit dem Dampf eingeführte Brennstoff ist gezwungen, einen wellenförmigen Weg durch die Rzaktionskammer zu machen, wobei der nicht verbrannte Brennstoff aus der Reaktionskammer in die Verbrennungskammer zurückfällt, sich mit dem neuen Brennstoff und Dampf mischt und wiederum durch die Reaktionskammer durchgeführt wird.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
In einem Turm a ist unten eine konische Verbrennungskammer b und darüber eine mit Gitterwerk ausgestattete Reaktionskammer c vorgesehen. Die Verbrennungskammer b ist unten durch einen Aschenauslaß b' abgeschlossen. Der Raum c hat oben einen oder mehrere verschließbare Auslässe h und steht unten mit der Kammer b in Verbindung. Ein oder mehrere Brenner d, welchen der pulverisierte Brennstoff aus dem Trichter d' zugeführt wird, während die Luft durch die Leitung d" eintritt, ragen durch die Wand der Verbrennungskammer in diese hinein. Jeder Brenner d ist noch mit einer Dampfzuleitung e ausgestattet, so daß statt der Luft überhitzter Dampf für die Wassergasreaktion eingelassen werden kann.
In die Abhitzeleitung 1a ist ein Dampfkessel i eingebaut zur Erzeugung des für die Wassergasverfahren erforderlichen Dampfes. Das Wassergas verläßt den Raum c durch eine obere Öffnung und wird durch einen Staubabscheider k geführt, den es durch die Leitung n verläßt. Im Staubabscheiderwerden auch zugleich noch die gegebenenfalls mitgerissenen Kohlenstaubteilchen aus dem Wassergas ausgeschieden. Vorteilhaft steht der Staubabscheider mittels einer Leitung k' mit dem Trichter d' für die Staubkohle in Verbindung, so daß die ausgeschiedenen Kohlenteilchen von neuem in die Brenner gelangen können. Die Verbrennungskammer b kann mit Überhitzerräumen b" ausgestattet sein, in welchen der Dampf vom Kessel i und die Verbrennungsluft überhitzt wird.
Zwei oder mehrere Einrichtungen der beschriebenen Art können zusammengeschaltet werden, um abwechselnd oder nacheinander zur gleichmäßigen und ununterbrochenen Erzeugung von Wassergas zu dienen.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Aus dem Trichter d' wird zusammen mit gegebenenfalls überhitzter Luft Kohlenstaub durch die Brenner d zur Verbrennung in die Kammer b gebracht, wodurch in den Raum c das Gitterwerk bis auf goo bis 1300' C und darüber erhitzt wird. Die Verbrennungsgase verlassen den Raum c durch die Leitung lz und streichen durch den Kessel i zur Erzeugung von Dampf.
Es können Mittel vorgesehen sein, um nur einen Teil der für die Verbrennung erforderlichen Luftmenge in die Brenner eintreten zu lassen und den Rest der Luft an irgendeiner Stelle der Kammer c zuzuführen, so daß in dem Wärmespeicher eine vollkommen gleichmäßige Temperatur geschaffen wird. Sobald die gewünschte Wärmemenge aufgespeichert ist, wird der Luftzufluß abgestellt und überhitzter Dampf in den Brenner eingelassen. In den Kanälen der Reaktionskammer tritt der Kohlenstoff mit dem Wasserdampf unter Bildung von Wassergas in Verbindung. Der Rest des Kohlenstoffes fällt nach unten in die Kammer b, trifft dort den aus dem Brenner d heraustretenden neuen Dampf und wird zusammen mit dem neu zugeführten Kohlenstoff wieder nach der Kammer c geführt. Der Vorgang wiederholt sich so lange, bis die aufgespeicherte Wärmemenge verbraucht ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Einrichtung zur Erzeugung von Wassergas aus pulverförmigen Brennstoffen, bei der die Vergasung in einer umschichtig durch Verbrennen von Brennstoff heiß geblasenen, als Wärmespeicher wirkenden Reaktionskammer erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die über der Verbrennungskammer liegende Reaktionskammer aufwärts gerichtete Kanäle aufweist, die durch Vorsprünge und Einbauten des Mauerwerks derart wellenförmig verlaufen, daß der in der Reaktionskammer nicht vergaste Brennstoff wieder nach dem unteren Schachtteil herabsinken kann.