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Plastische Schutzbinde für Kabel-, Gas- und Wasserrohre oder andere
Körper Gegenstand des Hauptpatentes ist eine plastische Binde zum Schutz von in
Erde oder Mauerwerk verlegten Metallteilen, wie Rohren, Kabeln o. dgl., gegen korrodierende
Einflüsse sowie gegen elektrolytische Zersetzung durch abirrende Erdströme. Diese
Binde besteht aus einer Unterlage aus beliebigem Material, die einseitig oder beiderseits
mit einer bis - 40 ' C nicht versprödenden und bei -E- 40 ' C nicht erweichenden
Schutzmasse überzogen ist; die Schutzmasse besteht im wesentlichen aus Protoparaffinen,
Weichbitumenen u. dgl., deren Konsistenz durch Zuschlag von elektrisch isolierenden
Füllstoffen erhöht wird.
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Die Zusatzerfindung ist nun auf eine Verbesserung dieser Schutzbinde,
und zwar insbesondere der Unterlage selbst gerichtet. Sie hat eine Erhöhung deren
mechanischer Widerstandsfähigkeit und eine Verbesserung der Isolierfähigkeit zum
Zweck. Erfindungsgemäß wird die Unterlage für die plastischen Überzugsschichten
entweder aus einem durch Imprägnierung verdichteten Gewebe oder aus Drahtgeflechten
oder untereinanderliegenden Drähten oder Stäben hergestellt, welche durch Umspinnung
mit Papier, Stoff oder Fasern zu einem einheitlichen Ganzen verwoben und gegebenenfalls
mit einer Imprägnierung versehen werden.
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Man kann also erfindungsgemäß als Unterlage für die aufzutragende
Schutzschicht einen mit einer Gummilösung getränkten Stoff verwenden, wie er beispielsweise
als Isolierband in der Elektrotechnik allgemein verwendet wird. Ein solcher weist
gegenüber den im Hauptpatent beschriebenen Unterlagsmaterialien den Vorteil nicht
nur einer erhöhten dichtenden Wirkung, sondern auch einer verbesserten mechanischen
Festigkeit und Zähigkeit auf. Diese Unterlage wird dann mit der Schutzschicht gemäß
Hauptpatent überzogen.
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Ein mit Stoff, Papier oder Faser dicht umsponnenes Drahtgeflecht,
dessen Maschen zweckmäßig durch eine geeignete Imprägnierung ausgefüllt werden,
gibt als Träger der Schutzmasse eine noch größere Widerstandsfähigkeit gegen mechanische
Beschädigung. Die plastische Schutzschicht wird, beispielsweise durch maschinelles
Aufpressen aufgebracht. Auf diese Weise läßt sich unter Beibehaltung einer ausreichenden
Biegsamkeit eine ganz wesentliche Verstärkung und Erhöhung des mechanischen Widerstandes
der Binde in beliebigen Grenzen erreichen. An Stelle des Drahtgeflechtes kann mit
gleich guter Wirkung eine Reihe nebeneinander gelegter, durch Umspinnung zu einem
Ganzen vereinigter Drähte oder Stäbe treten.
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Die derart hergestellten Binden lassen sich mit Vorteil nicht nur
zur Bewehrung der zu schützenden Metallteile, vor allem in Erde, Mauerwerk oder
Wasser zu verlegenden Kabeln
und Rohren; am Orte. der Verlegung
verwenden, sondern in vielen Fällen- auch unmittelbar bei der fabrilkmäßigen Fertigstellung:
Die Schutzbinde gemäß: der Erfindung bedeutet gegenüber den bekannten Schutzumkleidungen
für Kabel u. dgl. einen wesentlichen Fortschritt in doppelter Hinsicht. Einerseits
wird die Aufbringung des Schutzes auf die zu schützenden Metallteile wesentlich
vereinfacht, da sie in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen kann. Denn nach Umwicklung
des Gegenstandes mit der erfindungsgemäßen Schutzbinde und Verstreichen der äußeren
plastischen Schicht zu einem homogenen Überzug ist eine weitere Schutzschicht nicht
mehr erforderlich. Anderseits wird auch ein wesentlich besserer Schutz gegen den
Angriff der in den Tages-, Sicker- und Grundwässern enthaltenen chemischen Agenzien
erreicht, denn bei den allgemein üblichen in der Erde oder Mauerwerk verlegten Kabeln
werden die nebeneinanderliegenden oder miteinander verdrillten Adern zunächst mit
einer Hülle aus Jute und dann einer als »Compoundcc bezeichneten, im wesentlichen
aus Teerderivaten bestehenden Masse überzogen, die von einem Bleimantel umschlossen
ist. Auf den Bleimantel folgt abermals eine Jute- sowie eine Compoundschicht, an
die sich eine aus Eisen bestehende Bewehrung anschließt. Diese Bewehrung hat nicht
nur den Zweck, die mechanische Festigkeit des Kabels zu erhöhen, sondern auch die
Kabelseele gegen Beschädigungen zu schützen und der Ableitung abirrender Ströme
zu dienen. Nach außen hin wird diese Eisenbewehrung abermals durch eine Juteschicht
und Compoundisolierung geschützt.
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Infolge der leichten Versprödung der Compöundmasse ist jedoch die
Eisenbewehrung in besonders hohem Maße der elektrolytischen Einwirkung abirrender
Ströme ausgesetzt, so däß dadurch ihre Schutzwirkung stark verringert wird. Aus
dem gleichen Grunde entspricht die Wirkung der zwischen - Seele und Bleimantel sowie
zwischen Bleimantel und Eisenbewehrung eingelagerten Compoundmasse nicht den Anforderungen,
die für einen vollkommenen und in jeder Hinsicht einwandfreien Schutz der Kabelseele
unerläßlich sind.
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Infolge der wesentlich höheren mechanischen Festigkeit der Schutzbinde
gemäß der Erfindung ist bei ihr die Möglichkeit gegeben, von der Anbringung der
Eisenarmierung bei der Kabelherstellung vollständig abzusehen oder doch wenigstens
an Stelle der 3 bis q. mm starken Armierung eine wesentlich schwächere treten zu
lassen, so daß auf diese Weise eine erhebliche Ersparnis an Rohstoffen und an Gewicht
bei der Kabelfabrikation erzielt wird.
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Von besonders hohem Wert ist die Verwendung der Schutzbinde für die
Herstellung von Seekabeln, bei denen sie an Stelle der bisher dort allgemein üblichen
teuren und im Salzwasser , ganz besonders leicht versprödenden Gummiisolierung tritt.
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Von großem Nutzen hat sich die Verwendung der Schutzbinde auch für
die Bewehrung von Rohren unmittelbar nach deren Fertigstellung erwiesen. Bisher
erfolgte deren Schütz durch Teerung oder Asphaltierung mit darauffolgender Jutebewicklung
und abermaliger Teerung oder Asphaltierung. Die Schutzbinde gemäß vorliegender Erfindung
kann in einem einzigen Arbeitsgang aufgebracht werden, worauf die Rohre sofort versandfertig
sind und normalerweise ohne weitere Behandlung am Orte der Verwendung eingebaut
werden können. Lediglich in den Fällen, in denen die Rohre an ihrer Oberfläche leicht
mechanischen Beschädigungen ausgesetzt sind, ist es zum Schutz der äußeren Binde
zweckmäßig, diese mit einer geeigneten Hülle zu versehen, wie sie beispielsweise
durch Überziehen mit einer Asphaltschicht gebildet werden kann,