DE515936C - Schaltungsanordnung fuer Fernsprechnebenstellenanlagen, bei denen jeder Sprechstelle nur ein Besetztzeichen fuer jede Leitung zugeordnet ist - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AlH Ϊ5. JANUAR 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 515936 KLASSE 21 a 3 GRUPPE

Siemens & Halske Akt-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Oktober 1927 ab

Bei Fernsprechnebenstellenanlagen, insbesondere bei solchen mit Anschluß an S. A.-Fernsprechämter, ist es notwendig, beim Abfragen der Fernsprechleitung durch eine andere als die gewünschte Sprechstelle der abfragenden Sprechstelle, welche auch als Zentralstelle (abfragende Beamtin) ausgebildet sein kann, das Einschalten der gewünschten Sprechstelle in die Fernsprechleitung bekanntzugeben. Wird dies unterlassen, so erfolgt beim Auflegen des Mikrotelephons an der abfragenden Sprechstelle vor dem Einschalten der jeweils gewünschten Sprechstelle auf dem Amt eine Trennung der Verbindung. Das gleiche gilt auch bei der

Übergabe einer Fernsprechverbindung von einer Nebenstelle zur anderen. Zu diesem Zwecke ist bereits vorgeschlagen worden, an jeder Sprechstelle der Nebenstellenanlage zwei Besetztzeichen anzuordnen und diese derartig zusteuern, daß eines der beiden Besetztzeichen das Einschalten der die Fernsprechleitung beim Anruf abfragenden Sprechstelle anzeigt und für die Dauer der Aufrechterhaltung der Fernsprechverbindung eingeschaltet bleibt, während das zweite Besetztzeichen das von der abfragenden Sprechstelle veranlaßte Einschalten der gewünschten Sprechstelle in die Fernsprechleitung bekanntgibt. Die abfragende oder die Fernsprechverbindung weitergebende Sprechstelle kann alsdann das Mikrotelephon ohne Gefahr der Unterbrechung der Verbindung auflegen.

Eine solche Einrichtung mit zwei Schauzeichen besitzt namentlich beim Vorhandensein mehrerer Fernsprechleitungen den Nachteil einer erheblichen Raumbeanspruchung.

Gemäß der Erfindung wird eine wesentliche Vereinfachung und eine gedrängtere Bauart derartiger Einrichtungen dadurch erzielt, daß bei Verwendung nur eines einzelnen Besetztzeichens für je eine Fernsprechleitung das als Schauzeichen an sich bekannte Besetztzeichen auch als Flackerzeichen ausgebildet ist, um bei Annahme und Vermittlung eines Fernsprechanrufes durch eine andere als die gewünschte Sprechstelle, ζ. B. auch durch eine in einer Zentralstelle befindliche, das Gespräch überwachende Beamtin oder bei Übergabe der Fernsprechverbindung von einer Sprechstelle an eine andere Sprechstelle der ersten Vermittlungs- oder Sprechstelle, das Einschalten der zweiten Sprechstelle in die Fernsprechleitung bekanntzugeben. Dabei bringen von den Tasten abhängige Kontakteinrichtungen beim Einschalten der die Fernsprechverbindung übernehmenden Sprechstelle in die Fernsprechleitung eine Unterbrechervorrichtung derart auf den Stromkreis der Besetztzeichen zur Einwirkung, daß die Besetztzeichen abwechselnd ein- und ausgeschaltet werden. Das Ein- und Ausschalten der Besetztzeichen erfolgt bei geeigneter Anordnung der Unterbrechervorrichtung so lange, bis die das Gespräch vermittelnde

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Arthur Spitzer und Gustav Schmidt in Berlin-Charlottenburg.

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Vermittlungs- oder Sprechstelle ihre Amtstaste wieder in Ruhestellung gebracht hat, so daß auch gleichzeitig der gewünschten Nebenstelle ein Zeichen gegeben ist, daß das Gespräch von anderer Seite nicht mitgehört werden kann. In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Reihenanlage mit drei Sprechstellen unter Fortlassung aller mit der Besetztzeicheneinrichtung nicht unmittelbar im

ίο Zusammenhang stehenden Teile der Fernsprechanlage schematisch dargestellt. Die Tastend, B und C der Reihensprechstellen sind in verschiedenen Stellungen dargestellt, und zwar A in Rückfragestellung, B in Ruhestellung und C in Sprechstellung. Jede Sprechstelle besitzt je eine Kontakteinrichtung "Z), E oder F mit Kontakten d_x, d_%, d₃, d_lt e_x, e₂, e₃; &₄ oder /Ί, /₂. fa> fi sowie je ein als Schauzeichen ausgebildetes Besetztzeichen a_x, b_x oder C₁. Außerdem sind in der Reihenanlage noch zwei sich gegenseitig beeinflussende Relais G, H mit Kontakten g, A₁, A₂ vorgesehen, von denen der Kontakt A₁ in der Ruhestellung des Relais H eine Verbindung zwischen den Kontakten d_it b_A, f_t einerseits und den als Schauzeichen ausgebildeten Besetztzeichen U₁, b_x, C_x andererseits herstellt. Die Kontakte d_x, d_z werden von der Kontaktfeder a₂ und die Kontakte d₃, d^ von der Kontaktfeder^ beeüiflußt. Entsprechend dient die Kontaktfeder b₂ zur Beeinflussung der Kontakte B₁, e₂ und die Kontaktfeder b_s zur Steuerung der Kontakte e₃, δ₄, während die Kontaktfeder c₂ für die Kontakte f_x, f₂ und die Kontaktfeder C₃ für die Kontakte f₃, /~₄ bestimmt ist. Die Kontakte d_x, e_x,

₄, A₂ R

liegen an Erde. Je ein Wicklungsende der Relais G und H ist an dem Minuspol der Batterie / angeschlossen, deren Pluspol geerdet ist. Ebenso ist das freie Anschlußleitungsende der mit den Kontaktfedem d₃, e_s, f₃ und dem Kontakt A₁ in Reihe geschalteten Besetztzeichen Ci₁, b_x, C₁ an den Minuspol der Batterie/ angeschlossen, deren Pluspol an Erde liegt. Von den anderen Wicklungsenden der Relais G, H ist dasjenige des Relais G an den Kontakt A₃ und dasjenige des Relais H an den Kontakt g angeschlossen. Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist folgende:

In der Rückfragestellung der einzelnen Tastend, B oder C sind die Kontakte^, d_s, dz, e$, <%, δ₄ oder f_s, f₃, f₄ geschlossen, während die Kontakte d_x, C₁ oder f_x geöffnet sind. In der Sprechstellung der Amtstasten A, B oder C sind die Kontakte d_x, d₃, d_it e_lt e₃, δ₄ oder f_x,f_s, f_t geschlossen und die Kontakte d₂, e₂ oder f₂ geöffnet. Wird beispielsweise die Taste A der einen Sprechstelle bei einem über die Fernsprechleitung bewirkten Anruf in die Sprechstellung gebracht, so wird der Erregerstromkreis Erde, d_it It₁, a_x, O₁, C₁, / Erde der Besetztzeichen Ci₁, b_x, C₁ geschlossen. Diese werden also eingeschaltet. Wird nun die Taste A in bekannter Weise durch Drücken einer Linientaste in die Rückfragestellung und beispielsweise die Taste C der gewünschten Reihensprechstelle in die Sprechstellung gebracht, so erfolgt eine Beeinflussung der Besetztzeichen a_x, O₁, C₁ über die Relais G, H.

Vorerst wird der Stromkreis Erde, f_x, d_z, d₃, g, H, J, Erde geschlossen und das Relais H erregt. Dieses öffnet den Kontakt A₁ und schließt den Kontakt A₂, wodurch der Stromkreis Erde, A₃, G, /, Erde geschlossen und das Relais G erregt wird. Dabei werden die Besetztzeichen a_x, b_x, C₁ ausgeschaltet. Das anziehende Relais G öffnet den Kontakt g und damit den Erregerstromkreis des Relais H. Dadurch wird wiederum der Kontakt A₂ geöffnet und der Kontakt A₁ geschlossen. Die Besetztzeichen a_x, b_v C_x werden wieder eingeschaltet. Diese Vorgänge wiederholen sich ständig, so daß die Besetztzeichen hin und her pendeln und der die Fernsprechverbindung abgebenden Sprechstelle A anzeigen, daß die die Fernsprechverbindung übernehmende Sprechstelle C sich in die Fern-Sprechleitung eingeschaltet hat. Bringt jetzt die erste Sprechstelle die Taste A von der Rückfragestellung in die Ruhestellung, so wird durch Öffnen des Kontaktes d₃ der Erregerstromkreis des Relais H dauernd unterbrochen. Die Besetztzeichen a_x, b_v C_x bleiben also nunmehr in dem Stromkreis Erde, f_t, A₁, %, O₁, c_x, J, Erde eingeschaltet, bis auch die Taste C in die Ruhestellung gebracht und durch Öffnen des Kontaktes /"₄ der Stromkreis der Besetztzeichen Ct₁, O₁, C₁ dauernd unterbrochen wird. Die gleichen Schaltvorgänge spielen sich, wie bereits eingangs erwähnt, ab, wenn irgendeine der Sprechstellen der Reihenanlage die Fernsprechleitung an eine beliebige oder an eine jeweils verlangte andere Sprechstelle der Reihenanlage abgibt.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schaltungsanordnung für Fernsprechnebenstellenanlage^ bei denen jeder Sprechstelle nur ein Besetztzeichen für jede Leitung zugeordnet ist, das ihr Besetztsein in allen Sprechstellen gleichzeitig anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel, no vorzugsweise in Gestalt sich gegenseitig beeinflussender Relais (G, H), vorgesehen sind, welche während der Weitergabe eines Gespräches die vorhandenen Besetztzeichen zu veränderter Zeichengabe, vorzugsweise Flackern, veranlassen, so daß sowohl das Einschalten der gewünschten Sprechstelle als auch das Abschalten der weitergebenden Stelle angezeigt wird.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, t2o dadurch gekennzeichnet, daß von den Tasten oder Hebeln abhängige Kontakteinrich-

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tungen jedesmal dann eine Unterbrechervorrichtung auf den Stromkreis der Besetztzeichen zur Einwirkung bringen, wenn eine der Tasten sich in Sprechstellung und die andere Taste sich in Rückfragestellung befindet.

3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterbrechervorrichtung zwei sich gegenseitig steuernde Relais (G, H) nach Art der an sich bekannten Relaisunterbrecher vorgesehen sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen

BERLIN. GEDRUCKT IN DER nEICHStlHI'CKEilEI