DE514981C - Verfahren zur Konservierung von organischen Stoffen, wie Holz, Papier, Faserstoffen u. dgl. - Google Patents

Description

• Verfahren zur Konservierung von organischen Stoffen, wie Holz, Papier, Faserstoffen u. dgl. Die Einwirkung von Mikroorganismen und der von ihnen abgeschiedenen Fermente(Exoenzyme) spielt bei der Zerstörung von Stoffen eine bedeutende Rolle. Diese biologische Schädigung stellt den Hauptgegenstand des Kampfes gegen die Schädigung des Materials dar. Daher müssen Konservierungsmittel, welche durch Imprägnieren angewandt werden, folgenden allgemeinen Ansprüchen genügen: a) Sie müssen wirksame bakterientötende Eigenschaften besitzen; b) sie müssen ihre Schutzwirkung möglichst lange beibehalten; c) sie müssen gegenüber dem zu schützenden Material völlig neutral sein.
• Man kennt schon lange die Eigenschaft des Kupfers und anderer Metalle (Zink,Nickelu.a.m.), Eiweißstoffe und Fermente zu binden. So wurden sie z. B. als anorganische Salze in ammoniakalischer Lösung zum Imprägnieren von Holz u. dgl. verwandt. Die Wirkung dieser bekannten Imprägnierungsmittel ist aber in vieler Hinsicht unvollkommen, da sie auf der Faseroberfläche vorwiegend kristallinisch ablagern und keineswegs reibfest sind. Auch unter Wasser lösen sich diese Metallverbindungen von der Faser ab.
• Es wurde auch schon vorgeschlagen, Holz mit naphthensaurem Kupfer in nichtammoniakalischer Lösung zu imprägnieren. In dieser Form eignet sich indessen das Kupfer nicht für diesen Zweck.
• Erfindungsgemäß ergeben derartige Metalle, insbesondere Kupfer, in Verbindung mit den bakterizid wirkenden hochmolekularen organischen Säuren (insbesondere Polymethylensäuren, wie Hexamethylen-, Pentamethylen-, Di- und Tripentamethylen-, Carbonsäuren oder deren Sulfosäuren, die sich in großer Menge in dem russischen Apscheronnaphtha befinden oder auf synthetischem Wege bei den vakuumpyrogenetischen Prozessen gewonnen werden) ausgezeichnete desinfizierende und prophylaktische Präparate zur Bekämpfung von Mikroorganismen. Erfindungsgemäß wird bei Durchtränkung von Holz u. dgl. mittels dieser Präparate, gegebenenfalls zusammen mit Fixationsmitteln, von denen weiter unten die Rede ist, die gleichzeitige und gegenseitige Ausfällung der Metallsalze und des Fixierungsmittels aus der Lösung auf die Faser in einer zur Genüge nicht abwaschbaren und nicht emulgierbaren Form gewährleistet, was bei den bekannten Desinfektionsmitteln meist nicht der Fall ist.
• Als geeignete Fixationsmittel können Cellulose in der Form von gelösten Metallammoniumverbindungen (z. B: mit Kupfer-, Zink- oder Nickeloxyden) oder in gleicher Weise bereitete Seidesubstanzverbindungen Anwendung finden. Diese Verbindungen werden während der auf das Imprägnieren folgenden Verflüchtigung des Ammoniaks in die Luft festhaftend auf der durch die genannte Lösung erweichten Faser niedergeschlagen und nehmen gleichzeitig das sie inkrustierende Desinfektionsmittel, das, wie bereits erwähnt, gleichzeitig mit ihnen ausfällt, in feinster Verteilung auf.
• Zugleich wird bei einigen Fasersorten (z. B. bei den Bastpflanzen, wie Flachs, Hanf u. a. m.) bei der Einwirkung dieser Reagenzmittel auf zusammenklebende Intercellularstoffe (die sogenannten Pektinstoffe und Hemicellulosen, die insbesondere unter der biologischen Schädigung leiden) eine besondere Verdichtung und sogar eine Zementation derselben erreicht, was zur Erhöhung der Festigkeit des Materials führt.
• Die Erfindung läßt sich beispielsweise folgendermaßen ausführen: In eine starke Lösung des Cuproammoniums wird Cellulose eingebracht und in ihr gelöst. Zu dieser Lösung werden Naphthensäuren öder deren Lösungen in Ammoniak oder eine Cupronaphthenammoniumlösunghinzugefügt. Bei den Zink- und Nickelverbindungen wird ein umständlicheres Verfahren zur Gewinnung ihrer Cellulose- oder Seidelösungen angewandt, das im allgemeinen bekannt ist und daher hier nicht weiter beschrieben wird.
• Der technische Effekt des Verfahrens besteht a) in der äußersten Einfachheit der Imprägnierung mittels des erwähnten Präparates, die nur die Benetzung mit der Lösung und das nachherige Trocknen erfordert, b) in der Gewährleistung größerer Dauer der prophylaktischen Wirkung, dank der Nichtauslaugbarkeit des Desinfektionsmittels; c) in der Erhöhung der Festigkeit des behandelten Materials.
• Diese Tatsachen sind durch ausgedehnte Versuche festgestellt worden: Die desinfizierende und prophylaktische Wirkung der Ammoniaklösungen von hochmolekularen Säuren, insbesondere von Säuren der Naphthenreihe(Hexamethylen-,Pentamethylen-; Di- und Tripentamethylen-, Carbon- und deren Sulfosäuren),' die in gemeinsamer Lösung mit metallischen Basen (Kupfer, Zink, Nickel o. dgl.) vereinigt sind, ohne oder mit Zusatz (je nach dem zu behandelnden Material) von Cupröammoniumcellulose oder der Cuproammoniumverbindung von Seide (wie auch von deren Zink- und Nickelverbindungen) auf organische Fasern und Holzstoff -war bisher noch nicht bekannt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Konservierung von organischen Stoffen, wie Holz, Papier, Faserstoffen ü. dgl., mittels Metallsalzen der Naphthensäuren, insbesondere Kupfernaphthenät, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Salze in ammoniakalischen Lösungen verwendet werden, worauf eine an sich als Imprägnierungsmittel für Faserstoffe bekannte Metallammoniumverbindung der Cellulose als Fixierungsmittel zur Anwendung kommen kann. ?.Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallnaphthenate zusammen mit den Fixierungsmitteln zur Anwendung kommen,: