DE51425C - Steuerapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Steuerapparat.

Die bis jetzt zum Steuern von Schiffen angewendeten Ruder lagen in der Mitte des hinteren Theiles des Schiffes und wurden von Deck aus entweder direct mittelst Handhebels oder durch Handrad und passende Uebersetzung bewegt.

Diese Art des Steuerns hatte den Uebelstand, . dafs bei scharfen Bewegungen zwei und sogar mehr Leute nöthig waren, um dem Steuerruder die gewünschte Stellung zu geben.

Durch die vorliegende Neuerung soll dieser Uebelstand beseitigt werden und ein einziger Mann genügen, dem Schiffe jede beabsichtigte Richtung mit Leichtigkeit zu ertheilen.

In beiliegender Zeichnung ist diese Neuerung durch die Fig. 3 bis 6 in Ober-, Seiten- und Hinteransicht dargestellt, während durch die Fig. ι und 2 die alte Einrichtung in Ober- und Seitenansicht veranschaulicht wird.

An . dem hinteren Theile des Schiffes sind neben dem alten Steuerruder s, welches beibehalten werden soll, so " dafs die Neuerung an jedem Schiff ohne Aenderung angebracht werden 'kann, zwei aufrechtstehende Rahmen a bei w drehbar gelagert, welche man durch je zwei Ketten / fest an den Rumpf des Schiffes anziehen kann. Beim Gebrauch nehmen die Rahmen die in Fig. 3 bezw. 5 angegebene Stellung ein, jedoch ist auch statthaft, denselben einen anderen Neigungswinkel zur Längsachse des Schiffes zu geben. In den Rahmen α sind je drei oder mehr Achsen b gelagert, von denen jede ein Ruder c trägt. Diese drei Ruder c sind in der Länge gleich der lichten Höhe des Rahmens, während die Breite der drei oder mehr Ruder zusammen die ganze lichte Breite des Rahmens ausfüllt.

Jede Achse b trägt oben eine Kurbel d, welche durch die Stangen e e mit einander verbunden sind. Die mittlere Achse b besitzt aufserdem noch eine zweite Kurbel Ic, die, wje in Fig. 4 gezeichnet, durch eine Stange k¹ mit einer auf der Achse η sitzenden Kurbel k" verbunden ist und so durch das Handrad r bewegt werden kann, oder durch eine Zahnstange f mit dem Rade g, welches auf der Achse η des Handrades r sitzt, in Eingriff steht (s. Fig. 5). Durch das Rad i wird die Zahnstange stets in Eingriff mit dem Rade g gehalten.

Dreht man eines der Handräder r, so wird dadurch die Stange f entweder mehr oder· weniger vor- oder zurückgeschoben, dadurch die Kurbel k, mittlere Achse b und so durch die anderen Kurbeln d die auf den Achsen b sitzenden Ruder c c entsprechend gedreht und dem Schiffe.die gewünschte Richtung gegeben. Beim Geradeausfahren müssen die Ruder c c parallel mit der Längsachse stehen, während beim Drehen des Schiffes nach der einen oder anderen Richtung das entsprechende Jalousieruder passend einzustellen ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Steuerapparat für Schiffe, bestehend aus zwei um je eine senkrechte Achse w passend verstellbaren Rahmen a, wovon je einer an jeder Seite des Hintertheiles des Schiffes angebracht und · mit mehreren um' je eine senkrechte Achse b gleichzeitig drehbaren Rudern c ausgerüstet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.