DE504304C - Relief-Walzendruckmaschine - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Relief-Druckmaschine, wie sie vorwiegend zum Mustern von Papier, Metallfolien o. dgl. in Rollen benutzt wird. Um diese Maschinen für beliebige Warenbreiten ausnutzen zu können, so daß außer den schmaleren Warenbahnen auch breite "Warenbahnen bedruckbar sind, werden die Maschinen entsprechend der größten Warenbreite gebaut. Da aber der Gegendruckzylinder auf seiner Welle festsitzt und dieser sowie die Musterwalze mindestens so breit sein müssen wie die breiteste Ware und da die Einfärbevorrichtungen die Musterwalze in ganzer Breite mit Farbe versehen, so gelangt die Druckfarbe bei schmalen Warenbahnen rechts und links neben der Ware auf den Gegendruckzylinder, wodurch nicht nur dieser, sondern auch mit der Zeit die Ränder der Warenbahnen auf der Rück-

ao seite verschmiert werden. Besonders zeigt sich dieser Nachteil bei den Mehrfarben-Druckmaschinen, da die Musterwalzen mit ihren am Gegendruckzylinder anliegenden Seitenflächen die verschiedenen Farben aufnehmen und in die einzelnen Farbwerke zurückführen, so daß sich nach kurzer Zeit eine völlige Veränderung der Farbtönungen auch im Druckmuster zeigt.

Diesem Übelstand begegnet man dadurch, daß man für jede Rollenbreite einen Gegendruckzylinder in gleicher Länge oder entsprechend lange Musterwalzen anschafft. Neben den großen Anschaffungskosten war dann aber beim Wechsel der Warenbreite auch ein vollständiges Auswechseln der Zylinder und Walzen erforderlich. Trotzdem wurde von der Druckfarbe eine große Menge nutzlos verbraucht.

Um bei gleicher Walzenbreite auch schmalere Bahnen ohne Verschmieren der Seitenflächen bedrucken zu können, wurde bereits bei Tiefdruckmaschinen zum Zwecke der Veränderung der wirksamen Druckbreite vorgeschlagen, entweder zwei gegeneinander verschiebbare Lauftücher vorzusehen oder auch ein verstellbares Lauftuch, das gegenüber dem Polster des Gegendruckzylinders seitlich verstellt werden kann. Für Relief-Druckmaschinen kommt diese Anordnung aber nicht in Frage, weil z. B. beim Papierdruck Mitläuferstoffe, die den seitlichen Farbüberschuß der Musterwalzen aufnehmen könnten, nicht anwendbar sind. Bei Verwendung solcher Mitläuferstoffe würde nämlich ein vollkommenes Verschmieren der Waren auf der Rückseite stattfinden, weil der Mitläuferstoff neben der Ware die Farbe aufnehmen und, da die Papierbahn niemals seitlich genau gerade läuft, auf den Rand der Rückseite übertragen würde.

Die vorliegende Erfindung soll alle diese Schwierigkeiten in einfachster Weise dadurch beseitigen, daß der Gegendruckzylinder in axialer Richtung verschiebbar angeordnet ist, so daß als wirksame, der jeweiligen Warenbreite entsprechende Arbeitsbreite nur der Teil des Gegendruckzylinders, der der Musterwalze nach der Verschiebung noch gegen-

überliegt, in Erscheinung tritt. So wird es möglich, anstandslos alle Warenbreiten mit Musterwalzen und Gegendruckzylindern zu drucken, die an sich für die breiteste Ware bemessen sind, und dabei an Farben, Löhnen, Material zu sparen und die Druckkosten erheblich zu verbilligen.

In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Beispiel dargestellt.

ίο Abb. ι zeigt die wirksame Druckbreite bei einer schmalen Warenbahn.

Abb. 2 zeigt die wirksame Druckbreite bei einer breiteren Ware und

Abb. 3 einen seitlichen Schnitt.

Der Gegendruckzylinder 1 ist auf der Gewindespindel 2 durch bekannte Mittel so angeordnet, daß er beliebig verschoben werden kann. Beim Bedrucken der breitesten Warenbahn nimmt der Gegendruckzylinder 1 die Stellung ein, bei welcher er sich der Musterwalze 3 genau gegenüber befindet. Wird eine schmalere Warenbahn 4 (Abb. 1) oder 4« (Abb. 2) bedruckt, so wird der Gegendruckzylinder ι um so viel nach links oder rechts auf seiner Spindel 2 verschoben, als es die Warenbahn, von einer Kante der Musterwalze 3 aus gerechnet, erfordert. Der dann der Musterwalze 3 gegenüberstehende Teil des Gegendruckzylinders 1 ist also vollständig von der Warenbahn 4 umspannt. Es kann keine Farbe auf das unbedeckte Ende des Gegendruckzylinders ι gelangen, und j"edes Verschmieren und j'eglicher Verlust an Druckfarbe wird beseitigt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Neuerung liegt darin, daß Musterwalzen aus hartem Material sich nicht in den meist elastischen Gegendruckzylinder an den freien Endflächen so stark eindrücken können wie bisher. Solche Eindrücke von Musterwalzen machten sich seither stets durch hellere Ränder auf breiter Ware bemerkbar, wenn längere Zeit schmalere Ware mit Musterwalzen größerer Breite gedruckt worden war. Nach der Erfindung kommen bei den verschiedenen Warenbreiten nämlich stets andere Stellen des Gegendruckzylinders mit der einheitlich breiten Musterwalze in Berührung, wodurch die Ränderbildung vermieden wird.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Relief-Walzendruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegendruckzylinder (1) axial verschiebbar ist, um die wirksame Arbeitsbreite bei beliebig breiten Musterwalzen (3J der Breite der jeweils zu bedruckenden Warenbahn (4, 4") anpassen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen