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Schrägrohr-Steilrohrkessel Die Erfindung bezieht sich auf die Verbindung
eines Schräg rohrkessels mit einem Steilrohrkessel, dessen Schrägrohre mittels Steig-und
Fallrohren in der Obertrommel münden, in die auch die Steiff- und Fallrohre des
Steilrohrkessels eingesetzt sind. Die Obertrommel ist gemeinsam für beide Rohrbündel.
Solche Anordnungen sind im allgemeinen bekannt. Die Erfindung besteht nun darin,
daß die in die Obertrommel eingewalzten Rohre derart verteilt sind, daß sämtliche
Steigrohre des Schrägrohr- und des Steilrohrkessels in den vorderen Teil des Oberkessels,
sämtliche Fallrohre beider Rohrbündel in den hinteren Teil dieses Oberkessels eingesetzt
sind, damit bei hoher Verdampfung im Vorderkessel rasches Absinken des Fallwassers
erfolgt, die Strömunb im Oberkessel nach den Fallrohren verstärkt und dadurch eine
Saugwirkung auf die in den Oberkessel mündenden Steigrohre des Schrägrohrlcessels
hervorgerufen wirr], die den Abfluß des Dampfwassers aus diesen Steigrohren und
damit den Durchfluß durch die schrägen Siederohre beschleunit. Mittels dieser beim
Betriebe des Kessels' verfügbar werdenden Kräfte werden auch die Strötnungswirlerstänrle
besser als zuvor überwunden und demzufolge Dampfleistung und Betrriebsicherheit
des Kessels .erhöht.
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Im, Patent 500 2-9.7 ist beschleunigter Wasserumlauf und V erminderung
der Strömungswiderstände durch Anwendung von Rohrköpfen anstatt der Teilkammern
erreicht. Mittels der vorliegenden Neuerung werden diese Vorgänge noch weiter verstärkt.
Ferner ist die Vereinigung des Schrägrohrkessels mit Steilrohren bereits in der
Art ausgeführt worden, daß die Steilrohre das schräge Rohrbündel seitlich begrenzen
und an seitliche Wasserkammern der Obertrommel angeschlossen sind. Die Wasserzuführung
zu den die Feuerung umgebenden und der Strahlung ausgesetzten, stark verdampfenden
Steilrohren erfolgt durch Fallrohre, die das Wasser aus vorderen Teilen der Obertrommel
ableiten, noch bevor es die Fallrohre des Schrägrohrkessels erreicht. Diese starke
Ablenkung des Wasserstromes in der Obertrommel verzögert im Gegensatz zur vorliegenden
Anordnung den Zufluß zu den Fallrohren des Schrägrohrkessels. Die sehr geringe Verdampfung
in der dahinter liegenden Steilrohrgruppe
kann diese Verzögerung
nicht ausgleichen. Die Steilrohre des bekannten Kessels können daher nicht die Wirkung
ausüben, die durch den Erfindungsgegenstand hervorgerufen werden soll, sie dienen
lediglich zur Begrenzung des Feuerraumes.
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Eine andere Vereinigung von Schrägrohr-und Steilrohrkessel .ist bekannt,
bei der die Steilrohre zwischen den Reihen der schrägen Rohre angeordnet sind. Für
beide I'.obrgruppen sind gesonderte Wasserwege vorgesehen, einmal, um die Steilrohre
und die den Feuerraum überdeckenden Rohre, und ferner, um die Schrägrohre mittels
der Wasserkammern mit Wasser zu versorgen. - Diese geteilten Wasserströme sind voneinander
unabhängig, eine Begünstigung des Durchflusses durch die Scbrägrolir-e mittels der
Steilrohre findet nicht statt, ist auch nicht vorgesehen.
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Weiterhin ist ein Wasserrohrkessel mit sich kreuzenden Gruppen stehender
und zwischen Endkammern liegender Rohre bekannt, bei dem die Fallrohre zur Verbindung
der Obertrommel mit den Endkammern der Schrägrohre gänzlich fehlen. Die Kammern
erhalten vielmehr Wasser aus einer Untertrommel, in der auch die Fallrohre des Steilrohrkessels
münden. Diese letzteren können, -bei ihrer Lage im Kessel noch stark beheizt, zur
Beschleunigung der Strömung in den Schrägrohren. nichts beitragen. Die starke Verdampfung
in den Steilrohren muß vielmehr den Durchfluß durch die Schrägrohre stark verzögern,
während durch die vorliegende Neuerung in hohem Maße eine Beschleunigung dieses
Durchflusses erreicht wird.
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Auch die Verbindung eines Scliriigrolirkessels mit einem Steilrohrkessel,
wobei der letztere über den Schrägrohrkessel gelegt ist, ist bekannt. Zwischen beiden
Rohrbündeln ist der Überliitzer eingebaut. Die Feuergase erreichen den Steilrolirkessel
erst, nachdem sie einen sehr erheblichen Teil ihrer Wärme an die Schrägrohre und
den Überhitzer abgegeben haben. Hierauf ist bei diesem bekannten Kessel -wegen der
schlechten Reinigun.gsiriöglichkeit der Steilrohre besonderer Wert gelegt. Für den
Steilrolirkessel fehlt deshalb aber ausreichende Triebkraft zur Beschleunigung der
Wasserströmung in den Siederohren des Schrägr ohrkessels. Bei der v orliegenden
Anmeldung sind die Steilrohre seitlich, des Feuerraumes angeordnet und uingrenzen
die Schrägrohre im Vorderteil, um Strahlung und hohe Temperatur aufzunehmen und
durch verstärkte Verdampfung im Vorderkessel und reichlichenAbfluß durch die Fallrohre
zu den hinteren Rohrenden die Wasserströmung in den Siederohren zu beschleunigen
und die treibendeKraft zurüber-,vindung der Widerstände, die sich im Kessel diesem
Wasserlauf entgegenstellen, auf höchstes Maß zu .bringen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines solchen Sclirägrolir-SteiIrolirkessels
dargestellt, und zwar zeigt Fig. r einen Längsschnitt, Fig. a einen Grun@driß, Fig.
3 einen Querschnitt und Fig. ¢ die sinnbildliche Darstellung der Anordnung bei Ausführung
mit nur einer gemeinsamen Obertrommel.
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Die Steigrohrea und die Fallrohreb des Steilrolirkessels sind in die
Trommel c des Schrägrohrkessels eingewalzt und umgrenzen seitlich die schrägen Siederohre
d sowie den Feuerraum. Der Deutlichkeit wegen sind in der Zeichnung die Fallrohre
b außerhalb des Kesselmauerwerkes gelegt. Mit ihren unteren Enden münden die Steilrohre
a. und b in die Untertrommeln e, über denen das Mauerwerk durch das Kesselgerüst
abgefangen ist. Die Siederohre d des Schrägrohrkessels stehen durch eine Anzahl
von Steigrohren, f und Fallrohren- mit der Obertrommel ,c in Verbindung.
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Der Steilrohrkessel entnimmt das Wasser mittels seiner Fallrohre b
aus den oberen, von Kesselsteinbildnern verhältnismäßig freien Schichten des hinteren
Teiles der Schrägrohrobertrommel c, sobald in seinen Siederohren a die Verdampfung
beginnt. Durch die Steilrohre ist der Feuerraum auch seitlich von wasserführenden
Rohren umgeben und so die Heizfläche des Schr ägrohrkessels erheblich vergrößert.
Die Siederohre a und d beider Kesselarten werden gemeinsam. von der strahlenden
Wärme und den durchziehenden Feuergasen beheizt. Der erzeugte Dampf verursacht starken
Auftrieb in den. vorderen Rohren a., d, f und kräftiges Nachsangen deg Fallwassers
durch die Fallrohre b, g. Die Fallrohre b des Steilrohrkessels verstärken dabei
die Wasserentnahme aus der Obertrommei, die bereits durch die Fallrohre g
des Schrägrohrkessels entstand, und' die hervorgerufene flotte Strömung im Oberkessel
nach den Fallrohren begünstigt den Aufstieg des Dampfwassers in den Steigrohren
f des Vorderkessels und beschleunigt infolgedessen den Durchfluß durch die Schrägrohre
d.
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In dem Ausführungsbeispiel sind die Siederohre d durch die Rohre h
mit dein Schlammsammler i einzeln; oder in, Gruppen verbunden. k ist ein Wanderrost,
L der Überhitzer. Anstatt der Längsobertrommel c können auch Quertrommeln angeordnet
sein.
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Fig. q. zeitigt sinnbildlich eine Ausführung des Schrägrohr-Steilrohrkessels
mit nur einer querliegenden Obertrommel, Die Steigrohre a und f werden dabei in
gebogener Form
in die Obertrommel c geleitet. Das Kesselgerüst unterstützt
diese Kesselteile entsprechend.
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Es ist der Zweck der vorgeschriebenen Kesselbauart, zurBeschleunigung
des Wasserumlaufes mF#glichst Kräfte zu benutzen, die beim Betriebe des Kessels
ohne weiteres verfügbar werden, ohne also besondere Vorrichtungen dafür anwenden
zu' müssen. Das gilt für Schrägrohrkessel jeder Bauart.