DE501713C - Vorrichtung zum Formveraendern von Blech - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung zum Formverändern von Blech nach dem Hauptpatent, zum Zweck, den Verwendungsbereich dieser Vorrichtung erheblich zu erweitern.

Erfindungsgemäß werden bei der im Hauptpatent beschriebenen Vorrichtung die beiden, das zu bearbeitende Blechstück zwischen sich einschließenden Backenpaare mit einem Antrieb versehen, der, unter Krafteinwirkung auf das Werkstück, die Backenpaare nicht nur aufeinander zu, sondern auch voneinander weg zu bewegen gestattet. Es wird so erreicht, daß mit der gleichen Vorrichtung außer dem Stauchen auch ein Strecken des Bleches möglich ist. Eine solche Vorrichtung kann mit Vorteil zur Herstellung von Werkstückformen dienen, die sonst nur auf umständliche und mühsame Weise durch Drücken,

ao Ziehen und Treiben (Hämmern) erzielt werden können, beispielsweise ermöglicht sie die Herstellung schalenartiger Körper, bei denen die Ränder gestaucht und die Böden gestreckt werden müssen; zur Erleichterung der Arbeit

as wird man hierbei die Backenform der jeweiligen Gestaltung des Werkstückes in gewissem Grade anpassen. Es können auch mehrere derartige Stauch- und Streckwerkzeuge gleichzeitig zur Anwendung kommen; so kann z. B.

ein breites Werkstück von mehreren nebeneinanderliegenden Werkzeugen gemeinsam so bearbeitet werden, daß die auf einer Seite einer Neutralschicht des Werkstückes liegenden Werkzeuge nur stauchend, die auf der anderen Seite liegenden nur streckend wirken, wodurch eine Hochkantkrümmung sehr breiter Blechstreifen, und zwar auch mit wechselnder Krümmungsrichtung ermöglicht wird.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen, die im wesentlichen den im Hauptpatent dargestellten und beschriebenen Einrichtungen entsprechen, wobei aber die für das Strecken maßgebenden Bewegungsvorgänge hervorgehoben sind.

Abb. ι ist ein Schaubild zweier Backenpaare für geradlinige Gegeneinanderbewegung,

Abb. 2 eine Ansicht zweier Backen für Durchführung der Streckbewegung mittels Schwenkung der Backen um einen Drehpunkt,

Abb. 3 die Ansicht eines Winkeleisens mit Andeutung der Streckung zwecks Krümmung.

Nach Abb. 1 sind zwei Backenpaare 1, 2 und 4, 5 im Sinne der Pfeile 3 und 6 gegeneinander bewegbar, um ein zwischen die (geriffelt gezeichneten) Einspannflächen der

*) Früheres Zusatzpatent 478078

Backenpaare gelegtes Blech fest einspannen zu können. Die Backen tragen kammartig ineinandergreifende Zinken oder Finger 9, io, deren dem Blech zugekehrte Flächen gegenüber den Backenflächen etwas zurücktreten, so daß sie ihrerseits das Blech nicht klemmen, sondern nur führen. Beide Backenpaare sind gegeneinander in Richtung der Blechflächen bewegbar, derart, daß sich bei ihrer gegenseitigen Annäherung ein Stauchen, bei ihrer Entfernung voneinander im Sinne der Pfeile 7 und 8 dagegen ein Strecken des zwischen ihnen eingespannten Materials ergibt.

Nach Abb. 2 sind die Backen, von denen nur die unteren 2, 5 nebst ihren ineinandergreifenden Zinken 9, 10 dargestellt sind, als sektorförmige Teile ausgebildet, und sie sitzen auf zwei Teilzylindern 11, 12, die von einem Gehäuse 13 umschlossen werden. Der eine

ao Teilzylinder 11 wird durch einen Keil 14 unverrückbar festgehalten, während der andere, 12, zur Durchführung der Streckbewegung im Sinne der Pfeile 30 mittels eines Hebels 23 gedreht werden kann. Ein zwischen das obere und untere Backenpaar eingespanntes (gestrichelt gezeichnetes) Werkstück 31 erfährt so eine sektorartig von innen nach außen zunehmende Streckung, wie sie in Abb. 3 durch die schraffierte Fläche 32 angedeutet ist. In Wirklichkeit wird die Streckung sich auch auf die benachbarten Materialteile ausdehnen, so daß eine ziemlich gleichmäßige Formänderung erzielt wird. Mehrere in kurzen Abständen aufeinanderfolgende derartige Strekkungen ergeben sonach eine Hochkantkrümmung des zwischen die Backen eingelegten Streifens, ohne daß der am Innenumfang der Krümmung liegende Flansch 33 eine andere Formänderung" als normale Biegung erfährt, sofern das Werkstück so an die Backen angelegt wurde, daß dieser Flansch etwa durch den Mittelpunkt der Teilzylinder 11 und 12 hindurchging, wie dies Abb. 2 zeigt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Formverändern von Blech nach Patent 477 153, dadurch gekennzeichnet, daß die das Werkstück an zwei mit Abstand aufeinanderfolgenden Stellen festhaltenden Backenpaare mit einem solchen Antrieb ausgestattet sind, daß sie unter Krafteinwirkung auf das zwischen ihnen eingespannte Blechstück nicht nur aufeinander zu, sondern auch voneinander weg bewegt werden können, zum Zweck, die Vorrichtung außer zur Stauchung auch zum Strecken von Blech verwendbar zu machen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen