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Klemmvorrichtung, insbesondere für Seiltreibscheiben Die Erfindung
bezieht sich auf eine Klemmvorrichtung, die durch den zu klemmenden Körper selbst
betätigt wird; insbesondere soll der Erfindungsgegensand als Klemmvorrichtung für
Seiltreibscheiben Anwendung finden. Die bekannten Knieliebelklemmvorrichtungen mit
;durch das Werkstück selbst betätigten Klemmbacken weisen :den Nachteil auf, daß
der Bereich, indem sie eine :günstige Klemmwirkung ausüben können, sehr gering ist,
mit anderen Worten, bei den bekannten Einrichtung darf sich einerseits :die Stärke
des zu klemmenden Gegenstandes nicht wesentlich ändern und dürfen auch :die Klemmbacken
selbst keine wesentliche Abnutzung erfahren. Dies ist aber eine Bedingung, die häufig
gar nicht oder nur schwer zu erfüllen ist. Insbesondere bei Klemmvorrichtungen für
Seiltreibscheiben ist es gar nicht zu vermeiden, daß das Seil bedeutende Unterschiede
in seinem Durchmesser aufweist, «-elche durch Streckung während des Betriebes entstehen
und erfahrungsgemäß bis zu 33 % betragen, und,daß sich auch die Klemmbacken
im Laufe des Betriebes abnutzen.
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Um nun den Klemmbereich der Klemmvorrichtung zu vergrößern, sind erfindungsgemäß
die Klemmbacken mit mehreren selbsttätig veränderlichen Stützpunkten versehen, :die
bei abnehmender Werkstückdicke nacheinander zur Wirkung kommen. Durch die Veränderlichkeit
der Stützpunkte wird der gesamte Klemmbereich der Klemmvorrichtung in mehrere Einzelabschnitte
zerlegt. Die Schwenkbewegurigen, die die Klemmbacken innerhalb eines jeden Abschnittes
ausführen, liegen innerhalb der Grenzen, in denen :die Klemmbacken eine außerordentlich
günstige Klemmwirkung auszuüben in der Lage sind. Die Zaail der Stützpunkte kann
beliebig groß oder, was dasselbe ist, ihr Abstand voneinander beliebig klein gewählt
werden. Im Grenzfall bilden die Stützpunkte eine gekrümmte Fläche, die sich bei
der Schwenkbewegung der Klemmhebel auf einer Unterlage abwälzt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar stellen die Aibb. z und a schematisch eine erfindungsgemäß ausgebildete
Klemmbacke in zwei versch :edenen Lagen dar, während die Abb.3 bis 5 einen Teil
einer einrilligen Seiltrei.bscheibe irn Schnitt, in Ansicht von der Seite und in
Ansicht von oben zeigen, wobei die Seiltreibscheibe mit erfindun:gsge: mäß ausgebildeten
Klemmvorrichtungen versehen ist.
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In den Abbildungen ist schematisch eine Klemmvorrichtung dargestellt,
:die zum Klemmen eines zylindrischen Körpers :2a (Abb. i) bzw. ab (Abb. 2) dient.
Die Klemmbacke r ist erfindungsgemäß mit mehreren, beispielsweise drei Auflagerzapfen
3a, 3b, 3e versehen, zu deren Aufnahme in einem Lagerstück drei Pfannen
5a, 5b, 5e angeordnet sind. Die Stützzapfen 3a, 3F, 3c legen sich während des Klemmvorganges
nacheinander in :die entsprechen,-len Pfannen 5a, 511, 5c des Lagerstückes.
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ein. Die Anordnung der Stützzapfen und der Lagerpfannen ist dabei derart getroffen,
daß ,das Klemmwerkzeug unter der Wirkung des zu klemmenden Gegenstandes 2a bz«#.
zb geschwenkt wird und sich dabei mit seiner Klemmfläche ja gegen die Seiten,des
zu klemmenden Gegenstandes preßt. Wie aus Abb. i und. 2 ersichtlich ist, stützt
sich die Klemmbacke i je nach der Dicke des zu klemmenden Werkstückes 2a bzw. 2b
entweder auf den Zapfen 3a oder den Zapfen 3b oder den Zapfen 3c. Auf diese Weise
wird .der gesamte Sehwenlebereich ,der Klemmbacke i in Einzelschwenkbereiche unterteilt,
und zwar ist jeder idieser Einzelschwenkbereichedurch die Dauer des Auflagers des
Klem;mhe'bels auf einem bestimmten Stützpunkt gekennzeichnet. Die einzelnen Schwenkbereiche
sind in den Abbildungen durch die Winkel a, /3, gekennzeichnet. Wenn diese Winkel
untereinander .gleich gewählt werden, sind auch die Klemmverhältnisse in den einzelnen
Sch,wenlebereichen dieselben. Dadurch, daß die den einzelnen Schwenkbereichen zugehörigen
Schwenkwinkel verhältnismäßig klein gewählt werden, kann jedesmal eine sehr günstige
Klemmwirkung in dem einzelnen Schwenkbereich erzielt werden. Wie schon aus den A!bb.
i und 2 ohne weiteres 'hervorgeht, können sich die Durchmesser der zu klemmenden
Gegenstände stark ändern. Diese 'lnderung der Durchmesser hat nur eine Veränderung
der Stützpunkte, jedoch keine Verschlechterung,der Klemmwirkung zur Folge.
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In den Ab!b. 3 bis 5 .isst die Anwendung des ETfindungsgegenstanid,es
bei einer einritligen Seiltreibscheibe veranschaulicht. In den letztgenannten Abbildungen
bedeutet 6 den Kranz einer Seiltreibscheibe, auf @dessen Umfang Nocken 7 als Führungsstücke
ausigebildet sind. Zwischen den inneren Längswandungen der Nocken 7 ist Raum für
das Förderseil8,während ihre Stirnseiten als Führung für die Klemmibacken 9 dienen.
Neben den Nocken 7 sind den ganzen Scheibenkranz umfasende Ringe 1o angeordnet,
welche entweder auf dem Kranz 6 aufgeschrumpft oder mit Hilfe von Schrauben i i
an,dem Scheibenkranz befestigt sind. Die Ringe io sind auf ihrer Innenseite mit
Rillen i2a, 12b, i2,# versehen, welche .als Lagerpfannen für die erfindunigsgesnäß
mit mehreren Stützzapfen 13a, i 3 b , 13c verisehenen Klemmhebel 9
.dienen. Die Klemmliebel9 sind an ihrem vorderen Ende mit Lappen 14 versehen, auf
(denen das Seil 8 aufruht. Durch den Druck des Seiles auf die Lappen 14 werden die
Klemmhebel in ihren Lagerpfannen geschwenkt und dabei unter Kniehebelwirkung gegen
das Seil gepreßt. Je nach (dem Durchmesser des Seiles dienen entweder diie Zapfen
13a in den Pfannen 12a oder die Zapfen 13b in den Pfannen i2G oder J!ie Zapfen 13c
in (den Pfannen. 12c als Unterstützung für die -Klemmhebel. Die Druckverhältnisse
in den einzelnen Schwenkbereichen sind idabei stets :dieselben, gleichgültig, ob
die Zapfen 13a, 13b oder 13c als Stützzapfen für idie Klemmhebel dienen. Der Durchmesser
des Förderseiles ist also auf die Klemmwirkung eine Einfluß. Wenn nachlängerem Betrieb
die Klemmhebel 9 an ihren Vorderkanten stark abgenutzt sind, kann es geschehen,
daß bei dem gleichen Seillurchniesser eine selbsttätige Verlegung,des Stützpunktes
von beispielsweise dem Zapfen`13a auf Iden Zapfen 13v stattfinden, ohne :daß hierdurch
irgendwelche nachteiligen Folgen für das Förderseil oder Iden Betrieb eintreten.
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Um die Größe des von dien Klemmbacken auf Idas Föriderseil8 ausgeübten
Druckes in beliebigen Grenzen .halten zu können, ist unterhalb ider Klemmhebel ein
Anschlag 15 vorgesehen, welcher mit einem verschiebbaren Kolben 16 verbunden ist.
Der Kolben 16 ist in einer Bohrung 17 senkrecht auf und ab beweglich. Im unteren
Ende des Kolbens 16 sitzt eine Gewin.diespindel 18, die mit einem Bund, i9 versehen
isst. Eine Feder 2o legt sich einerseits gegen tdie 2Tnterseite @d.es Kolbens 16
und anderseits gegen den Boden der Bohrung 17. Die Gewindespindel 18 kann nach Bedarf
mehr oder weniger tief in den Kolben 16 eingeschraubt werden. Die Feder 2o hat im
allgemeinen das Bestreben, :den Kolben 16 und damit auch die Klemmbacken 9 boch:zudrücken.
Wenn jedoch das Seil auf die Ansätze 14 der Klemmbacke 9 aufläuft, so werden @die
Klemmbacken 9 nach unten geschwenkt und der Kolben 16 entgegen .der Druckwirkung
der Feiler 2o abwärts bewegt. Eine zu starke Klemmwirkung der Backen 9 kann durch
entsprechende Einstellung der Schraubenspindel 18 und des Bundes ig verhindert werden;
idenn sobald sich der Bund i9 auf,demBo,den !d.erBohrung i7 auflegt, ist eine weitere,
nach unten gerichtete Schwenkbewegung der Klemb.acken 9 nicht mehr möglich. Mit
Hilfe des Bundes ig läßt sich also der Höchstdruck, der bei einem bestimmten Seildurchmesser
auf das Seil ausgeübt werden kann, einstellen. Die Spindel 18 ist zwecks ihrer bequemes.
Einstellung @an ihrem unteren Ende mit einem Vierkantloch 2i versehen.
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Die Abnahme der Klemmhebel von der Scheibe kann von Hand durch einfachen
Druck auf einen der Klemmheb:elgeschehen. Denn nachdem der eine Hebel etwas heruntergedrückt
ist, kann der andere Hebel ohne weiteres aus seinen Lagern herausgenommen werden.
Hierauf ist aber auch der erstgenannte Hebel frei zur Herausnahme. Ebenso einfach
wie die. Abnahme der Klemmhebel
von der Seiltreibscheibe ist auch
ihre Einsetzung in die Seiltreibscheibe.
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Besonders vorteilhaft ist es, -die mit den Rillen rau, r2`'_, iac
versehenen Ringe io aus Schmiedeeisen herzustellen, so daß sich die Stützzapfen
13a, 13t', 13c in schmiedeeisernen Lagern bewegen. Durch die bei Verwendung von
Sclim@iejdeeisen zulässige hohe Flächenbeanspruchung wird bei geringen Abmessungen
gleichzeitig eine geringe Albnutzung herbeigefü,lirt. Ein weiterer Vorteil der schiniedeeisernen
Ringe bestellt darin, :daß die Festigkeit und infolgedessen die Betriebssicherheit
der Seiltreibscheibe bei evtl. vorhandenen Gußspannungen und plötzlich ansteigender
'Belastung bedeutend erhöht wird.