-
Einrichtung zum Schließen von Schiebetüren an Fahrzeugen, insbesondere
an Straßenbahnwagen Bei Straßenbahnwagen, insbesondere bei solchen ohne besondere
Plattformen, ist es zweckmiißig, daß die Ein- und Ausgangstüren während der Fahrt
geschlossen gehalten werden. Da jedoch die Aufenthaltszeit eines Wagenzuges an den
einzelnen Haltestellen im Interesse der Wirtschaftlichkeit des Straßenbahnbetriebes
äußerst kurz bemessen ist, ist es dem den Wagen bedienenden Schaffner nicht möglich,
vor der Abfahrt sämtliche Türen eines Wagens zu schließen, besonders nicht, wenn
die Türen getrennt voneinander an den Wagenenden vorgesehen sind oder wenn zwecks
rascher Abwicklung des Ein-und Aussteigens besondere Eingangs- und besondere Ausgangstüren
vorgesehen sind.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Schließen von
Schiebetüren an Fahrzeugen, welche es ermöglicht, mehrere unter <lern Einfluß
einer Schließfeder stehende Schiebetüren gleichzeitig von einer Stelle des Wagens
ans zti schließen.
-
Erfindungsgemäß ist oberhalb der Türen je eine Hemmschiene sch«-ingbar
gelagert, in deren konische -Nut nach Öffnen der Tür und Freigahe eines Türhandgriffdrückers
ein drehbarer Riegel schnappt, der dadurch die Wirkung der Türschließfeder aufhebt,
und die vom Schaffnerstand aus mittels Zugseiles o. dgl. durch Hochschwingen außer
Eingriff mit dem Riegel gebracht werden kann. Hierbei tritt sie mit einem Gewichtshebel
so in Eingriff, daß sie aus der angehobenen Lage erst beim Eintreten der Tür in
die Schließstellung wieder herunterfällt, indem der Gewichtshebel durch einen an
der Tür befindlichen Anschlag umgelegt wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen: Abb. i einen Straßenbahnwagen in Seitenansicht, Abb. 2 einen solchen
im Grundriß, Abb.3 die Schließeinrichtung in Seitenansicht, Abb. q. den Schnitt
nach A-B der Abb. 3, Abb. ä und 6 verschiedene Stellungen der Hemmschiene.
-
In dem Straßenbahnwagen nach Abb. i und 2 sind zwecks rascher Abwicklung
des Ein- und Aussteigens besondere Eingangstüren a, a1 und Ausgangstüren
b, b' vorgesehen. Für das Ein- und Aussteigen kommen je nach der Fahrtrichtung
des Wagens immer nur die Türen der einen Seite in Frage, bei der in der Zeichnung
(Abb. z) angegebenen Fahrtrichtung, also die Türen a und b.
Während
der Fahrt sollen sämtliche Türen geschlossen bleiben. Der Schaffnerplatz befindet
sich in dem Flurraum c innerhalb der Eingangstüren a, a1, so daß diese unmittelbar
von dein Schaffner geschlossen werden können. Die an den Wagenenden befindlichen
Ausgangstüren b, b1 dagegen sollen vom
Schaffnerstand aus so geschlossen
werden können, daß den Fahrgästen beim Aussteigen das Öffnen dieser Türen von Hand
möglich ist. Diese Türen b, bi stehen unter der Einwirkung einer Spiralfeder d (Abb.
3 und q.), die an einem Ende mit einer festen Achse und am anderen Ende mit einer
sie umgebenden Trommel Verbindung hat, auf der ein Drahtseil f aufgewickelt ist,
das an dem oberen Ende der Tür b angreift. Die Spiralfeder d, welche beim Öffnen
der Tür gespannt wird, hat die Kraft, die Tür b wieder in die Schließstellung zurückzuziehen.
Die Vorderkante der Tür b ist mit einer Gummileiste e versehen. Aus diesem Grunde
ist der Verschluß der Tür b an ihrer Oberkante vorgesehen. Er besteht aus dem bei
a befestigten Schließhaken h, der bei geschlossener Tür b
in ein am
Türpfosten angebrachtes Gegenstück i. greift. Der Schließhaken
h steht mittels des Zugorganes k, des Zwischengliedes l und des Drückers
in mit dem Handgriff n der Tür b derart in Verbindung, daß er bei einem Druck auf
den Drücker in aus der Schließlage herausgezogen wird, wonach die Tür geöffnet werden
kann. Die Tür b ist an einer Schiene o aufgehängt und mittels Kugellagern in ihr
geführt.
-
Da die Türen unter der Spannkraft der Spiralfedern d stehen, werden
sie beim Öffnen das Bestreben haben, sich nach Loslassen des Handgriffes n wieder
zu schließen, was natürlich vermieden werden soll. Zu diesem Zweck ist an dem Schließhaken
h ein Riegel p vorgesehen, der mit seiner im Querschnitt keilförmigen Oberkante
in eine Nut q der mittels Hängegliedern r an der Schiene o angelenkten Hemmschiene
s greift. Wird nun die Tür b geöffnet und der Handgriff ia mit dem Drücker
m losgelassen, so bewegt sich der Riegel p unter der Einwirkung der Federt nach
oben und klemmt sich in der Nut q der Hemmschiene s fest (vgl. auch Abb. 5). Die
Tür b bleibt also in jeder Offenstellung stehen, kann aber durch den Drücker m gelöst
und sodann beliebig verschoben werden.
-
Das Schließen der Tür b nach dem Aussteigen und vor der Abfahrt des
Wagens @erfolgt durch den Schaffner. Dieser soll von seinem Standplatz, also von
dem Flur c aus, die Ausgangstüren b, bi aus ihrer Verriegelung lösen können, so
daß sie sich infolge der Zugwirkung der Federn d schließen. Um dies zu ermöglichen,
ist an der Hemmschiene s ein zweiarmiger um den festen Punkt u schwingender Hebel
v angeordnet, von dem aus ein Zugorgan 7e, nach dem Schaffnerstand c führt, wo es
durch einen Handgriff x o. dgl. (Abb. i) betätigt werden kann. Wird der Handgriff
x oder das Zugorgan w angezogen, so wird die Hemmschiene s durch Vermittlung
des Hebels v, wie Abb. 6 zeigt, angehoben, so daß sie außer Eingriff mit dem Riegel
p tritt und die Tür in die Schließstellung zurückgehen läßt. Beim Anheben der Hemmschiene
s stellt sich der Gewichtshebel y so ein, daß die Hemmschiene s in der angehobenen
Stellung gehalten wird, bis der Schließhaken h kurz vor der Endstellung der Tür
b das Gegenstück i berührt, wie Abb. 6 zeigt. Bewegt sich die Tür
b nun weiter ihrer Endstellung zu, so wird der Gewichtshebel g) durch den Vorsprung
N der Tür b gedreht, so daß die Hemmschiene herunterfällt, während der Schließhaken
h die Tür b an dem Gegenstück i festhält (vgl. Abb. 3).
-
Die Schließkraft der Türen kann statt durch Federn d auch durch Druckluft
oder eine elektromagnetische Einrichtung erzeugt werden. Auch können Vorrichtungen
vorgesehen werden, welche die Geschwindigkeit der Türen beim Zuziehen kurz vor der
Endstellung abbremsen. Die Zugorgane w können bei Triebwagen auch so angeordnet
werden, daß sie vom Führerstand aus betätigt werden können.