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DE490355C - Verfahren zur Haltbarmachung von Blausaeure - Google Patents

Verfahren zur Haltbarmachung von Blausaeure

Info

Publication number
DE490355C
DE490355C DED47371D DED0047371D DE490355C DE 490355 C DE490355 C DE 490355C DE D47371 D DED47371 D DE D47371D DE D0047371 D DED0047371 D DE D0047371D DE 490355 C DE490355 C DE 490355C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
substances
acid
harmful
hydrocyanic acid
absorbent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED47371D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DED45582D external-priority patent/DE447913C/de
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Priority to DED47371D priority Critical patent/DE490355C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE490355C publication Critical patent/DE490355C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/06Stabilisation of hydrogen cyanide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Haltbarmachung von Blausäure Durch das Patent 447 913 ist die Haltbarmachung von Blausäure geschützt, die darin besteht, daß flüssige Blausäure mit saugfähigen Stoffen, mit Ausnahme von Aktivkohle, .vorzugsweise mit saugfähigen Stoffen von körniger -Gestalt, gegebenenfalls über deren Absorptionsfähigkeit hinaus, gemischt wird, wobei gegebenenfalls chemische Stabilisatoren zugesetzt werden können.
  • Bei der Verwendung von Diatomit, Kieselger, Randanit und anderen Infusorienerden als Aufsaugmittel 'für Blausäure haben sich Unterschiede ergeben, für die man bisher keine Erklärung hatte. Es zeigte sich nämlich, daß bei: einigen Sorten von Infusorienerden gelegentlich Zersetzungserscheinungen der Blausäure auftraten, die ihre Verwendbarkeit als stabilisierendes Aufsaugemittel für flüssige Blausäure in Frage stellten.
  • Es wurde nun gefunden, daß die zersetzenden Einflüsse hauptsächlich durch bestimmte, der Infusorienerde beigemengte Stoffe, z. B. Calciumcarbonat, Calciumoxvd u. dgl., hervorgerufen werden und daß sie vornehmlich bei solchen.Infusorienerden auftreten, die vor ihrer Verwendung einem Röstprozeß, z. B. in Gegenwart von organischen Stoffen, unterworfen werden.
  • Die Erfinderin hat insbesondere festgestellt, daß bei solchen Infusorienerden Zersetzungserscheinungen vorkommen, die in natürlichem Zustand Verunreinigungen, wie z. B. Gips, enthalten und bei denen während des Röstprozesses diese Stoffe, z. B. Gips, ganz oder teilweise .@n Schwefelcalcium und Carbonat oder in gebrannten Kalk umgewandelt werden. , Der schädliche zersetzende Einfluß dieser Verunreinigungen auf Blausäure ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, daß die alkalischen Substanzen verseifend auf die Blausäure einwirken. Gleichzeitig entsteht Ammoniak, ' das . ebenfalls schädlichen Einfluß ausübt.
  • Ein Weg zur Beseitigung dieses Cbel, standes besteht in .der Behandlung der urigerösteten oder z. B. in der herkömmlichen Weise gerösteten Infusorienerde mit Säuren, z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, Oxalsäure o. dgl. Ein bei dieser Behandlung etwa zurückbleibender L`berschuß an Säure kann entweder entfernt oder auch in der Infu,-sorienerde belassen werden, da er auf die Stabilität der flüssigen Blausäure keine ungünstige Einwirkung besitzt. 'Man kannauch die Menge Säure, welche erforderlich ist, um die zersetzenden Stoffe unschädlich zu machen, der Blausäure selbst zusetzen. Dabei kann man Säuremengen verwenden, die gerade zur Neutralisierung der in der Infusorienerde enthaltenen alkalischen Substanzen ausreichen und somit dieser einen neutrafen Charakter geben. Auch kann man gegebenenfalls größere Säuremengen verwenden, als an sich zur Neutralisierung der alkalischen Substanz-en bzw. zur chemischen Stabilisierung der Blausäure benötigt werden.
  • Es ist bekannt (Chemiker-Zeitung i 9 i 9, Seite 26z1, hieselgur von säurelöslichen Verunreinigungen, Arie. z. B. Eisenhydroxyd oder Aluminiumhydroxyd, unter Vermeidung der Zeastörung der filzartigen Struktur des Stoffes zu befreien. Die so behandelte Kiesel.-gur wird gemäß der Veröffentlichung mittlels -eeigneter Bindemittel und Brennen in poröse, säurebeständige Filtersteine übergeführt.
  • 'Über die Durchführung des Reinigungsverfahrens ist in der Veröffentlichung nichts ausgeführt. Es liegt jedoch in der Natur des Verfahrens, daß die Durchführung der Reinigung - nur bei nicht vorbehandelten Infu-# sorienerden möglich ist.
  • @Veiterhin ist es bekannt, zum Aufbewahren und Transportieren von Blausäure Aktivkohle von saurer Reaktion äls Träger für Blausäure zu verwenden. Die Aktivkohle kann dabei entweder von Natur aus sauer sein oder z. B. durch Behandlung mit flüchtigen Säuren sauer gemacht werden. Die Beladung der Aktivkohle erfolgt gemäß der Patentschrift derart, daß dieselbe mit gasförmiger Blausäure in Berührung gebracht wird, wobei gewisse Mengen von Blausäure durch Adsorption festgehalten werden.
  • Demgegenüber bezweckt vorliegende Erfindung nicht die Verwendung von Adsorptionsmitteln, sondern eine. Stabilisierung von flüssiger Blausäure durch Vermischen derselben mit saugfähigen, insbesondere körnigen Stoffen, wie Kieselgur, Diatomit, Randanit u. dgl., wobei die saugfähigen Stoffe durch Behandlung z. B. mit Säuren von schädlichen Begleitstoffen befreit werden.
  • Die Behandlung solcher Stoffe bietet den Vorteil, daß man mit einer bestimmten Menge der festen Aufsaugesubstanz sehr erhebliche Mengen von Blausäure stabilisieren kann, wobei im Verwendungsfalle die Blausäure außerordentlich schnell und praktisch vollständig aus den Stoffen wieder entfernt werden kann.
  • .An Stelle der freien Säuren können auch andere Verbindungen, z. B. saure Salze oder Säurederivate, z. B. Ester, im Sinne der Erfindung Verwendung finden. M'ahrscheinlich beruht die günstige Wirkung dieser Stoff darauf, daß sie unter Einfluß der in der Blausäure meist enthaltenen Feuchtigkeit oder auch durch die Anwesenheit alkalisch wirkender Stoffe in der Infusorienerde Säure 'abzuspalten vermögen. Derartige an Stelle von freien Säuren verwendbare Stoffe sind z. B. Chloressigsäureester, Athylschwefelsäurechlorid ö. dgl. Vorteilhaft kann man dabei auch solche Stoffe benutzen, welche niclit nur die störenden Verunreinigungen in den Stoffen unschädlich -machen, sondern auch andere 'Wirkungen hiermit verbinden. So kann man Infusorienerde u. dgl. mit solchen wirksamen Mitteln behandeln, die gleichzeitig als Reizstoffe dienen können ivie die obengenannten Stoffe Chloressigsäureester, :ith,%-lschwefelsäurechlorid o. dgl. Zur Verwendung können auch solche Stoffe kommen, welche zugleich einen stabilisierenden Einfluß auf die Blausäure ausüben, wie z. B. Chlorkohiensäuremethylester.
  • Ein . weiterer Weg zur Beseitigung der schädlichen, in der Infusorienerde etwa vorhandenen Einflüsse besteht darin, daß man unter Erhitzen der Infusorienerde, etwa während eines Röstprozesses, für reichliche Anwesenheit von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen, z. B. Luft,- Sorge trägt, z. B. derart, daß man. mittels Gebläse Luft durch die erhitzte Masse bläst.
  • Gegebenenfalls kann diese Sauerstoff- oder Luftbehandlung auch mit der Anwendung von Säure oder anderen im Sinne der Be= seitigung der schädlichen Einflüsse wirkenden Stoffe kombiniert werden.
  • Die Menge der Zusätze, mit denen die angestrebte Wirkung voll erreicht wird, ist natürlich von der Art der Zusammensetzung der zur Verarbeitung gelangenden Infusorienerde usw. abhängig. Man kann indessen leicht durch Vorv ersuche die jeweils anzuwendenden Mengen, z. B. von Mineralsäuren, sauren Salzen, Säurederivaten .o. dgl., bestimmen, durch welche die schädlichen Einflüsse beseitigt und eine ausreichende stabilisierende Wirkung der Infusorienerde gewährleistet wird.

Claims (1)

  1. PATE\TTANSPRZ:CHE: i. Verfahren zur Haltbarmachung von Blausäure nach Patent 447913 durch Vermischen derselben mit saugfähigen, insbesondere körnigen Stoffen reit Ausnahme von Kohle, dadurch gekennzeichnet, daß diese Stoffe durch _ Behandlung . mit Säuren, sauren Salzen, Säurederivaten u. dgl. von schädlichen Begleitstoffen befreit werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Beseitigung der schädlichen Stoffe mit Hilfe solcher Mittel vorgenommen wird, welche noch besondere stabilisierende Wirkungen, Reizwirkungen u. dgl. "entfalten. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unschäd lichmachung der zersetzenden Stoffe in ' Gegenwart der Blausäure vorgenommen wird. .1. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, . daß Kieselgur erst nach erfolgtem Rösten von schädlichen Begleitstoffen befreit wird zwecks gleichzeitiger Beseitigung von hierbei ent standenen schädlichen Körpern. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähigen Stoffe in Gegenwart reichlicher Mengen von Sauerstoff oder sauerstoftlialtigen Gasen auf höhere Temperatur erhitzt werden, wobei sie vorteilhaft noch einer weiteren Behandlung im Sinne der Ansprüche i bis 3 unterworfen werden können.
DED47371D 1924-05-31 1925-02-22 Verfahren zur Haltbarmachung von Blausaeure Expired DE490355C (de)

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