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DE490304C - Extraktion von Blei aus komplexen Bleisulfiderzen und -aufbereitungsprodukten - Google Patents

Extraktion von Blei aus komplexen Bleisulfiderzen und -aufbereitungsprodukten

Info

Publication number
DE490304C
DE490304C DES75161D DES0075161D DE490304C DE 490304 C DE490304 C DE 490304C DE S75161 D DES75161 D DE S75161D DE S0075161 D DES0075161 D DE S0075161D DE 490304 C DE490304 C DE 490304C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lead
acid
hydrochloric acid
complex
ore
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES75161D
Other languages
English (en)
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Individual
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Individual
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Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE490304C publication Critical patent/DE490304C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • C22B13/04Obtaining lead by wet processes

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Extraktion von Blei aus komplexen Bleisulfiderzen und -aufbereitungsprodukten Bleiglanz (Bleisulfiderz) wird von Salzsäure ohne Zufuhr von Wärme mehr oder weniger vollständig angegriffen. Dagegen hat sich die Umwandlung des in komplexen Bleisulfiderzen enthaltenen Bleis in Bleichlorid durch Behandlung mit Salzsäure ohne Zufuhr von Wärme bisher noch nicht praktisch durchführen lassen, vielmehr war die Behandlung solcher Erze mit Salzsäure in technischem Maßstab auf die Verwendung von Säure bei einer dem Siedepunkt naheliegenden Temperatur beschränkt, und daraus ergaben sich große Schwierigkeiten sowohl mechanischer als chemischer Art. Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, Blei in komplexen Sulfiderzen mittels kalter Salzsäure zu chlorieren, jedoch haben diese Vorschläge noch zu keinem wirtschaftlichen Verfahren geführt.
  • Beispielsweise hat man vorgeschlagen, komplexeBlei-Zink-Sulfiderzemit einemgroßen Überschoß von Salzsäure (etwa dem Dreifachen der dem Blei äquivalenten Menge) von etwa dem spezifischen Gewicht 1,21 zu vermischen und die Masse nach etwa einwöchigem Stehen ohne vorherige Abtrennung der überschüssigen Säure zwecks Auflösung des Bleichlorids mehrere Male mit kochendem Wasser zu behandeln, wobei das Zinksulfid im Rückstand verbleibt. Jedoch hat dieser Vorschlag nicht zu einem wirtschaftlich verwertbaren Verfahren geführt, was zweifellos auf die dafür benötigte lange Zeit und die Notwendigkeit der Herstellung und Verwendung eines großen Überschusses einer Salzsäure zurückzuführen ist, die erheblich stärker ist als das im Handel erhältliche Produkt; weiter bedeutet die Zugabe von kochendem Wasser zu der noch die ganze überschüssige Salzsäure in konzentrierter Form enthaltenden Masse tatsächlich eine Behandlung mit heißer Salzsäure, und das Verfahren weist somit alle mit einer solchen Behandlung verbundenen Nachteile auf.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das eine praktisch vollständige Chlorierung des Bleis in komplexen Bleisulfiderzen oder -aufbereitungsprodukten ermöglicht, bei der die übrigen Metallsulfide - beispielsweise Zinksulfid - praktisch unangegriffen bleiben. Dies geschieht durch eine Behandlung mit Salzsäure, welche während des ganzen Chlorierungsvorganges etwa auf gewöhnlicher Temperatur verbleibt, während erst bei der Extraktion des Bleichlorids durch ein Lösungsmittel nach Abtrennung der unverbrauchten Säure von der festen Substanz eine hohe Temperatur angewandt wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß komplexe Bleisulfiderze das Bleisulfid in mehr als einer Form enthalten und daß eine oder mehrere dieser Formen dem Angriff der Salzsäure bei gewöhnlicher Temperatur weniger ' widerstehen als andere. Dies ist in solchem Ausmaße der Fall, daß eine mäßig verdünnte Säure ausreicht, um einen Teil des in dem Erz vorhandenen Bleis schon bei etwa gewöhnlicher Temperatur zu chlorieren, so daß beträchtlich weniger Blei zurückbleibt, das_dur_ch,s_tärkere Säure chloriert werden muß.-Die Erfindung beruht _?;uf dieser neuen Erkenntnis und besteht darin, daß das in den komplexen Bleisulfiderzen oder -aufbereitungsprodukten enthaltene Blei durch Behandlung mit Salzsäure bei etwa gewöhnlicher Temperatur in zwei oder mehr Stufen chloriert wird. Dabei wird in der ersten Stufe bzw. in den anfänglichen Stufen eine Säure von schwacher oder mäßiger Konzentration benutzt (vorzugsweise läßt man die Stärke der Säure von Stufe zu Stufe anwachsen), und erst in der letzten Stufe tritt eine Behandlung mit starker Säure - vorzugsweise solcher von etwa der handelsüblichen Konzentration - in einer Menge ein, die größer ist als der verbleibenden, noch nicht chlorierten Bleimenge entsprechen würde. Der technische Vorteil des Verfahrens liegt also erstens in einer Ersparnis an Säure überhaupt und zweitens in der Möglichkeit, die Menge und Konzentration der zur Vervollständigung der Chlorierung benötigten Säure herabzusetzen. Um die Chlorierung vollständig zu gestalten, darf die Konzentration der Säure nicht unter einen gewissen Mindestwert fallen. In dem obenerwähnten bekannten Verfahren zur Behandlung der Erze mit kalter Säure hat man versucht, dieser Bedingung dadurch zu entsprechen, daß man das Erz mit einem großen Überschuß besonders starker Säure behandelte. Demgegenüber wird gemäß derErfindung ein großer Teil des Bleis mittels einer schwächeren Säure entfernt und infolgedessen bleibt nicht nur erheblich weniger Gut zurück, das durch konzentrierte Säure chloriert werden muß, sondern es ist gleichzeitig für die nach der Endstufe des Verfahrens hinterbleibende überschüssige Säure eine Verwendungsmöglichkeit geschaffen; denn diese Säure, die in dem älteren Verfahren verlorenging, kann nunmehr dazu verwendet werden, den weniger widerstandsfähigen Teil des Bleis in einer späteren Beschickung zu chlorieren. In dieser Weise kann das Verfahren nach dem Gegenstromprinzip geführt werden, indem man das Erz zunächst ein oder mehrere Male mit Säure von geringer oder mäßiger Stärke, wie sie aus der Endstufe bzw. den Endstufen der Chlorierung einer schon behandeltenErzmenge anfällt, und erst zuletzt mit konzentrierter Säure im Überschuß behandelt. Diese Säure kann dann nach Beendigung der Umsetzung wieder zur Chlorierung des weniger widerstandsfähigen Bleisulfids in einer späteren Erzmenge dienen. Diese Arbeitsweise gibt die Möglichkeit, das Blei in komplexen Bleisulfiderzen oder -aufbereitungsprödukten unter Verbrauch von praktisch nur der theoretischen Säuremenge zu chlorieren ; selbstverständlich kann das Verfahren so geleitet werden, daß man die Säure im Gegenstrom zum Erz laufen läßt, beispielsweise indem man konzentrierte Säure durch eine Erzmasse hindurchsickern läßt.
  • Ist die Chlorierung zu Ende und das feste Gut von der überschießenden sauren Flüssigkeit getrennt, so wird das Bleichlorid in an sich bekannter Weise durch ein Lösungsmittel extrahiert. Ist der Bleigehalt des Erzes hoch, so kann es vorteilhaft sein, Bleichlorid schon nach einer oder einigen der anfänglichen Verfahrensstufen aus dem verbleibenden festen Rückstand zu extrahieren, d. h. das teilweise chlorierte, von der sauren Flüssigkeit getrennte Gut wird gewaschen, mit einem Bleichlorid lösenden Mittel behandelt und hierauf einer weiteren Chlorierung unterworfen.
  • In. manchen Fällen ist es vorteilhaft, das Erz vor der Behandlung mit Salzsäure auf dunkle Rotglut zu erhitzen; eine solche, Vorerhitzung bringt keine Oxydation infolge Röstens mit sich, macht aber manche Bestandteile der Erze dem Angriff durch Säuren weniger zugänglich, insbesondere gilt dies .für Zinksulfid in komplexen Zink-Blei-Erzen,auf welche das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere angewendet werden soll.
  • Enthält das Erz außer Bleiverbindungen noch andere durch Säure leicht angreifbare Stoffe, so ist es häufig von Vorteil, der teilweise verbrauchten Flüssigkeit Schwefelsäure zuzusetzen, damit diese Säure vor der Salzsäure verbraucht wird, wenn die Flüssigkeit mit dem frischen Erz zusammenkommt.
  • Man kann auch das frische Erz mit Schwefelsäure behandeln und hierauf 'zur Entfernung etwa gebildeter löslicher Sulfate in an sich bekannter Weise ablaufen lassen und auswaschen, bevor man mit salzsäurehaltigen Flüssigkeiten behandelt.
  • Gutes Durchrühren der Mischung von Erz und Flüssigkeit fördert das Verfahren wesentlich, teils indem es die Bildung eines Überzuges von Bleichlorid auf den Erzteilchen verhütet und teils indem es die Entfernung des Schwefelwasserstoffsbefördert. ZuletztgenanntemZweck kann Luft durch und über die Mischung geleitet werden, wobei jedoch die Möglichkeit des Verlustes von Salzsäure und der Verdünnung des Schwefelwasserstoffs in einem seine Wiedergewinnung verhindernden Ausmaß berücksichtigt werden muß. Zusatz von Schwefeldioxyd oder einem Oxydationsmittel, wie Chlor, Ferri= chlorid, oder verbrauchter Flüssigkeit von der Behandlung des Erzes ist eine weitere Möglichkeit zur Entfernung des Schwefelwasserstoffs. Es wurde gefunden, daß die Zugabe eines Oxydationsmittels, wie Chlor oder Ferrichlorid, zu der breiigen Mischung - insbesondere nach der Chlorierung der Hauptmenge des Bleis - bei vielen Erzen die Chlorierung der letzten Anteile des in dem Gut enthaltenen Bleis wesentlich befördert. Das erfindungsgemäße Verfahren wird allerdings ohne Zufuhr von Wärme durchgeführt, so daß man sagen kann, daß es bei gewöhnlicher Zimmertemperatur vor sich geht; selbstverständlich kann aber der Vorgang bei einer unter dem Durchschnittswert liegenden Temperatur der Umgebung unwirtschaftlich langsam verlaufen, und in diesem Fall kann Wärme zugeführt werden, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird. Beispiel ioo Teile aufbereitetes Broken Hill-Erz mit 7,o0/, Blei und 46,i0/0 Zink werden mit 25 Teilen teilweise verbrauchter Säure von einer früheren Chlorierung gemischt und 6 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur in der Drehtrommel behandelt. Die verwendete Flüssigkeit enthält noch 14,3 % freie Salzsäure. Nach 6 Stunden beträgt der Säuregehalt der Flüssigkeit noch 1,33%, und das Blei ist bis auf 3,55% in Chlorid übergeführt. Die annähernd erschöpfte saure Flüssigkeit wird nun- durch Filtration abgetrennt und der feste Rückstand mit 25 Teilen frischer 3o%iger Salzsäure weiterbehandelt. Nach 22 Stunden sind nur noch o,44 % unverändertes Blei übrig. Zinkblende und Pyrite sind dagegen so gut wie nicht angegriffen. Es wird nun nochmals filtriert und die feste Substanz mit kaltem Wasser gewaschen, bis sie praktisch säurefrei ist. Hierauf wird sie in einen Behälter gebracht, mit heißer Chlornatriumlösung ausgelaugt und schließlich mit heißem Wasser nachgewaschen. Aus der heißen Ablauge und den Waschwässern kristallisiert beim Erkalten das Bleichlorid aus. Das Filtrat enthält etwa 140/, freie Salzsäure und wird, wie obenbeschrieben, zur Vorbehandlung einer neuen Erzmenge verwendet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Chlorierung von Blei in komplexen Bleisulfiderzen oder -aufbereitungsprodukten durch Behandlung mit Salzsäure bei Zimmertemperatur, gegebenenfalls unter Zusatz eines Oxydationsmittels und anschließende Extraktion des Bleichlorids aus dem festen, nach Trennung von der Chlorierungsfiüssigkeit verbleibenden Rückstand durch ein Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Säurebehandlung mit einer Salzsäure von handelsüblicher Konzentration (vorzugsweise von etwa 3o 0% HCl) unter Anwendung des bekannten Gegenstromprinzips durchgeführt wird.
DES75161D 1925-07-21 1926-07-01 Extraktion von Blei aus komplexen Bleisulfiderzen und -aufbereitungsprodukten Expired DE490304C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
GB490304X 1925-07-21

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DE490304C true DE490304C (de) 1930-01-31

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DES75161D Expired DE490304C (de) 1925-07-21 1926-07-01 Extraktion von Blei aus komplexen Bleisulfiderzen und -aufbereitungsprodukten

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DE (1) DE490304C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3312247A1 (de) * 1982-04-05 1983-10-20 SAMIM Società Azionaria Minero-Metallurgica S.p.A., Roma Verfahren zur wiedergewinnung von metallen von hohem handelswert, welche in schlamm enthalten sind

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3312247A1 (de) * 1982-04-05 1983-10-20 SAMIM Società Azionaria Minero-Metallurgica S.p.A., Roma Verfahren zur wiedergewinnung von metallen von hohem handelswert, welche in schlamm enthalten sind

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