DE489382C - Verfahren zur Herstellung einer auch beim Sterilisieren klar bleibenden Blutersatzloesung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer auch beim Sterilisieren klar bleibenden BlutersatzloesungInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung einer auch beim Sterilisieren klar bleibenden Blutersatzlösung Salzlösungen (Ringerlösung, Tyrodelösung usw.), die im Laboratorium gebraucht werden, um isolierte Organe (Herz, Muskel, Darm, Niere usw.), funktionstüchtig zu erhalten, sind auch für die Therapie sehr wichtig. Bei Blutverlusten kann der Arzt mit bestem Erfolg eine solche Lösung injizieren. Bei endogenen oder exogenen Vergiftungen wird eine Durchspülung des Organismus vorgenommen. Wunden werden mit physiologischen Lösungen gewaschen, oder der freigelegte Darm wird bei einer Bauchoperation in Tücher eingewickelt, die mit der Lösung getränkt sind.
- Im Deutschen Arzneibuch 1926, Seite 798, findet sich folgende Vorschrift für die Herstellung der physiologischen Lösung nach R i n g e r - o,6 Teile Natriumchlorid, o,o4 Teile Calciuinehloridlösung, o,oi Teil Kaliumehlorid und o,oi Teil Natriumbicarbonat sind nacheinander in ioo Teilen Wasser zu lösen. Ist die Lösung für Warmblüter bestimmt, so sind anstatt o,6 Teile Natriumchlorid oß Teile zu nehmen. Ein Zusatz von o,o5 Teilen Traubenzucker ist zweckmäßig; diese Lösung ist jedoch nur kurze Zeit haltbar. Das Deutsche Arzneibuch i:9z6 schreibt eine Sterilisierung dieser Lösung nicht vor, während für die offizinelle Solutio Natrii chlorati physiologica (a. a. 0. Seite 651) eine Sterilisation im Dampftopf vorgeschrieben ist. Diese Solutio Natrii chlorati physiologica hat folgende Zusammensetzung: Natriumchlorid 9 Teile, Wasser ggi Teile. Wie wichtig nun aber die Sterilisation ist, geht aus den Ausführungen von P a u 1 T r e n d e 1 e n b u r g, Grundlagen der allgemeinen und speziellen Arzneiverordnung, 1926, Seite 163, hervor. Es heißt dort: Wirksamer ist die »Ringerlösung« (auch bei Feuchthaltung frei liegender Dannschlingen), der Nachteil ist die Unmöglichkeit, die fertige Lösung durch Kochen zu sterilisieren, es würde Caleiumcarbonat ausfallen.
- Üherraschenderweise hat es sich nun jedoch herausgestellt, daß man allen eingangs entsprechenden Zwecken genügende Lösungen dadurch herstellen kann, daß man im Gegensatz zu den bis jetzt allgemein üblichen Methoden die gewünschte Wasserstoffionenkonzentration nicht mit Bicarbonat oder Phosphat herstellt, sondern durch die Hydroxyde des Calciums und der anderen Erdalkalien sowie des Magnesiums. Dadurch erhält man Lösungen, die durch Kochen ohne jede Trübung sterilisierbar sind und die ein mehrmaliges Sterilisieren ohne jede Änderung vertragen. Hierdurch hat man es in der Hand, sich auf bequeme Art eine billige, durch Kochen sterilisierbare und haltbare, die Blutalkaleszenz aufweisende Salzlösung jederzeit herzustellen.
- 8,o g Natriumchlorid, o,2 g Kaliumehlorid, o,2g Calciumehlorid (trocken), o,ig Magnesiumchlorid, i,o g Glukose werden gemischt und mit io,o ccm einer Caleiumhydroxydlösung, die in jedem Kubikzentimeter o,ooi: g Calciumhydroxyd enthält, gut vermischt und das Gemisch im V?.kuum zur Trockene eingedampft. Der Eindampfrückstand wird gepulvert.
- Hierbei muß die Kohlensäure der Luft ständig ferngehalten werden.
- Löst man dieses Salzgemisch in einem Liter Wasser, so erhält man eine Lösung mit einer Wasserstoffionenkonzentration PH=7,3. Bringt man einen ausgeschnittenen Darm eines Kaninchens in die auf 380 C erwärmte Lösung, so arbeitet das Organ viele Stunden lang.
- In gleicher Weise lassen sich auch die Hydroxyde der anderen Erdalkalien und des Magnesiums anwenden.
Claims (1)
- PATENTANSFRUCH: Verfahren zur Herstellung einer auch beim Sterilisieren klar bleibenden Blutersatzlösung mittels eines Salzgemisches oder dessen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß in den bekannten zur Überführung in die Blutbahn bestimmten Salzgemischen oder deren Lösungen die bisher zur Verwendung gelangenden basischen Bestandteile, insbesondere Phosphate und Carbonate, zwecks Erzielung der gewünschten Wasserstoffionenkonzentration durch Erdalkalihydroxyd oder Magnesiumhydroxyd ersetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI30935D DE489382C (de) | 1927-04-14 | 1927-04-14 | Verfahren zur Herstellung einer auch beim Sterilisieren klar bleibenden Blutersatzloesung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEI30935D DE489382C (de) | 1927-04-14 | 1927-04-14 | Verfahren zur Herstellung einer auch beim Sterilisieren klar bleibenden Blutersatzloesung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE489382C true DE489382C (de) | 1930-01-16 |
Family
ID=7187751
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI30935D Expired DE489382C (de) | 1927-04-14 | 1927-04-14 | Verfahren zur Herstellung einer auch beim Sterilisieren klar bleibenden Blutersatzloesung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE489382C (de) |
-
1927
- 1927-04-14 DE DEI30935D patent/DE489382C/de not_active Expired
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