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Jacquardeinrichtung Es sind bereits Jacquardeinrichtungen zur Herstellung
von Karten oder unmittelbar zum Steuern der Kettenfäden bekannt geworden, bei denen
die Mittel zum Bewegen der Platinen, z. B. Stoßnadeln, Hilfsnadeln usw., durch die
Einwirkung einer Schablone, beispielsweise einer elektrischen oder mechanischen
Musterpatrone, für jede Platine gesondert mittels Pappkarten, Verdolkarten o. dgl.
gesteuert werden, welche die verschiedenen Bindungsarten bestimmen. Bei allen bisher
bekannt gewordenen Einrichtungen dieser Art hat man jedoch die Aufgabe nicht zu
lösen vermocht, die verschiedenen Bindungsarten, von denen bisher auch nur stets
zwei gleichzeitig verwendet werden konnten, in ein beliebiges Zahlenverhältnis zueinander
zu bringen. Das liegt daran, daß z. B. die Transporteinrichtungen für die Bindungskarten
zwangläufig miteinander verbunden waren, so daß die Länge der Rapporte gleich oder
ein ganzzahliges Vielfaches sein mußte.
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Die Erfindung gibt demgegenüber die Möglichkeit, unter Zuhilfenahme
von iVIusterpatronen Karten zu schlagen oder auch zu weben, wobei beliebige Bindungsarten
verwendet werden rönnen, die zudem in ihrer Anzahl nicht, wie bisher, auf nur zwei
begrenzt sind. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Auslö.serteile
für die einzelnen Bindungsarten mechanisch derart voneinander getrennt sind, daß
die Bindungszahlen der verschiedenen Bindungsarten in einem beliebigen Verhältnis
zueinander stehen.
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Die Erfindung kann in mannigfacher Form ausgeführt werden.- Einige
schematische Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen veranschaulicht.
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Die Abb. i zeigt eine Einrichtung zum Kartenschlagen und zum Weben,
bei der die Zuordnung jedes Lochstempels oder Kettenfadens zu der gewünschten Bindungsart
durch eine an sich bekannte, stellenweise stromleitende Musterpatrone i erfolgt.
In der bei Jacquardmaschinen üblichen Weise hängt jede Schnur 2, welche den Lochstempel
oder Kettenfaden steuert. an je einer Platine 3, die zusammen auf dem Platinenboden
4. stehen und von denen nur eine dargestellt ist. Die Platinen 3 werden durch Auslöser
(hier das Prisma 5 mit darübergelegter Karte 6) gesteuert. Die Karte besteht beispielsweise
aus vierzehn Einzelkarten entsprechend einem vierzehn Schuß umfassenden Rapport
in der Kettenrichtung. Die Karten sind entsprechend der jeweilig verlangten Bindungsart,
die in diesem Falle als Grundbindung verwendet
werde, gelocht.
Diese Bindung sei in bekannter Weise auf der Musterpatrone i durch nicht stromleitende
Flächen dargestellt.
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Auf der Musterpatrone i steht in deren Längsrichtung für jeden Lochstempel
oder Kettenfaden ein nadelartiger Fühlstift 7, der bei Berührung mit stromleitenden
Flächen der Musterpatrone, welche die Figur darstellen, den Stromkreis eines Elektromagneten
8 schließt. Es ist auch mögliich, mehrere Magnete von nur einem Fühlstift aus zu
steuern. In diesem Falle tritt zwischen Fühlstift und Magnete eine Schaltvorrichtung
9, welsche die Magnete schrittweise mit dem Fühlstift verbindet, der entsprechend
in der Achsrichtung von Bindungspunkt zu Bindungspunkt verschoben wird.
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Solange im Schuß nur Grundbindung vorhanden ist, sind die Elektromagnete
8 stromlos. Das Kartenschlagen oder Weben erfolgt mit Hilfe der Karte 6 auf Prisma
5 in der durch die Karte vorgeschriebenen Bindungsart. Befindet sich in der Karte
6 ein Loch, so bleibt die Platine 3 in der in Abb. i ausgezogenen Stellung und wird
durch das Messer i o ausgehoben. Hat die Karte jedoch kein Loch, so wird sie von
der Nadel i i in die gestrichelt gezeichnete Lage 13 gedrückt und bleibt beim Anheben
des Messerkastens liegen.
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Im selben Zeitmaß wie der Auslöser 5, 6 arbeitet ein zweiter Auslöser
15, 16, der im Ausführungsbeispiel durch ein Kartenprisma mit aufgelegter Karte
dargestellt ist. Diese ist entsprechend der Figurenbindung gelocht. Ihre Kartenzahl
sei gleich der Schußzahl, die zu einem Rapport der Figurenbindung gehört. Im Ausführungsbeispiel
ist die Kartenzahl elf. Die Grundbindung steht also zur Figurenbindung im Zahlenverhältnis
14:11, an dessen Stelle nach der Erfindung jedes andere beliebee Verhältnis treten
kann. Die Karte 16 bewegt Nadeln 21 hin und her, die so lange die Platinen nicht
oder nur leicht blerühren, als diese beim Herstellen von Grundbindung nur bis zur
Stellung 13 bewegt werden. Wird bei allen Platinen nur Grundbindung hergestellt,
so kann während dieser Zeit die Schaltung des Prismas 15 und der Karte 16 unterbrochen
werden.
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Sobald einer der Fühlstiie 7 einen stromleitenden Punkt oder mehrere
solcher Punkte der Musterpatrone i berührt, werden die entsprechenden Elektromagnete
8 erregt; diese ziehen bei jedem Kartenschlag oder bei jedem Schuß ihre Anker 18
an. Hierdurch werden Sperrstücke 28 zwischen die Nadeln i i und die Karte 6 geschoben,
so daß diejenigen Platinen, die Figurenbindung herstellen sollen, in die gestrichelte
Stellung 23 gedrückt werden. Falls jetzt die Figurenbindung bestimmt, daß Platinen
ausgehoben werden sollen, befindet sich an den entsprechenden Stellen der Karte
16 kein Loch. Hierdurch wird die Nadel 21 vorgeschoben, so daß sie die Platine 3
aus der Stellung 23 in die Stellung 33 biegt. Jetzt kann ihr Haken vom Messer i
o erfaßt werden. An den .gelochten Stellen der Karte 16 bleibt die Platine beim
Anheben des Messers io in der Stellung 23 liegen.
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Wie das Ausführungsbeispiel zeigt, stellen die Platinen. die zweite
Bindungsart unter Änderung ihrer Form durch Verbiegung her. Man kann eine entsprechende
Formänderun auch dadurch erzielen, da:( der obere Platinenteil gelen'lrig mixt dem
unteren verbunden wird, wobei beide durch eine Feder und einen Anschlag in einer
bestimmten Stellung zueinander gehalten werden. Beim Ansprechen der Nadel 21 wird
dann der obere Teil der Platine entgegen dem Druck der Platinenfeder um das Gelenk
gegen den unteren Teil gedreht, so daß sich der Platinenhaken über das Messer io
legen kann.
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An Stelle von Platinen., die ihre Form verändern, kann man auch starre
Platinen verwenden, die dann erfindungsgemäß beim Herstellen der zweiten Bindungsart
ihre Lage ändern. Hierfür gibt die Abb. 2 ein Ausführungsbeispiel. Die entsprechenden
Teüle sind mit den gleichen. Bezugszeichen wie in der Abb. i versehen. Die an der
starren Platine 3 befestigte Harnischschnur 2 läuft über einen Glasstab oder über
eine Rolle 12. Beim Arbeiten der Nadel i i werden, genau wie bei der Abb. i, die
Stellungen 13 und 23 eingenommen. Tritt in letzter Stellung die Nadel 21 in Tätigkeit,
so wirkt die Platine wie ein Differentialhebel; sie dreht sich um den Berührungspunkt
mit der Nadel i i in die Lage 33; ihr unteres Ende kann dabei in einer Aussparung
14 im Platinenboden 4 ausweichen. Zweckmäßig wird in de Nadel 21 eine Federung 31
:eingebaut, die so kräftig ist, da.ß sie die Nadel, wie beschrieben;, über das Messer
io drücken kann, die jedoch beim senkrechten Hochgehen der vom Messer erfaßten Platine
nachgeben kann, damit sich die Platine nicht zwischen den beiden Nadeln i i und
21 klemmt. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, das Messer io ganz oder
nahezu in Richtung der Platinerstellung 33 zu. bewegen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Erfindung zeigt die Abh.
3. Hier werden. die Platingiro. nicht ummittelbar von Kartenprismen, sondern durch
an sich bekannte Vorrichtungen nach Art einer Verdoleinxichtuug gesteuert. Die nichtleitenden
Flächen der in der Abb. 3 nicht mitdargestellten Musterpatrone sollen auch hier
der Grundbindung
entsprechen. Die Verdohnaschine 22 stelle diese
her, wähnend die Figurenbindung von der Verdohnaschine 32 erzeugt wird. Auch hierbei
können die Bindungszahlen der beiden Bindungsarten in einem beliebigen Verhältnis
zueinander stehen. Spricht durch Berührung eines Fübl'stiftes mit einem stromleitenden
Punkt der Musterpatrone einer der Magnete, 8 an, die die gleiche Aufgabe wie in
des Abb. i erfüllen, was z. B. beim Magneten 84 der Fall ist, so wird die von ihm
über eine Hilfsnadel 41 bewegte Nadel 42 so weit gehoben, daß sie über die Stellung
43 (Abt. q.), die den nicht gelochten Stellen der Verdolkarte 52 entspricht, in
die Stellung ,1q. gelangt. In dieser Stellung steht ihre Spitze einem Einlagestück
28 gegenüber, das in das Winkeleisen 24 eingefügt ist. Wird das Winkeleisen 2.4
im Sinne des Pfeiles 25 nach links verschoben, so wird die entsprechende Platine
in die Stellung 23 gedrückt. Für diese Platine wird dann die Figurenbindung durch
die Verdoleinrichtung 32, genau wie beim Ausführungsbeispiel i für das Prisma 15
und Karte 16 beschrieben, mit Hilfe der Verdolkarte 62 hergestellt.
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Es ist selbstverständlich möglich, in einer Einrichtung gemäß der
Erfindung eine Verdohnaschine und ein Kartenprisma oder auch andere, gleichwertige
Einrichtungen gleichzeitig zu verwenden. So kann man beispielsweise die Verdoleinrichtung
32 (Ab'b. 3) durch ein Kartenprisma ersetzen.
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Bei den bisher beschriebenen Einrichtungen wird jeder Kettenfaden
oder Lochstempel von zwei Steuernadeln o. dgl. gesteuert, von denen jede unter der
Einwirkung eines Auslösers steht, und von dealen je nach der gewünschten Bindungsart
entweder die eine für sich oder unter Zwischenschaltung einer Steuervorrichtung
beide gleichzeitig den Kettenfaden oder den Lochstempel beeinflussen. Nach der Erfindung
kann. aber von den beiden Steuernadeln auch jeweils eine unter Zwischenschaltung
eines Steuerteiles bei der jeweils nicht wirksamen Nadel auf den Kettenfaden oder
den. Lochstempel wirken. Dabei kann die Anordnung erfindungsgemäß so getroffen sein,
daß jede der beiden Steuernadeln auf einen. besondern Platinenhaken entweder einer
Doppelplatine oder einer getrennten Platine arbeitet, von denen immer einer seinem
Messer entzogen ist.
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Hierfür gibt die Abb. 5 ein Ausführungsbeispiel. Grundsätzlich entspricht
die Anordnung dem Ausführungsbeispiel nach der Abb. 1. Die ,gleichen Teile tragen
die gleichen Bezugszeichen wie dort. An Stelle einfacher Platinen sind jedoch Doppelplatinen
53, 63 verwendet, die mit Messern 2o und 30 zusammenarbeiten. Vom Magneten 8 wird
beim Anziehen seines Ankers 18 das Sperrstück 28 vor die Karte 6 geschoben, so daß
diese Karte nicht mehr die Grundbindung auf die Nadel i i übertragen kann und die
Platine 5 ; mittels dieser Nadel dem Messer 2o ständig fernhält. Gleichzeitig ist
das Sperrstück 38 vor der Karte 16 weggezogen, so daß diese Karte entsprechend ihrer
Lochung die Platine 63 über die Nadel 21 in der Figurenbindung beeinflußt. Läßt
der Magnet 8 seinen Anker 18 los, so senkt sich das Sperrstück 38, wodurch die Platine
63 ständig dem zugehörigen Messer 3o entzogen wird. Gleichzeitig kann die Karte
6 durch Heben des Sperrstilckes 28 die Platine 53 für die Grundbindung verwenden.
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Die Sperrstücke 28 und 38 brauchen nicht mechanisch wie im Ausführungsbeispiel
durch einen Hebel q.8 gekuppelt zu sein. Man kann viehhehr jedes Sperrstück durch
einen besonderen Magneten bewegen, der jeweils so angeordnet ist, daß immer nur
eins der Sperrstücke in die Sperrlage gerückt wird.
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An Stelle der Doppelplatine 53, 63 kann man selbstverständlich auch
zwei völlig getrennte Platinen verwenden, die Meide mit der Harnischschnur 2 verbunden
sind.
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Es ist nicht notwendig, die verschiedenen Auslöser auf beiden Seiten
des Platinenkastens anzuordnen, man kann, sie vielmehr auch auf nur einer Seite
anbringen, wofür die Abb. 6 ein Beispiel ,gibt. Die beiden Auslöser 5, 6 und 15,
16 sind wiederum mechaniscli derart voneinander ,getrennt, daß .die Bindungszahlen
der verschiedenen Bindungsarten in einem beliebigen Verhältnis zueinander stehen.
Jeder Auslöser arbeitet auf seine zugehörige Nadel i i oder 21, auf die die Platine
je nach der gewünschten Bindungsart mit einer vom Elektromagneten 8 gesteuerten
Hilfsnadel 51 umgeschaltet wird. Selbstverständlich kann die Hilfsnadel 51 so weit
verlängert sein, daß sie an die Stelle der Nadeln i i und 21 tritt, von denen ja
immer nur eine gebraucht wird. Endlich Mt sich an Stelle der beiden dargestellten
Prismen 5 und 15 ein gemeinsames Prisma verwenden, auf dem beide Karten 6 und 16
übereinandergelegt sind. Diese Karten müssen dann aber die doppelte Höhe haben,
da jede von ihnen für jede Nadel zwei Bindungspunkte aufweisen muß. Wesentlich für
die Erfindung ist dabei, da.ß keine Kombinationskarten. o. dgl. benutzt werden;
denn mit solchen Einrichtungen sind in jedem beliebigen Verhältnis zueinander stehende
Bindungszahlen nicht zu erreichen.
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Wie die Ausführungsbeispiele zeigen, besteht ein wesentliches Kennzeichen
der Erfindung in einer solchen Formgebung der Platinen oder ihrer Antriehsxnittel;
wie z. B.
Nadeln, Roste,, Sperrstücke o. dgl:, daß, die Größe des
Hubes zwecks Auswahl jeweils nur einer einzigen Bindungsart durch eine relative
Verschiebung dieser Mittel zueinander oder zur Platine auf verschiedene Werte eingestellt
werden kann. Die in den Ausführungsbeispielen dargestellten Anordnungen können in
mannigfacher Weisse abgeändert werden. So kann z. B. eine gleiche Wirkung wie mit
den Sperrstücken 28 in der Abb. 4 durch ein gekröpftes Ende der Nadel 42 erreicht
werden. Auch kann der Hub der Platine durch eine ähnliche Ausbildung der Platine
selbst, z. B, durch einen an ihr angebrachten Vorsprung, auf verschiedene Werte
eingestellt werden, je nachdem an welcher Stelle der Platine die Nadel angreift.
In. diesem Fall wird beispielsweise durch Heben und Senken oder durch seitliches
Verschieben der Nadel in bezug auf die Platine der gewünschte Hub ausgewählt. Unter
den Begriff »Auswahl jeweils nur einer einzigen Bindungsart« fällt auch beispielsweise
die Anordnung nach der Abb. 5, wo durch eines der beiden Sperrstücke 28, 38 stets
einer der beiden Platinenhaken am Ausheben verhindert wird, so daß nur der andere
m einer einzigen Bindungsart arbeiten kann.
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Ein wesentlxeher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß man mit mehr
als zwei verschiedenen und dazu voneinander unabbängig,en Bindungsarten gleichzeitig
in einem Schuß arbeiten kann. Hierzu wird nach der Erfindung mit Vorteil. die Schablone
als kombinierte mechanisch-elektrische Patrone ausgebildet. Die an, sich bekannten
mechanischen Patronen erhalten, dann zusätzliche teils leitende, teils nichtleitende
Flächen, die sich sowohl im Grund wie auch in 'der Figur befinden. können und die
erfindungsgemäß in den verschieden hohen Profilen der Musterpatrone in je einem
besonderen Stromkreis liegen können.
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Die Abb.7 gibt ein Ausführungsbeispiel für die Verwendung einer solchen
mechanischelektrischen Patrone zur Erzielung von vier verschiedenen, voneinander
unabhängigen Bindungsarten in einem einzigen SChuß. Der rechte Teil der Platinenstauerung
entspricht im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel nach der Abb. 6. In der aus dem
Beispmel i ersicht4chen Art ist auf der linken Seite eine zweite Steuerung angefügt,
die ebenfalls entsprechend dem Ausführungsb ispiel 6 als Steuerung mit zwei Auslösern
26 und 36 ausgebildet ist. Die Einrichtung wird von derrnedhanisch-elektrraschen
Musterpatrone ioo beherrscht, die Flächen ioi für den Grund und Erhebungen 102 für
die Figur- trägt. Innerhalb der Grundflächen befinden sich stromleitendeFld:chen
io3,während ebensolche Fliächen 1o4 in. den Figurerhebungen angebracht sind.
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Die Einrichtung wirkt so: Solange der Fühlstift 7 nur Grundflächen
abtastet, arbeiten die Auslöserkarten 6 und i 6, und zwar der Auslöser 6, wenn.
der Fühlstift auf eine nichtleitende Stelle des Grundes trifft, und der Auslöser
16, wenn er eine der leitenden Flächen io3 berührt. Dann fließt ein Stromkreis von
der Batterie i i o äber den Fühl-Stift 7, die Flächen i o3, den Schleifring 113
durch
den Magneten 8 zur Batterie zurück. Der Anker wird angezogen, und die Hilfsnadel
5 i schaltet die Platinennadel i i auf die Karte 16. Für jeden Kettenfaden kann
daher im Grund mit zwei verschiedenen, voneinander unabhängigen Bindungsarten gearbeitet
werden. Bestimmt die Musterpatrone durch Anheben des Fühlstiftes 7 mit einer Erhebung
io2, daßs Figur gearbeitet wird, so wird durch Einliegen des Sperrstückes 28 die
Nade12i genau wie im Ausführungsbeispiel i befähigt, die Platine: 3 zu beeinflussen.
Ist das Figurenstück io2 nichtleitend, so arbeitet der Auslöser 26 über die Hilfsnadel
61 in deren gestrichelter Stellung, da der Magnet 48 keinen Strom erhält. Trifft
dagegen der Fühlstift 7 auf eine Fläche 104, so fließt ein Strom über den Schleifring
114 und den Magneten 48. Jetzt wird die Auslöserkarte 36 über die ausgezogen gezeichnete
Nadel 61 wirksam. Es stehen also für jeden Schuß auch in der Figur zwei verschiedene,
voneinander unabhängige Bindungsarten zur Verfügung. Man kann auch eine oder beide
der Auslö serseiten oder ,einzelne Aus-1ö,ser durch an sich bekannte Kombinationskarten
ersetzen, wenn nur Wert auf die Unabhängigkeit von drei oder zwei Bindungsarten
gelegt wird. Auch lassen sich noch mehr als vier Bindungsarten in einem Schuß erzielen,
wenn man entweder mehrere Patronen verwendet oder in an sich bekannter Weise dem
mechanischen Teil der Patrone mehr als zwei verschiedene Höhenlagen. gibt.
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Ein ganz besonderer Vorzug der jacquardeinrichtung nach der Erfindung
ist der, daß man mit ihr leicht von einer Bindungsart auf eine beliebige andere
üher#-,eher kann, indem einfach die Lochkarten durch andere ersetzt werden.