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Spielzeuglokomotive aus Blech Der auf dem Triebwerk sitzende Aufbau
billiger Blechlokomotiven bestand bisher aus vier einzeln herzustellenden und durch
Zapfung zusammenzufügenden Teilen, nämlich der Grundplatte, dem Führerstand, dem
Kessel und dem Kesseldeckel. Die Stirnwand des Führerstandes wird dort stumpf an
die Kesselhinterkante angestoßen und mit über diese zurückspringenden Zapflappen
angezapft. Die auf die Grundplatte aufgezapften Seitenwände des Führerstandes halten
dessen Stirnwandlappen zusammen, welche ihrerseits mittels der Zapflappen des Kesselsdiesen
in seiner gebogenen Form - halten. Diese Bauart ist insofern kostspielig, als zum
Ausstanzen des Kesselzuschnittes und: des Führerstandsaufbaues je ein Stanzhub erforderlich
ist und das Anzapfen des Kessels an die Führerstandsstirnwand von einer Arbeiterin
ausgeführt-werden muß.
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Um den zweiten Stanzhub zu sparen, ist man dann dazu übergegangen.
den Kesselzuschnitt und den Führerstandsaufbau einst"ukkig derart auszustanzen,
da.ß die Kesselwand mit denn Führerstand durch einen hinten an den Kesselwandscheitel
sich anschließenden Steg verbunden ist, der durch entsprechende Knickung das stumpfe
Anstoßen der Kesselwand an die Führerstandsstirnwand ermöglicht. Bei einer von diesen
Ausführungen hat man ferner schon vorgeschlagen, die Kesseltür und den mit Zapflappen
in Kesselwandschlitze eingreifenden Schlot gleichfalls mittels eines Scheitelsteges
einstüdkig auszuführen, wobei die Kesseltür mit einer Fußleiste unter eine Zunge
einer den Kessel und den Führerstand tragenden Rahmenplatte faßt und sich auf einspringende-
Rahmenplattenecken aufsetzt, so daß mit dem Einführen der Leiste unter die Zunge
die Zapflappen des Schlotes ihre Zapfschlitze von selbst finden. Bei einer anderen
jener Ausführungen ist der Kesseldeckel wie sonst mittels Zapflappen an die Kesselstirnkante
gedrückt, während die Kesselwand nach unten in eine Scheingrundplatte mit Randzargen
ausläuft, wobei diese um Randzargen einer verkürzten, als Bodenfläche des Führerstandes
dienenden Grundplatte herumgefalzt sind. In beiden Füllen bildet der Deckel bzw.
dieser samt dem Schlot ein besonderes Stanzstück.
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Auch bei der Erfindung handelt es sich um eine Spielzeuglokomotive
aus Blech, deren nach unten in eine Scheingrundplatte mit Randzargen auslaufende
Kesselwand mit dem Führerstand durch einen hinten an den Kesselwandscheitel sich
anschließenden Steg verbunden ist, so da.ß durch entsprechende Knikkung des Steges
das stumpfe Anstoßen der Kesselwand an die Führerstandsstirnwand ermöglicht ist.
Die Kesseltür und der mit der Kesselwand zu verzapfende Schlot bilden ebenfalls
mittels eines Scheitelsteges nur ein einziges Stück. .
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Die Erfindung bezweckt eine derartige Ausbildung der einzelnen Teile,
daß sich bei Stanzen und Schneiden praktisch überhaupt
kein Blechabfall
mehr ergibt und daß. die Zusammensetzarbeit noch mehr als bisher erleichtert und
beschleunigt wird, um so die Kosten der Lokomotive noch weiter herabzudrücken. Dies
wird dadurch erreicht. daß gemäß der Erfindung die mit dem Schlot nur ein Stück
bildende Kesseltür einerseits um eine Biegekante schwenkbar an der einen Scheinbodenrandzarge
des Kessels sitzt, anderseits mittels Zapfen und. Schlitz an die Stirnkante des
Kessels gepreßt wird. Der obere Teil des Deckels hat einen Falzrand, der die Kesselstirnwandkante
umgreift und so die Kesselwand zusammenhält, während der untere Teil glatt verlaufen
kann. Besser ist es jedoch, eine Kesseltür mit als stirnseitiger Abschluß für die
Scheivgrundplatte des Kessels dienendem Vorsprung zu verwenden, der durch eine Scheinbodenabschlußffäche,
eine stirnseitige Randzarge und durch zwei. seitliche, um Kanten gebogene und durch
nach unten geklappte Blechlappen festgehaltene Randzargenflä.chen gebildet wird,
wovon eine, um die Klappkante schwenkbar, an die eine seitliche Randzarge der Scheingrundplatte
sich anschließt. Der Deckel mit dem einstufigen Vorsprung, der -eine Verlängerung
der Scheingrundplatte des Kessels darstellt, hat gegenüber dem nach unten glatt
verlaufenden Deckel den Vorzug, daß er der Lokomotive ein natürlicheres Aussehen
verleiht.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Abb. i zeigt an dem Blechschnitt für den Führerstand, die Kesselwand
und den Kesseldeckel mit dem Schlot bzw. für die Führer' standsbodenwand ein Höchstmaß
von Materialausnutzung des vollen Werkstückzuschnitts, Abb.2 einen Längsschnitt
des aus diesem Zuschnitt gebogenen Führerstandsaufbaues und Kessels mit rechtwinklig
aufgeklappter Kesseltür. Abb. 3 läßt eine zu Abb. 2 gehörige Draufsicht erkennen,
jedoch finit etwas zugeklapptem, nach A-B der Abb.2 geschnittenem Deckel. Abb. ¢
zeigt eine Seitenansicht des Führerstandes und Kessels, dessen mittlerer Teil aus
Platzersparnis fortgelassen ist, mit geschlossener Kesseltür, Abb.5 die zugehörige
Vorderansicht und Abb. 6 einen Schnitt nach C-D der Abb. q. von hinten gesehen.
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In der Abb. i bezeichnet a das Gesamtblech, b den Zuschnitt der Kesseltür
mit oberem Falzrand c, dem Verbindungssteg d, dem Schlot i mit Zapflappen g und
den unteren Entwicklungsflächen für einen Deckelvorsprung mit um waagerschteKanroen
h und um senkrechte Kanteni, k zu biegenden Flächen tn bis p und mit nach unten
zu biegenden Festhaltelappen g, g'. Die Flächep des Zusc'hni'tts b kann der Erfindung
gemäß um die Biegekante Y des Blechschnitts s geklappt werden, dessen mittlerer
Teils' zur Herstellung des Lokomotivkessels dient und dessen längsverlaufende Randflächen
um die waagerechten Kanten t gebogen werden können, um beiderseits je eine Kesselistützfüächeu,
eine Kesselscheinbodenläche P und eine Randzarge w zu bilden. Das Kesselblech s'
steht mittels des Scheitelsteges x mit dem Werkstückschnitt y des Daches z und der
um waagerechte Kanten i zu biegenden Seitenwände 2 sowie der um senkrechte Kanten
3, 4 zu biegenden beiderseitigen Stirnflä.ch.en 5 und hinteren Abschlußlachen 6
in Verbindung. Die beim Ausstanzen der einstückigen Teile b, s, y verbleibende rechte
untere Ecke des gesamten Werkstückbleches a genügt gerade noch, um den FührerstandsbOden
7 ausuzstanzen, dessen Traglappen $, 9 in die Längsschlitze i o, i i der Führerstandsseitenwände
2 bzw. der Randzargen w beim Zusammenbau zu stecken sind. Aus dem vollen Werkstückblech
a werdlen also lediglich die beiden Stanzstücke b, s, y und 7 ausgeschnitten, wobei
der zwischen benachbarten Schnittkanten vorhandene Raum größtenteils nur so groß,
ist, um gerade noch scharfe Schnittkanten zu erhalten.
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Das Stanzstü.ck b, s, y wird zunächst in die in Abb. 2 bzw. 3 und
dann in die in Abb. 4 dargestellte Form bzw. Lage gebracht. Zu diesem Zweck werden
die Führerstandsseitenwände 2 um die waagerechten Kanten i (Abb. i) nach unten und
die vorderen Stirnflächen 5 sowie die hinteren. Abschlußstreifen 6 nach innen, gebogen.
Zugleich wird das Kesselblechs' zylindrisch geformt, und durch Biegen um die waagerechten
Kanten t werden die senkrechten Kes.selstützwände u, die waagerechten Scheinbodenflächen
v' und die senkrechten Randzargen w hergestellt. Beim Anstoßen des Kess--ls s' an
die Fühnerstandsstirnwandstreifen 5 wird der Verbindungssteg x hochgebogen. Er bildet
so die Zwischenwand für die vorderen, in den Abb.5 und 6 sichtbaren Fenster 12 des
Führerstandes, während aus den Abb. 2 und 4 nur die seitlichen Führerstandsfenster
13 .zu sehen sind. Abb.2 läßt außerdem den um die Biegekante r klappbaren, rechtwinklig
geöffneten Kesseldeckel b finit dem nach innen umgebogenen Falzrand c und dem zylindrisch
zusammengebogenen. Schlot i erkennen. Der untere Teil des Deckels ist hier bereits
nach Art eines einstufigen Vorbaues abgewinkelt; nur die eine seitliche Randzarge
p und die Stirnrandzargen liegen noch nicht rechtwinklig zueinander, und auch der
Festhaltelappen g' ist noch nicht abwärts gebogen, während der andere Festhaltelappen
g bereits
über die andere, einwärts geklappte seitliche Randzarge
o greift. Erst wenn der Deckel geschlossen wird (Abb.3), kommt die stirnseitige
Randzarge n rechtwinklig zur seitlichen Randzargep zu liegen. Kurz bevor die um
die Biegekanter sich schwenkende Tür geschlossen ist, schiebt sich ihr Schlitz 1z
`über den Blechzapfen 13 des Kesselblech s' (Abb. 3) und ihr Falzrand c über
die Stirnkante des Kessels (Abb.4). Nun sind nur noch der Zapflappeng' (Abb.2) nach
unten und der Zapflappen 13 nach der Seite umzubiegen (Abb. 4 und 5), ferner die
Zapflappen d des Schlotes f (Abb. z) durch Daumendruck auf diesen
in den Scheitelschlitz 14 des Kessels s einzuführen und. ebenfalls umzubiegen sowie
die Traglappen 8, 9 des Führerstandsbodenbleches 7 (Abb. i) in die Tragschlitze
i o, i i (Abb. z) der Führerstandsseitenwände 2 bzw. der seitlichen Randzargen w
des Blechschnitts s einzuführen und gleichfalls nach unten umzubiegen (Abb.4 und
6). Der so entstehende Gesamtaufbau der Lokomotive wird dann noch auf das nicht
dargestellte Triebwerk gesetzt, und erst dann ist die Lokomotive vollkommen fertighergestellt.