DE47853C - Doppelte Seil-Litzen-Spinnmaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 73: Seilerei.

JUL. MERTENS in KÖLN a. Rhein. Doppelte Seil-Litzen-Spinnmaschine.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. December 1888 ab.

Zur Herstellung von Drahtseilbändern, die zur Hälfte aus rechts und zur Hälfte aus links gedrehten Litzen bestehen, bedarf es bis jetzt zweier Spinnmaschinen alter Construction, von denen jede im Stande ist, entweder nur rechts oder nur links gedrehte Litzen zu liefern. Vorliegende Litzen - Spinnmaschine soll nun eigens zur Herstellung von Litzen für Drahtseilbänder dienen und wird dadurch charakterisirt, dafs sie die für ein Drahtseilband erforderlichen rechts und links gedrehten Litzen gleichzeitig liefert.

Dieselbe besteht aus der bei A und B gelagerten Welle, C, welche durch den Antrieb D mit dem Rädervorgelege E ihre Bewegung erhält (Fig. i, 2 und %). Auf dieser Welle sind die Scheiben F und G befestigt, welch letztere mit Bohrungen α versehen sind, in denen sich die Schäfte der Spulenbügel b drehen (Fig. 1, 2 und 4). Die Spulenbügel b tragen die mit Draht umwickelten Spulen c. Jeder Schaft der Spulenbügel ist mit einer Kurbel d versehen, deren Zapfen in den Ring H greifen, welch letzterer zwischen den Rollen e ruht (Fig. 4). Die auf den Enden der Welle C sitzenden Zahnräder /, deren Naben als Lauf büchsen für die Welle C ausgebildet sind, sind mit Bohrungen g versehen (Fig. 1 und 5). Durch letztere gelangen die von den Spulen kommenden Drähte in die mit der Welle sich drehenden Vertheiler h und aus diesen in die feststehenden Prefslager i, Fig. 1 und 2. Auf der rechten Seite der Maschine befinden sich die beiden Auszugscheiben k, die auf einer und derselben Welle sitzen und vermittelst Zahnräder und Schneckengetriebe von der Welle C aus in Umdrehung versetzt werden (Fig. 1, 2 und 5). Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Auszugscheiben wird durch Wechselrad / regulirt (Fig. 5 und 1). Auf dem rechten Ende der Maschine ist der Wickelapparat J angebracht, welcher von dem Auszugapparat durch Riemen m betrieben wird.

Bei der Umdrehung der Welle C mit den Spulenscheiben F und G dreht sich ebenfalls der Ring H infolge seines Zusammenhanges mit letzteren und bewirkt durch seine excentrische Lage zur Welle C die stets senkrechte Stellung der Kurbeln, somit die erforderliche Parallelführung der Spulen. Da sich beide Spulenscheiben in gleichem Sinne drehen, aber die eine nach rechts und die andere nach links arbeitet, so entsteht eine rechts und eine links gedrehte Litze, von welchen die eine aus dem Prefslager direct auf die Auszugscheibe und von dieser auf den Wickelapparat gelangt, während die andere über die Rolle K längs der Maschine zu demselben Ziele geführt wird (Fig. 2),

Diese Litzen-Spinnmaschine unterscheidet sich also von der oben erwähnten Maschine alter Construction dadurch vortheilhaft, dafs sie, statt nur einer Litze, zwei· in entgegengesetzter Richtung gedrehte Litzen gleichzeitig liefert.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Eine Seil-Litzen-Spinnmaschine, auf welcher die gleichzeitige Erzeugung zweier entgegengesetzt gedrehter Litzen dadurch ermöglicht wird, dafs die die Spulenträger für die Garne tragenden Scheiben (F G) auf einer gemeinsamen Welle (C) zu beiden Seiten des eine Drehung der Spulenträger .(b) verhindernden excentrischen Ringes (H) angeordnet sind.