DE477946C

DE477946C - Handwebstuhl zur Herstellung von kreisfoermigen bzw. kreissektorfoermigen, bis zur Spitze des Kreissektors geschlossenen Mattenteppichen aus grobem Garn

Info

Publication number: DE477946C
Application number: DEST42171D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1927-01-29
Filing date: 1927-01-29
Publication date: 1929-10-05

Description

Handwebstuhl zur Herstellung von kreisförmigen bzw. kreissektorförmigen, bis zur Spitze des Kreissektors geschlossenen Nattenteppichen aus grobem Garn Die bekannten kreisbogenförmigen oder kreisförmigen Matten bestehen, wie Abb. i der beiliegenden Zeichnung im Grundriß zeigt, aus einzelnen, auf Eisenstangen geflochtenen und dann mit Garn durchzogenen Sektoren, die untereinander nachträglich zu einem kreisbogenförmigen oder kreisförmigen Gebilde durch Nebeneinanderreihen verbunden werden.
In Abb. 2 ist im Grundriß die Art und Weise der Herstellung der einzelnen Sektoren, aus welchen z. B. eine Kokosgarnmatte in Nebeneinanderreihung besteht, veranschaulicht, und zwar sind dabei i die Flechtstangen, 2 der auf die Stangen geflochtene Mattensektor, 3 die Fäden, die nach Flechtung des Sektors an Stelle der Stangen hindurchgezogen werden.
Es sind auch Webstühle für kreisbogenförmige, feingarnige Gewebe bekannt, bei welchen der Schuß durch eine Schußfadenspule eingetragen wird. Diese Webstühle sind für die Herstellung kreisförmiger Teppiche aus grobem Garn einmal wegen der Verwendung einer Schußfadenspule, zweitens wegen der hierdurch bedingten bestimmten Winkellage des Schußfadens zu den Kettenfäden nicht anwendbar.
Man hat auch schon z. B. für Polierscheiben eine Gewebeart vorgeschlagen, bei der die Kettenfäden fortlaufend in Schraubenwindungen übereinander geführt sind, während die Schußfäden in der Hauptsache radial verlaufen und nach dem äußeren Umfange zu dicht liegen. Webstühle oder andere mechanisch einfache Vorrichtungen zur Herstellung eines Gewebes dieser Art sind aber nicht bekannt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, einen Webstuhl so auszubilden, däß er die Herstellung von Mattenteppichen kreisförmiger Gestalt aüs grobem Garn, insbesondere solcher mit beliebiger Musterung, gestattet. Däs Wesen der Erfindung besteht darin, daß die von einzelnen Kettenspulen kommenden Kettenfäden um einen mit Sperradschaltung versehenen Riffelbaum herum durch einen Fachbildungskamm hindurch zum Warenbaum geführt sind, während der Schußanschlag durch eine frei fallende Weblade erfolgt. Dabei sind Kettenbäume und Warenbäume als zwei im gleichen Sinn sich verjüngende kegelförmige und spitz zulaufende Walzen ausgebildet.
Die besonderen Vorteile der Einrichtung nach der Erfindung bestehen, abgesehen von der Möglichkeit mechanisch einfacher und leichter Herstellung beliebig gemusterter Matten, darin, daß die Schußfäden nicht wie bei Webstühlen mit Schützen rechtwinklig zur Kettenfädenrichtung eingeschlagen werden, sondern von Hand in radialer Richtung, wodurch die Anzahl der Schußfäden nach dem äußeren Umfang des zu bildenden Gewebes und z. B. eine gleichmäßige Dichte in radialer Richtung in die Hand des Webers gelegt ist. Weiterhin kommt hinzu, daß im Gegensatz zu den bisher bekannten Herstellungsverfahren für Matten der äußere Rand derselben glatt ist (ungezackt) und daß ein Ver- Lust an Fadenmaterial und Webarbeit in keinem Fall entsteht.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Abb. 3 schaubildlich dargestellt. Gemäß der Zeichnung wird ein Kettenfaden von der Kettenfadenspule A über einen Riegel B zu einem im Oberteil des Webstuhles liegenden konischen Riffelbaum C geführt, läuft von unten über den Riffelbaum herum und von dort über den Riegel D zur Fachbildungsvorrichtung E, zur Weblade F und zum Warenbaum G, der seinerseits ähnlich wie der Riffelbaum C auch als konische Walze ausgebildet ist und deren obere Mantellinie zweckmäßig parallel zur Weblade und zur Fachbildungsvorrichtung E verläuft.
Da sowohl der Riffelbaum C wie der Warenbaum G mit gleicher Neigung konisch geformt sind, bewegen sich die Kettenfäden zu den Kettenfädenspulen A beim Drehen des Riffelbaumes und des Warenbaumes ungleichmäßig, und zwar am wenigsten an den Stellen geringsten Durchmessers, am meisten an den Stellen größtenDurchmessers, so daß dasGewebe gleichmäßig in Richtung auf die größeren Durchmesser des Riffelbaumes und des Warenbaumes zu sich verbreitert und keilförmige Gestalt erhält, wobei das Gewebe so lange fortgesetzt werden kann, bis beim Auseinanderfalten die vordere Webkante mit der hinteren Webkante zusammenstößt und durch Verknüpfen der vorstehenden Enden der Kettenfäden verbunden werden kann, in welchem Falle eine kreisförmige Matte erzeugt wird.
Die Anzahl der Schußfäden, die eingelegt werden, kann dabei von innen nach außen zunehmen; um die Gewebedichte über die ganze Gewebelänge hin gleich zu erhalten.
Das fertige Gewebe selbst wird auf der Mantelfläche des Warenbaumes G durch auf dieser angeordnete Spitzen festgehalten. Der obere konische Riffelbaum C ist zweckmäßig mit Riffelblech bekleidet und erhält Sperradschaltungen, damit- die Kettenfäden beim Anziehen des Warenbaumes nicht rutschen können.

Claims

PATENTANSPRUCH: Handwebstuhl zur Herstellung von kreisförmigen bzw. kreissektorförmigen, bis zur Spitze des Kreissektors geschlossenen Mattenteppichen aus grobem Garn, z. B. Kokosgarn, dadurch gekennzeichnet, daß die von einzelnen Kettenfadenspulen (A) kommenden Kettenfäden um einen mit Sperradschaltung versehenen Riffelbaum (C) herum durch einen Fachbildungskamm (E) hindurch zum Warenbaum (G) geführt sind, die beide aus zwei im gleichen Sinne sich verjüngenden kegelförmigen und spitz zulaufenden Walzen bestehen, und der Schußanschlag durch eine frei fallende Weblade (F) erfolgt.