DE476194C

DE476194C - Verfahren zur Herstellung eines Saumes mit einer zurueck- und wieder vorwaerts geschlagenen Falte des Grundstoffes und eingekippter Aussenkante

Info

Publication number: DE476194C
Application number: DEU9270D
Authority: DE
Original assignee: Union Special Machine Co
Current assignee: Union Special Machine Co
Priority date: 1926-04-24
Filing date: 1926-04-24
Publication date: 1929-05-14

Description

Verfahren zur Herstellung eines Saumes mit einer zurück- und wieder vorwärts geschlagenen Falte des Grundstoffes und eingekippter Außenkante Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Saumes mit einer zurück- und wieder vorwärts geschlagenen Falte des Grundstoffes und eingekippter Außenkante. Das neue Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß in einem Arbeitsgange die Außenkante des zurück- und wieder vorwärts gefalteten Stoffes beschnitten, der Bug der Falte angehoben, die beschnittene Kante unter dem Bug zurückgelegt, der Bug herabgedrückt und hierauf der Saum mittels einer den Bug der Falte und den Bug des Einschlages durchdringenden Naht vernäht wird. Hierdurch sind die Stiche, die den umgelegten Rand mit dem Grundstoff verbinden, auf der Außenseite nicht zu sehen.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel dar.
Abb. i ist ein Querschnitt, der in schematischer Weise den Stoff zeigt, wie er- anfänglich gefaltet und der Abschneidevorrichtung zum Beschneiden der Kante zugeführt wird.
Abb.2 ist ein gleicher Schnitt mit abgeschnittener Kante und angehobenem Bug des Grundstoffes als Vorbereitung für das Einschlagen des eingekippten Randes.
Abb. 3 ist eine gleiche Ansicht, in der der Bug noch höher aufgebogen ist und das Einschlagen des Randes begonnen hat.
Abb. q. ist ein gleicher Schnitt und zeigt die eingeschlagene Kante, die unter dem aufgehobenen Bug des Grundstoffes liegt. Abb. 5 ist ein gleicher Schnitt, zeigt aber die Teile in ihre regelrechte Lage gebracht, in der der eingeschlagene Rand unter dem Bug des Grundstoffes liegt. Auch ist darin die Kantenführung für die zu vernähenden Teile dargestellt sowie auch die durch den Stoff gedrungene Nadel sowie in punktierten Linien die sich neben dem Stoff herabsenkende @Tädel.
Abb. 6 ist ein Schaubild und zeigt die einzelnen Stufen der Bildung des Umschlages oder Saumes.
Abb. 7 ist ein Schaubild, in dem die Teile in ihre endgültige Lage gebracht sind (in Abb. 7 ist gegenüber Abb. 6 unten mit oben vertauscht) .
Abb.8 ist ein vergrößerter Querschnitt nach der Linie 8-8 der Abb. 6 (wobei ebenfalls unten mit oben vertauscht ist).
Abb. 9 ist ein vergrößerter Querschnitt nach der Linie 9-9 der Abb. 7.
Die Erfindung ist besonders für die Bildung der oberen Ränder von Strümpfen o. dgl. bestimmt.
In den Abb. 7 und 9 ist der fertige Gegenstand dargestellt, der aus dein Grundstoff i und einem doppelten Rande z, io besteht. Die Kante des Umschlages ist bei i i umgelegt und mit dem Grundstoff durch Stiche 14 vereinigt. Diese Stiche sind von der rechten Seite des Stoffes unsichtbar, was dadurch erreicht ist, daß der Eintritt der Nadel in und ihr Austritt aus dem Grundstoff auf derselben Seite erfölgt,'='ohne daß die Nadel durch die rechte Seite des Stoffes hindurchdringt. Diese Gestaltung des Umschlages wird durch folgendes Verfahren erreicht: Der Grundstoff i wird auf sich selbst bei 5 (Abb. i) zurückgeschlagen, so daß sich eine Falte 2 bildet, die bei 6 in üblicher Weise nochmals gefaltet wird. Die freie Kante wird einer Abschneidevorrichtung 8 zugeführt. Diese beschneidet die Kante bei 9 (Abb. 2), die dann zum Einkippen fertig ist. Der gefaltete Stoff wird mit seinem Bug 5 an der unteren Schicht abgehoben, was durch Führungsmittel geschieht, die vor der Nähvorrichtung liegen. Die abgeschnittene Kante der Stofflage io wird ebenfalls aufwärts gebogen, wie es in den Abb. 3 und q bei i i dargestellt ist. Diese aufgebogene Kante wird dann unter den angehobenen Bug 5 des Stoffes gebracht, wie es Abb. q. zeigt. Hierauf wird, wie Abb. 5 andeutet, der angehobene Bug 5 wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht. Ein Führungsstück 12 in Abb. 5 leitet dann die so vorbereiteten Teile weiter zu der Nähvorrichtung. Eine Nadel 13 durchdringt den Stoff in dem Bug 5 der Falte und dem Bug i i des Einschlages. Wie Abb. 8 zeigt, liegt die Bahn x-x der Nadel am äußersten Rande der Stoffschichten und führt so einen Faden auf derselben Werkstückseite ein und aus. Auf diese Weise dringt die Nadel nicht auf die Außenseite des fertigen Stückes, so daß auf der rechten Seite, wenn die Teile die endgültige Lage nach Abb. 9 einnehmen, Stiche nicht zu sehen sind. Bei dem nächsten Hub geht die Nadel gemäß der punktierten Darstellung in Abb. 5 an dem Stoff vorbei. Bei dem Niedergang der Nadel durch den Stoff wird eine Fadenschleife i¢ durch den Stoff gelegt, und bei dem Niedergang neben der Stoffkante bildet sich eine Schleife 15 außerhalb des Stoffes. Diese Schleifen werden in üblicher Weise verkettet und sind in den Abb. 6, 8 und 9 nur schematisch dargestellt. Der in Abb. 9 der Deutlichkeit halber dargestellte Absatz zwischen den Teilen i und 2 der zu unterst gezeichneten Stoffschicht verschwindet ,in Wirklichkeit, und auf der Unterseite dieser Stoffschicht sind, wie die Abbildung erkennen läßt, keine Stiche zu sehen.
Das wesentlichste an dieser Herstellungsart ist das fortschreitende Beschneiden der Kante des umgelegten Umschlages, das fortschreitende Anheben des Stoffes an der Umlegestelle und das stufenweise Einschlagen der Kante und deren Einlegen unter den angehobenen Teil des Stoffes. Ferner das Zurücklegen des angehobenen Stoffteiles in die übliche Lage und das Zusammennähen der so gefalteten Teile durch Stiche, die auf der Außenseite nicht zu sehen sind, wobei auch die Beschneidekante verdeckt ist.
Zur Herstellung der Naht bedient man sich zweckmäßigerweise einer quer zur Nahtrichtung hin und her schwingenden Nadel, jedoch kann die Erfindung auch Anwendung finden für ein Zusammennähen ohne eine Überwendlichnaht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Saumes mit einet' zurück- und wieder vorwärts geschlagenen Falte des Grundstoffes und eingekippter Außenkante, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Arbeitsgange die-Außenkante.(9) des zurück- und wieder vorwärts gefalteten Stoffes beschnitten, der Bug (5) der Falte angehoben, die beschnittene Karrte (ii) unter den Bug (5) zurückgelegt, der Bug (5) herabgedrückt und hierauf der Saum mittels einer den Bug ( 5) der Falte und dien Bug ( r z) des Einschlages durchdringenden Naht vernäht wird.