DE475129C - Anordnung zur Regelung des Betriebes von Dampfkesselanlagen mit mittelbarer Hochdruckdampferzeugung - Google Patents
Anordnung zur Regelung des Betriebes von Dampfkesselanlagen mit mittelbarer HochdruckdampferzeugungInfo
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Description
- Anordnung zur Regelung des Betriebes von Dampfkesselanlagen mit mittelbarer Hochdruckdampferzeugung Es ist bei Wasserrohrkesseln bekannt, an eine gemeinsame Dampfsammeltrommel eine Mehrzahl von Wasserrohrdampfentwicklern anzuschließen, deren jeder eine eigene Feuerung besitzt und welche unter gegenseitiger Verbindung ihrer Wasserräume aus einem gemeinsamen Speiserohr gespeist werden. Bei einer solchen Anordnung ist es möglich, einen einzelnen Dampfentwickler, dessen Feuerung abgestellt ist, aus dem Betrieb auszuschalten, indem man durch Blindflanschen die Verbindung zur Speiseleitung, zu den benachbarten Dampfwassertrommeln und zur gemeinsamen Dampfsammeltrommel abschließt. Es kann dann, während der ausgeschaltete Dampfentwickler ausgebessert oder -ausgewechselt- wird, der Betrieb der Kesselbatterie mit verminderter Dampfentwicklung fortgesetzt werden. Eine solche Ausschaltung kann aber notwendigerweise nur unter vorübergehender Stillsetzung des Betriebs erfolgen. Die Dampferzeugung etwa durch-- einfache Nichtbefeuerung des einen oder mehrerer Einzelkessel dem Dampfverbrauch anzupassen, ist bei einer derartigen Anlage deshalb nicht angängig, weil die nichtbefeuerten Kessel nach wie vor in die Wasserzirkulation eingeschaltet wären, indem das in sie zugespeiste kalte Wasser entweder in die Nachbarkessel oben eintritt oder unter Absinken des Wasserspiegels der erzeugte Betriebsdampf in den oberen Dampfwasserbehälter und den oberen Teil der Rohrbündel eintreten wird und dort niederschlägt. Beides aber bewirkt eine Verschlechterung der Dampfgewinnung in dem teilweise nichtbefeuerten ganzen Kesselsystem.
- Demgegenüber beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß bei dem System der mittelbaren Dampferzeugung durch den Dampf eines in geschlossenem Kreislauf umlaufenden Wärmeträgers eine Anordnung möglich ist, um bei einer Batterie derartiger mittelbar beheizter Dampferzeuger während des Betriebs die Dampferzeugung in weitgehendstem Maße dem wechselnden Dampfverbrauch in der einfachsten Weise dadurch anzupassen, daß von der mehrfach unterteilten Feuerung eine oder mehr als eine Feuerung einfach ausgeschaltet wird. Diese Anordnung zur Regelung eines Betriebs einer solchen Dampfkesselanlage besteht gemäß der Erfindung darin, daß die wärmeaufnehmenden Teile der zur mittelbaren Hochdruckdampferzeugung dienenden, zu einer gemeinsamen Betriebsdampftrommel gehörenden Rohrsysteme in zwei oder mehr voneinander vollständig getrennte Abteilungen unterteilt sind, die je im Feuerraum einer selbständigen Feuerung liegen. Wird in Zeiten geringen Dampfverbrauchs eine solche Abteilung oder auch mehr als eine derselben nicht befeuert, so wird dadurch lediglich die mittelbare Heizfläche in der oder den Betriebsdampftrommeln verkleinert, ohne daß irgendwie die Dampferzeugung der befeuerten Abteilungen beeinträchtigt wird. In der nichtbefeuerten Abteilung hört die Zirkulation auf, und der obere Dampfteil ist mit ruhendem Dampf von sinkendem Druck, aber von der gleichen Temperatur wie der Betriebsdampf gefüllt, während der Heizdampfdruck bei den im Betrieb bleibenden Teilen des Heizsystems um mehrere Atmosphären mit entsprechend höherer Temperatur größer ist als der Betriebsdampfdruck, damit das nötige Temperaturgefälle für den Wärmeaustausch zur mittelbaren Beheizung vorhanden ist. Diese Anördnung zur Regelung des Betriebs für die Anpassung an Perioden von geringerem und höherem Dampfverbrauch bzw. von Spitzenleistungen zeichnet sich durch die größte Einfachheit der Handhabung aus, da keinerlei Absperrungen oder Umschaltungen von Leitungen notwendig sind, sondern es lediglich genügt, mit der Befeuerung einer Abteilung aufzuhören oder sie wieder vorzunehmen.
- Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Anordnung gemäß der Erfindung, und zwar zeigt die Abb. i einen rein schematischen Querschnitt des Teiles einer Kesselbatterie mit drei Einheiten, während die Abb. 2 einen Schnitt nach d er gebrochenen Linie II-II in Abb. i durch einen Teil einer Einheit darstellt. Im Schema der Abb. i sind drei Betriebsdampftrommeln A, B und C dargestellt, in denen der hochgespannte Betriebsdampf auf mittelbarem Wege durch Rohrsysteme i, 2, 3 erzeugt wird, die in den Wasserräumen der Trommel liegen und an Rohrsysteme 4, 5 bzw. 6, 7 bzw. 8 und 9 (mittels in Abb. i nicht dargestellter, aber aus Abb. 2 ersichtlicher Rohrverbindungen) angeschlossen sind. Die Rohrsysteme 4 bis 9 liegen in ebenso vielen gegenseitig abgeschlossenen Feuerräumen der Kesselbatterie. Die Rohrsysteme i mit den dazugehörigen beiden Rohrsystemen 4 und 5 sowie 2 mit 6 und 7 sowie 3 mit 8 und 9 usw. bilden eine Anzahl geschlossener Kreisläufe, in denen der Wärmeträger, z. B. reines Wasser, umläuft, dem in den Teilen 4, 5, 6, 7 usw. von außen Wärme durch ' die Heizgase zugeführt wird. In den Teilen =, 2 und 3 gibt dieser Wärmeträger dann seine Wärme an das Wasser der Betriebsdampftrommeln A, B und C ab. Dies sind bekannte Einzelheiten.
- Zu je einer der Betriebsdampftrommeln gehören zwei Feuerungen, und zwar zur Betriebsdampftrommel A die Feuerungen io und ii, zur Trommel B die Feuerungen i2 und 13, zur Trommel C die Feuerungen 14 und 15. Jede der genannten Feuerungen io, ii, z2 usw. ist selbständig, d. h. sie kann ohne Beeinflussung der anderen Feuerungen in Gang gebracht bzw. stillgesetzt werden. Die Trommel A enthält die wärmeabgebenden Teile des Rohrsystems, die in den Feuerräumen beider Feuerungen io und ix liegen. Wird also beispielsweise für eine gewisse Betriebsperiode nur die Hälfte Dampf benötigt, dann kann die eine Feuerung io für sich stillgesetzt werden, während die andere Feuerung ii weiter in Betrieb bleibt. In der Trommel A erzeugt dann nur die Hälfte der Heizelemente i Hochdruckdampf, und zwar halb soviel wie bei vollem Betrieb. Auch für Auswechselungen und Ausbesserungen kann ohne Unterbrechung des ganzen Betriebs eine vorübergehende Stillsetzung der einen Feuerung vorgenommen werden.
- Statt der gezeigten Anordnung, bei der jeweils zu zwei selbständigen Feuerungen eine Betriebsdampftrommel gehört, könnte natürlich auch jeweils eine Trommel für drei oder mehr selbständige Feuerungen vorgesehen sein.
- Gegenüber üblichen Ausführungen von Kesseln liegt der wesentliche Vorteil darin, daß durch bloße Abschaltung einer oder mehrerer Feuerungen ein beliebiger Bruchteil der normalen Dampfmenge erzeugt werden kann, ohne daß die Wirtschaftlichkeit des Betriebes darunter leidet. Nebenvorteile sind, daß durch die Anordnung einer einzigen Betriebsdampftrommel für mehrere selbständig befeuerte Rohrsysteme an Armaturen und sonstigen Zubehörteilen gespart wird und der Anschaffungspreis einer Kesselanlage in den meisten Fällen gegenüber der Verwendung üblicher Kessel sich erniedrigen läßt.
- Die -Art der Feuerung ist ohne Einfluß auf die Gestaltung der Kesselanordnung nach der Erfindung. In den Heizgaszügen jeder Feuerung kann in üblicher Weise, wie aus Abb. 2 hervorgeht, ein Überhitzer 16 und ein Vorwärmer 17 angeordnet sein, die in bekannter Weise mit den übrigen Teilen des Kessels verbunden sind, und die zweckmäßig ebenfalls entsprechend der Anzahl selbständiger Feuerungen in Abteilungen unterteilt sind. Ebenso kann ein Leerzug 18 mit Regelungsklappe i9 zur Regelung der Dampftemperatur im Uberhitzer 16 vorgesehen sein.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH' Anordnung zur Regelung des Betriebes von Dampfkesselanlagen mit mittelbarer Hochdruckdampferzeugung, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeaufnehmenden Teile der zur mittelbaren Hochdruckdampferzeugung dienenden, zu einer gemeinsamen Betriebsdampftrommel (A) gehörenden Rohrsysteme in zwei oder mehr voneinander vollständig getrennte Abteilungen (4, 5) unterteilt sind, die je im Feuerraum einer selbständigen Feuerung (io, ix) liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DESCH82081D DE475129C (de) | 1927-03-18 | 1927-03-18 | Anordnung zur Regelung des Betriebes von Dampfkesselanlagen mit mittelbarer Hochdruckdampferzeugung |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE475129C true DE475129C (de) | 1929-04-17 |
Family
ID=7442432
Family Applications (1)
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DESCH82081D Expired DE475129C (de) | 1927-03-18 | 1927-03-18 | Anordnung zur Regelung des Betriebes von Dampfkesselanlagen mit mittelbarer Hochdruckdampferzeugung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE475129C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE759068C (de) * | 1939-02-10 | 1954-01-25 | Siemens Schuckertwerke A G | Einrichtung zur Sicherstellung des Betriebes mit stark verringerter Last eines Dampferzeugers |
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1927
- 1927-03-18 DE DESCH82081D patent/DE475129C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE759068C (de) * | 1939-02-10 | 1954-01-25 | Siemens Schuckertwerke A G | Einrichtung zur Sicherstellung des Betriebes mit stark verringerter Last eines Dampferzeugers |
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