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Anlaß- und Abstellvorrichtung für die Drahteinführung bei Doppeldruck-Bolzenpressen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abstellen und Anlassen der Drahteinführung
von Doppeldruck-Bolzenpressen. Bei diesen wird der Werkdraht durch eine zweiteilige
Matrize hindurch und um das zur Kopfbildung erforderliche Stück =über sie hinausgeschoben.
Das Abschneiden des Drahtes erfolgt dann beim Seitwärtsschieben dieser Matrize in
die Ebene, in welcher der Vorstauch- und der Fertigstauchstempel auf und ab sowie
vor und zurück bewegt werden. Nach -der Rückkehr der Matrize vor den Werkdraht wirft
dieser bei seinem Nachschieben den fertigen Bolzen aus. Wird dieser beim Auslaufen
der abgestellten Drahteinführung nicht mehr oder nur teilweise ausgeschoben, so
trifft nach dem darauffolgenden Seitwärtsschieben der Matrize der Vorstauchstempel
auf den fertigen Bolzenkopf. Dadurch wird eine unzulässtige, gefährliche Beanspruchung
des Vorstauchstempels und des :Maschinenrahmens hervorgerufen. Hierauf trifft der
Fertigstauchstempel auf den durch den Vorstauchstempel verunstalteten Bolzenkopf.
Es wird also auch der Fertigstauchstempel und der Maschinenrahmen abermals der Bruchgefahr
ausgesetzt.
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Zur Vermeidung dieses Übelstandes sind bereits Drahteinzugsabstellvorrichtungen
bekannt, bei welchen an eine mittels eines Freilauftriebes und Klemmrollen den Drahteinzug
bewirkende Hilfskurbel eine zweistufige Kuppelklinke artgelenkt ist, deren vordere
Stufennase während des ungestörten Betriebes über die Rückseite der Hauptkurbel
herabgreift, während die Vorderseite der Hauptkurbel an einer Leiste der Hilfskurbel
anliegt. Die Drahteinzugsschwingung wird also mittels dieser Leiste und ,die Leerlaufschwingung
mittels der übergreifenden vorderen Stufennase auf die Hilfskurbel übertragen. Nur
die Einzugsschwingung überträgt sich mittels des in die Hilfskurbelnabe eingebauten
Freilauftriebes auf die Einzugsklemmrollen und auf den Werkdraht, von dem bei ungestörtem
Betriebe also jedesmal das zu einem Bolzen erforderliche Stück vorgeschoben--wird.
Zum Abstellen des Drahteinzugs wird die vordere Stufennase durch Hochschwenken der
Kuppelklinke von der Hauptkurbel so weit abgehoben, daß diese unter ihr frei zurückschwingen
kann, die hintere, weiter herabgreifende Stufennase jedoch noch im Schwingbereich
des von der vorderen Stufennase umfaßt gewesenen Teiles der Hauptkurbel verbleibt
und dieser Teil noch auf die hintere Stufennase auftrifft und diese samt der Hilfskurbel
nur noch um einen Schwingungsausschlag zurückbewegt, derdem Leerlaufhub zum darauffolgenden
Einziehen eines Drahtstückes entspricht, das nur die Länge des Bolzenschaftes hat.
Der Abstand zwischen den beiden Stufennasen muß also einem Schwingun.gsausschlaz
entsprechen,
durch den beim darauffolgendenEinziehen nur ein Drahtstück
von der zur Kopfbildung erforderlichen Länge vorgeschoben werden würde. Dieser Abstand
ist bereits durch eine tangential zum Schwingungskreis der hinteren Arbeitsleiste
der Hauptkurbel in die zweite Stufennase eingeschraubte Stell- und Anschlagschraube
in kleinen Grenzen einstellbar gemacht worden. In größeren Grenzen läßt er sich
mit dieser Schraube nicht einstellen, weil sie beim Einstellen auf eine sehr kurze
Kopfdrahteinzugsstrecke die Arbeitsleiste der Hauptkurbel nicht mehr abfangen könnte.
1\Tach dem Ausrücken der vorderen Stufennase wird also in die Matrize beim darauffolgenden
Einzugshub nur noch ein Drahtstück von der Schaftlänge vorgeschoben, welches zwar
den fertigen Bolzen noch völlig auswirft, selbst aber nicht über die Matrize hinaustritt.
Hierauf ist jeder weitere Drahtnachschub zu verhindern. Dies geschieht durch nunmehriges
weiteres Hochschwenken der Kupp.elklinke, bis auch die zweite Stufennase über .den
Schwingbereich deT Arbeitsleiste der Hauptkurbel gehoben ist.
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Das Hochschwingen der Koppelklinke in zwei Absätzen, wurde bei einer
bekannten Abstellvorrichtung dieser Art durch Hochschieben einer Bogenschleife bewirkt,
in welche eine Rolle eingreift, die lose drehbar auf einem seitlichen Klinkenzapfen
sitzt. Die Bogenschleife sitzt dort an einer senkrecht geführten Zahnstange, in
welche ein Zahnrad eingreift, .das mit einem auf der Drehachse eines schwingbaren
Abstellhebels festsitzenden Zahnrad kämmt. Das Hochschieben der Bogenschleife wurde
also durch eine entsprechende Schwenkung des Abstellhebels von Hand bewerkstelligt.
In den beiden Stellungen für das Abkuppeln nur der vorderen $tufennäse und für das
Abkuppeln auch der hinteren Stufennase schnappte zwar .ein quer im Abstellhebel
federnd gelagerter Feststellbolzen in je eine Kerbe eines Rastenbogens ein, so daß
der Arbeiter die Erreichung der beiden Abstellabsätze fühlte, aber der Arbeiter
mußte unter genauer Beobachtung der Kurbelschwingungen den richtigen Zeitpunkt zum
Weiterschwingen des Abstellhebels in die zweite Rast wahrnehmen, weil sonst die
völlige Abstellung entweder zu früh erfolgte und der fertige Bolzen nicht mehr ausgeworfen
wurde oder die völlige Abstellung zu spät eintrat und dadurch sich die zu behebenden
Störungen wiederholt auf die Stauchstexnpel und auf den Maschinenrahmen auswirken
konnten. Erheischte dieses absatzweise Abstellen schon eine lange Schulung und große
Aufmerksamkeit des Arbeiters, wenn es nur im ungestörten Betriebe zur Einführung
des Drahtes einer frisch aufgelegten Drahtrolle erfolgte, so verlangte es von dem
Arbeitereine außerordentliche Geistesgegenwart, wenn es galt, gefährliche Betriebsstörungen
schnellstens- unschädlich zu machen. Dabei hatte der Arbeiter auch noch die Kraft
zum Anziehen einer Bremsbacke für die Nabe der Hilfskurbel aufzuwenden.
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Die schwingbare Bremsbacke war mit ihrem freien Ende an eine Zugstange
angelenkt, die den die Bogenschleife mit der Zahnstange verbindenden Tragarm durchsetzte
und von einer auf letzterem sitzenden Druckfeder getragen wurde.
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Um das Abstellen von Doppel- und Mehrfachdruck-Bolzenpressen von der
Gewandheit des Arbeiters unabhängig zu machen, ist bereits eine Abstellvorrichtung
vorgeschlagen worden, welche von dem Arbeiter nur das Umlegen des Abstellhebels
verlangte, das Selbstabkuppeln der beiden Stufennasen in dem richtigen Zeitpunkt
jedoch der Maschine überließ. Dabei war zwischen .dem Abstellhebel und ein vorn
an. die zweistufige Kuppelklinke angelenktes Kniegelenkgestänge ein unter Federwirkung
stehendes Kupplungsglied von verwickelter Form eingeschaltet, daß das rechtzeitige
Abkuppeln der Stufennasen erzwang und deren Einrücken beim Anlassen einer Zugfeder
überließ. Diese Vorrichtung kam infolge ihrer verwickelten Einrichtung in .der Herstellung
sehr teuer. Sie war auch zum Einziehen von Kopfdrahtstücken sehr verschiedener Länge
nicht geeignet, weil die Einstellung des Abstandes der hinteren ,Stufennase von
der vorderen durch die oben geschilderte, zum Kurbelkreis tangentiale Stellschraube
erfolgte. Ferner erforderte das Anziehen der Bremsbacke auch hier noch eine erhebliche
Kraftäußerung des Arbeiters zum Umschwenken des Abstellhebels in dessen Leerlaufstellung.
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Schon früher wurden für Nietenpressen Drahteinzugsabstellvorrichtungen
geschaffen, mittels deren die Maschine selbst nach dem einfachen Umlegen des Abstellhebels
da Abkuppeln der einzigen Klinkenstufe bewirkte. Bei Nietenpressen, die mit einteiligem
Gesenk arbeiten und das fertige Niet nicht mit dem nachzuschiebenden. Werkdraht,
sondern mit- einem--besonderen Ausstoßdorn auswerfen, tritt eine Gefahr des schließlichen
Auftreffens des Vorstauchstempels auf den fertigen Nietkopf nicht auf, und es ist
deshalb auch nicht Aufgabe dieser Einrichtung, das schließliche Einziehen eines
nur der Schaftlänge entsprechenden Werkdrahtstückes zu sichern. Schon diese Abstellvorrichtungen
bewirken das Abkuppeln der einstufigen Koppelklinke mittels eines auf einen Anschlagarm
des in Leerlaufstellung geschwenkten Abstellhebels auftreffenden Knie-
Hebelgestänges
und das Einrücken derKuppelklinke durch eine diese herabziehende Zugfeder. Diese
Abstellvorrichtungen haben auch ein Mittel vorgesehen zur Verhinderung -des Nachrückens
des nach dem Abstellen von dem Abstechmesser zuletzt abgeschnittenen Werkdrahtes
um winzig kurze Strecken, die beim Auslaufen der Maschine in Form papierdünner Scheibchen
wiederholt abgeschnitten werden, welche durch Einfallen zwischen aneinandergleitende
Maschinenteile Betriebsstörungen verursachen können. Das einfachere Mittel war eine
an dem Drehbolzen der Kuppelklinke angelenkte Hilfsklinke, welche durch die Hauptklinke
während des Betriebs in einer vorderen Aussparung der Hauptkurbel gehalten und nach
dem Abstellen bei der Bewegungsumkehr der Hauptkurbel vom Drahteinzug zum Leerlauf
durch Federkraft ausgerückt wurde. Nach dem Ausrücken auch dieser Hilfsklinke traf
die Hauptkurbel mit ihrer Vorderseite weder auf die Hilfsklinke noch auf eine Hilfskurbelleiste,
auf welche nach dem obenerwähnten früheren Vorschlag die Einzugsschwingung der Hauptkurbel
unmittelbar übertragen wurde. = Jedes weitere Nachrücken des Werkdrahtes war also
sicher verhindert. Eine solche Hilfsklinkeneinzugskupplung ist schon in die vorstehend
genannte Abstellvorrichtung mit zwischen dem Abstellhebel und einem vorn an die
zweistufige Kuppelklinke angelenkten Kniehebelgestänge eingeschalte= tem, unter
Federwirkung- stehenden Kupplungsglied übernommen worden. Wie erwähnt, war letztere
Abstellvorrichtung teuer. Die Anordnung ihrer Teile war auch wenig übersichtlich
und außerdem verlangte sie, wie gesagt, beim Abstellen zum Anziehen der Bremsbacke
eine erhebliche Kraftanstrengung von dem Arbeiter, dessen Aufmerksamkeit auf sonstige
gefahrbringende Vorgänge durch diese Kraftanstrengung abgelenkt wird.
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Die Erfindung bezweckt, für Doppeldruck-Bolzenpressen eine Drahteinführungsabstell-und
-anlaBvorrichtung zu schaffen, welche dem abstellenden Arbeiter weder die zum Hochschieben
einer Bogenschleife in bekannter Weise mittels Zahnstangenantriebs noch die zum
Anziehen der Bremsbacke erforderliche Arbeitsleistung zumutet, dabei aber billiger,
übersichtlicher und sicherer wirkend als die Vorrichtung mit zwischengeschaltetem
Kupplungsglied ist und sehr verschieden lange Kopfdrahtstücke einzuziehen vermag.
Außerdem soll sie das Anlassen der Drahteinführung ohne Beobachtung der Stellung
ermöglichen, in welcher sich die Hauptkurbel gegenübender hinteren Stufennase der
Kupplungsklinke befindet.
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Zur Erreichung dieser Zwecke werden von der bekannten Einrichtung
mit zwischengeschaltetem Kupplungsglied übernommen die Hauptkurbel, die Hilfskurbel
mit Freilaufantrieb, die an deren Arm angelenkte zweistufige Kuppelklinke, die Hilfsklinke,
die die Kuppelklinke einrückende und die .die Hilfsklinke ausrückende Zugfeder und
die Bremsbacke für die Hilfskurbel, nicht aber das Kniehebelgestänge und das verwickelte,
federbelastete Zwischenglied zwischen diesem und dem Abstellhebel, ferner auch nicht
der zweiarmige Bremshebel, der beim' Abstellen durch einen am Abstellhebel festsitzenden
Daumen von unten an die Bremsbacke angedrückt wird und diese an die Hüfskurbelnab@e
anpreßt. Zum Ausrücken der zweistufigen Kuppelklinke in zwei Absätzen bedient sich
die Erfindung der bekannten, die seitliche Heberolle der Kuppelklinke mit Höhenspiel
umfassenden Bogenschleife, doch wird deren Heben nicht mehr ,durch Arbeiterkraft
mittels Zahnrädergetriebes und Zahnstange, sondern selbsttätig durch eine Zugfeder
bewirkt; das Senken der Bogenschleife dagegen erfolgt durch einen in deren Führungsstange
eingreifenden Daumen, mit dem sich .der Abstellhebel bei seinem Zurückschwenken
in die Betriebsstellung kuppelt. In dieser wird der Abstellhebel durch einen Sperrkegel
gehalten. Dieser bildet das Ende einer im Abstellhebel längsgeführten Riegelstange,
deren flacher Druckknopf frei über den Abstellhebel hinaufragt und welche auf einer
Druckfeder sitzt, die sie ständig auswärts -zu drücken sucht. Andererseits sucht
die Hauptzugfeder die Bogenschleifenführungsstange hochzuziehen und mittels des
in diese eingreifenden Daumens den entriegelten Abstellhebel in seine Leerlaufstellung
zu schnellen. Zum Abstellen ist also nur ein Handschlag auf den Druckknopf der Riegelstange
erforderlich. Durch diesen Schlag wird der Riegelkopf ausgerückt und die Hauptaugfeder
wirksam gemacht. Diese würde nun in einem Zuge mittels .der Bogenschleife die beiden
Stufennasen über dieHauptkurbel hinaufheben, so daB das schließliche Einziehen eines
nur der Schaftlänge des Bolzens entsprechenden Drahtstückes nicht möglich wäre.
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Zur Verhinderung dieses plötzlichen Ausrückens sind zwei Anschlagmittel
vorgesehen, von denen das eine die Bogenschleife und das andere die Kuppelklinke
in gewissen Höhenstellungen abfängt. Das erste Anschlagmittel besteht in einem an
eine obere Verlängerung des Hilfskurbelarmes angelenkten, eine Laufrolle tragenden
Sperrhebel, der in radialer Stellung durch eine Feder an einen Anschlag seines Tragarmes
herangezogen, bei der Leerlaufschwingung durch das Laufen seiner Rolle auf der hochgezogenen
Bogenschleife an
seinen Anschlag angedrückt bleibt und erst nach
der Rückkehr in die Einzugsschwingung von seinem Anschlag nach hinten abklappt und
.dann das weitere Hochziehen der Bogenschleife durch die Hauptzugfeder zuläßt.
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Zur Begrenzung dieses Hochziehens in.der Ausrückstellung der vorderen
Klinkenstufennase ist an der Hilfskurbel ein die Kuppelklinke durchsetzender Fanghaken
vorgesehen, den eine Zugfeder ständig in eine Stellung vorzuschwingen sucht, in
welcher er die durch die Bogenschleife und die Hauptzugfeder halb hochgeschwenkte
Kuppelklinke abfängt. Dies geschieht bei der ersten Einzugsschwingung. Bei dieser
wird in bekannter Weise .die Hilfsklinke eingerückt gehalten. Es erfolgt also noch
einmal die Einführung eines Drahtstückes von normaler Länge.
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Bei der darauffolgenden zweiten Einzugsschwingung trifft dieser Nocken
von hinten auf eine untere Fanghakennase und schwenkt den Fanghakenkopf so weit
zurück, daß er die Hauptklinke freigibt. Deren Durchbruch ist so weit, .daß der
Fanghakenkopf nun in der Klinke Platz findet, wenn sie jetzt höher geschwenkt wird.
Unter dem Zug der Hauptzugfeder wird die Hauptklinke durch- die Bogenschleife hochgeschwenkt,
bis auch ihre hintere Stufennase über den Schwingbereich der Hauptkurbel hinaufgelangt
ist. In dieser Stellung findet die Tragstange .der Bogenschleife einen oberen Anschlag.
Nach dem Heben der hinteren Stufennase wird auch die Hilfsklinke durch ihre Zugfeder
über die Hauptkurbel angehoben. Letztere kann also ihre zweite Leerlaufschwingung
und überhaupt die darauffolkenden Himtundherschwingungen ohne Beeinflussung der
Hilfskurbel ausführen. Diese kann unter der Entspannung von auf die Einzugsachse
einwirkenden Verwindungskräften auch noch etwas zurückschwingen, soweit es ihre
Abbremsung durch die Bremsbacke zuläßt.
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Das stärkere Anziehen .der Bremsbacke ist nicht mehr wie bisher von
dem Umschwenken des Abstellhebels in die Leerlaufstellung abhängig gemacht, sondern
die Bremsbacke bleibt erfindungsgemäß auch während des Betriebes unter dem Druck
einer Feder angezogen, deren Spannkraft durch Schraubenmuttern einstellbar ist.
Gewisse Verbesserungen der Form der Hauptklinke und "der hinteren Stufennase der
letzteren werden später beschrieben.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel .der Erfindung in verschiedenen
Stellungen von außen gesehen veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Stellung ihrer Teile beim normalen Betrieb.
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Abb.2 ist ein wagerechter Schnitt durch die Bremsbackenlagerung. In
groHerem 1VIaßstabe zeigen: Abb. 3 eine Seitenansicht, A.bb. 4 eine Rückansicht
der Abstellhebelnabe, Abb. 5 eine Seitenansicht, Abb. 6 eine Oberansicht des mit
dieser Nabe zusammenarbeitenden, in die Hebestange eingreifenden Daumens.
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Abb..7 zeigt den mittleren Längsschnitt durch die Hauptklinke und
Abb. 8 einen Querschnitt der hinteren Klinkenstufennase.
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Abb.9 zeigt -.den Abstellhebel in seiner Leerlaufstellung, in welche
er nach seiner Entriegelung geschnellt wurde, und die Bogenschleife in der Vorbereitungsstellung,
in der sie durch die Rolle des Abfanghebels abgefangen ist.
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Abb. io stellt bei der ersten Einzugsschwingung das Ausweichen dieses
Abfanghebels nach hinten und das entsprechende Hochziehen der Bogenschleife und,der
Hauptklinke bis zum Ausrücken der vorderen Stufennase sowie das Abfangen der Hauptklinke
durch den Fanghaken dar.
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Abb. ii zeigt bei der zweiten Leerlaufschwingung das Auftreffen der
Hauptkurbel auf die hintere Stufennase und das Zurückschwingen des in .der Hauptkurbel
geführten Anschlagnockens hinter die untere Fanghakennase.
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Abb. i2 veranschaulicht bei der zweiten Einzugsschwingung das Ablösen
nies Fanghakens von der Hauptklinke durch den vorspringenden Anschlagnocken, und
Abb. 13 zeigt die .darauffolgende Abkupplung der beiden Stufennasen und der Hilfsklinke
von der Hauptklinke.
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In Abb. z ist i die Schubstange, welche die Hauptkurbel 2 ständig
vor- und zurückschwingt. Auf der Zeichnung ist die Vor-oder Einzugsschwingung nach
links, die Zurück- oder Leerlauf- oder Rückholschwingung nach rechts gerichtet.
3 ist die Hilfskurbel, in deren Nabe 4 der bekannte und deshalb nicht dargestellte
Freilauftrieb angeordnet ist, welcher die bekannten Einzugsrollen nur beim Vorschwingen
mitnimmt. 5 ist der an der Hilfskurbel festsitzende Zapfen, rauf welchem die Hauptklinke
6 und die Hilfsklinke 7 gelagert sind. Die Hauptklinke hat eine vordere Stufennase
8 und eine hintere Stufennase g, die auf eine hintere Arbeitsleiste io .der Hauptkurbel
passen. Die Hilfsklinke 7 paßt in eine Aussparung i i der Hauptkurbel. Eine an die
Hilfskurbelnabe und an das freie Ende der Hauptklinke angehängte Zugfeder 12, sucht
.die Hauptklinke herabzuziehen, also eingerückt zu halten, während eine an die Nabe
4 und an einen vorderen
Hilfsklinkenarin 13 angehängte Zugfeder
1d. die Hilfsklinke aus der Aussparung i i auszuheben, also abzukuppeln sucht. Auf
einem inneren Seitenzapfen 15 der Hauptklinke ist eine Rolle 16 lose drehbar. Diese
greift in eine Kurbelschleife 17 ein, %velche mittels ihrer Führungsstange 18 in
einem am Maschinenkörper sitzenden Gehäuse ig der Höhe nach geführt ist. Eine Bremsbacke
2o dient zum Abbremsen der Hilfskurbel.
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Im Maschinenrahmen 2,1 (Abb. 2) ist die Bremsbacke 2o vor der Hilf
skurbelnabe 4. auf einem Bolzen 22 gelagert. Ihr gabelförmiges hinteres Ende 23
umfaßt einen von unten in den Maschinenrahmen eingeschraubten Schraubenbolzen 24
und sitzt auf einer diesen umgebenden Druckfeder 25, welche durch Schraubenmuttern
26 gespannt wird und die Backe ständig, also auch während des Betriebes, an die
Nabe 4 änpreßt. Im Vergleich mit dem sehr großen Kraftbedarf der Maschine spielt
die während des Betriebes zu überwindende Backenreibung keine Rolle.
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An die Hilfskurbel ist bei 27 ein Fanghaken 28 angelenkt. Dieser durchgreift
einen Durchbruch 2,9 der Hauptklinke 6 und wird durch eine an die Hilfskurbel angehängte
Zugfeder 3o nach links gezogen, so daß er während des Betriebs an .der linken Klinkenwand
des Durchbruches 29 anliegt. Unter seinem Drehpunkt ist der Fanghaken zu einer Nase
31 ausgebildet. Ein in der Hauptkurbel 2 radial geführter Nocken 32 wird durch eine
Druckfeder 33 mit seiner nach hinten abgeschrägten Stirnfläche 34 unter diese Nase
gedrückt.
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Zwischen ihrer vorderen Stufe 8 und ihrem Ende ist die Hauptklinke
nach einem Kreise gebogen, dessen Mittelpunkt bei ausgerückter vorderer Stufennase
(Abb. io) in der Schwingachse 35 liegt. Auf dieser Kreisbogenstrecke ist sie zu
Rahmenschenkeln 36 (vgl. Abb.7 und 8) ausgebildet, die einen langen Durchbruch 3.7
beiderseits begrenzen. Auf den Schenkeln 36 sitzt ein Ring 38, durch welchen von
unten eine Hülse 39 geschoben ist, deren unteres Ende 40 zwischen die Schenkel 36
paßt und diese mit Seitenleisten 41 untergreift. In einer Hülsenbohrung sitzt eine
Druckfeder 42, durch welche von unten ein Bolzen 43 geschoben ist, .dessen aufgesplinteter
Ring 44 auf der Hülse 39 aufsitzt. Die Feder 42 drückt auf den Bolzenkopf 45, dessen
Vorderfläche die hintere Stufennase g bildet und dessen Rückfläche 46 nach vorn,
und zwar stärker als äe Stufennase, abgeschrägt ist. Die Abschrägung 9 ist so gering,
daß die in einem gewissen Abstellzeitpunkt auf sie drückende hintere Arbeitsleiste
io der Hauptkurbel 2 kein radiales Auswärtsweichen des Kopfes 45 veranlaßt. Die
Rückfläche 46 ist dagegen so stark abgeschrägt, daß der Kopf 45 unter Zusammendrücken
der Feder 42 nach oben ausweicht, wenn die Vorderkante der Hauptkurbel von hinten
auf sie trifft. Durch eine auf dem Ring 38 sitzende Schraubenmutter 47 werden die
Leisten 41 unter den Rahmenschenkeln 36 festgeklemmt. Nach dem Lockern dieser Mutter
läßt sich das Ganze zwischen den Schenkeln 36 in dem Durchbruch 37 verschieben.
Durch Wiederanziehen der Mutter 47 erfolgt die Feststellung der Stufennase g in
dein gewünschten Punkt. Wie ersichtlich, ist der Einstellbereich,der Nase g sehr
groß. Dabei greift sie in allen Stellungen gleich tief in den Schwingbereich der
Arbeitsleiste io der Hauptkurbel ein. Diese trifft also unabhängig von :der jeweiligen
Einstellung mit ihrer ganzen Fläche auf die Stufennase. Trotz sehr verschiedener
Längen der zur Kopfbildung erforderlichen Drahtstücke wird also bei Beendigung des
Abstellens stets nur noch ein Drahtstück von der Schaftlänge des fertigen Bolzens
nachgeschoben. Durch die Verwenidbarkeit der Abstellvor richtung für Werkstücke
mit verschieden langen Kopfdrahtstücken, auch solchen für große Köpfe, unterscheidet.
sich die Vorrichtung zum Einstellen der hinteren Stufennase vorteilhaft von der
bekannten, nur tangential zum Schwingungskreis bewegbaren Einstellschraube.
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An eine obere Hilf skurbelverlängerung 48 ist bei 49 ein eine Laufrolle
50 tragender Hebel 51 angelenkt. Dieser wird durch eine Feder 52, welche
an einen am Arm 48 festsitzenden Drahthaken 53 angehängt ist, gegen einen vorderen
Anschlag 54 gezogen. In seiner Anschlagstellung ist dieser Hebel beim Betrieb (Abb.
i) parallel zur radialen Mittellinie der Hauptkurbel abwärts gerichtet. Beim Betrieb
ist zwischen der Rolle 5o und zwischen dein Rücken 55 der Bogenschleife 17 ein kleiner
Abstand 56.
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Bei 5; greift unten an der senkrecht geführten Bogenschleifentragstange
18 eine bei 58 ortsfest angehängte Zugfeder 59 an. Diese sucht die Stange 18 samt
der Bogenschleife ständig hochzuziehen. In dem um den Bolzen 6o schwingbaren Abstellhebel
61 ist eine Abstellstange 62 radial geführt. Diese sitzt auf einer Druckfeder 63,
die bestrebt ist, sie radial auswärts zu schieben. Unter dem Druck der Feder 63
greift ein innerer Riegelkopf 64 der Stange 62 in der Betriebsstellung in die Rastenkerbe
65 eines Rastenbogens 66 ein. Dabei ragt ein äußerer, vorzugsweise platter Stangenkopf
67 mit Abstand über das Ende des Abstellhebels 61 hinaus. Die untere Gleitfläche
68 des Rastenbogens 66 liegt rechtwinklig zu der Richtung, in welcher sich die radiale
Mittellinie der Stange 62 in der
Betriebsstellung befindet. Die
Gleitfläche 68 geht vorn in einen Rastenanschlag 69 für den Riegelkopf 64 über.
Die Abstellhebelnabe 7o (Abb. 3 und 4) ist zu Klauen 71 ausgebildet, zwischen welche
Klauen 72 eines auf dem Bolzen 6o gelagerten Daumens 73 (Abb. 6) mit einem Drehspiel
eingreifen, welches ohne merkliches Nachrücken des Daumens 73 eine Schwenkung des
Abstellhebels 61 von seiner Betriebsstellung in seine Leerlaufstellung zuläßt. Der
Daumen 73 greift mit einem runden Kopf 74 in - eine Führungsstangenaussparung 75
ein. In dieser wälzt sich der Kopf 74 bei seinem Hochschwingen ab.
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Die Stange 18 hat vorn eine Aussparung 76 mit Anlauffläche 77 für
.das abgerundete Ende 78 einer Stange 79, die in .dem Gehäusestutzen 8o wagrecht
geführt ist. Eine nicht dargestellte Feder zieht .diese Stange nach rechts. Letztere
trägt einen nicht dargestellten Riegel, der unter dem Federzug in bekannter Weise
in den Schwingbereich eines Schwinghebels eintreten kann, der bei ihrer Einwärtsschwingung
die Bohrung .der zweiteiligen Matrize vor den einzuziehenden Draht zu schieben sucht.
Ist die- erwähnte Riegelnase in den Be-,vegungsbereich des Schwinghebels gerückt,
so kann diese bekanntlich die Matrize nur so weit zurückschieben, daß diese die
Mündung der Drahtnachschubbohrung absperrt.
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Die Abstell- und Anlaßvorrichtung der Erfindung kommt wie folgt zur
Wirkung: Von der Betriebsstellung nach Abb. i ausgehend, braucht der Axbeiter zwecks
Absbel:-lens der Drahteinführung nur mit der flachen Hand auf den Kopf 67 zu schlagen.
Dadurch treibt er den Riegelkopf 6:1. aus dessen Rast 65 heraus. Der Abstellhebel
61 ist dann entriegelt. Diese Entriegelung könnte im Bereich der Erfindung auch
durch andere Mittel von Hand vorgenommen werden, z. B. durch einen an dem Abstellhebel
anzulenkenden Winkelhebel, dessen längerer Arara auf den Abstellhebel zu gedrückt
werden müßte, damit sein kürzerer Arm eine kürzere Riegelstange herabtreibt. Den
ganzen übrigen Abstellvorgang regelt die Vorrichtung von selbst.
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Unmittelbar nach der Entriegelung des Abstellhebels kommt die Zugfeder
59 zur Wirkung. Sie schnellt die Bogenschleife 17 zunächst nur um den Abstand 56
des Bogenschleifenrücken.s 55 von der Abfangrolle 5o hoch. Durch diesen Ruck erfährt
der Daumen 73 eine kurze, aber kräftige Schnellung. Diese wird durch die Klauen
72 auf , die in. Betriebsstellung auf diese aufsitzenden Klauen 71 der Nabe 7o des
Abstellhebels übertragen. Durch .diesen Schwingimpuls wird der Riegel 64 mindestens
an seiner Rast 65 vorbei auf die Gleitfläche 68 gerückt. Auf dieser wird er durch
die sich nun auslehnende Feder 65 wie auf einer schiefen Ebene bis zu seinem Anschlagen
an die Rast 69, also in seine Leerlaufstellung weitergeschnellt (Abb.9). Bei der
ersten Leerlaufschwingung rollt die Rolle 50 nun auf .dem Schleifenrücken
55 ab. Dadurch wird der Abfanghebel 51 fester gegen seinen Anschlag 54 gedrückt,
so daß er bei dieser Schwingung ein weiteres Hochziehen .der Bogenschleife nicht
zuläßt. Von Beginn des folgenden Einzugshubes aal bleibt der Hebel 51 jedoch gegenüber
seinem Tragarm 0 zurück. Er klappt also unter Spannung der Feder 52 von seinem Anschlag
54 nach hinten ab und weicht infolgedessen der unter dem starken Zuge der Feder
59 aufwärts nachdrängenden Bogenschleife 17 aus. Diese findet ihren Anschlag an
der Heberolle 16 der Hauptklinke 6. Diese ist durch die Schleife 17 und die Rolle
16 so weit gehoben worden, daß die vordere Stufennase 8 über die Arbeitsleiste io
der Hauptkurbel gehoben ist. In dieser Stellung wurde die Klinke durch den Fanghaken
28 abgefangen. Die Hilfsklinke 7 bleibt bei der ersten Einzugsschwingung unter dem
Druck der sie vortreibenden Hauptkurbel noch eingerückt. Bei der Umkehr zur zweiten
Leerlaufschwingung (Abb. i i) wird .die Hilfsklinke 7 jedoch entlastet und durch
die Feder 14 hochgeschnellt, bis ihr seitlicher Vorsprung unten an .die Hauptklinke
6 anschlägt. In dieser Stellung befindet sie sich aber immer noch im Schwingbereich
der ihr angepaßten Hauptkurbelaussparung i i. Bei der zweiten Leerlaufschwingung
geht die Arbeitsleiste io unter .der vorderen Stufennase 8 vorbei und trifft auf
die hintere Stufennase 9, mittels welcher die Hilfskurbel-3 nun bis zum hinteren
Totpunkt mitgezogen wird. Während des Vorbeischwingens der Leiste io unter der Nase
8 ist der Nocken 32 mit seiner Anlauffläche 34 unter der Nase 31 ödes Fanghakens
28 hinweggeglitten und nach rechts über diese hinausgerückt. Dabei ist er durch
.die ihn tragende Feder 33 so weit hochgeschoben worden, daß er beim zweiten Einzugshube
(Abb. 12) auf die Nase 31 auftrifft und durch deren Schwingung nach links den Fanghaken
28 so weit nach rechts ausschwingt, daß derKlinkendurchbruch 29 um den Haken herum
hochschwingen kann. Auch bei,der zweiten Einzugsschwingung trifft die Hauptkurbelaussparung
i i wieder auf .die Hilfsklinke 7. Sie treibt mittels dieser die Hilfskurbel 3 um
einen Schwingungsschlag vor, durch welchen nur noch ein Drahtstück von der Bolzenschaftlänge
in die vor der Drahtzuführung stehende zweiteilige Matrize nachgeschoben
wird.
Bei Beginn des dritten Leerlaufhubes (Abb. 13) wird die entlastete Hilfsklinke durch
ihre Feder 14 der Hauptklinke 6 nachgeschnellt, welche, vom Fanghaken 28 freigegeben,
inzwischen so weit hochgeschwenkt wurde, daß auch ihre hintere Stufennase 9 über
der Hauptkurbelleiste io sich befindet und von dieser nicht mehr mitgenommen werden
kann. Damit ist die Abstellung der Drahteinführung beendet. Beim darauffolgenden
Einzugshube schwingt die Hauptkurbel auch unter der nun völlig ausgerückten Hilfsklinke
7 hinweg, so daß jedes Bestreben, den Werkdraht noch um winzige, das Schneiden
feiner Plättchen veranlassende Stückchen vorzuschieben, entfällt.
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Schon gegen Beendigung des zweiten Einzugshubes (Abb. 12) wurde die
Stange 18 durch die Hauptzugfeder 59 so weit hochgezogen, daß das abgerundete Ende
78 der Riegelstange 79 durch .die an dieser nach rechts ziehende Feder in die Zahnstangenaussparung
76 hineingedrücktworden ist. Daseingetretene Stangenende dient zugleich als - Verriegelung
der Stange 18 gegen weiteres Hochziehen.
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Zum Anlassen der Drahteinführung wird der Handhebel 61 nach rechts
gezogen, bis der Riegelkopf 64. (Abb. i) wieder in die Betriebslaufkerbe 65 einschnappt.
Dadurch wird mittels des Daumens 73 und dessen Rundkopfes 74 die Führungsstange
i8 herabgeschoben, das Ende 78 der Verriegelungsstange durch die Anlauffläche 77
zunächst geschoben und die Hauptzugfeder 59 von neuem gespannt. Wenn der Arbeiter
dazu :ich ziemlich anstrengen muß, so ist diese Anstrengung in diesem gefahrlosen
Augenblick nur vorteilhaft, weil sie das völlige Durchziehen des Anlaßhebels gewährleistet.
Dabei senkt sich die -Bogenschleife 17 so weit, daß die Feder 12 die Klinken wieder
in den Schwingbereich der Hauptkurbel herabziehen kann.
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Befindet sich dabei die Hauptkurbel zufällig hinter dem Kopf 45 der
hinteren Stufennase 9, so wird der Anlaßvorgang dadurch nicht gestört, weil die
linke obere Hauptkurbelkante beim Vorschwingen auf die hintere, stark abgeschrägte
Fläche 46 trifft und diese samt dem Klinkennasenkopf 45 unter Zusammenpressen der
schwachen Feder 42 (Abb. 7) radial hochschiebt. Ist die Hauptkurbel unter dem Kopf
45 hinweggeschwungen, so wird dieser durch die Feder 42 wieder herabgeschnellt,
so daß er bei dem geschilderten Anlaßvorgang die Hauptkurbel wieder abfängt.
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Sollen Bolzen gepreßt werden, deren Kopf eine größere Drahtlänge erforidert,
so braucht man die zweite Klinkenstufe nur entsprechend weiter zurückzustellen.