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Vorrichtung zum Ingangsetzen und Stillsetzen einer elektrisch angetriebenen
Sprechmaschine Es ist bereits bekannt, eine :elektrisch betriebene Sprechmaschine
von einem Ferneinwurfkasten aus in Gang zu setzen, der einen im Betriebsstromkreis
des Sprechmaschinenmötors liegenden Stromschließer enthält, auf den das eingeworfene
Geldstück im Sinne der Herstellung eines Dä.uerstromschlusses einwirkt. Ferner hat
man bereits in Verbindung mit der Sprechmaschine selbsttätige Ausschalter für den
Motorhetriebsstrorn angebracht, die in Abhängigkeit vom Gang der Sprechmaschine,
z. B. von der Tonarmbewegung, wirken.
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Gemäß der Erfindung ist bei gleichzeitiger Anwendung beider Vorrichtungen
im Ferneinwurfkasten zum Unterbrechen des Betriebs, stromes ein Elektromagnet angebracht,
dessen Stromkreis nach Abspielen der Platte durch Kontaktbildung in der Sprechmaschine
geschlossen wird.
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Für die praktische Ausführung bestehen zwei Möglichkeiten. Bei Vorhandensein
einer Münzwaage kann man entweder diese mit dem beweglichen Teil des Stromschlußkontaktes
zwangläufig verbinden und durch eine vom Anker des Ausschaltelektromagneten abhängige
Sperrvorrichtung in der ihr durch das eingeworfene Geldstück gegebenen Kipplage
sperren und durch Anziehen des Ankers wieder freigeben, oder aber man kann unter
Vermeidung einer zwangläufigen Verbindung eine gewöhnlich den beweglichen Kontaktteil
in der Offenstellung haltende Sperrvorrichtung durch Einwirkung- der kippenden Münzwaage
auslösen, so daß der Kontakt durch Gewichts- oder Federwirkung sich schließt und
in der Schlußstelluing verharrt, während die Münzwaage sofort in ihre Ruhestellung
zurückkehren kann.
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Die Anordnung von Elektromagneten in Münzeinwurfkästen ist an sich
bekannt, doch dienen sie bei den: bekannten Vorrichtungen andern Zwecken, insbesondere
der -Freigabe aufgespeicherter Münzen, also zum Ingangsetzen des vom Einwurfkasten
aus gesteuerten Werkes, während es sich hier um das Stillsetzen des Werkes der Sprechmaschine
handelt.
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Zwei Ausführungsbeispiele von Fernsteuervorrichtungen der :ersten
Art sind in Abb. i und z, 3 schematisch dargestellt, während Abb. q ein Ausführungsbeispiel
der zweiten Art zeigt.
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Bei. der Ausführungsform gemäß Abb. i ist in der üblichen Weise unterhalb
des Austrittsendes des Münzkanals a die Schale b der Münzwaage c angebracht,
deren Hebel um den festen Punkt d drehbar ist und am anderen Arm mehrere Kerben
e aufweist, in die je nach der Anzahl Geldstücke, auf die die Einwurfvorrichtung
eingestellt werden soll, ein Laufgewicht f .eingehängt werden kann. An dem Arme
ist bei g gelenkig eine Kontaktgabel h angehängt, deren Schenkel in die
zum
Teil mit Quecksilber angefüllten Bohrungen eines aus isolierendem Material bestehenden.dopp.elten
Napfes i hineinragen. Die Klemme j1 des Quecksilbernapfes ist an die eine Leitung
o1 des Stromnetzes angeschlos: sen. Von der Klemme j2 führen Drähte eial;erseits
über den Antriebsmotor k der Sprechmaschine, andererseits über einen im Fern.-einwurfkasten
befind.ichen Elektromagneten L und einen im Sprechmaschinengehäuse liegenden Kontakt
m, n zur anderen Netzleitung o2. Der Anker p des Elektromagneten 1 trägt
am Ende einen Haken p1, dess,en abgeschrägter Nase ein am Ende des Hebels c der
Münzwaage angeordneter Stift c1 gegenübersteht.
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Wird die Waage c durch Einwurf einer der Einstellung des Gewichts
f entsprechenden Anzahl von Münzen. zum Ausschlag in die gestrichelte Lage gebracht,
so drückt der Stift cl im Vorbeigehen durch Einwirkung auf die schräge Nase p1 den
Sperrhaken nach rechts, .der jedoch unter der Wirkung seiner Belastungsfeder g sofort
wieder nach links bewegt wird und unter den Stift einschnappt, so daß die Waage
in der gekippten Stellung gesperrt wird. Die Münzen sind infolge der schrägen Lage
der Waage aus der links offenen Schale sofort herausgerollt. Durch das Senken des
hinken Armes des Hebels c sind die Schenkel der Kontaktgabel mit dein Quecksilber
im Doppelnapf i in Berührung gekommen, so daß sich zier Stromkreis durch den Motor
h geschlossen hat und der Plattenteller der Sprechmaschine in Gang gekommen ist.
Es sei nun angenommen, daß der Schallarm z' der Sprechmaschine während des Abspielens
der Platte eine Schwenkung im Sinne des Pfeiles ausführt. Dadurch bewegt sich der
mit dem Schallarm auf Drehung verbundene Kontaktfinger n auf den Kontakt
in zu. Die Lage des Kontaktfingers .n zum Schallarm ist derart bestimmt, daß nach
Abspielen der Platte ein Kantaktschluß zustande kommt. Dadurch wird der Stromkreis
.des Elektromagneten geschlossen, und dieser zieht sofort seinen Anker an, so daß
der Sperrhaken p1 die Waage c freigibt und durch Rückkehr der letzteren in die ausgezogene
Stellung die Gabel k .aus dem Quecksilber im Doppelnapf i ausgehoben wird. Hierdurch
wird sowohl der Betriebsstrom des Motors h als auch der Erregungsstrom des Elektromagneten
unterbrochen, so daß der Anker des letzteren unter dem Einfuß seiner Belastungsfeder
g .auch wieder in die Ruhelage zurückkehrt, die durch .einen Anschlagstift s bestimmt
ist.
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Bei der Ausführungsart der Abb. 2 und 3 erfolgt das Festhalten der
Münzwaage c in der dem Stromschluß entsprechenden Kipptage durch das Gewicht der
Münzen, die zunächst am Abfallen aus der Tasche b gehindert werden. Die Tasche ist
hier auch links geschlossen und hat einte sich nach unten öffnende Bodenklappe bi,
dn:e,gewöhnlich durch eine an der Rückwand der Tasche gelagerte federbelastete eiserne
Klinke .p, p1 geschlossen gehalten wird. Diese Klinke bildet den ausschwenkbaren
Anker des Elektromagneten L, in dessen Bereich sie gelangt (Abt. 3),
wenn
die Münzwaage durch (ein oder mehrere) Geldstücke zum Kippen gebracht wird. Die
Stromverbindungen sind die gleichen wie in Abb. i. Wie dort, bleibt auch hier der
Betriebsstromkreis des Motors h geschlossen, bis bei m, n der Stromkreis
des Elektromagneten L geschlossen wird. Dieser zieht dann di-Klinke p, p1 an, so
daß die Klappe bi sich .öffnet und die Münzen abfallen. läßt. Dadurch wird der Kontakt
i, h geöffnet, so daß zugleich der Motor h und der Elektromagnet C ausgeschaltet
werden. Beim Zurückgehen der Münzwaage in die Ruhelage stößt der an der Klappe bi
.angebrachte Arm b2 gegen einen festen Stift b3, so daß die Klappe bi wieder geschlossen
wird und alle Teile wieder die Bereitschaftsstellung einnehmen.
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Bei der Ausführungsform der Abb. q. hat die Waage c die Möglichkeit,
nach Abfallen der Geldstücke sofort in d,'e Bereitschaftsstelhing zurückzukehren,
da ihr nur di:e Aufgabe zufällt, eine Sperrung aufzuheben, die den Kontakt für den
Betriebsstrom des Sprechmascb.inemmoitors daran hindert, sich unter dem Einfluß
:einer auf ihn einwirkenden Kraft zu schließen. Die Strornschlußgabel h, die wiederum
finit dem Quecksilberdoppelnapf i zusammenwirkt, ist hier an einem besonderen, bei
t gelagerten Hebel zt aufgehängt. Der Hebel a ist durch ein Zugglied v mit
dem Anker p des Elektromagneten L verbunden und trägt auf der :einen Seite einen
Stift w, mi;t dein eine unter der Wirkung einer Zugfeder y stehende Sperrklinke
x zusammenwirkt. Die Sperrklinke läuft jenseits des Hakens in einen Finger x1 aus.
An der Waage c sitzt ein Finger z, der mit seinem Ende bei der Ruhelage der Waage
in einem gewissen Abstand von dein Finger x' der Klinke x liegt.
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In der Ruhelage wird durch die Klinke x der Hebel u mit der Gabel
h in der gezeichnete. Stellung gehalten, in der der Kontakt unterbrochen
ist. Kippt infolge Einwurfs der bestimmten Anzahl Geldstücke die Waage c nach links,
so hebt der Finger z durch Einwirkung auf den Finger xl die Klüike x vom Stift w
ab, so daß der Hebel tt unter seinem Eigengewicht niederfällt und die Gabellz in
das Quecksilber im Doppelnapf i eintaucht, wodurch wiederum. der Stromkreis des
Spnechmaschinenmotors k geschlossen wird. Wird
nach Abspielen der
Platte in der bei Abb. i erläuterten Weise der Kontakt m, n geschlossen und
somit der Elektromagnet 1 erregt, so nimmt der angezogene Ankere durch- das Zugglied
v den Hebel u mit und bebt somit die Kontaktgabel h aus dem Quecksilber heraus,
so daß wieder gleichzeitig der Motorstromkreis und der Magnetstromkreis unterbrochen
werden. Beim Anheben des Hebels u drückt der Stift w :die Klinke x zurück, die sich
unter der Wirkung ihrer Belastungsfeder y sofort wieder unter den Stift "i, legt
und dein Hebe@itu sperrt.
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Statt den Elektromagneten 1 aus derselben Stromquelle (Netz) wie den
Elektromotor k zu speisen, kann man für ihn auch eine besondere Schwachstromquelle
vorsehen oder ihn an ein vorhandenes Schwachstromnietz anschließen. In diesem Falle
erhält man eine entsprechend größere Anzahl Leitungen zwischen Sprechmaschine und
Einwurfkasten.