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Verfahren zur Herstellung von Rasterdruckformen für Dreifarbendruck
Die Farbauszüge der Rasterdruckstöcke für den Dreifarbendruck werden zur Erzielung
farbrichtiger Reproduktionen nach dem zu reproduzierenden Original zweckmäßig als
Halbtonteilfarbenaufnahmen ohne Rasterung hergestellt. Die mit der Verwendung des
Rasters bei den Farbauszugsaufnahmen auftretenden Beugungsfehler und die damit verbundene
unrichtige Farbwiedergabe und Unschärfe wird dadurch beseitigt. Von den Halbtonteilfarbenaufnahmen
wird dann auf dem Wege über .ein Diapositiv ein zweites, gerastertes Negativ angefertigt.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren, Überdeckungsfehler
der Rasterung, wie sie bei der Herstellung der gerasterten Negative oder Diapositive
nach drei Einzelhalbtonbildern sonst leicht auftreten, zu vermeiden. Dieser Zweck
wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß sämtliche drei- Halbtonteilfarbenbilder
bei der Erzeugung der gerastersten Bilder im Reproduktionsapparat in die nämliche
Lage zur Rasterdrehachse gebracht werden.
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Außerdem bezieht sich die Erfindung auf die zur Ausübung des Verfahrens
nötigen Einrichtungen, nämlich auf eine Einstelleinrichturig an dem Stirnbrette
bzw. am Stirnbrett und Mattscheibenrahmen des zur Herstellung der gerasterten Bilder
nötigen Reproduktionsapparates. Auf der- Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
zur Ausübung des Verfahrens nötigen Einrichtung dargestellt, und zwar ist Abb. i
ein Reproduktionsapparat mit einem Stirnbrette nach der Erfindung und Abb. 2 eine
Vorderansicht des Stirnbrettes mit einer die Erfindung bildenden Einrichtung. Abb.
3 und q. sind Ansichten von Teilen nach Abb. 2: Bei dem in Abb. i schematisch dargestellten
Reproduktionsapparate ist i das Objektiv, 2 der Raster, 3 der Schichtträger, auf
dem das gerasterte Bild erzeugt werden soll, q. das Stirnbrett mit der Einrichtung
nach der Erfindung. Dieses Stirnbrett trägt gemäß Abb. 2 ,eine Schlittenführung
5 und einen Schlitten 6, der seinerseits mit einer zweckmäßig senkrecht zur Führung
5 verlaufenden Schlittenführung 7 ausgerüstet ist, in der ein zweiter Schlitten
8 läuft. Der Schlitten 8 trägt Kreisringführungen 9, in denen sich der eigentliche
Platten- oder Filmträger io, an dem das zu reproduzierende Bild unverrückbar, beispielsweise
mit Klammern i i, festgeklemmt ist, dreht. Das Original 12 kann daher gegenüber
dem mit dem Reproduktionsapparate fest verbundenen Rahmeng. in seiner Ebene sowohl
gedreht als auch nach allen Richtungen verschoben werden. Die Verschiebung erfolgt
zweckmäßig- mittels der Schrauben 13 und 1q., die- in Muttern 15 und
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eingreifen, und der Schnecke 17, .die midem Zahnkranz e i8, im Eingriff steht.
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An dem festen Rahmen 4 bzw. der Schlittenführung 5 sind einschiebbare
Arme i9 gemäß der Ausführungsform der Abb. 3 und q in der Plattenebene schwenkbar
und aus dieser, ohne die Lupeneinstellung in sich zu verändern, herausklappbar angeordnet,
die an ihrem freien Ende eine Visiereinrichtung, z. B. eine Lupe 2o, mit Fadenkreuz
tragen. Bei dem Ausführungsbeispiele nach Abb.3 wird dieLängsverschiebbarkeit erreicht
durch eine Teleskopführung 2,1 mit Schlitz 22 und Feststellschraube 23. Die Schwenkbarkeit
in der Plattenebene wird durch einen Zapfen 24 mit der Feststellmutter 25 erreicht.
Die Abklappbarkeit kann durch das Gelenk 26 mit der Nase 27 und der Verriegelungsplatte
28 herbeigeführt werden. In der gezeichneten Stellung hält die Verriegelungsplatte
den Arm starr, während sie bei einer um 9o° geschwenkten Stellung ein Ausklappen
des Armes in seiner zur Platte senkrechten Ebene gestattet. Es werden zweckmäßig
drei der-; artige Arme angeordnet. Die Arme selbst werden zweckmäßig mit Einstellskalen
für den Auszug versehen.
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Die die Visiereinrichtungen tragenden Arme können auch am Mattscheibenrahmen
angebracht werden.
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Der Reproduktionsapparat ist für eine rascheste schärfe Einstellung
zweckmäßig mit Einstellskalen 29 und 30 versehen, über die Zeiger 31 und
32 hinweggeführt werden können, die an dem Rahmenwerk befestigt sind. Desgleichen
sind die Schlittenführungen und die Kreisführung zweckmäßig mit Skalen 33, 34 und
35 versehen. Die verschiedenen Skaleneinteilungen erleichtern auch das Einstellen
eines Bildes nach Größe und Lage im Verhältnis zum Raster ganz außerordentlich;
insbesondere auch dann, wenn es sich um nachträgliche Herstellung eines einzelnen
Farbenauszuges zu anderen bereits vorhandenen handelt.
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Das Verfahren nach der Erfindung mit Hilfe der beschriebenen Einrichtung
verläuft nun in folgender Weise: In die Plattenkammern i i wird zunächst das erste
Halbtonteilfarbenbild, nach dem ein gerastertes Bild hergestellt werden soll, eingeschoben.
Auf dessen besonders scharf hervortretende drei Punkte, die entweder in dem Bilde
selbst vorhanden sind oder besonders geschaffen werden, stellt man die Fadenkreuze
der Lupen 2o in der Weise ein, daß man Länge und Winkellage zu dem Rahmen 4 entsprechend
verändert. Hierauf werden die Arme von dem Halbtonteilfarbenbild weggeklappt, um
dem Licht für die Reproduktion ungehinderten Durchgang zu geben. Nunmehr wird der
erste mit einem gerasterten Teilfarbenbilde zu versehende Schichtträger 3 belichtet.
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Dann wird ,der Raster um einen Winkel, wie er für dieVermeidung von
Überdeckungsfehlern sich als günstig herausgestellt hat, vorzugsweise genau 30°,
nach der einen Richtung gedreht, der Reproduktionsapparat mit neuem Aufnahmematerial
beschickt und ein zweites Halbtonteilfarbenbild in die Plattenklammern i i eingesetzt.
Daraufhin werden die Lupen 2o mit ihren Fadenkreuzen durch Zurückklappen ihrer Tragarme
gegen die Bildebene in Arbeitsgrundstellung gebracht und das Bild .durch Drehen
der Schrauben 13 und 14 und der Schnecke 17 derart verschoben, daß
die Fadenkreuze der Lupen 2o bei diesem Teilbilde mit den gleichen Punkten zur Drehung
gelangen wie bei ,der ersten Aufnahme. Damit ist die Sicherheit gegeben, daß das
zweite Halbtonteilfarbenbild .im Verhältnis zur Rasterdrehachse genau so liegt wie
das erste. Hierauf wird das zweite gerasterte Bild belichtet.
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Bei der Reproduktion des dritten Halbtonteilfarbenbildes wiederholt
sich dieser Vorgang mit dem Unterschiede, daß der Raster vor der Aufnahme über seine
bei der ersten Reproduktion innegehabten Mittellage um einen bestimmten Winkel,
zweckmäßig genau 3o°, nach der anderen Seite gedreht wird.
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Bei der Anwendung dieses Verfahrens nehmen die Halbtonteilfarbenbilder
gegenüber der Richtung der Rasterlinien ohne Überdekkungsfehler stets genau die
gleiche Winkel-Lage ein. Außerdem werden durch dieses Verfahren Unterschiede in
der Lage der Halbtonteilfarbenbilder quer zur Rasterdrehachse und damit Unterschiede
in den Beugungserscheinungen an einzelnen Bildstellen, die zu Farbfehlern führen
würden, vermieden. Die beschriebene Einrichtung erleichtert die Ausführung des Verfahrens
sehr wesentlich.