DE468579C

DE468579C - Desinfektionsmittel und Mittel zum Abtoeten von Keimen, insbesondere der der Maul- und Klauenseuche

Info

Publication number: DE468579C
Application number: DEW68656D
Authority: DE
Original assignee: ADDE VON DER WAL
Current assignee: ADDE VON DER WAL
Priority date: 1925-02-26
Filing date: 1925-02-26
Publication date: 1928-11-15

Description

Desinfektionsmittel und Mittel zum Abtöten von Keimen, insbesondere der der Maul-und Klauenseuche Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Desinfektionsmittels und Mittel zum Abtöten von Keimen, insbesondere der der Maul- und Klauenseuche. Die bisher bekannten Mittel zum Abtöten von Keimen der Maul- und Klauenseuche waren in ihrer Wirkung bekanntlich äußerst unsicher.
Demgegenüber resultiert aus dem vorliegenden Verfahren ein Mittel zum Abtöten dieser Bakterien, das absolut sicher -wirkt, nicht nur die übertragung der Bakterien somit verhindert, sondern auch das von der Krankheit infizierte Vieh von ihnen so gründlich befreit, daß bisweilen in drei Tagen schon normale Milchprodukte erhalten -werden.
Erfindungsgemäß -wird eine wäßrige Lösung von Bleizucker und Bleiglätte mit einem spezifischen Gewicht von vorzugsweise 1,24 mit einer wäßrigen Lösung von Alaun vermischt und die erhaltene Flüssigkeit filtriert. Um die desinfizierende Wirkung zu erhöhen, kann die so erhaltene Lösung noch mit einer wäßrigen Lösung, wie z. B. Borsäure, versetzt werden. Da es .öfters wichtig ist, festzustellen, in welchem Umfange das betreffende Mittel auf den zu desinfizierenden Stellen angebracht worden ist, läßt man erfindungsgemäß der Lösung eine wäßrige Lösung von Farbstoffen bei.
Schließlich ist es von Wichtigkeit, den Lösungen noch ihre Wirksamkeit erhöhende und Fliegen oder andere schädliche Insekten abwehrende Mittel beizufügen. Hierzu eignet sich z. B. eine Masse, bestehend aus einem Gemisch von Eukalyptustinktur, Myrrlietinktur, Alkohol, Aloetinktur, Zitronellaöl und Eukalyptusöl. Die Aufbringung des desinfizierenden Mittels erfolgt zweckmäßig mittels eines Pinsels. Beispiel ioo g Bleiglätte und 26o g Bleizucker werden unter Erwärmen in destilliertem Nasser gelöst und das Filtrat auf iooo g gebracht. Das spezifische Gewicht beträgt dann ungefähr i,?. Von diesem Filtrat nimmt man ioo bis 15 o g und fügt eine Lösung von 15 g Alaun und i o g Borsäure in Wasser hinzu, wonach das Filtrat auf iooo -g gebracht wird.
'\NTenn Zumischungen gewünscht werden, fügt man dieser Flüssigkeit ioo g einer wäßrigen Lösung von Farbstoffen hinzu, gegebenenfalls in Kombination mit der Hälfte einer Mischung von i o g Eukalyptustinktur, i o g Myrrhetinktur, ioo g Alkohol (95 0!o ), io g Mischtinktur und i g öhnischung.
Die Mischtinktur wird erhalten, indem man 25 g Aloetinktur, 25 g Myrrhetinktur, 65 g Alkohol (70 00) und 3,5 g ölmischung miteinander mischt.
Die ölmischung besteht aus 75 g Zitronellaöl und 50 g Eukalyptusöl.
Wünscht man dem so erhaltenen Mittel eine konsistentere Form (Salbenform) o. dgl. zu geben, was für manche Anwendungsgebiete zweckmäßig sein dürfte, so kann es mit hierzu geeigneten Produkten versetzt werden, und zwar je nach Wunsch in Verbindung mit trocknenden, desinfizierenden und Fliegen oder andere schädliche.- @psekten abwehrenden Mitteln.
Man bedient sich zu diesem Behufe beispielsweise der Beigabe einer Mischung von Holzteer, Harz, Öl, Wachs, Wollfett, Zinkoxyd, Borsäure (oder Benzoesäure oder Salizyls.äure) mit kleinen Mengen Eukalyptusöl oder Zitronellaöl oder Eukalyptus- und Zitronellaöl.
Im nachfolgenden wird ein Beispiel für die Zusammensetzung einer derartigen Salbe oder wachsartigen Masse gegeben: ioo g einer Lösung, welche man erhält, wenn man eine wäßrige Lösung von Bleizucker und Bleiglätte mit einer wäßrigen Lösung von Alaun vermischt, werden mit einer Masse vermengt, die aus 40 g Holzteer, 6o g Harz, 40 g Öl, 6o g Wachs, 6o g Wollfett, 4o g Zinkoxyd und 2o g Borsäure (oder 8 g Benzoesäure oder 8 g Salizylsäure) mit einigen Tropfen Eukalyptusöl oder Zitronellaöl oder Eukalyptusöl und Zitronellaöl besteht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Desinfektionsmittel und Mittel zum Abtöten von Keimen, insbesondere der der Maul- und Klauenseuche, bestehend aus einer wäßrigen Lösung von Bleizucker und Bleiglätte mit einem spezifischen Gewicht von vorzugsweise 424, unter Zusatz einer wäßrigen Lösung von Alaun und gegebenenfalls von Borsäure.
2. Ein Desinfektionsmittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch den Zusatz einer wäßrigen Lösung von Farbstoffen, die gegebenenfalls mit die Wirkung unterstützenden Tinkturen und Fliegen oder andere Insekten abwehrenden Mitteln kombiniert sein können, beispielsweise durch den Zusatz einer Masse, bestehend aus einer Mischung von Eukalyptustinkturen, Myrrhetinkturen, Alkohol, Aloetinkturen, Zitronellaöl oder Eukalyptusöl.
3. Ein Desinfektionsmittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch den Zusatz eines Mittels zur Überführung der erhaltenen Lösung in konsistentere Form (Salbenform, wachsartige FÖrm), gegebenenfalls in Verbindung mit trocknenden und desinfizierenden und Fliegen oder andere schädliche Insekten abwehrenden Mitteln, z. B. eine Mässe, bestehend aus Holzteer, Harz, Öl, Wachs, Wollfett, Zinkoxyd, Borsäure (oder Benzoes,äure oder Salizylsäure) mit kleinen' Mengen Eukalyptusöl oder Zitronellaöl.