DE46827C - Neuerung an selbstthätigen Verkaufsapparaten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Wesentliche der vorliegenden Neuerung an selbstthätigen Verkaufsapparaten besteht in einem eigenthümlichen Mechanismus, durch welchen ein genaues Wirken des Apparates bei der Abgabe der verkauften Gegenstände und Sicherung gegen unberechtigte Entnahme derselben erzielt wird. Die Auslösung des Mechanismus kann nur durch ein bestimmtes Geldstück bewirkt werden, während es auf eigenthümliche Weise unmöglich gemacht ist, dafs dieses durch irgend eine andere Münze geschehen kann.

In beiliegender Zeichnung ist die Erfindung dargestellt. ■

Fig. ι zeigt den Apparat von hinten gesehen mit entfernter Deckplatte und fortgelassenem Sammelbehälter G, Fig. 2 ist Seitenansicht mit Querschnitt, Fig. 3 Grundrifs, und ■ Fig. 4, 5 und 6 sind Theildarstellungen.

Der durch die Zeichnung erläuterte Apparat ist zum Verkauf von Chokoladetafeln a a a . . . oder von Packeten ähnlicher, gleichmäfsiger Form bestimmt, welche an der Vorderwand des Kastens A über einander geschichtet sind, und von denen nach Auslösung des Mechanismus durch das Geldstück die unterste Tafel durch die Schublade S herausgezogen werden kann, wie.nachstehend beschrieben werden soll.

E ist ein Schlitz zur Einführung der Münze M, z. B. eines Zehnpfennigstückes und genau von der Gröfse desselben. Die Fortsetzung dieses Schlitzes bildet im Innern die Bahn B zum Hinabgleiten der Münze. Erstere besteht, wie Fig. 5 im Querschnitt zeigt, aus zwei Leisten b b^l, welche vorspringende- Kanten i>² (in Fig. 5 übertrieben gezeichnet) haben, auf denen die Münze M, Fig. 3, rollt. Die Leisten bb^x sind der Lage des Schlitzes E entsprechend schräg angeordnet, und wird durch ihre eigenthümliche Querschnittsform erreicht, dafs jede kleinere Münze zwischen denselben hindurchfallen mufs in den Kanal k, welcher dieselbe in die an der Aufsenwand angebrachte Schale k¹ führt. Das Geldstück von richtigem Durchmesser gelangt in den um Zapfen ^ schwingenden Waagearm C von U-förmigem Querschnitt.

Dieser Arm ist derartig angeordnet, dafs jede schwerere Münze ihn in die in Fig. 1 punktirte Stellung bringt, worauf dieselbe durch den Kanal / in den Behälter für das vereinnahmte Geld gelangt. Das vollwichtige oder zu leichte Geldstück rollt _in dem Arm C abwärts in den Kanal m. Letzterer ist auf der unteren Seite, Fig. 1 und 6, mit einem Schlitz m^l versehen, durch welchen die zu leichten Münzen, die ja auch dünner als das richtige Geldstück sind, hindurchfällen in den Behälter 0, ohne den Mechanismus weiter zu beeinflussen.

Das richtige Geldstück M fällt durch den Kanal m auf den um c drehbaren Hebel H, welcher mit einem Haken h in eine Oeffnung s der Schublade 5 fafst und dieselbe sperrt.

Unter der Schublade S ist ein bei t drehbar gelagerter Winkelhebel R angeordnet, welcher ¹ am . vorderen Ende auf , den Stangen g die Platte u trägt, die mittelst der Federn f gegen eine Seitenfläche des Hakens h geprefst wird (wie in Fig. 1 bis 3 gezeigt ist), indem durch' den an der Unterseite der Schublade Ä befestigten und gegen den Arm r des Hebels R wirkenden Stift D letzterer an seiner Drehung verhindert wird.

Claims (1)

1. Sobald nun die Münze den Hebel H abwärts bewegt (worauf sie in den Behälter G gelangt) und den Haken h aus der Oeffhung s hebt, springt die Platte u vor und verschliefst die Oeffnung von unten, so dafs beim Zurückfallen der Haken auf dieselbe 'aufstöfst (in Fig. 2 punktirt angedeutet) und das Herausziehen der Schublade gestattet.

   Beim Herausziehen der letzteren gleitet zunächst der Haken h an der Abschrägung χ der Oeifnung s hinauf und dann auf der Oberseite von S entlang. Mit der Schublade geht auch der Stift D vor, stöfst gegen den Arm r¹ des ' Hebels R und dreht letzteren in die in Fig. 4 gezeigte und in Fig. 3 punktirt angedeutete Stellung, wodurch die Oeffnung s von der Platte u befreit wird.

   Durch die Federn i i¹ wird die Schublade S nach Herausnahme des Packetes α wieder in die Anfangslage, Fig. 2 und 3, zurückgeführt, wobei, wie Fig. 4 zeigt (die Schublade bewegt sich jetzt in Richtung des Pfeiles), der Haken h zunächst in die Oeffnung 5 einfällt, worauf der Stift D den Hebel R mittelst Armes r zurückdreht und dadurch die Platte u gegen h preist. Der Apparat ist nun zur ferneren Entnahme einer Tafel α nach ' Einwurf der richtigen Münze wieder bereit.

   Patent-Ansρrüch:

   An einem Mechanismus für selbstthätige Verkaufsapparate, bei welchem ein Hebel H durch die auf ihn fallende Münze M ausgelöst wird und zur Sperrung der Schublade S mit einem Haken h iri eine Oeffnung s der Schublade fafst, die Anbringung des mit Armen r r¹ versehenen, um t drehbaren Hebels R, welcher auf Stangen g mit Feder f die Platte u zum zeitweiligen Verschlüsse der Oeffnung s trägt und durch einen an der Schublade befestigten Stift D gedreht werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.