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Einrichtung zur Überwachung der Bewegung eines Förderkorbs Im Bergwerksbetriebe
wird im allgemeinen die Bewegung des Förderkorbs nur mittels Teufenzeiger angezeigt.
Hierbei macht es sich indessen störend bemerkbar, daß die Anzeigen der Teufenzeiger
infolge Gleitens des Förderseiles bei Köpescheiben oder durch Dehnung des Seiles
usw, häufig unrichtig sind, was unter Umständen zu -Unglücken Veranlassung geben
kann.
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plan hat versucht, diesen Nachteil beispielsweise dadurch zu vermeiden,
daß .an dem Förderseilllarken angebracht werden, nach denen das Einfahren des Förderkorbs
erfolgt. Indessen treten beispielsweise durch Dehnung des Förderseiles leicht Verschiebungen
der Seilmarken gegeneinander ein, so daß sie häufig nachgeprüft und erneuert werden
müssen, was umständlich und zeitraubend ist.
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Weiter hat man für manche Gruben Einrichtengen vorgesehen, bei -denen
durch den Förderkorb Kontakte geschlossen und hierdurch Lichtsignale zum Aufleuchten
gebracht werden. Diese Art besitzt beispielsweise für Überwachung der Endbewegung
des Förderkorbs den Nachteil, daß die Signalgeräte nur einen kurzen Augenblick aufleuchten,
so daß eine Cberwachung des Korbs verhältnismäßig schwierig ist.
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Abgesehen von den bekannten Einrichtungen, bei denen die Bewegung
des Förderkorbs dadurch überwacht wird, daß durch irgendwelche anderen Triebmittel
(Seilscheibe, Teufenzeiger u. dgl.) besondere Kontrollkontakte gesteuert werden,
ist auch noch eine Einrichtung bekannt geworden, bei der die gesamteBewegung eines
Fahrstuhles unmittelbar auf eire ortsfest gelagerte Achse übertragen wird, durch
die eine Kontrolleinrichtung eingestellt wird. Diese gestattet, den Fahrstuhl in
Abhängigkeit von einer selbsttätigen Druckknopfsteuerung zu bewegen. Eine derartige
Anordnung wäre für Förderanlagen in Bergwerken mit mehreren hundert Metern Fördertiefe
technisch kaum ausführbar.
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Gemäß der Erfindung wird bei einer Einrichtung für die Überwachung
der Bewegung eines Förderkorbs, bei der eine ortsfest gelagerte Achse vom Förderkorb
aus verstellt wird, im Gegensatz zu der zuletzt erwähnten bekannten Einrichtung
der Förderkorb mit den Antriebsgliedern der Achse eines elektrischen Fernzeigergebers
nur während eines Teiles seiner Fahrstrecke, vorzugsweise während der Endbewegung,
selbsttätig gekuppelt, derart, daß nur dieser Teil der Förderkorbfahrtstrecke von
dem an dem Geber angeschlossenen Empfänger der Fernzeigeranlage fortlaufend mit
großer Genauigkeit angezeigt wird. Im Gegensatz zu der bekannten Anordnung wird
bei der neuen Einrichtung also die Steuerung des Förderkorbs in keiner Weise beeinflußt.
Die mit der neuen Einrichtung erzielte Genauigkeit der Förderkorbendbewegung ist
so groß, daß die bei bekannten Anordnungen infolge der Ungenauigkeit der bisherigen
Kontrolleinrichtungen aus Sicherheitsgründen notwendige Auf setzvor- -richtung,
auf die der Förderkorb an der Hängebank
aufgesetzt wird, gegebenenfalls
in Wegfall kommen kann.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Abb. i veranschaulicht die Verbindung einer Förderkorbanlage mit einer
elektrischen Fernzeigereinrichtung, während Abb.2 die Anordnung von besonderen Sicherheitsmaßnahmen
bei einer solchen Anlage zeigt.
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In Abh. i sind in bekannter Weise die beiden Förderkörbe i, 2 durch
die Förderseile 3, ¢ verbunden, die über Seilscheiben 5, 6 und die Seiltrommel 7
der nicht dargestellten Fördermaschine geführt sind.. In die Bahn des Förderkorbs
i greift der Arm einer Mitnehmerknagge 8, die an einem endlosen, über zwei Seilscheiben
oder -trommeln io, ii geführten Seile 9 befestigt ist. Die Seilscheibe io ist oberhalb
der Hängebank und die Seilscheibe i i unterhalb derselben angeordnet. Die Knagge
8 besitzt ein solches Gewicht, daß sie bestrebt ist, unter Drehung der Scheiben
io, i i der Einwirkung der Schwerkraft zu folgen. Mit der Achse 12 der Seilscheibe
io ist der Anker des Gebers 13 einer Fernzeigeranlage beliebiger Bauart gekuppelt.
Der Geber 13 ist mit einem Empfänger 15 über ein Kabel 14 verbunden.
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Die Wirkungsweise der neuen .Einrichtung ist wie folgt: Steht der
Förderkorb i in seiner höchsten Stellung, so befindet sich die Knagge 8, deren Arm
auf dem Korb ruht, in der Nähe der Seilscheibe io. Fährt nun der Förderkorb abwärts,
so bleibt der Arm der Knagge 8 stets auf dem Förderkorb liegen, und die Knagge bewegt
sich vermöge ihres großen Gewichts in genauer Übereinstimmung mit dem Förderkorb
i abwärts. Hierbei wird mittels des endlosen Seiles 9 die Seilscheibe io und der
mit ihr gekuppelte Anker des Gebers 13 gedreht. Die Einstellung des Gebers 13 wird
über das Kabel 14 auf den Empfänger 15 übertragen, dessen Zeiger 16 sich entsprechend
einstellt. Fährt derFör derkorb i schließlich wieder aufwärts, so nimmt er bei dieser
Bewegung die Knagge8 mit, und der Zeiger 16 stellt sich jetzt in entgegengesetzter
Bewegungsrichtung ein wie zuvor. Die Bewegung des Zeigers 16 gibt somit jederzeit
ein Abbild der Förderkorbbewegung in der Nähe der Hängebank.
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Die Anordnung ist zweckmäßig derart getroffen, daß der Gesamthöhe
der zu überwachenden Bewegung des Förderkorbs nicht ganz eine volle Umdrehung des
Ankers des Gebers 13 entspricht.
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Für den Förderkorb 2 könnte ebenfalls eine entsprechend aufgebaute
oder für beide Förderkörbe eine gemeinsame Überwachungseinrichtung vorgesehen sein.
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Um eine möglichst genaue Anzeige zu erzielen, empfiehlt es sich, mehrere,
beispielsweise zwei, miteinander mechanisch oder elektrisch gekuppelte Grob- und
Feinfernzeigersysteme zu verwenden. Der Empfängerapparat erhält dann eine entsprechende
Zahl von Grob- und Feinskalen. In Fällen, wo der Förderkorb mehrere Etagen besitzt
und mehrmals umgesetzt werden muß, wird die Übersetzung zwischen Grob- und Feinsystem
so gewählt, daß letzteres für jeden Etagenwechsel eine Umdrehung ausführt. Für Stockwerke
von ungleicher Höhe empfiehlt es sich, auf der Feinskala des Empfängerapparates
farbige Hilfsmarken anzubringen.
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Die Verwendung einer elektrischen Fernanzeigeranlage empfiehlt sich
für den vorliegenden Zweck besonders deswegen, weil ein solches System bereits auf
vielen anderen Gebieten der Technik sich in jeder Hinsicht bewährt hat, und da insbesondere
die Betriebssicherheit groß ist. Weiter besitzt die neue Einrichtung auch noch den
Vorteil, daß der Fördermaschinist mit Leichtigkeit die genaue Endbewegung des Förderkorbes
beobachten kann.
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Die Verbindung zwischen dem Förderkorb und der Fernanzesgeranlage
kann beispielsweise auch derart getroffen werden, daß mit dem Förderkorb mittels
einer Mitnehmerknagge o. dgl. das eine Ende eines Seiles verbunden wird, das auf
eine kleine Seiltrommelscheibe o. dgl. aufgewickelt ist. Mit dieser Seiltrommel
ist dann der Geber der Fernanzeigeanlage in beliebiger Weise gekuppelt.
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In Abb.2 ist auf der Welle der Fördermaschinentrommel 7 ein Kegelrad
17' befestigt, das über die Kegelräder i7", 18' ein Kegelrad 18" dreht. Das
Kegelrad i8'' ist auf eine Welle aufgekeilt, die an ihrem oberen Teil mit Schraubengewinde
i9 versehen ist. Auf diesem Gewinde i9 ist eine Mutter verschiebbar gelagert, die
den über einer nicht dargestellten Skala bewegten Teufenzeiger 2o trägt. An der
erwähnten Schraubenmutter ist ein Anschlag 2o' vorgesehen, der einen an den positiven
Pol einer Stromquelle angeschlossenen Kontakt 21 schließen kann. Der Kontakt 21
ist mittels einer Leitung 22 mit zwei weiteren Kontakten 23 und 24 verbunden.
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Auf der die Kegelräder 17" und 18' tragenden Welle ist eine Scheibe
25 befestigt, die mittels einer endlosen Kette 27 mit einer zweiten Scheibe 26 verbunden
ist. Statt der Übertragungsglieder 25 bis 27 kann auch eine elektrische Übertragungseinrichtung
o. dgl. vorgesehen sein. Auf der Welle der Scheibe 26 ist ein Kontakt 28 befestigt,
der mittels einer Leitung 31 über ein Relais 32 an den negativen Pol der Stromquelle
angeschlossen ist. Den Gegenkontakt #29 des Kontaktes 28
und den
beweglichen Teil des Kontaktes 24 trägt die Welle des Ankers eines Empfängers 30,
der mit dein Kabel 1d.' an das Kabel 14 (Abb. i) angeschlossen ist. An den Kontakt
29 ist der positive Pol der Stromquelle angeschlossen. Der Anker 33 des Relais 32,
der den Kontakt 23 schließen kann, ist über einen Wecker 34 und eine dazu parallel
geschaltete Lampe 35, die zweckmäßig eine farbige ist, an den negativen Pol der
Stromquelle angelegt. Die Kontaktanordnung kann auch in mannigfacher Weise aufgebaut
sein. Der Empfänger 30 kann mit dem Empfänger 15 (Abb. i) gleich sein. Der
Kontakt 2¢, der nur bei jeder Endstellung des Empfängers geschlossen ist, kann am
Geber 13 oder an der Seilscheibe i i angebracht sein usw.
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Die in Abb. 2 dargestellte Anordnung arbeitet wie folgt: Die Welle
der Trommel ? dreht einerseits über die Getriebe 17', 17", 25, 27 und 26 den Kontakt
28 und verstellt anderseits über die Getriebe 17', 17", 18', i g" und i 9 den Teufenzeiger
2o nebst dem Anschlag 2o'. Die Bewegung aller dieser Teile ist also von der Fördermaschine
abhängig.
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Der Empfänger 30 und seine Kontakte 24 und 29 stellen sich
hingegen in Abhängigkeit von der Bewegung des Förderkorbs i ein, da der Empfänger
mittels der Kabel 14' und 14 an den Geber 13 angeschlossen ist, der ausschließlich
durch die Bewegung des Förderkorbs i eingestellt wird. Die Einrichtung ist nun so
getroffen, daß die Kontakte 28 und 29 bei normalem Betrieb gleich schnell umlaufen
und sich berühren. Dann ist über Welle des Teiles 30, 29, 28, Welle von 26, 31 und
32 das Relais 32 erregt und hält seinen Anker 33 in der dargestellten Stellung,
in welcher der Kontakt 23 geöffnet ist.
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Bei normalem Betriebe wird die Stromzuführung für den Wecker 34 und
die Lampe 35, sobald der Förderkorb in die Nähe der Hängebank kommt, durch den Kontakt
21 des Teufenzeigers und den Kontakt 2.4 des Empfängers gleichzeitig geschlossen.
Da aber bei übereinstimmender Stellung des Teufenzeigers 2o und des Empfängers 3o
die Kontakte 28 und 29 geschlossen sind, wird das Relais 32 erregt und daher der
Wecker und die Lampe nicht eingeschaltet werden.
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Würde aber durch einen Seilrutsch der Förderkorb früher auf der Hängehank
ankommen als normaler Weise, so würde der Kontakt 28, 29 nicht geschlossen sein
und daher über den Kontakt 23 des Relais 32 der Wecker und die Lampe eingeschaltet
werden, so daß hierdurch der Fördermaschinist auf den Seilrutsch aufmerksam gemacht
wird.
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Würde umgekehrt die Seilscheibe 7 gegenüber dein Seil gleiten und
daher der Förderkorb später ankommen, so würde wiederum der Kontakt 28, 29 nicht
geschlossen sein und der Wecker sowie die Lampe in der gleichen Weise ansprechen.
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Statt,.wie dargestellt, das Relais 32 in der Anordnung nach Abb.2
mit Ruhestrom zu erregen, kann natürlich auch Arbeitsstrom dazu verwendet werden.