DE463336C

DE463336C - Verfahren zur Formaenderung eines Koerpers um einen mikroskopisch kleinen Betrag bestimmter Groesse fuer Messzwecke

Info

Publication number: DE463336C
Application number: DES62319D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Gerdien
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens Corp
Priority date: 1923-03-07
Filing date: 1923-03-07
Publication date: 1928-07-26

Description

Verfahren zur Formänderung eines Körpers um einen mikroskopisch kleinen Betrag bestimmter Größe für meßzwecke Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Formänderung eines Körpers um einen kleinen Betrag bestimmter Größe für. Meßzwecke. Gemäß der Erfindung "verden zwei Körper mit verschiedenen elastischen Eigenschaften verwendet, die durch eine auf beide Körper gleich stark einwirkende, einstellbare mechanische Kraft belastet werden, so daß aus der Größe der Deformation des leichter deformierbaren Körpers der durch die Deforination des schwerer deformierbaren Körpers entstehende Längenunterschied ermittelt werden kann.
In Abb. i ist eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung schematisch dargestellt. Mit i ist ein Stab aus elastischem Material bezeichnet, der an seinem linken Ende fest eingespannt ist und durch eine am rechten Ende angreifende Kraft P auf Zug beansprucht werden kann. Der Stab besteht aus zwei. Teilen mit verschieden elastischen Eigenschaften, und zwar besitzt der hinter der mit A bezeichneten Stelle liegende Teil des Stabes einen geringeren Querschnitt als der übrige Teil. Gemessen wird die Längenänderung S, die der Stab unter der Einwirkung der Kraft P erleidet, und aus dieser Längenänderung wird unter Berücksichtigung des Verhältnisses der elastischen Eigenschaften der beiden Stabteile die mikroskopisch kleine Strecke bestimmt, welche bei der elastischen Dehnung des Stabes die mit A bezeichnete Stelle zurückgelegt hat.
In Abb.2 ist die Anwendung des Verfahrens an einem Meßgerät dargestellt. Mit 2 ist eine Lehre bezeichnet, wie sie z. B. zum Messen von Wellendurchmessern gebraucht wird. 3 und q. sind zwei die Meßstrecke begrenzende Zylinder. Neben dem den Zylinder ¢ tragenden Arm 5 der Lehre ist ein Arm 6 angeordnet, dessen Querschnitt gegenüber dem Arm 5 so gewählt ist, daß er bei gleicher Belastung sich um den neunundneunzigfachen Betrag durchbiegt. An dem Endz des Armes 5 ist ein mit einer Teilung versehener Arm 8 angeordnet. Über dieser Teilung liegt ein Nonius 9, der an dem Ende des Armes 6 angebracht ist. Durch eine Schraube i o können beide Arme entgegen ihrer Federkraft voneinander entfernt werden. Wenn nun die Entfernung zwischen den Stirnflächen der Zylinder 3 und ¢ in spannungslosem Zustand der Arme 5 und 6 z. -B. genau ioomm beträgt und eine Entfernung von 9999 mm eingestellt werden soll, dann muß der Nonius 9 gegen die Skala 7 durch Drehen der Schraube io um i mm nach rechts verschoben werden. Die Strecke von i mm kann aber mit dem Nonius ausreichend genau auf der Teilung 7 abgelesen werden. Mit Hilfe des Verfahrens gemäß der Erfindung können also mit einem einzigen Meßgerät die verschiedenen Arten der Passungen, z. B. einer Welle, gemessen werden, während bisher für jede Passung ein besonderes Meßgerät erforderlich war.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet gegenüber den 'bekannten Verfahren den besonderen Vorteil, daß bewegliche Lagerungspunkte mit dem unvermeidlichen Lagerspiel vermieden werden. Neben der erreichbaren hohen Genauigkeit besteht ein weiterer Vorteil darin, daß periodisch auftretende Felhler ausgeschlossen sind, und ferner darin, daß eine die Genauigkeit beeinträchtigende Abnutzung nicht eintreten kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Formänderung eines Körpers um einen mikroskopisch kleinen Betrag bestimmter Größe für Meßzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Körper mit verschiedenen elastischen Eigenschaften durch eine auf beide Körper gleich stark einwirkende, einstellbare mechanische Kraft (Gewicht, Feder o. dgl.) belastet werden und daß aus der Größe der Deformation des leichter deformierbaren Körpers der durch die Deformation des schwerer defiormierbaren Körpers entstehende Längenunterschied ermittelt wird.
2. U förmige Meßlebre nach Anspi uch i, gekennzeichnet durch einen an einem Arm (5) der Lehre befestigten leicht deformierbaren Arm (6), eine Spannvorrichtung, um die Enden der beiden Arme gegeneinander zu bewegen, und einen Maßstab, an dem die gegenseitige Lage der Arme abgelesen werden kann.