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Vorrichtung zum Heben und Auswechseln der Papierrollen bei Druckmaschinen,
insbesondere Rotationsdruckmaschinen. Das Zusatzpatent 457 .?.? i betrifft eine
Vorrichtung zum Heben und Auswechseln der Papierrollen bei Druckmaschinen, insbesondere
Rotationsdruckmaschinen, bei der die in Hebelager überführte Papierrolle beim Heben
der Lager mit einem Antriebsgurt in Berührung kommt und mit diesem so lange in Berührung
bleibt und von ihm gedreht wird, bis ihre Tragachse in Hilfslager gelangt.
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Die Erfindung betrifft eine weitere -Ausbildung der Erfindung nach
dem Zusatzpatent, durch welche eine wesentliche Vereinfachung der Vorrichtung erreicht
wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und
zwar stellen dar: Abb. i eine Seitenansicht der Vorrichtung, Abb. 2 eine Stirnansicht,
Abb.3 eine Ansicht des Hebelagers im Schnitt durch die Schraubenspindel, wobei die
Kegelradmutter zum Teil in Ansicht dargestellt ist, Abb. d. einen Schnitt nach der
Linie A-B in Abb. 3, Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 3 und Abb.6
eine Draufsicht auf das Hebelager mit der Rollenspindel.
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Die Papierrolle a ist auf einer Welle b gelagert. Die Welle b kann
als durchgehende Welle ausgeführt sein, auf der die Rolle in üblicher Weise einstellbar
festgehalten oder festgekeilt wird. Auf dieser Welle b und mit ihr soll die Rolle
a zwischen senkrechten Ständern des Maschinengestelles auf und ab beweglich sein,
wie das ebenfalls im Zusatzpatent beschrieben ist. Es sind zwei Lagerpaare vorgesehen,
ein senkrecht bewegliches Lagerpaar c und- ein wagerecht bewegliches Lagerpaar d.
Die Hebelager c sind auf einer senkrechten Spindel e' auf und ab beweglich, während
die Hilfslager d an den Ständern e in der bereits im Zusatzpatent beschriebenen
Weise gegenüber der sich hebenden Rollenwelle b in ihrer wagerechten Ebene ausweichen
und der Rollenwelle b Durchgang gewähren können, um sich, nach dem Durchgang der
Welle b in die in Abb. i veranschaulichte Ruhestellung zurückzuschieben; in dieser
haben sie die Aufgabe, beim Niedergehen der senkrecht beweglichen Hebelager c die
abgelaufene Rolle a mit ihrer Welle b aus den Lagern c herauszuheben und zurückzuhalten.
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Der Antrieb der Papierrolle a erfolgt durch den endlosen Gurt f, der
selbst von der Druckmaschine mit Maschinengeschwindigkeit angetrieben wird. Dabei
ist z. B. die untere Scheibe f1 die antreibende Scheibe, während der Gurt f im oberen
Teil über eine Spannscheibe f= geführt ist. Die Berührung des
Gurtes
f mit der Papierrolle a kann beliebig kräftig sein, weil die Hebelager c
senkrecht einstellbar sind.
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Die Hebelager c sind als Räderkasten ausgebildet, während die, Rollenspindel
b an ihren beiden Enden mit breiten Zahnrädern b1 versehen ist, mit denen sie, in
ihrer Längsrichtung einstellbar im Lager c ruhend, in ein Triebrad ia jedes Räderkastens
c eingreifen kann. Es soll bei umlaufender Papierrolle a durch diese breiten Zahnräder
b1 an den Enden der Rollenspindel b die Bewegung durch selbstsperrenden Schneckenantrieb
auf Kegelräder i (Abb. 3) übertragen werden, die als Gewindemuttern ausgebildet
sind und auf den senkrechten Schraubenspindeln e1 in den Ständern e laufen. Die
senkrechten Spindeln e1 werden mittels selbstsperrender Schneckengetriebe g durch
einen Motor da angetrieben, der im Ausführungsbeispiel nach Abb. i in der
Mitte zwischen den Ständern e aufgehängt ist und seine Umlaufbewegung unmittelbar
auf die Schneckenwellen k des Schneckengetriebes g überträgt.
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Oberhalb der wagerecht verschiebbaren Hilfslager d ist ein
Kontakthebel l eingebaut, der den Stromkreis zum Motor h schließen oder unterbrechen
kann. Der Kontakthebel L steht durch eine Schubstange h in Verbindung mit einem
am Fuße des Ständers e angebrachten Kontakthebel l', während die Hebelager c' oben
und unten in der Bahn dieser Kontakthebel l und l' liegende Anschläge 12 besitzen,
die die Kontakthebel, je nachdem die Lager c in der einen oder anderen Endlage ankommen,
verstellen und dadurch den Motor h in Gang setzen oder anhalten.
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In bequem erreichbarer Höhe sind Schalter in für das Ein- und Ausschalten
des Motors lz vorgesehen.
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Die Räderkasten c sind mit selbstsperrendem Schneckengetriebe eingerichtet,
so daß der Antrieb durch die Rollenspindel b ganz unabhängig ist von dem Motorantrieb
durch die Spindeln e1. Die Räderkasten c, die als Hebelager die Rollenwelle b aufnehmen
sollen, sind so angeordnet, daß sie an den Hilfslagern d, die an den Innenseiten
der Ständer angebracht sind, vorüberlaufen können. Sie bestehen, wie die Abb. 3
bis 6 veranschaulichen, im wesentlichen aus dem Gehäuse cl, das unter Vermittlung
der Mutter i von der Spindel e1 gehalten und auf den Ständern oder Führungsschienen
e, -wie insbesondere aus Abb. 5 ersichtlich ist, geführt ist. Die Ständer e sind
an den Seitenflächen bei e' abgesetzt und können in entsprechende Aussparungen des
Gehäuses cl eingreifen. Für die Spindel e1 ist im Gehäuse eine entsprechende Führung
c= vorgesehen, die den Ständern gegenüber angeordnet ist. Die Hebelager c erhalten
so auf eine größere Höhe, wie es Abb. 3 zeigt, eine zuverlässige und breite Führung.
Nach der Vorderseite zu besitzen die Gehäuse cl oben eine Vertiefung c3, in welche
die Rollenwelle b eingebettet wird. Die Rollenwelle ragt mit ihrem Zahnrad b1 über
den Hauptteil des Lagers c nach außen; das Lager c besitzt an dieser Stelle einen
Gehäuseansatz c4, in dem ein Zahnrad n drehbar gelagert ist, das mit dem Zahnritzel
b1 der Rollenwelle b in Eingriff kommt. Mit diesem Zahnrad n ist auf gleicher Achse
laufend ein Zahnrad o von kleinerem Durchmesser fest verbunden, das seine Drehung
auf ein danebenliegendes Zahnrad q übertragen kann. - Das Zahnrad q steht durch
seine Welle q1 in Verbindung mit einer Schnecke p, die ein Schneckenrad p1 antreibt,
das seine Bewegung auf ein mit ihm auf gleicher Welle sitzendes Kegelrad r überträgt.
Dieses steht in Eingriff mit der im unteren Teil als Kegelrad ausgebildeten Mutter
i, die auf der Spindel e1 sitzt und von dem Gehäuse c, wie in Abb. 3 veranschaulicht
ist, durch ein Kugellagers getrennt ist; das die Aufgabe hat, bei der Drehung der
Mutter i die Reibung nach Möglichkeit zu vermindern. Die Kegelradmutter i ist also
gleichzeitig der Träger des Hebelagers c. Auch die Welle b ruht auf Kugellagern,
um die Reibung zu verringern. Durch Drehung der Spindel b wird also die Kegelraclinutter
i in Drehbewegung versetzt, so daß sie den Räderbasten c, der gleichzeitig der Papierrollenträger
ist, aufwärts bewegt.
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Wird mittels des Motors h die senkrechte Gewindespindel e1 ebenfalls
in Drehung versetzt, so wird die im Ausführungsbeispiel den Räderkasten c und damit
die Papierrolle d tragende Kegelradmutter i unabhängig von dem Antrieb der Spindel
b auf- oder abwärts bewegt.
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Wie insbesondere aus Abb.6 ersichtlich ist, kann eine genaue axiale
Einstellung der Spindel b mittels einer Hilfsvorrichtung erfolgen, die ebenfalls
im Räderkasten c gelagert ist. Die Spindel b besitzt nämlich eine Umfangsnut b5,
während im Räderkasten eine Zahnschiene u mit einer Nocke t gelagert ist,
die in diese Umfangsnut b3 eingreifen kann. Die Nocke t sitzt unter Federdruck in
einer Aussparung u1 der Schiene u. Sie kann also, wenn sie der Nut nicht gegenüberliegt,
von der eingelegten Welle b zunächst in die Aussparung u1 zurückgedrängt werden,
bis die Welle b mit der Nut b3 sich der Nocke t
gegenüber einstellt.
Es können eine Mehrzahl solcher Nuten b3 nebeneinander vorgesehen sein. Die Schiene
u trägt eine Verzahnung u', in die die Schnecke v1 einer
Schneckenwelle
v eingreift, die durch ein Handrad gedreht werden kann. Man erkennt ohne weiteres,
daß durch die Drehung der Schneckenwelle v die Zahnschiene u mit Hilfe der Nocke
t eine axiale Verschiebung der Welle b mit der Papierrolle a und damit
eine Einstellung der Papierkante vornehmen kann. Die Schneckenwelle v und ihre Lager
werden durch einen Deckel c°' abgedeckt (Abb. 3).
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Die Wirkungsweise ergibt sich aus der Beschreibung.
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Die Kegelradmuttern i winden die Lager c entsprechend der Durchmesserabnahme
der Papierrolle a hoch, so daß der Umspannwinkel des Gurtes f stets der gleiche
bleibt.
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Die wagerecht#verschiebbaren Hilfslager d werden unter dem Einfluß
von Federn in den Weg der vorübergehenden Papierrollenwelle b geschoben, die den
Motor h durch den Hebel l
einrückt und durch die sich nunmehr entgegengesetzt
drehenden Spindeln e1 die Hebelager c wieder herunterwindet. Während dieser Zeit
läuft die Maschine mit dem Rollenrest im Hilfslager d ohne Unterbrechung «-eiter.
Die neue Papierrolle wird mit einem Klebestreifen versehen. Ist die Papierrolle
im Hilfslager d so weit abgelaufen, daß das Ankleben der neuen Rolle vor sich gehen
kann, so werden durch Einschalten des Druckknopfes auf ::.aufwärts« die Spindeln
e1 gedreht und die neue Rolle gegen den Riemen f bzw. die ablaufende Papierbahn
gedrückt; die dadurch entstehende Reibung am Umfang der neuen Rolle bringt diese
in Drehbewegung. Sobald die Klebestelle mit der ablaufenden Papierbahn zusammenkommt,
wird die ablaufende Papierbahn abgerissen; die neue Rolle tritt somit an die Stelle
der abgelaufenen Rolle. Das Auswechseln der Papierrolle erfolgt bei verminderter
Laufgeschwindigkeit der Maschine.
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Um die Papierbahn in der Maschine mehr öder weniger zu spannen, werden
mittels Druckknöpfe die Hebelager c unabhängig von dem -Heben der Lager c durch
die sich drehende Papierrolle a auf- und abwärts bewegt, so daß die Rolle mehr oder
weniger durch den Gurt f umspannt wird.