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Automatische Zählvorrichtung für Körnerfrüchte. Zum Bestimmen des
Gewichtes von Körnerfrüchten verschiedener Qualitäten wird bekanntlich von jeder
Qualität eine bestimmte gleiche Anzahl Körner abgezählt, wobei die hierbei sich
ergebenden Gewichtsdifferenzen den Wert jeder Qualität ergeben. Zum Abzählen der
Körner dienen bekannte Streichbretter mit zueinander versetzt angeordneten lIitnehmerschaufeln,
von denen jede aus einer in einer Linie gestreuten Körnermenge beim Streichen ein
Korn bis zu einem Markierungsfeld mitnimmt, um festzustellen, ob auch jede Schaufel
nur ein Korn und nicht mehr mitgenommen hat bzw. leer blieb. Dieses Verfahren ist
äußerst umständlich und zeitraubend, besonders bei Bestimmung größerer Mengen, wobei
die Zuverlässigkeit des Zählers stets zweifelhaft bleibt.
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Diesem Übelstande wird durch die Erfindung in wirksamster Weise abgeholfen
und besteht das Wesen derselben darin, daß einem senkrecht einstellbaren Streichbrett
mit Schaufeln die Körner mittels endlosen. Transportbandes derart zugeführt werden,
daß durch den fortlaufenden Transport des Bandes jede Schaufel mit einem Korn gefüllt
wird, während die überschüssige Menge von dem Transportband in einen Sammelbehälter
gelangt. Damit nun dieser Vorgang schnellstens durchgeführt wird, werden in bestimmten
Zeitabständen die Körner von einem breit ausladenden Streutrichter in dichter und
breiter Linie auf das Transportband abgegeben, worauf nach Abteilen der richtigen
Anzahl an die Schaufeln das Streichbrett angehoben wird. so daß die abgezählten
Körner in einen besonderen Zählcehälter gelangen können, während sich das Streichbrett
erneut nach unten senkt, um die neue Körnermenge wieder abzuteilen.
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Das Heben und Senken des Streichbrettes kann zwangläufig mit dem Offnen
und Senken des Trichters geregelt werden, wobei gleichzeitig auch ein Zählbehälter
wechselweise an den Ablauf des Transportbandes herangeführt «-erden kann. Oberhalb
des Streichbrettes wird zweckmäßig eine Zähleruhr angeordnet, welche durch das Heben
des Streichbrettes jeweils um eine Zahl vorgeschaltet wird, so daß die abgezählte
Menge jederzeit feststellbar ist.
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Die überschüssige und die abgezählte Körnermenge kann auch durch schwingbare
Bleche, Abstreifer o. dgl. wechselweise in die zugehörigen Behälter abgeleitet werden.
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Die Vorrichtung, welche eingekapselt ist, kann von Hand aus oder auch
motorisch angetrieben werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt;
es zeigt Abb. i eine Seitenansicht auf dieselbe und Abb. 2 eine Draufsicht von Abb.
i ohne Zähluhr und Fülltrichter.
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In einem Rahmengestell i sind die Transportwalzen z, 3, 4 und 5 gelagert,
über welche (las endlose Transportband 6 gelegt ist. Oberhalb der Walze 2 ist der
Fülltrichter 7 mit breitem Auslauf 8 aufgehängt, welcher durch die Klappe 9 mit
Anschlag io und Gegengewicht i i geschlossen gehalten wird. Seitlich
vom
Trichter 7 ist mittels zwei Führungsstangen 12 das Streichbrett 13 in Führungen
14 senkrecht einstellbar gelagert, wobei die eine Führungsstange 12 mit dem Triebwerk
der Zähleruhr 15 in Verbindung steht. An den Längskanten des Streichbrettes 12 sind
je zwei Zapfen 16 befestigt, welche auf den mit je zwei schrägen Auflaufflächen
17 versehenen Schubleisten 18 ruhen. Auf den Außenseiten der Schubleisten 18 ist
je ein Anschlag i9 befestigt. Die freien Enden der beiden Schubleisten 18 sind an
den in Führungen 2o in der wagerechten Ebene verschiebbaren Zahlbehälter 21 angelenkt.
Am Transportband 6 sind die beiden Mitnehmer 22 befestigt, während in den Außenflächen
der Schubleisten 18 die Keilnuten 23 eingelassen sind. Diesen Keilnuten 22 sind
die beiden im Tisch 2¢ in der wagerechten Ebene federnd verschiebbar gelagerten
Keile 25 angepaßt. Der Behälter 26 dient als Sammelbehälter für die überschüssigen
Körner.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Gemäß der Zeichnung ruht das Streichbrett
13 mit seinen Schaufeln auf dem durch den Tisch 24 unterstützten Transportband 6,
so daß mittels der Kurbel 27 die vom Trichter 7 auf das Band 6 abgegebenen Körner
fortbewegt und je ein Korn in einer Schaufel abgefangen wird, während die überschüssigen
Körner vom Band 6 in den Behälter 26 fallen, da der Behälter 2i in vom Band 6 abgerückter
Stellung steht. Sobald keine Körner unter dem Streichbrett 13 mehr hervorkommen,
sind die Mitnehmer 22 des Transportbandes 6 in Nähe der an den Schubleisten i8 sitzenden
Anschläge i9 gelangt und nehmen diese bzw. die unter Wirkung der Feder 28 stehenden
Schubleisten 18 so weit mit, daß die Keile 25 in die Nuten 23 derselben einschnappen
können und diese festhalten. Hierbei gleiten auch gleichzeitig die Zapfen 16 auf
den schrägen Auflaufflächen 17 der Leisten 18 hoch und heben das Streichbrett 13
an, wobei gleichzeitig die in die Zähleruhr eingreifende Führungsstange 12 das Zählerwerk
weiterschaltet und das Anheben des Streichbrettes 13 dadurch registriert wird. Bei
dieser Verschiebung der Schubstangen 18 kippen die auf diesen sitzenden Mitnehmer
29 beim Auftreffen auf den Klappenanschlag io nach hinten um und richten sich nach
Passieren des Anschlages io wieder federnd hoch. Gleichzeitig haben aber auch die
Schubstangen 18 den Zählbehälter 21 in die strichpunktierte Lage an das Transportband
6 herangeführt. Da nun in dieser Stellung des Streichbrettes 13 die abgezählten
Körner frei sind, so werden diese vom Transportband 6 mitgenommen und an den Zählbehälter
21 abgegeben. Inzwischen rücken aber auch die am Transportband 6 sitzenden M'itnehmer
22 vor, bis dieselben auf die Keile 25 treffen und diese aus den Nuten 23 der Schubleisten
18 nach außen herausdrängen, wodurch letztere frei werden und unter Wirkung der
Feder 28 zurückschnellen. Hierbei tritt einerseits der Behälter' 2i vom Transportband
6 zurück, während anderseits die Zapfen 16 auf den schrägen Auflaufflächen 17 abwärts
gleiten, wodurch sich das Streichbrett 13 wieder auf das Transportband 6 senkt.
Gleichzeitig schlagen aber auch die Mitnehmer 2,9 an den Anschlag i o der Klappe
9, wobei diese geöffnet und nach Passieren der Mitnehmer 29 durch das Gewicht i
i sofort 'wieder geschlossen wird. Dieses kurze Öffnen der Klappe 9 genügt, um durch
den Auslauf 8 des Trichters eine dichte und breite Reihe Körner an das Transportband
6 abzugeben, die den Schaufeln des Streichbrettes 13 zugeführt werden. Nunmehr spielt
sich wieder der gleiche Vorgang wie vorher ab; jede Schachtel fängt ein Korn ab,
während die überschüssige Menge vom Transportband 6 mitgenommen und an den Behälter
26 abgegeben wird, bis der Anschlag 22 das Streichbrett 13 wieder ausrückt.
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Das Transportband 6 kann aber auch nur in wagerechter Ebene geführt
und beidseitig der Walze 3 die beiden Behälter 21 und 26 angeordnet sein. Wird nun
ein senkrecht stehendes und um eine Mittelachse schwingendes Blech mit einer Schubleiste
18 verbunden, so lenkt dieses beim Verschieben der Schubstangen i8 wechselweise
die Körner in den Sammelbehälter 26 und Zählbehälter 21.
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Ebenso kann aber auch das Heben und Senken des.Streichbrettes 13 in
beliebig anderer Weise erfolgen, z. B. mittels Gelenkhebel, Nürnberger Schere u.
dgl., wobei das Öffnen der Klappe 9 am Behälter 7 entsprechend periodisch geregelt
wird. Auf dem Transportband 6 kann ein bekanntes Markierungsfeld für die Zählkontrolle
vorgesehen werden.