DE456226C

DE456226C - Kalander

Info

Publication number: DE456226C
Application number: DEW72699D
Authority: DE
Original assignee: AUGUST WALZEL
Current assignee: AUGUST WALZEL
Priority date: 1926-05-21
Filing date: 1926-05-21
Publication date: 1928-02-18

Description

Kalander. Bei den bisher bekannten Kalandern mit mindestens drei Walzen war entweder die unterste oder aber die oberste als Antriebswalze fest gelagert, während im ersten Falle die anderen Walzen lose darauf lagen und die oberste durch Gewichts- oder Federdruck belastet war, im zweiten Falle die lose aufeinanderliegenden Walzen durch gegen die unterste wirkenden Gewichts- oder Federdruck an die Antriebswalze gepreßt wurden. In beiden Fällen waren die zwischen den einzelnen Walzen auftretenden Drücke verschieden, da sich in Richtung von oben nach unten die Walzengewichte hinzuaddierten, was unter Umständen zu Störungen, ja sogar zum Abreißen der Ware führen kann.
Versuche, die bereits in der Richtung gemacht worden sind, die mittlere Walze fest zu lagern und als Antriebswalze zu verwenden, während die anderen von oben bzw. unten angepreßt wurden, haben, wenigstens soweit Ober- und Unterwalzen von ein und derselben Kraftquelle aus den notwendigen Anpreßdruck erhalten sollten, nicht zum Ziele geführt.
Der Zweck der Erfindung ist es daher, einen Kalander mit mindestens drei Wälzen, von denen die mittlere als Antriebswalze fest gelagert- ist, zu schaffen, der die Mängel beseitigt und es ermöglicht, trotz der Verwendung von nur einer Kraftquelle Ober- und Unterwalzen mit den gleichen oder einstellbar verschiedenen Drücken gegen die Antriebswalze zu pressen. Dies geschieht erfindungsgemäß in erster Linie dadurch, daß zwischen dem Kraftspeicher beliebiger Art und die die Belastung an die Walzen weitergebenden Hebelwerke ein Waagebalken geschaltet ist, an dessen verstellbarem Drehpunkt der Kraftspeicher und an dessen Endpunkten die Hebelwerke angreifen. Durch Verstellung des Kraftangriffspunktes gegenüber den Angriffspunkten der Lasten auf dem Waagebalken ist es hierbei möglich, die Anpreßdrücke der Walzen zu verändern.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in Verbindung mit einem Dreiwalzenkalander von der Seite gesehen dargestellt.
Im Kalandergestell i ist die mittlere Walze 2 fest gelagert, während die obere 3 und die untere .I gegen die mittlere verstellbar sind. Hierbei ist die mittlere Walze 2 die angetriebene, während die anderen nur mitlaufen. Der Antrieb selbst ist ebenso wie die Lagerung der Walzen nicht mit dargestellt. Bei 5 ist im Gestell i ein Hebel 6 gelagert, der durch eine einstellbare Spindel ? auf die Achse 8 der oberen Walze 3 wirkt. In ähnlicher Weise ist bei 9 ein zweiter Hebel i o gelagert, auf dessen einem Arm i i die Achse 12 der unteren Walze q. vermittels der einstellbaren Spindel 13 aufruht. Beide Hebel 6 und io sind durch Zugstangen 14 und 15 an die beiden Enden eines Waagebalkens 16 angelenkt, dessen Unterstützungspunkt 17 durch eine Zugstange 18 mit einem durch Gewichte 2o belasteten Hebel r9 verbunden ist. Der Unterstützungspunkt 17 läßt sich durch einen beliebigen Trieb auf dem Waagebalken 16 verstellen, so daß das Hebelarmverhältnis desselben verändert werden kann. Der Drehzapfen 21 des Hebels i9 ist exzentrisch im Gestell i gelagert, und unterhalb der Gewichtsbelastung ist ein Segmenthebel 22 vorgesehen, um mit deren Hilfe das Entlasten und Ausheben der Walzen bewirken zu können. Zu diesem Zweck ist unterhalb der Spindel 13 ein verstellbarer Anschlag 23 vorgesehen, gegen den sich die Spindel 13 abstützt. Zur Entlastung des Gestelles i kann, wie angedeutet, ein Anker 24 vorgesehen sein, der den Widerlagerzug des Hebels 6 aufnimmt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Die Belastung, die wie im dargestellten Ausführungsbeispiel durch auflegbare Gewichte 2o, in ähnlicher Weise aber auch durch einstellbare Federn, Druckkolben u. dgl. hervorgerufen werden kann, wird durch die Zugstange 18 auf den Waagebalken 16 übertragen, der die Kraft durch die Zugstangen 14 und 15 auf die Hebel 6 und io verteilt. Die Abmessung der verschiedenen in Wirkung tretenden Hebelarme wird normalerweise so gewählt werden, daß der Preßdruck zwischen den Walzen 3 bzw. 4 und der Walze :2 unter Berücksichtigung des im einen Falle abzuziehenden, im anderen Falle dazuzuzählenden Walzengewichtes der gleiche ist. Durch Verstellung des Angriffspunktes 17 auf dem Waagebalken T6 kann nun der Anpreßdruck zwischen den Walzen in beliebiger Weise geregelt werden.
Genau die gleiche Vorrichtung befindet sich natürlich auch auf der anderen Seite des Kalanders. Unter Umständen besteht aber die Möglichkeit, die gewählte Belastung gleichmäßig auf die beiden Hebel i9 zu verteilen, so daß man mit einer Belastung auskommt.
Wieviel Walzen zur Verwendung kommen, richtet sich nach der Art des Kalanders; jedenfalls läßt sich der Erfindungsgegenstand überall dort verwenden, wo mindestens drei Walzen vorgesehen sind.
Die dargestellte Ausführungsform soll nur als Beispiel dafür gelten, wie der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke durchführbar ist, ohne gerade auf diese Konstruktion beschränkt zu sein; vielmehr können, namentlich unter Berücksichtigung der Bauarten und Verwendungszwecke der Kalander, die verschiedensten Abänderungen getroffen werden, ohne dadurch außerhalb des Rahmens der Erfindung zu fallen, vorausgesetzt, daß eine regelbare Übertragung der Belastung auf die Walzen so bewirkt wird, daß die über der festliegenden Walze befindlichen Walzen von oben nach unten und die darunter befindlichen von unten nach oben gedrückt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kalander mit mindestens drei Walzen, von denen die mittlere als Antriebswalze fest gelagert ist, während die beiden anderen gegen letztere durch Gewichts-oder Federkraftspeicher einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Kraftspeicher (2o) beliebiger Art und die die Belastung an die Walzen weitergebenden Hebelwerke (14, 6; 15, io) ein Waagebalken (16) geschaltet ist, an dessen verstellbarem Drehpunkt (17) der Kraftspeicher und an dessen Endpunkten die Hebelwerke angreifen.
2. Kalander nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf die obere Walze (3) ein Hebel (6) drückt, während die untere Walze (4) auf einem weiteren Hebel (io) aufruht, und daß beide Hebel (6 und io) durch Zugstangen (14, 15) an beide Enden eines Waagebalkens (16) angelenkt sind, während die Belastung im Unterstützungspunkt (17) des Waagebalkens (16) angreift.