DE451061C - Fussstreckverband - Google Patents
FussstreckverbandInfo
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- DE451061C DE451061C DEL63459D DEL0063459D DE451061C DE 451061 C DE451061 C DE 451061C DE L63459 D DEL63459 D DE L63459D DE L0063459 D DEL0063459 D DE L0063459D DE 451061 C DE451061 C DE 451061C
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Description
- Fußstreckverband. Zur Behandlung von Schenkelbrüchen sind unter dem Bein anzuordnende mehrteilige, durch feststellbare Gelenke miteinander verbundene Beinschienen mit verstellbaren Laden oder Bügeln zum Festhalten des Beines bekannt. Diese Schienen sind nach oben nicht abgestützt. Die Folge davon ist, daß der Körper bedingt durch den durch das Streckgewicht ausgeübten Zug, beim Strecken des Beines nach unten abrutscht. Auch kennt man schon Fußstreckverbände, die aus einer- seitlich anzuordnenden zweiteiligen Schiene bestehen, welche an einem Leibgurt befestigt ist, einen mit einer Metalleinlage versehenen Sattel besitzt, auf welchem der Kranke sozusagen reitet, und eine Vielzahl an der Innenseite der Schiene befestigte parallele, einander mit den Kanten dachziegelartig überdeckende Spangen aus elastischem Stoff trägt, die zum Festhalten des Beines an der Schiene dienen. Abgesehen davon, daß dieser Verband kostspielig, seine Behandlung umständlich und der Sattel für den Kranken unbequem ist, erfährt der Oberschenkel durch den Sattel oder auch dessen Befestigung an der seitlich anzuordnenden Schiene einen seitlichen Zug, so daß beim Strecken des Beines die Bruchstellen sich seitlich verschieben können.
- Demgegenüber besteht die Erfindung in einem Fußstreckverband mit einem zur Befestigung auf der Unterseite des Beines eingerichteten, aus einem Stück bestehenden starren Stab aus Holz o. dgl., auf den die Lager für Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß ein- und feststellbar aufschiebbar sind und dessen oberes Ende einen Stützansatz mit einem in der Weite einstellbaren, sich beim Anlegen der Beinschiene und beim Strecken des Beines gegen den rückwärtigen Teil des Oberschenkels (Tubers) abstützenden Sitz- oder Stützring aus weichem Stoff trägt, und dessen unteres Ende zum Aufstecken eines Verlängerungsstückes mit einer Gewichtsführungsrolle oder zum Aufschieben einer Laufgummikappe eingerichtet ist. Die an dem starren Stab verschieb- und feststellbar angeordneten Lager für den Ober- und Unterschenkel bestehen aus geeigneten, nach der Form der Schenkel gewalkten, im Durchmesser veränderlichen Hülsen aus Pappe o. dgl. Mit der Beinschiene kann ferner eine das Becken umfassende verstellbare Pappe- o. dgl. Hülse lösbar verbunden werden, wenn es sich darum handelt, das Becken oder Hüftgelenk festzustellen. Dabei ist die Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß die Beckenhülse mit der den Oberschenkel aufnehmenden Hülse durch eine auf der Hinterseite verlaufende Zinkblecho. dgl. Schiene und durch zwei zueinander senkrecht oder nahezu senkrecht gestellte, einerseits mittels Metallklammern und anderseits mittels Gurte o. dgl. befestigter Pappe- o. dgl. Schienen verbunden wird, wobei gleichzeitig die eine der letzteren das Beugen und die andere das seitliche Ausschwenken des Beines zu verhindern vermag. Endlich besitzt die in Verbindung mit einer solchen Beinschiene zu verwendende, zur Aufnahme des Streckzuges vorgesehene, den Fuß in der Knöchelgegend umschließende, durch Gurte o. dgl. verschlossene Gamasche aus Filzo. dgl. Polster, mittels deren die Gamasche sich an der Innen- und Außenfläche des Fersenbeines festdrücken läßt.
- Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine schaubildliche Darstellung der Beinschiene, Abb.2 das die Gewichtsführungsrolle tragende Verlängerungsstück, Abb. 3 die Laufgummikappe, Abb. q. die Beckenhülse, Abb. 5 die Fußgamasche und Abb. 6 das Fußbrett in kleinerem Maßstab. Die Beinschiene wird durch den Holz- o. dgl. Stab a gebildet, an dessen oberem Ende ein Sitz-und Stützring b angeordnet ist. Letzterer besteht an seinem rückwärtigen, am Stab a befestigten Teil c 'aus hartem, und im übrigen aus weichem Stoff, z. B. aus einem mit Faktis gefüllten Gummischlauch. Er ist mittels Gurteansatz d und Schnalle e verschließ- und in der Weite einstellbar und wird um den oberen Teil des Oberschenkels gelegt. An das untere Ende des Stabes a kann ein Verlängerungsstück f (Abb.2) angesteckt werden. Dieses trägt in einem Lager g eine Rolle h. Die Achse der letzteren wird durch einen Steckstift i gebildet, welcher in Löcher k des Lagers g in verschiedener Höhe eingesteckt werden kann. Die Rolle 1a dient zur Führung des Gewichtes bei Anwendung der Beinschiene als Streckverband. An Stelle dieses Verlängerungsstückes f kann auf den Stab a aber auch eine Laufgummikappe l (Abb. 3) aufgeschoben und befestigt werden, so daß die Schiene als Stelze bei fortgeschrittenem Heilungsprozeß benutzt werden kann.
- Am Stab a sind ferner zwei Hülsen na und n aus Pappe o. dgl. verschiebbar geführt und mittels in Löchern P des Stabes a eingreifender Steckstifte o in beliebiger Lage feststellbar angeordnet. Die Hülse m dient zur Aufnahme des Unterschenkels. Beide Hülsen na, n sind nach der Form des Beines gewalkt und werden um das Bein mit Hilfe von Gurten q o. dgl. geschlossen. Sie ermöglichen durch ihre bequeme Verstellbarkeit eine rasche und leichte Anpassung an jede Beinlänge und -stärke. Der Stab ca trägt außerdem verschiebbar noch einen die Verdrehung des Fußes verhindernden Metallbügel v, der mit einer unter dem Stab a geführten Querschiene yi fest verbunden ist: Letztere dient als unteres Lager des Stabes a im Ruhezustand.
- In manchen Fällen, z. B. bei Oberschenkelbrüchen und Hüftgelenkentzündungen, ist es notwendig, auch das Becken festzuhalten. Dies wird durch eine zweckmäßig aus zwei Teilen bestehende, das Becken vollständig umfassende Hülse s (Abb. q.) erreicht. Diese Hülse s ist ebenfalls mittels Gurte t verschlossen und kann auf verschiedene Größen eingestellt werden. Die Hülse s ist mit der den Oberschenkel aufnehmenden Hülse n durch eine auf der Hinterseite verlaufende Zinkblech- o. dgl. Schirene und durch zwei senkrecht zueinander gestellte Schienen u, v verbunden. Die Befestigung dieser Schienen u, v an der Hülse s erfolgt mittels Metallklammern w, während die Befestigung an der Oberschenkelhülse n durch Verschnallen mittels Gurte erfolgt, welche durch die Schlitze u1 geführt werden. Hierbei wird gleichzeitig durch die Schiene ts das Beugen und durch die Schiene z, das seitliche Ausschwenken des Beines verhindert.
- Die Anwendung der Beinschiene ist folgende Das verletzte Bein wird auf den Stab a gelegt, so daß es in die mittels der Steckstifte o in entsprechender Lage festgestellten Hülsen m, ia zur Einlage kommt. Sodann wird der Sitz- und Stützring b gegen den oberen Teil des Oberschenkels (Tubers) abgestützt und entsprechend dem Umfang desselben verschlossen, worauf auch der Verschluß der Hülsen na, sa mittels der Gurte q erfolgt. Je nach Bedarf wird nun an das andere Ende des Stabes a das Verlängerungsstück f mit der Gewichtsführungsrolle lt angesteckt und ein Streckverband angelegt. Dabei bildet der Sitz- und Stützring b das VViderlager für den durch das Streckgewicht ausgeübten Zug und verhindert ein Nachrutschen des- Körpers nach unten. Bei fortgeschrittenem Heilprozeß wird der Teil f, g, lt abgenommen und kann nun auf den Stab ca die Laufgummikappe L aufgesteckt werden, so daß letzterer als Stelze zum Gehen benutzt werden kann.
- Die verschiedenen Teile der Beinschiene können nach Erfordernis auf einfache Weise ausgewechselt oder durch neue ,ersetzt werden.
- Um bei Streckverbänden den Streckzug am Bein ausüben zu können, ist eine Gamasche x aus Filz- o. dgl. vorgesehen (Abb. 5). Diese umschließt den Fuß in der Knöchelgegend. Sie besitzt an ihrem rückwärtigen Teil an der Außenseite zwei keilförmige, nach oben sich verdickende Filz- o. dgl. Polster y und wird durch Schnürverschluß z und durch Gurte :2 o. dgl. festgezogen. Durch die Anordnung der Filzo. dgl. Polster y wird bewirkt, daß die Gamasche x an die gegen Druck weniger empfindliche Innen- und Außenfläche des Fersenbeines festgedrückt wird. j sind die Streckgurte, welche an der Gamasche befestigt sind.
- Es ist in vielen Fällen erforderlich, den Fuß nicht senkrecht zur Unterlage, sondern in irgendeiner Rotationsstellung des Beines festzuhalten. Hierbei wird an Stelle des Bügels r eine Anordnung, wie in Abb. 6 dargestellt, angewendet. Hier ist auf der Querschiene r1 ein Brett 3 befestigt, welches mit einer Vielzahl von Löchern ¢ versehen ist. Wie in der Zeichnung punktiert angedeutet, wird der Fuß mit der Sohle auf dieses Brett aufgesetzt und in der notwendigen Lage, vermittels durch die Löcher4 geführter Gurte o. dgl. befestigt und gesichert. 5 sind Schlitze zur Durchführung der Streckgurte.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Fußstreckverband, gekennzeichnet durch einen zur Befestigung auf der Unterseite des Beines eingerichteten, aus einem Stück bestehenden starren Stab (a) aus Holz o. dgl., auf den die Lager für Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß ein- und feststellbar aufschiebbar sind, und dessen oberes Ende einen Stützansatz (c) mit einem in der Weite einstellbaren, sich beim Anlegen der Beinschiene und beim Strecken des Beines gegen den rückwärtigen Teil des -Oberschenkels (Tubers) abstützenden Sitz- oder Stützring (b) aus weichem Stoff trägt, und dessen unteres Ende zum Aufstecken eines Verlängerungsstückes (f) mit einer Gewichtsführungsrolle (lz) oder zum Aufschieben einer Laufgummikappe (L) eingerichtet ist.
- 2. Fußstreckverband nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Beinschiene (a) verschieb- und feststellbaren Lager für den Ober- und Unterschenkel aus geeigneten, nach der Form des Beines gewalkten, im Durchmesser veränderlichen Hülsen (na, n) aus Pappe o. dgl. bestehen.
- 3. Fußstreckverband nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Beinschiene (a) eine das Becken umfassende verstellbare Pappe- o. dgl. Hülse (s) lösbar verbunden ist. q.. Fußstreckverband nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beckenhülse (s) mit der den Oberschenkel aufnehmenden Hülse (n) durch eine auf der Hinterseite verlaufende Zinkblech- o. dgl. Schiene und durch zwei senkrecht zueinander gestellte Pappe- o. dgl. Schienen (u, v) verbunden ist, deren eine das Beugen und deren andere das seitliche Ausschwenken des Beines zu verhindern vermag. 5. Fußstreckverband nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der Schienen (u, v) an der Beckenhülse mittels Klammern (w) und an der den Oberschenkel aufnehmenden Hülse (n) mittels Gurte erfolgt. 6. Fußstreckverband nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise zur Aufnahme des Streckzuges vorgesehene, den Fuß in der Knöchelgegend umschließende, durch Gurte o. dgl. (2) verschlossene Filz- o. dgl. Gamasche (x) außen an ihrer Rückseite zwei keilförmige, nach oben sich verdickende Filz- o. dgl. Polster (y) besitzt, mittels deren die Gamasche sich an der Innen- und Außenfläche des Fersenbeines festdrücken läßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL63459D DE451061C (de) | 1925-06-24 | 1925-06-24 | Fussstreckverband |
Applications Claiming Priority (1)
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Family
ID=7280841
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DEL63459D Expired DE451061C (de) | 1925-06-24 | 1925-06-24 | Fussstreckverband |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE451061C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2854000A (en) * | 1955-10-12 | 1958-09-30 | S H Camp & Company | Traction legging |
US2984239A (en) * | 1956-12-31 | 1961-05-16 | Jiffy Splint Inc | Emergency leg splint |
-
1925
- 1925-06-24 DE DEL63459D patent/DE451061C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2854000A (en) * | 1955-10-12 | 1958-09-30 | S H Camp & Company | Traction legging |
US2984239A (en) * | 1956-12-31 | 1961-05-16 | Jiffy Splint Inc | Emergency leg splint |
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