DE448855C

DE448855C - Seitlich bedienbare Kupplungsvorrichtung fuer Eisenbahnwagen

Info

Publication number: DE448855C
Application number: DET31745D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-10-22
Filing date: 1926-04-27
Publication date: 1927-08-30
Also published as: FR604932A; BE334136A

Description

Die Erfindung betrifft eine seitlich bedienbare Kupplungsvorrichtung für Eisenbahnwagen.

Es sind bereits schon Vorrichtungen vorgeschlagen worden, welche ein Bedienen der Kupplungsvorrichtungen von einem außerhalb des Geleises Stehenden ermöglichen. Diese Vorrichtungen waren aber mehr oder weniger kompliziert und bedingten entweder eine vollkommene Änderung der Kupplungsvorrichtung oder ordneten viele Teile an der üblichen Kupplungsvorrichtung an. Es bestand also nach wie vor das Bedürfnis der Praxis nach einer Bedienungsvorrichtung für Kupplungsvorrichtungen, welche die Kupplungsvorrichtung in keiner Weise verändert und eine billige und einfache Herstellung und Anordnung derselben ermöglicht und welche auch gleichzeitig die Bedienung der Kupplungsvorrichtung in üblicher Weise von Hand gestattet.

Der Erfindung gemäß werden nun die Nachteile der bekannten Vorrichtungen vermieden und eine Vorrichtung geschaffen, bei der die Bedienungsvorrichtung für die Kupplungsvorrichtung vollkommen getrennt von der Kupplung angeordnet wird und aus einer an sich bekannten, an jedem Wagen angeordneten wagerechten Welle besteht, welche mittels zwei mit der Kupplungsvorrichtung nicht verbundenen, mit ein oder mehreren Stützpunkten versehenen Armen auf denselben wirkt und in bekannter Weise mittels von auf ihren Enden aufsteckbarem Schlüssel bedient wird. Die Arme der Bedienungsvorrichtung wirken dabei über ein schwenkbar angeordnetes Zwischenglied auf die Kupplungsvorrichtung, derart, daß sie gleichzeitig auf die Kupplungsöse und die die öse tragenden Arme des Kupplungsgliedes wirken. Dieses Zwischenglied ist an der Kupplungs-

vorrichtung angelenkt, wobei zu diesem Zweck an der vorderen Mutter der Kupplungsvorrichtung Lappen vorgesehen sind, welche zum Anlenken des Zwischengliedes dienen.

Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt. Es zeigt Abb. ι die Vorrichtung in Ansicht in zwei Stellungen, ίο jener der Ruhelage und jener der Verkupplung. Abb. 2 zeigt den zugehörigen Grundriß in der Kupplungsstellung.

Wie aus Abb. ι zu ersehen, stellt A (gestrichelt) die bisherige Kupplungsvorrichtung in der Ruhe- bzw. Entkupplungslage dar, die mit der den Erfindungsgegenstand bildenden zusätzlichen Vorrichtung, welche in vollen Linien dargestellt ist, ausgestattet ist.

B veranschaulicht die Kupplungsvorrichtung (gestrichelt) bei zwei gekuppelten Wagen und den Erfindungsgegenstand in der wirksamen Stellung.

Die bisherige Kupplungsvorrichtung weist folgende Teile auf: die Kupplungsöse α, die Muttern b, den Spanner c und die Kupplungshaken d.

Die Vorrichtung weist an jeder Wagenseite eine Welle ι auf, die drehbar in Stützen 2 gelagert ^:ist. Auf dieser Welle sind -Hebel oder Arme 3 aufgekeilt, die durch eine Querstrebe 4 miteinander verbunden sind. Die Wellenenden bilden· Vierkante S, auf welche ein Schlüssel 6 aufsetzbar ist, um die Arme je nach Bedürfnis heben oder senken zu können, welch letztere Lage in Abb. 1, Stellung A₁ dargestellt ist.

Die Mutter 7 an dem die Kupplungsöse aufweisenden Kupplungsteil läuft in Lappen 8 aus, an die eine Stütze 9 angelenkt ist. Diese Stütze weist zwei Arme 10 auf, die mit der Kupplungsöse in Berührung gelangen. Im unteren Teil der Stütze ist eine krumme Bahn 11 vorgesehen, auf welcher sich die zum Heben dienenden Hebel 3 abstützen. Die Wirkungsweise ist folgendfe:

Sobald sich ein leichter Stoß zwischen den Puffern zweier Wagen einstellt, der anzeigt, daß die beiden Wagen einander genügend genähert sind, wird der Schlüssel· 6 auf das Ende der Welle 1 gesteckt auf der Seite, wo eben die Bedienung erfolgt, worauf die Welle 1 in solcher Richtung gedreht wird, daß die Arme 3 gehoben werden. Wird diese Drehung fortgesetzt, so stützen sich die Arme 3 an der Stütze 9 ab, die um ihre Achse 12 schwingt, so daß die Arme 10 in Berührung mit den ösenschenkeln kommen. Die Arme der Stütze stellen ein starres System aus der Kupplungsöse und den Hebeln 3 her, so daß die auf den Schlüssel 6 ausgeübte Kraft sich auf die Kupplungsöse überträgt, die beim entsprechenden Hochheben sich vom Kupplungshaken abhebt.

Drei Viertel der Wellendrehung sind genügend, um die ganze Vorrichtung hochzuheben, das letzte Viertel der Drehung genügt zur Herstellung der Verkupplung.

Um ein Zurückweichen der Kupplungsvorrichtung während des Hebens mit Hilfe der Anhebevorrichtung zu vermeiden, sind an der unteren Seite der beiden Hebel 3 Abstützungen 13 vorgesehen, die auf die Kupplungsvorrichtung ähnlich der Stütze wirken, so daß die Kupplungsvorrichtung sich starr hält und sich also nicht krümmen kann.

Claims

Patentansprüche:

1. Seitlich bedienbare Kupplungsvorrichtung für Eisenbahnwagen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer an sich bekannten, an jedem Wagen angeordneten wagerechten Welle mit auf ihren Enden aufsteckbaren Schlüsseln 0. dgl. bestehende Bedienungsvorrichtung für die eigentliche Kupplungsvorrichtung vollkommen getrennt von der Kupplung

—-angeordnet ist ^;und -mittels -zwei -mit der Kupplungsvorrichtung nicht verbundenen, mit ein oder mehreren Stützpunkten ver-. sehenen Armen auf dieselbe wirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (3) der Bedienungsvorrichtung über ein schwenkbar angeordnetes Zwischenglied auf die Kupplungsvorrichtung wirken, derart, daß sie gleichzeitig auf die Kupplungsöse und die die Öse tragenden Arme des Kupplungsgliedes wirken.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ■ das Zwischenglied' an der Kupplungsvorrichtung angelenkt ist, und daß zu diesem Zweck an der vorderen Mutter der Kupplungsvor-

■ richtung Lappen vorgesehen sind, welche zum Anlenken des Zwischengliedes dienen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungshebel (3) außer ihrer Wirkungsweise über das Zwischenglied noch unmittelbar auf die Kupplungsvorrichtung wirken, indem die Hebel mit Vorsprüngen

o. dgl. versehen sind, mittels welchen sie sich gegen die Kupplungsvorrichtung legen und so ein Ztirückweichen derselben während des Freigebens des Hakens verhindern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.